Luftgewehr Schmierung

Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 10.165 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Juni 2019 um 19:04) ist von Juri.

  • Servus!
    Ich bekomme bald mein erstes "gutes" Luftgewehr, eine Diana 350 Magnum in 5.5mm in der Österreichischen Ausführung(32 Joule).

    Habe mich eine weile mit dem Thema Schmierung auseinandergesetzt und dreh mich jetzt im Kreis...
    Die einen sagen das eine, andere sagen genau das Gegenteil :-|

    Eine Bronwing Gold habe ich durch Falsches Fett kaputt gedieselt -_-

    Ich habe ein anständiges Arsenal verschiedenster Schmierstoffe, Fette, Öle und Trockenschmierstoffe.
    Ich hoffe ihr könnt mir helfen das richtige für mein Gewehr zu finden^^

    Ich denke es sollte doch das richtige für jeden Anwendungsbereich dabei sein.

    Zu den Fetten:
    Äronix Heißlagerfett
    Eher Zäh, gut haftend, Lithium-Komplex mit EP zusätzen

    Liqui Moly LM47 Langzeitfett
    Lithiumfett mit MoS2(sollte bekannt sein)

    Liqui Moly LM48
    MoS2 Montagepaste
    Dünnflüssiger als LM47 mit sehr viel MoS², geeignet als "for life" Schmierung

    von Finish Line ein Keramik Fett
    Dürfte der Konsistenz nach auf Siliconfett basieren

    CRC Haftfett
    mit sehr guten Hafteigenschaften, relativ zäh

    Liqui Moly Siliconfett

    CRC Graphit Montagepaste als Spray
    Sehr gute hafteigenschaften, mit hohem Graphit und MoS2 Gehalt


    Öle

    Flunatec Special coat
    Öl mit hohem Ceramik gehalt und ausgezeichneten Schmiereigenschaften
    Angeblich als Trockenschmierung geeignet

    Ballistol

    Walther Silicon Öl


    Trockenschmierstoffe

    MoS2 Pulver

    Graphit Pulver

    Ballistol Teflon Spray


    Hoffe ihr könnt mir bei der Entscheidung helfen,
    Danke schon mal im voraus für eure Hilfe^^

  • Wichtig ist es, es mit der "Schmierung" nicht zu übertreiben, ich persönlich nehme nur noch PTFE Trockenschmierstoff (Kent dry lube) aus der Sprühdose, Öl (aktuell Walther Gun Care pro) nur noch als Rostschutz für die äußere Pflege.

  • Ich empfehle die Feder mit dem zähesten Fett dick einzuschmieren; das nimmt einiges an Energie weg und lässt das Gewehr angenehmer schießen.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Nehme das LM 47 für die Feder!
    Für den Kolben nimmst du auch das LM 47 und gibst ein wenig Molybdändsulfid dazu und mischt es.
    Dann ist es etwas steifer.

    Wichtig ist, das du kein Fett vor der Kolbendichtung hast.
    Auch nicht zu viel fetten.

    Planlos geht mein Plan los.

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  • Nehme das LM 47 für die Feder!
    Für den Kolben nimmst du auch das LM 47 und gibst ein wenig Molybdändsulfid dazu und mischt es.
    Dann ist es etwas steifer.

    Wichtig ist, das du kein Fett vor der Kolbendichtung hast.
    Auch nicht zu viel fetten.

    Wie wäre es mit Lupus Waffenfett für den Kolben sowie für die Hülse und Kettenfett für die Feder?

  • Die einen sagen das eine, andere sagen genau das Gegenteil

    Und am Ende musst du selbst entscheiden was richtig ist.... also wie immer im Leben.
    Habe drylube gelesen, kenne ich noch vom Moped. :D
    Ganz genial wäre dann wohl HKS chain lube. Da klebt die Feder schon fast zusammen...
    Ich bin aber auch noch nicht zur absoluten Weisheit gekommen. Früher Ballistol, aktuell Brunox. Beruflich habe ich auch Unmengen an Speziellen Mittelchen greifbar, aber die für diesen Zweck einzusetzen bin ich doch nicht abgebrüht genug....

  • Wie lange ist ein Kettenfett haltbar?
    Also meine damit es wäre suboptimal wenn man immer wieder das System zerlegen müsste
    weil das Fett verharzt, aushärtet, zerbröselt was auch immer.

  • Wie lange ist ein Kettenfett haltbar?
    Also meine damit es wäre suboptimal wenn man immer wieder das System zerlegen müsste
    weil das Fett verharzt, aushärtet, zerbröselt was auch immer.

