Luftgewehr Schmierung

Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 10.164 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Juni 2019 um 19:04) ist von Juri.

  • Ein recht kontroverses Thema. Ich persönlich versuche so zu schmieren, daß ein Dieseln nicht passieren kann, da ich der Meinung bin, daß ein Dieseln der Konstanz schädlich ist. Ein unnötiger v0 Varianz Faktor mehr.

    Gruß Play

    Das wird in der Praxis und mit konventionellem Fett kaum möglich sein...
    Auch hier gilt wieder:
    Die Menge machts!

    Wer einen klassischen Preller vielleicht schonmal etwas häufiger zerlegt hat wird feststellen, dass sich auch bei sehr moderater Schmierung immer Fettmengen an der Dichtung vorbeidrücken.
    Das ist auch völlig logisch und lässt sich systembedingt kaum verhindern.

    Interessant ist nur, was mit diesem Fett passiert und welche Auswirkungen das hat.
    Der Schmierstoff wird sich immer, bei jedem Schuss in kleinsten Mengen auch entzünden, also "Dieseln".
    Das hat aber keinen erwähnenswert negativen Effekt auf die Funktion.

    Eine nicht irrelevante Menge wird bei den ersten 1000 Schuss, vor allem initial nach dem Schmieren, einfach mit "herausgeblasen"!!!
    Unverbrannt!
    Wer bspw. eine HW 97k besitzt kann ja mal, nachdem das System geschmiert wurde, nach ein paar 1000 Schuss vorne die Mündungsabdeckung abschrauben und in die Kompensatorhülse hineinschauen!
    Da wird sich ein nicht unerheblicher Teil des Fettes aus dem System zeigen!
    Auch bei moderater Fettung kann man dieses Phänomen beobachten.
    Im Umkehrschluss zeigt sich beim erneuten zerlegen, dass sich nur noch minimalste Mengen im System verteilt haben.
    Der wichtigste und inspektorisch meiste Teil davon befindet sich relativ mittig am "Kolbendichtungshemd". Das sollte auch bei den meisten Gewehren der Bereich sein, bei dem es am meisten auf die Schmierung ankommt.
    Noch eindeutiger ist das bei POM bzw. Teflongelagerten Kolben zu beobachten, da die seitliche Dichtungslippe der entscheidende vordere Führungs- und Reibungspunkt des Kolbens ist!
    Das restliche Kolbenhemd ist da theoretisch "völlig egal".

    Bei Trockenschmierstoff wie z.B. MoS2-Pulver ist es das selbe Spiel.
    Ich hatte bereits weiter oben erwähnt, dass sich auch dieses in nicht unerheblichen Mengen beim Schießen vor der Mündung resp. in der Umgebung verteilt.

    Meine HW 77k zum Beispiel wurde anfangs nur mir MoS2-Pulver geschmiert.
    Verteilungsmuster im System jedoch genau das gleiche, wie mit Fett.

    Zur Auswirkung auf die Konstanz und die Standardabweichung bezüglich der Geschoss V0 kann ich nur sagen, dass bei richtiger Schmierung - und das ist wie so oft erwähnt, wirklich das entscheidende! - keinerlei Unterschiede zwischen Trockenstoffen und konventionellem Fett zu beobachten sind!!!

    So zumindest meine Erfahrungen und Beobachtungen dazu...

    Die richtige Schmierung zu finden ist da fast schon eine Wissenschaft für sich und letztendlich ist im Endeffekt so gut wie immer weniger nötig, als man dann tatsächlich aufträgt.
    Ich habe meine 97k mittlerweile bestimmt schon über 20x zerlegt um irgendetwas abzustimmen und trotzdem drücken sich anfangs immer wieder kleine Mengen Fett vor die Dichtung, was aber in der Konsequenz keinerlei negative Auswirkungen hat!!!
    Ein wirkliches "Dieseln" habe ich bei mir, wenn ich das System so geschmiert habe, wie ich es für richtig halte noch nie feststellen können!
    Und damit meine ich V0-Schwankungen > 5 bis 10m/s, die sich dann auch bemerkbar machen!
    Selbst als ich anfänglich noch erheblich mehr Fett verwendet habe, hatte ich schon Chronywerte mit der 97k, die im "schlechten" PCP-Bereich lagen, sprich: Konstanz von 2 bis 3 m/s und SD von <1 m/s!

    Also von "Dieseln" keine Spur...

    Man muss da auch eigentlich keine Wissenschaft draus machen.
    Wenn mein Gerät mit konventioneller Schmierung läuft, konstant schießt und die Präzision gegeben ist, dann habe ich alles erreicht, was ich will.

    Gruß
    Frederik

  • Silikon ist mit Sicherheit schlechter entzündlich als Schmieröle. Keramikpulver oder Graphit auch.
    Dieseln MUß nicht sein und ist meiner Meinung nach vollkommen überflüssig!

    Sicher ist aber die richtige Menge auch ein nicht unwesentlicher Faktor.

    Wenn Jemand gerne unnötig viele Parameter und Unkonstanz berücksichtigen will, kann man sich ja das Leben unnötig kompliziert machen. Ich persönlich mag lieber das Prinzip (so einfach wie möglich).

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Mal was anderes...
    Bevor ich mir Gedanken mache ob ich nun Fett an den Kolben mache oder einfach eine Beschichtung, wie bekomme ich die Feder bei so einem Starken teil sicher heraus und auch wider rein?

    Meine Bavaria war schon recht anstrengend, aber die hat nur >7,5J

    Habe was gelesen von wegen Federspannern marke Eigenbau.
    Werkzeug hätte ich genug, aber kann man sowas auch kaufen?

