Schaft Abbeizen oder Abschleifen

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 6.347 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Juli 2019 um 20:58) ist von rosi-77.

  • Und warum nicht direkt schleifen? Ich bin nicht der Holzfachmann!

    :knicker: Feinwerkbau FWB 300S - Weihrauch HW30s (K) TbT Weihrauch HW30s - Weihrauch HW40 - Diana 240 Classic - Diana Chaser Rifle - Diana Twenty One FBB - Baikal MP61 - Perfecta32

  • wenn du lack schleifst , brauchst je nach lack viel achmirgelpapier weil die schleifkörnung sich sofort zusetzt und das schleifpapier nutzlos wird......
    gruß edwin

    INVICTUS

  • Also ich sehe da neben dem Formerhalt einen ganz pragmatischen Grund:
    Das Schleifmaterial kostet bis dahin in ungefähr das selbe, jedoch ist Abbeizen mit
    weniger Aufwand / Zeit verbunden und man kommt damit in alle, auch "unbequemen"
    Winkel.
    Wenn man von Hand schonmal geschliffen hat bis die Finger brennen, weiß man das
    sehr zu schätzen.
    Deshalb höre ich mich da überhaupt nicht Nein sagen, solange es keinen nachteiligen Einfluss auf das
    Holz selbst hat.

  • Bei der Fischhaut muss man beim Arbeiten etwas aufpassen.
    Die Rauten werden weich durch die Feuchtigkeit des Abbeizers.
    Wenn man hier mit einer zu harten Bürste drüber schrubbt, kann man Schäden anrichten.
    Mach meiner Erfahrung geht es ganz gut mit einer eher weichen Nagelbürste, Zahnbürste oder ähnlichem. Drahtbürsten taugen nicht, weil zu hart.
    Wenn man sich vorsichtig an den notwendigen Druck herantastet und dabei den Linienverlauf der Fischhaut beachtet, klappt das ganz gut.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

    Einmal editiert, zuletzt von Esti (16. Juli 2019 um 07:54)

  • Moin!

    Ich verwend meist Molto Produkte.

    Entweder Molto Powerabbeizer (gelartig, in Folie/Tüte gewickelt) bei dickem Lack, oder Molto Lack ab. Das Zeugs ist pastös wie Spachtelmasse und wird 3-5mm dick aufgetragen.

    Schattig liegen lassen. Der Abbeizer trocknet aus und blättert dann mit dem gelösten Lack ab. Geht gut bei dünnen Schichten.

    Nachbehandlung entweder mit dem Hochdruckreiniger oder unter lauwarm Wasser mit einer harten Wurzelbürste. Keine Metallbürsten verwenden!!

    Das kann bei dem angeweichten Holz (durch Beize und Wasser) schnell zu vielen feinen Riefen und Kratzern führen!

    Punzierungen und Verschneidungen werden am besten mit harten Zahnbürsten und viel Gefühl behandelt.

    Bei ganz feinen Verschneidungen sind auch Zahnsonden sehr hilfreich! ;)

    Viele Grüße,

    Thorsten

  • So, wie gestern im Schaftbearbeitungsthread FWB 300S kurz erwähnt, die Lichtbilder.
    Insgesamt muss ich sagen, die Hilfestellung hier zur Fragestellung Abbeizen oder nicht? war optimal und das Ergebnis schlussendlich auch.

    Wer dies bereits gemacht hat, wird ggf. gelangweilt sein, wer nicht, bekommt dadurch evtl. einen Anstoss
    selbiges zu tun und ggf. auch wie.

    Bild 1: Das erste Abbeizen, schmuddelige Geschichte, jedoch wenn man direkt auf der Folie damit beginnt
    hält sich auch das in Grenzen.

    Bild 2: Die ganze Geschichte in eingepacktem Zustand um ein Austrocknen während des Beizvorgangs zu verhindern sowie den verwendeten Abbeizer (8,95€ für 750ml bei Bauhaus Baumarkt) schön sichtbar daneben platziert.