    30.000 Schuss und 2 Jahre mindestens...
    :D Wenn ich mein Schätzchen nächstes Jahr nochmal zerlegen sollte, dann kann ich auch 3-Jahres-Erfahrungen mitteilen.

  • Also ich denke mal dass Kettenfett schon eine weile halten dürfte, schliesslich muss das der Witterung stand halten und Salzwasserbeständig sein, wie es mit Langzeittauglichkeit aussieht ist allerdings eine gute frage...
    Ich freunde mich doch mit dem Gedanken an MoS² Fett oder Paste für die Feder zu verwenden da das Fett als träger nach einer gewissen einlaufphase irrellevant wird auch wenn es austrocknet.
    Den Kolben im bereich der Lauffläche der Kolbendichtung würde ich sowiso nur trocken schmieren, sprich, Teflon spray und/oder MoS².

    Evtl werde ich es einfach mal mit dem "Gun Coating" versuchen und die Feder ganz leicht mit LM47 behandeln.

    Für meine Schreckschusswaffen und Werkzeuge hat das schon wunder bewirkt.
    https://www.amazon.de/Fluna-Tec-Rese…34N1TE3KN215RG1

  • Von LM47 ist nach spätestens 10.000 Schuss nichts mehr auf der Feder zu sehen...

    Generell kann man schlecht eine gemeingültige Empfehlung zur Schmierung geben!
    Das ist von LG zu LG unterschiedlich und macht sich auch deutlich unterschiedlich bemerkar!

    Meine 300S z.B. habe ich nur mit ein paar Tropfen 0W40 Motoröl für den Kolben behandelt... Feder trocken, Rest minimal Lupus...

    Diana Doppelkolber nur minimal MoS2 für die Dichtungen, Rest trocken...

    Alle Preller:
    Feder - Kettenspray
    Kolben+Dichtung - Eigenmischung aus MoS2 Fett + MoS2 Pulver
    Rest - Lupus

    Im Grunde ist erlaubt was funktioniert und jeder hat da wie erwähnt seine eigenen "Rezepte" und Philosophie!

    Einzig Waffenöl hat für mich nichts IN einem LG verloren!

    ;) Einfach testen!

    Gruß
    UCh

  • Na dann evtl etwas Kettenfett und MoS2 Pulver auf die Feder bröseln :D
    Aber wegen der Dieselgefahr will ich nicht dass irgend ein Fett auch nur in die Nähe der Dichtung kommt, daher werde ich mein Glück mit Fluna versuchen.
    Hat mit dieseln zwar die vielfache Leistung, hält dann aber nicht lange und ist eig. auch eine Feuerwaffe...

    Was ist eig. wenn ich einfach ab und zu etwas MoS² in den Auslass brösle so zwischendurch?

    Bringt das was oder ist das unsinn?

  • Aber wegen der Dieselgefahr will ich nicht dass irgend ein Fett auch nur in die Nähe der Dichtung kommt, daher werde ich mein Glück mit Fluna versuchen.

    "Die Dosis macht das Gift"!!! ;)

    Ich schmiere alle meine LGs, die eine PU-Kolbendichtung besitzen mit Fett am "Dichtungshemd"!!!
    Dieseln tut keines und die V0 ist bei meinen Prellern so gut wie immer konstant (SD meist um 1 m/s oder kleiner)!
    Man sollte es halt einfach nicht zukleistern nach dem Motto "viel hilft viel"...

    Von Trockenschmierung halte ich nicht sehr viel... Das klappt zwar auch, aber ich habe dann kein wirkliches Vertrauen in die Kompressionsfähigkeit bzw. Abdichtung von Kolbendichtung zu Systemhülsen-/Kompressionshülsenwand.
    Das ist aber nur meine persönliche Sicht.


    Was ist eig. wenn ich einfach ab und zu etwas MoS² in den Auslass brösle so zwischendurch?


    Bringt das was oder ist das unsinn?

    MoS2 Pulver in den Transferport "streuseln" ist in meinen Augen ziemlicher Blödsinn!
    IM Kompressionsraum bzw. VOR der Dichtung hat es ohnehin keinen Nutzen!

    :D Übrigens können mit MoS2-Pulver trockengeschmierte LGs eine ziemliche Sauerei anrichten!!!
    Das Pulver verteilt sich bei jedem Schuss vor der Mündung...
    Und wer das Zeug mal an den Flossen hatte, weiß wie hartnäckig das sein kann!

  • Nur der Neugier halber. Der TO schreibt ja von einem offenem Gewehr mit 32 Joule.

    Neigt sowas nicht deutlich früher zum Dieseln als "unsere" 7,5 Joule Plempen? Der Druck sollte ja einiges höher sein bei nahezu ähnlichen Aufbauzeiten. Oder täusche ich mich da?

  • Nur der Neugier halber. Der TO schreibt ja von einem offenem Gewehr mit 32 Joule.

    Neigt sowas nicht deutlich früher zum Dieseln als "unsere" 7,5 Joule Plempen? Der Druck sollte ja einiges höher sein bei nahezu ähnlichen Aufbauzeiten. Oder täusche ich mich da?

    Das kann ich nicht sagen...
    Ein stärkeres Dieseln ist für mich aber viel eher abhängig von der Masse des Fettes/Öles, als vom erzeugten Druck.
    Es wird ja auch oft behauptet, dass eine konstante V0 unter anderem von einem geringen konstanten Dieseleffekt abhängig ist, da sich immer kleine Mengen an der Dichtung vorbeidrücken und in den Kompressionsraum gelangen.
    Das ist aber schon tiefere "Prellerphysik" und da bin ich auch nicht erfahren genug um das zu bestätigen.

    Fakt ist, dass egal ob 7,5 oder X Joule, ein sauber gefetteter Preller gut und konstant läuft!

  • Danke fürs Feedback.

    Ich war davon ausgegangen das bei "offenen" Prellern ein deutlich höherer Druck im Kolben aufgebaut wird und die Auslöszeit relativ vergleichbar bleibt. Dann hätte man freilich auch eine deutlich höhere Temperatur bzw. ein zündwilligeres Gemisch.

  • Ich war davon ausgegangen das bei "offenen" Prellern ein deutlich höherer Druck im Kolben aufgebaut wird und die Auslöszeit relativ vergleichbar bleibt. Dann hätte man freilich auch eine deutlich höhere Temperatur bzw. ein zündwilligeres Gemisch.

    Das ist vollkommen richtig!

    Es reichen geringste mengen zündfähiger Stoffe im Kompressionsraum um den Diesel-Effekt hervorzurufen da kurzzeitig enorme Druckspitzen und Temperaturen bis zu 1000°C erreicht werden, alle Bedingungen welche in einem Diesel Motor gegeben sind kommen hier zusammen.

    Walther Kolbenfett ist im prinzip Vaseline(Highly refined petrolium oil lt. Sicherheitsdatenblatt), mit einem Flammpunkt von 195°C-235°C.

    Genau deswegen möchte ich Festsmierstoffe verwenden.
    Keramik (hexagonales Bornitrid) ist Temperaturbeständig bis 1600°C, zersetzt sich aber erst bei 2700°C-3000°C in Kubisches Bornitrid.

  • Das ist vollkommen richtig!
    Es reichen geringste mengen zündfähiger Stoffe im Kompressionsraum um den Diesel-Effekt hervorzurufen da kurzzeitig enorme Druckspitzen und Temperaturen bis zu 1000°C erreicht werden, alle Bedingungen welche in einem Diesel Motor gegeben sind kommen hier zusammen.

    Walther Kolbenfett ist im prinzip Vaseline(Highly refined petrolium oil lt. Sicherheitsdatenblatt), mit einem Flammpunkt von 195°C-235°C.

    Genau deswegen möchte ich Festsmierstoffe verwenden.
    Keramik (hexagonales Bornitrid) ist Temperaturbeständig bis 1600°C, zersetzt sich aber erst bei 2700°C-3000°C in Kubisches Bornitrid.

    :D Das ist soweit korrekt, allerdings alles graue Theorie.

    In theoretischen Untersuchungen zum "Dieseleffekt" von Federdruckgewehren reichen Mengen von ca. 4 bis 5 mg zündbarem Stoff um Temperaturen bis zu 5000 Kelvin zu erzeugen!

    Das sind wie bereits erwähnt berechnete Spitzenwerte!!!
    Da ein Federdruckgewehr (genau wie ein Motor) energetisch gesehen ziemlich ineffizient ist, geht der überwiegende Teil der Energie verloren.
    Wenn dem nicht so wäre, hätte man auch mit einem gefettetem Prellersystem eine E0, die mit KK-Gewehren vergleichbar wäre!!!

    In der Praxis zählt für mich nur das Ergebnis!
    Und da kann ich nur sagen, dass richtig geschmierte Systeme (mit MoS2 Fett), bezüglich konstanter Geschoss V0, Haltbarkeit der Dichtung oder sonstigen relevanten Eigenschaften, keinen erkennbaren Nachteil gegenüber einer Trockenschmierung mit bspw. MoS2-Pulver zeigen.

  • Ein recht kontroverses Thema. Ich persönlich versuche so zu schmieren, daß ein Dieseln nicht passieren kann, da ich der Meinung bin, daß ein Dieseln der Konstanz schädlich ist. Ein unnötiger v0 Varianz Faktor mehr.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play