Lauflänge bei Pistolen und Revolver Munition

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 4.216 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Juli 2019 um 16:26) ist von babbi.

  • Hallo,
    ich habe im letzten Caliber Ausgabe Einen Bericht über den neuen 9mm Karabiner von Schmeißer gelesen. Da stand zu meiner Überraschung, dass die 10 Zoll gegenüber der 16,75 Zoll sogut wie keine einbußen hat was V0 angeht und es ist sogar so das ab 16,75 Zoll lauflänge die Geschwindigkeit anfängt abzunehmen. Die Standart 9mm Fabrikpatrone ist für Lauflängen von 5 bis 6 ausgelegt worden und es wird ein schnell brennende Pulver verwendet.

    Ich bin etwas verwirrt ?( Zwar läutet mir ein das eine zu lange Lauf das Geschoss irgendwann ab bremst, das es aber schon ab 16,75 Zoll anfängt wußte ich nicht. Ich hörte bis heute immer wieder das die 9mm Karabiner deutlich rasanter unterwegs sind als die Pistolen.

    Meine Frage ist nun ob sich das bei den Unterhebelrepetierer in 357. Mag genauso verhält? Hat jemand da irgendwelche Test's oder Quellen?

  • Interessant dürften in diesem Zusammenhang die Seiten der Pulvermänner für Wiederlader sein.
    Da kommt aber jede Menge Holz auf dich zu - das muss einen schon wirklich beschäftigen . . . 8)

  • Für jede Munition ist es eine andere Konstellation aus Kaliber, Lauflänge und Luftdruck, wenn man es wissenschaftlich angeht. Ab einer bestimmten Lauflänge nimmt die Expansionsgeschwindigkeit der Gase natürlich ab, das Projektil muss aber dennoch Luft vor sich herschieben. Auch Anzahl und Form der Züge und Reibungswiderstand spielen selbstverständlich eine nicht unerhebliche Rolle.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

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  • Ich habe mich mal früher mit Büchsenkaliber und Lauflängen bezüglich Präzession (Speziell 308 Win) beschäftigt. Da war es so das der unterschied bei 20 Zoll und 24 Zoll nicht zu vernachlässigen war. Aber ab 24 Zoll haben die läufe angefangen zwecks der Schwingungen zu streuen. Bei 308 win ist meiner Meinung nach 20 Zoll die beste alternative was Präzi und Mündungsgeschwindigkeit und Führigkeit angeht.

    Aber hier geht es ja um Kurzwaffen Kaliber. Da gibt es leider nicht viel Test's weil die Karabiner in Pistolen Kaliber erst im kommen sind.

  • Dabei gab es das schon mal, es gab einen spanischen 9mm-Bergmann-Karabiner. Der soll gar nicht mal so mies sein...

    Es wird ja auch oft gesagt, daß die 7,5-Zoll-Version des SAA die effektivste sein soll, aber ich denke, auch hier kommt es auf das jeweilige Kaliber an.

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  • 16,75" sind 10,75 - 11,75" mehr Lauflänge als bei einer handelsüblichen Pistole.
    Die Pulverkammer einer 9mm Para ist ja nicht gerade die größte und in Kurzwaffenmunition werden offensive Pulversorten geladen, d.h. schnell abbrennende Pulver. Wenn also schon deutlich vor dem Ende der 16,75" Lauflänge Brennzeitende ist, wird das Geschoss auch nicht mehr beschleunigt, sondern eher durch die Reibung im Lauf noch gebremst.

    Die Präzision (Präzession ist etwas anderes) bei Büchsen kann man unter anderem über die Pulvermenge steuern.
    Klar schwingt bei gleicher Laufdicke ein kurzer Lauf prinzipiell etwas weniger als ein langer, aber wenn ich die Ladung so abstimmen, dass das Geschoss den Lauf im Bereichs des oberen oder unteren Totpunktes einer Schwingung verlässt, kann ich eine sehr hohe Präzision erreichen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

    Einmal editiert, zuletzt von Esti (23. Juni 2019 um 00:36)

  • Die Präzision (Präzession ist etwas anderes)

    Und wo wir gerade so schön dabei sind . . .
    Rasanz in der Ballistik ist auch etwas anderes als in der gemeinen Bedeutung - Rasanz 8)

  • Jedes Munitionssorte hat eine optimale Lauflänge. Man darf nicht vergessen, dass der Pulverabbrand noch nicht abgeschlossen ist, wenn das Geschoss in das Laufprofil eintritt. Der gesamte Lauf dient als Verbrennungsraum, dessen Volumen sich ja durch Fortbewegung des Geschosses vergrößert. Ideal wäre es, wenn das gesamte Treibmittel verbrannt ist, wenn das Geschoss aus dem Lauf austritt, denn dann hat der Gasdruck keinen beschleunigen Einfluss mehr auf das Geschoss.
    Daher gibt es eine optimale Lauflänge passend zur Patrone. Ist er zu kurz, gibt es einen nutzlosen Mündungsblitz, weil noch Pulver verbrennt wenn das Geschoss schon aus dem Lauf ist. Ist er zu lang, nimmt der Gasdruck durch Volumenvergrößerung wieder ab und die Reibungskräfte bremsen das Geschoss wieder.
    Das ist auch der Grund, warum es Treibmittel mit verschiedenen Abbrandgeschwindigkeiten gibt.

  • Mich würde es immer noch interessieren ob bei einer 357.mag Patrone eine 20' oder 24' Lauf was Geschwindigkeit und Energieausbeute besser ist?

  • Das kann man pauschal nicht beantworten. Denn wie schon gesagt kommt es auf das Treibmittel an. Als Wiederlader würde ich bei langen Läufen N110 verladen. Dann profitiert das Geschoss auch von der Lauflänge. Rundweg 1500 Joule bei 357 Mag aus einem Unterhebel sind machbar.

  • Warst du nicht anfangs bei 10" gegen 16,75" beim .357?
    20 und 24" hattest du im Zusammenhang mit .308 Ein erwähnt.
    Die von Pandur verlinkte Seite hat einige Munitionssorten mit Geschwindigkeitsangaben nach Lauflänge. Danach sinkt über 16-17" die V0 wieder ab.

    Ansonsten bräuchtest du ein Messgerät, ein paar Schachteln verschiedene .357 Mag., und zwei gleiche Waffen mit je einem 11" und 16,74" Lauf.
    Oder nur die mit langem Lauf und eine Metallsäge :D ...

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  • Warst du nicht anfangs bei 10" gegen 16,75" beim .357?

    Ne . Das bezog sich auf die 9mm Karabiner im Caliber Zeitschrift.
    Ganz am Schluß habe ich ja geschrieben das die Werte von 357. mich interessieren. 20 und 24 Zoll sind auch bei Unterhebelrepetierer eigentlich Standard.

    Das mit dem Messung der Geschwindigkeit kam mir auch schon, aber ohne die Sägerei :D