    Bild 3: Zeigt den Schaft nach dem ersten entfernen der alten Beschichtung inkl. Beize und nach ca. 2 Stunden
    trocknen mit einen weiteren Beizvorgang.
    Zum entfernen der Beize, hierzu kann ich absolut das empfohlene Vorgehen mittels Hochdruckreiniger empfehlen.
    M.M. ist dies wesentlich schneller, sauberer und bequemer als das mühsam mit einer Spachtel etc. zu entfernen.
    (Achtung, alte Kleidung anziehen da sich unvermeidbar kleinere Spritzer darauf wiederfinden).
    Kein Hochdruckreiniger zur Verfügung? Kein Problem, ich habe den eingepackten Schaft zusammen mit einer
    leeren Getränkekiste und einem großen Karton zu einer Selbstbedienungs Fahrzeugwaschbox gebracht.
    Die leere Kiste diente als "Ständer" um den Schaft während des Hochdruckreinigen zu halten damit er nicht in der Gegend herumfliegt und Schaden nimmt.
    Damit das auch insgesamt möglichst sauber abläuft und man sich auch zukünftig noch bei der Waschbox
    sehen lassen kann, wurde der Ständer samt Schaft in den Karton gestellt um das Beize / Lackgemisch zentral
    zu halten und nicht alles in der Box eine Schmuddelei veranstaltet.
    Das zweite Abbeizen habe ich trotz der sehr guten Lösekraft im ersten Durchgang dennoch gemacht, da mir ein paar
    schwer zugängliche Stellen insbesondere im Bereich der Aufnahme für das System nicht so ganz gefielen und ich insgesamt den Eindruck hatte, den Schaft nochmals einen Tick porentiefer hinzubekommen.

    Bild 4: Da ist er nun, getrocknet und wie aus dem Ei gepellt.
    Obwohl die Schleiferei zweifelsfrei dennoch ansteht, so geht es bei diesem Schleifen um die Form und Oberflächenfeinheit, jedoch keinesfalls um das Entfernen der Lackschicht.
    Der Aufwand ist marginal und was m.M. sehr wichtig ist, man bekommt für das weitere Bearbeiten einfach
    einen sauberen, akuraten Schaft mit dem es direkt mehr Spaß macht zu arbeiten als ein Schaft mit
    Rückständen oder bereits vom Vorschleifen Platt zu sein (oder Blasen an den Fingern zu haben *Augenzwinker*).


    Das Fazit insgesamt zur Frage Abbeizen oder Abschleifen? :
    Unbedingt Abbeizen und einen Hochdruckreiniger benutzen., tut euch das nicht an den alten Lack runterzuschleifen, kratzen oder sonstiges.
    Angenehmer und unkomplizierter wird man es wahrscheinlich nicht hinbekommen.

    - Der Schaft an sich flüstert leise "es geht voran"....

  • Den Tip mit der Waschbox hatte ich mir nicht getraut zu schreiben um einen Shitstorm der Waschbox Betreiber hier zu verhindern weil alle losrennen ihre Flinten ab zu Kärcher :thumbsup:

  • Sehr schöne Arbeit!
    Ich hätte aber Angst, das mit dem Hochdruckreiniger zu viel Wasser in den Schaft kommt und das Holz ausfranst und sich verzieht.
    Das Abkratzen dauert auch nicht so lange und sollte etwas schonender für das Holz sein.
    Abgeduscht wird der Schaft bei mir ja auch, aber dabei sollte der Schaft nicht sehr viel Wasser aufnehmen.

    Planlos geht mein Plan los.

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  • Ah fast vergessen, beim zweiten Durchgang habe ich das auch mittels Fingerbürste, alter Zahnbürste und Topfschwamm in der Dusch- / Badewanne entfernt aus erwähntem Grund, den Schaft möglichst schonend zu behandeln und ihm nicht
    mit dem Hochdruckreiniger zu sehr einzuheizen.
    Selbstverständlich führen viele Wege nach Rom und mit einer Fischaut oder Punzierung wäre meine Strategie sehr
    wahrscheinlich auch anders ausgefallen. Hier hat das gepasst.

    @Rosi, zugegeben mich hat diese Anregung zu schreiben auch etwas Überwindung gekostet, jedoch ist das denke
    ich mit dem großen Karton um die Schmuddelei einzugrenzen auch ok.

  • Wenn ich die Wahl habe zwischen dem Ärger den ich mit meiner Frau bekomme weil ich Zuhause den Rasen und die Blumenrabatten versaut habe, oder dem Ärger mit einem Betreiber ner Waschbox, ich müsste nicht lange überlegen wo ich hin fahre :whistling::D

  • Wenn ich die Adresse im Technischen Datenblatt von dem Abbeizer google, komme ich bei Brillux raus :whistling: ...von daher kann man getrost von Qualität ausgehen :thumbsup: