User oder Loser - Frust mit Technik

Es gibt 128 Antworten in diesem Thema, welches 15.985 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Juli 2019 um 13:18) ist von schmerzkopf.

  • Hallo!

    Sagt mal, kennt ihr das auch das euch unnötig komplizierte oder einfach schlecht gemachte Technik in die Weißglut treibt?
    Bei mir sind es die Handys, Tablets und ähnliche Geräte wo ich die Dinger manchmal am liebsten aus dem Fenster werfen möchte.
    Unnötig komplizierte Einstellungen, schlecht funktionierende Apps, Verbindungsabbrüche wenn man gerade mit wem wichtigen telefoniert und sowas in der Art wo ich dann echt genervt bin. :cursing:
    Inzwischen bin ich schon soweit das ich mein Smartphone und das Tablet kaum noch benutze und für das Telefonieren ein preiswertes und altmodisches Klapphandy benütze und mich für die Nutzung des Internets mich lieber vor den PC setze.
    Ebenso bei Haushaltsgeräten finde ich das schon ätzend das bei jeder ollen Waschmaschine, Herd oder dem Küchenmixer schon irgend ein Chip drinnen ist und man anstatt Knöpfe und analoger Technik irgend welchen digitalen Mist vor sich hat mit 1000 Funktionen und Einstellungen die mich zumindest überhaupt nicht interessieren.
    Meine Waschmaschine hat noch die alten Drehräder zum Einstellen der Waschtemperatur und des Waschprogrammes, das funktioniert super und da brauch ich doch keine dumme Touchscreenbedienung mit gefühlten 372342 Programmen wie ich am besten meine Unterhosen wasche. :thumbdown:

    Wie geht es euch mit sowas?

  • Ich kann dich voll verstehen.
    Die Krönung sind jetzt die unterschiedlichsten Apps, die man eben so unbedingt für das Leben braucht. Beispiel zum Licht einschalten, wenn ich einen Raum betrete. Ich greif altmodisch an die Wand und leg einen Schalter um, andere müssen das Smartphone nehmen, die App starten und wischen sich dann die Lampe hell.
    Die Entwicklung der Technik geht manchmal schon seltsame Wege. "Machen, was möglich ist, nicht was nötig ist."

    "Umfahren" und "umfahren" ist die gleiche Bezeichnung für das genaue Gegenteil.

  • Technik ist eine super Sache ... wenn sie sinnvoll ist und funktioniert.
    Mich regt so was auch immer auf, aber ich sehe bei vielen Sachen von diesem ganzen Technikmüll eher das Problem der Bewegungseinschränkung. Sich das Leben damit schön und bequem zu machen ist die eine Sache. Im gleichen Augenblick ist aber mMn auch eine gewisse Portion Selbstdisziplin gefordert und dazu sind die wenigsten heute noch in der Lage. Wenn ich natürlich nicht damit beginne mir einen körperlichen Ausgleich zu suchen, dann lande ich irgendwann beim Arzt wegen Beschwerden die 1. nicht sein müssten, die 2. völlig altersuntypisch sind und 3. lässt der Kopf auch irgendwann nach. Sicher spielt die Ernährung und Umweltbelastung da auch noch eine große Rolle, aber für meine Begriffe ist dieser Bewegungsmangel das Grundübel.

  • wie ich noch mit kopiergeräten zu tun hatte , konnte man am innenleben genau sehen ob es aus japan , usa oder woanders herkam....

    in japan wurden zig mal mehr teile eingebaut immer , als nötig. so richtig technikverliebt.

    in usa war es praktischer gebaut, aber mit schlechterer qualität. alle 2 wochen mußte ein techniker kommen.
    immerhin haben die die kopierer erfunden , rank xerox.

    aber nun ja . das heißt am ende auch nichts.

    da der körper ein bewegungsapparat ist , möchte er gern ein bißchen bewegung....
    sonst verkürzen sich auf dauer sehnen , muskeln und die bewegungsmöglichkeit schränkt sich ein, muskeln bauen ab , wenn weniger benutzt.
    ist aber rückgängig zu machen, solange der kopf noch fit ist..... und mann das überhaupt will

    meiner mutters alte waschmachine schaffte 25 jahre jahre , als sie kaputtging.

    die nächste nur noch 15 jahre . bei der jetzigen weiß man noch nicht....

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Das Problem mit der heutigen Technik ist, daß, wenn sie einmal wunderbar funktioniert,
    von irgendeinem Dödel unbedingt verschlimmbessert werden muß, damit sie möglichst nicht mehr richtig funktioniert.
    Das zieht sich durch alle Sparten wie Software, Handys oder Haushaltsgeräte.
    Einfach mal was Bewährtes so lassen, wie es war, das läuft heute nicht mehr. ?(

    Gruß Ralf

    Mitglied in der Selbsthilfegruppe "Anonyme Prellerschützen".


    Field-Target mit einer HW97RS im 1. DFTC2000 e.V.

  • deswegen lieb ich meine alten haushaltsgeräte.....

    mein original moulinex zerkleinener ist original frankreich 50 er jahre , mit kompletten metallgehäuse und nem motor drin der am liebsten kaffeebohnen hackt. nix plastik. nix überforderte motoren , nix elektronik

    die messer sind noch die ersten und wollen nicht stumpf werden.

    so muß das sein.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Das Problem kenne ich!

    Naja, eigentlich gaaanz viele aus der Richtung.
    Z.B.:
    Mama brauchte vor ein paar Jahren eine neue Mikrowelle.
    Wir wollten was einfaches, zwei Drehknöppe, einer für Leistung, einer für Zeit, evtl. auch mit vier Tasten, jeweils Rauf-Runter für die Werte.
    Gibts nicht mehr! Nur noch mit ewig vielen Tasten, asiatisch klein beschriftet.
    Kannst dir aussuchen, ob du auftauen, wärmen, kochen willst, wieviel Gewicht/Temperatur das Zeug hat.
    Aber was steht auf den Packungen vom Essen drauf oder evtl. in Rezepten drin? Leistung und Zeit, mehr nicht!

    Dafür läuft ihr 3Mix 3000 aus den 60erm immer noch (auch wenn sie ihn aufgrund ihres Alters kaum noch nutzt.

    Meine Mikro ist aus den 80ern, frühen 90ern, Siemens, tonnenschwer, mit Umluftofen eingebaut, ganze drei Drehknöpfe.
    Läuft bei mir seit 10 Jahren fast täglich.
    Beleuchtung könnte ich mal tauschen, ist seit ein paar Wochen unzuverlässig.

    Mein Staubsauger ist ein Progress Super 91 L aus den 70ern, Mama hat nochmal den gleichen (haben wir von Oma übernommen).
    Die Kabelwickler waren nach wenigen Jahren defekt und nach dreißig Jahren die Lager und Kohlen fertig, aber mit ersterem kann man leben und letzteres war schnell gemacht.
    750W, aber saugt prima, und die Leistung wird am Saugrohr durch einen Schieber über einer Öffnung realisiert.
    Einfach und robust, kein Schnickschnack, keine Elektronik.

    Bei einer Waschmaschine finde ich variable Einstellungen gut.
    Aber auch die können intuitiv gemacht werden.
    Der Drehknopf für die normalen Programme, dann eine Leiste mit Tastern, um die einzelnen Parameter zu variieren (Temperatur, Wassermenge, Schleuderdrehzahl, usw.). Eindeutig und intuitiv.
    Wer die Einstellungen nicht braucht, muss sie nicht nutzen.
    (Ich hätte z.B. gerne volle Schleuderdrehzahl nach der 30°-Feinwäsche.)


    Ich habe ein modernes Smartphone, kann im Grunde alles damit machen, zuhause könnte ich ein schnurloses Telefon (am Router ist jedes DECT anmeldbar und habe auch eines) oder das Handy nutzen (Flat ins Festnetz) aber womit telefoniere ich zuhause?
    Dallas LX aus den 80ern.
    Nummern muss ich sowieso tippen, die wichtigen hab ich im Kopp.
    Das Ding vagabundiert nicht durch die Wohnung, der Akku wird nicht leer (ist halt keiner drin).

    Mein Mixer ist ein US-Modell aus den 80ern, alles original, funktioniert prima (Ersatzteile für "Oster"s gibts immer noch), die Kupplung ist ein Stahl-Sechskant, der wird nicht brüchig oder verschleißt schnell.
    Hat 9 Knöppe, aber die sind sowas von intuitiv - 5 Geschwindigkeiten zum Einschalten, ein Knopf zum Ausschalten, 3 Geschwindigkeiten ohne Einrastung.