  • Ja, sowas kann man kaufen, z.B. auf egun.
    Oder du baust dir selber was, hab ich auch gemacht, hier ein Bild dazu.
    Die Kolbenfedern meiner Preller sprühe ich dünn mit weißem Castrol-Kettenspray für Motorradketten ein. Vor dem ersten Schuss ein Stündchen warten, danach haftet das Fett ewig, da fliegt nix mehr ab.
    Kolben und Kolbendichtung schmiere ich lediglich am oberen und unteren Rand hauchzart mit Walther Kolbenfett, aber wirklich sehr sehr sparsam!

  • Andere Frage(So langsam komme ich vom Thema ab)

    Habe gelesen das tuning Kits(z.B. von Vortek)den Prellschlag erheblich reduzieren sollen, hat wer Erfahrung damit?
    Ist es die Investition wert?

    Angeblich soll das abschmieren und entgraten alleine schon viel bringen, aber wenn die Diana 350 sich so ähnlich wie die Browning Gold verhält wäre eine Reduzierung des Prellschlages doch wünschenswert, vor allem um das Zielfernrohr etwas zu schonen.

    EDIT:
    Dieser Beitrag aus einem anderen Forum ist recht interessant.
    http://www.pakguns.com/archive/index.php/t-7088.html

  • Ein Tuning-Kit lohnt sich egal in welchem LG so gut wie immer!!!
    Erfahrung mit speziellen Kits in 35J Prellern wie der FAC Diana 350 wird denke ich hier in DE kaum jemand haben...
    Was die 7,5J und 16J Fraktion betrifft kann ich dir auf jeden Fall sagen, dass es sich lohnt und eine Anschaffung empfehlen!
    Ob Vortek, V-Mach, Maccari, TbT oder andere ist meiner Meinung nach genau so eine Glaubensfrage, wie mit dem Schmieren.
    Ich stimme ein Tuning Kit letztendlich nocheinmal selbst ab...
    Die haben alle ihre Vor- und Nachteile!

    :thumbup: Teste es aus!

  • Dann werde ich mich diesbezüglich nochmal schlau machen.

    Bei SWS habe ich leider nur das hier für die Diana gefunden, auf einer anderen seite gibt es eben das Vortek Kit.
    Andere Systeme habe ich jetzt nicht direkt gefunden.
    Das von SWS wird aber wsl wenig verbessern, oder irre ich mich da?
    Wird schon seinen Grund haben warum das Vortek Kit das doppelte kostet.

    Zum Thema Spannvorrichtung habe ich jetzt nichts zum käuflichen Erwerb gefunden, Bauanleitungen auch eher mager...
    wie schauts eig. mit so einem Abzieher aus?
    Ein paar Teile dazugebastelt und der sollte den Zweck auch gut erfüllen (hab so ein ding irgendwo rumliegen).

  • wie schauts eig. mit so einem Abzieher aus?

    Ganz schlecht.

    In die Richtung will die Feder schon von selbst und das willst Du bremsen.

    Es gibt hier einige Anleitungen im Forum, mit Gewindestange und so weiter.
    Für Dein starkes Gewehr musst Du das eben entsprechend stabil bauen.

    Mein Federspanner ist eine Drehbank mit Reitstock.

    Falls Du auf so etwas zugriff hast, das hat auch keine Probleme mit der starken Feder.

    Passende Aufnahmen musst Du natürlich bauen.

    Gruß Otti

    PS.
    endlich mal ein Vorteil unserer 7,5J Waffen. ;(
    Da kann man mit ein paar Holzlatten und Spaxschrauben, einen Federspanner bauen.
    (oder mit gut trainierter Bauchmuskulatur) :rolleyes:

  • Diese Anleitung gefällt mir ganz gut(Hab jetzt doch was gefunden)
    Die Materialien kann ich mir bei Obi besorgen, der ist zum glück nur einen Steinwurf von meiner Arbeit entfernt^^

    Edit:
    Werde einfach ein Holzbrett nehmen und dort mit Torbandschrauben(M8) diesen Balkenschuh für den vorderen Teil und diese Winkel für den hinteren Teil für den Abzieher nehmen, dieser wird mit M8 Schrauben befestigt.

    Ähnlich wie im Video kommt vorne ein rundes Teil ran, was der Obi halt hat^^
    In der Mitte wsl auch eine ähnliche Führung, überlege aber ob ich nicht Torbandschrauben durch das Brett und die Holzklötze mache und das ganze mit einer Latte und Flügelmuttern verschraube.

    Einmal editiert, zuletzt von Juri (16. Juni 2019 um 22:11)

  • Hallo Juri, hast Du dir meine Bilder in Beitrag 30 mal an gesehen?

    Ich kam , sah und schoss vorbei :cry:

    Carpe Diem
    Si vis pacem para bellum

  • Ja, hab ich.
    Leider habe ich keinen Zugang zu einer Fräsmaschine oder Drehbank.
    Das ganze aus 5-13mm Niro zu bauen wär mir natürlich am liebsten, am besten mit CNC :D

    Hab mir jetzt einfach mal die Materialien aus dem Baumarkt besorgt, war auch recht günstig alles zusammen.
    Jetzt muss ich nur noch Zeit finden das ding zusammen zu bauen^^

    Meine Diana wär schon abholbereit, mit 530€ schon recht happig...und ein bisschen zu viel den Monat, hab nen 1000er in mein Sparschwein auf 4 Rädern gesteckt...