    Ich glaube an Dinge mit wenigen, dafür ehrlichen Schaltern, ohne nennenswerte Elektronik dahinter, die intelligente Nutzung muss im Kopf des Nutzers erfolgen.

    Aber heute?
    Menüs und Untermenüs sind unnötig kompliziert, die Bedienung selten intuitiv, und so weiter.
    Nehmen wir mal moderne Autos, bei denen sich einiges einstellen lässt.
    Für die Einstellung der Ansprechverhalten von Lenkung, Motor, Federung reichen mir drei Wipp- oder Drehschalter mit je 4 oder 5 Positionen.
    Intuitiv und nach kurzer Zeit intuitiv.
    Was machen die Hersteller?
    Ein Dreh-/KIppschalter, erst tippen, um dem Computer zu sagen, dass man was von ihm will, dann nach unten kippen, um ins Einstellungsmenü der Karre zu kommen (vorbei an Entertainmentsystem, Temperaturzonensteuerung und so), dann mit Rechtskipp Fahrwerk auswählen, im Untermenü dann scrollen bis zum gewünschten Punkt... usw.
    Das während der Fahrt. Auf der Autobahn. In dicht fließendem Verkehr (weil gleich kommt die Ausfahrt, die zur kurvigen Landstraße führt!).
    Kein Wunder, dass die Autos heute Abstandswarner, Spurhalteassistenten und den Schnickschnack brauchen.

    Stichwort "Entertainmentsystem" im Auto:
    Bluetooth ist toll!
    Aber entweder man lässt es immer eingeschaltet am Handy (braucht halt etwas Akku) oder man muss es jedes Mal anmelden (im Handy und im Auto, in Untermenüs...).
    Das Teil hat auch selbst ein Display!
    Rein in eine Halterung, Kabel einstecken und die Musi spielt.
    Im Auto dann am Radio-Bedienfeld ein Drehregler für die Lautstärke, fertig.
    Kopf ziehen - Balance, Knopf drücken - Rear-/Front-Staging. Simpel, intuitiv.
    Ein Taster, um zwischen Handy und Radio umzuschalten.


    Heizung/Lüftung das gleiche - je ein Taster für Scheibe, Mitte, Fußraum an/aus, ein Regler für die Lüfterleistung, einer für Temperatur.
    Das Ganze meinetwegen noch für Fahrer/Beifahrer getrennt.

    MB hatte mal eine echt geniale Lösung für die Stzeinstellung - Schater in der Tür in Sitzform.
    Was man mit dem Teil in der Tür macht, das macht auch der Sitz. Intuitiver gehts einfach nicht.
    Da können noch drei Tasten für Sitzklima an/aus, Temperatur rauf/runter dabei, fertig.

    Ich bin ziemlich sicher, die Karre hätte immer noch weniger Knöpfe als ein modernes Auto, denn da sind viele Funktionen von mehr als einer Stelle aus einzustellen.


    Im Grunde wäre Weglassen aber vielleicht noch besser.
    "Echtes Autofahren" lernt doch heute kaum noch wer.
    Die Fahrschulen müssen auf Autos lehren, die dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Nicht gut!
    Sicherheitsabstand? Achtet doch das Auto drauf!
    Einparken? Hab doch ´nen Assistenten dafür!
    Fahrphysik? Bügelt das elektronische Fahrwerk alles aus!
    Eine Fahrschule hier in der Gegend schaltet all´den Mist auch mal ab, damit der Schüler mal merkt, was Autofahren wirklich bedeutet.
    Denn die Wahrscheinlichkeit ist ja nicht allzu gering, dass man zwar auf 2018er A4 o.Ä. lernt, das erste Auto aber ein +10Jahre alter Kleinwagen ohne alles ist.

    Sollte eigentlich in die StVO - Lernen mit allem UND ohne alles (nur mit Tacho, Schaltknauf und drei Pedalen), schön im 50/50-Mix.


    Stefan

  • jaelektronosche fahrsystrem bügelt alles aus bis das die grenzen der physik derreicht sind , und dann schmiert das auto ab wie jedes normale andre....

    meine 80 er jahre autos begannen mit reifenquiteschen in der kurve , wenn man es etwas übertrieb, und dann wußte , noch etwa 10 kmh , dann fliegt es raus. es gab revchtzeitig vorwarnung quasi.

    heute ist dieser bereich duch das stabilsierungssystem weiter ausgereizt.

    eigentlich toll., wenn man so ein system nicht einfach in seine flotte fahrweise grundsätzlich mit einberechnet und an der kante des systems fährt.
    mann muß es einfach nur wissen, das physik für alle gilt.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Lustig wird es erst, wenn unsere Autos innen so aussehen.

    ...ne..das ist alles analog. Um an den Höhenmesser zu kommen erstmal ins Hauptmenü wischen.
    Dann Raumlage klicken, runterrollen bis Höhenmesser erscheint. Klicken und dann bestätigen, ob wirklich der Höhenmesser eingeblendet werden soll.

    BTW...zum Wahnsinn treiben mich Herde, die über Touchscreen bedient werden. Ich bin bis jetzt immer gut mit Drehschaltern klar gekommen...Warm, mittlere Hitze, Heiß und volle Kanne. Fertig

  • es spräche ja nichts gegen moderne technik, wenn sie genauso langlebig und zuverlässig wären wie eine einfacheren eher mechanischen geräte.

    gegen fortschritt hat ja im grunde keiner was., wenn er dem menschen dient und das zuverlässig macht.

    gruß edwin

    fortschritt muß immer dem menschen dienen, sonst taugt er nichts

    INVICTUS

    Einmal editiert, zuletzt von edwin2 (3. Juni 2019 um 15:33)

  • Intuitive Bedienung ist heute ein Fremdwort für Entwickler. Vlt kann sich EU in ihrem Regulierungswahn da mal drum kümmern? :D

    Hab ja jetzt ne neue Küche und die Spülmaschine hat gleich SIEBEN Programme! Wofür braucht das Teil 7 Programme? Was macht Programm 5? Keine Ahnung, ohne Anleitung ist da nix zu machen. Mittlerweile weiß ich, ich brauch nur die 4 und gut ist. Die Mikro ist ohne Anleitung gar nicht zu bedienen! Die hat son Schnellstart, volle Leistung für eine Minute. Also je nachdem 2-3 mal drücken und fertig. Aber alles andere?

    Wenn ich Chef einer solchen Firma wäre und mir würde ein Entwickler so ein missratenes Bedienkonzept vorlegen, dann bekommt der Zeit bis zum nächsten Morgen zur Korrektur oder kann gleich gehen! Sicher geht nicht immer alles ohne Anleitung aber eine einmalige Lektüre muss dann aber auch reichen. Im Falle der Mikro bräuchte ich die wohl ständig... :pinch:

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • Ich geb's zu, ich bin ein Loser, kein User. Sobald bei meinem PC-Zeugs was in die Binsen geht, wird mein I.T.-Stefan aktiviert, der alles wieder geradezieht. Natürlich nicht, ohne haufenweise Text abzulassen, der genausogut Altsanskrit sein könnte, so viel verstehe ich davon.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • ich bin der meinung, das ein hersteller dafür verantlich ist, das der kunde sein erzeugnis leicht versteht.

    und wenn er das nicht will oder hinbekommt, taugt das erzeugnis nichts oder der hersteller

    das ist sein job.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Das meiste Konsumzeugs wird doch gar nicht mehr für uns alte Deppen entwickelt, sondern für eine Kundschaft, die es liebt, wenns blinkt und glitzert, die sich ob des Jugendüberschusses als sehr technikaffin betrachten kann. Und bei denen es mittlerweile überwiegend gebaut wird.

  • Mutter hat einen neuen Fiesta. Natürlich auch mit dem ganzen Brimborium.
    Letztens mit eingestiegen, wir wollten nur kurz zur Tanke. Kaum fuhr sie los, *ding-ding*! Ahso, anschnallen...
    Dann wieder *ding-ding*- diesmal Gurtwarner hinten, offensichtlich fehlerhaft.
    Von der Tanke wieder los, *ding-ding*, jetzt wars die Handbremse. Usw...
    Keinen vollen Km gefahren und die Karre klingelt mehr wie mein Handy! :S
    Danach wieder in meinen ollen Benz gestiegen und... :saint:

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o