Meine erste große Restauration - Diana 25 Bj. 1955

Es gibt 63 Antworten in diesem Thema, welches 16.195 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. Juni 2019 um 22:07) ist von Ferrobell.

  • Wachsanstriche mache ich immer ein wenig warm.

    Bei dem Splint haben schon einige geflucht. Entweder kommt der ganz gut,
    oder er ziert sich wie die letzte Jungfrau auf der Wies´n. Ich habe den damals
    erst mal gaaaaaanz vorsichtig mit dem Dremel bearbeitet, bis ich einen guten
    Angriffspunkt für einen Kobaltbohrer hatte. Mü für Mü, habe ich mich dann
    heran getastet. Immer ein wenig und dann kontrollieren. Gut Ding will Weile
    haben, und das ist hier auch nicht anders. Lass Dir also immer Zeit. Dann
    dauert zwar alles etwas länger, aber wenn Du Dich dann ein wenig verfährst,
    schaffst Du gerade noch so die richtige Abfahrt.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • Danke @2erlei für deine Tipps, "Husch-Husch" wird hier eh nix. Ist schon eine tolle Sache, um sich in Geduld zu üben :)

    Gruß Chris


    Perfecta 32 - Feinwerkbau 300S - Haenel III-60 - Diana 25 (BJ 55) - Diana 75 - Weihrauch HW 40 - Diana 75 T01 - Smith & Wesson 79 G - Umarex Legends S40 - Beretta PX4 Storm, Diana 35, in der Reihenfolge eingetrudelt :thumbsup:

  • Die Bilder sind wirklich gut um das ganze zu erklären.
    Jetzt ärgere ich mich ein bisschen darüber das ich keine Bilder von meinen Restaurationen gemacht habe .
    Für lange Waffen kann man auch ein aufrecht stehendes 125 er KG Rohr mit dem dazugehörigen Deckel als Bad nehmen . Da bietet sich Baustahl wegen der Länge als Opferanode an. Auf Länge schneiden und rundherum positionieren . Zwei Ringe biegen und oben und unten mit den Stäben verschweißen .
    Das ergibt einen schönen Käfig. Aus Kunststoff einen Abstandshalter machen und der Lauf hängt sauber in der Mitte . Wenn die Opferanode zu rostig geworden ist einfach raus ziehen und Sandstrahlen. Damit können auch lange Bodenfunde komplett entrostet werden.
    Gruß
    Jens

    Grüße Jens

    Treffen tun die anderen ;)

  • Ich finde den Informationsaustausch hier echt spitze!

    Danke für deinen Hinweis @jowald

    Gruß Chris


    Perfecta 32 - Feinwerkbau 300S - Haenel III-60 - Diana 25 (BJ 55) - Diana 75 - Weihrauch HW 40 - Diana 75 T01 - Smith & Wesson 79 G - Umarex Legends S40 - Beretta PX4 Storm, Diana 35, in der Reihenfolge eingetrudelt :thumbsup:

  • Hallo,

    Ich habe jetzt nochmal drei Stunden im Keller gewerkelt. Da sind die Temperaturen ganz angenehm.

    Ich habe Abzugsbügel, Abzug, Kimme, Korn und Spannstange mit Polierstiften für den Dremel poliert. Diese Teile habe ich aber nicht super aufgearbeitet, damit diese ihren über die Jahre erworbenen Charakter behalten. So sollen diese kleinen Teile zeigen, dass es sich um ein altes Gewehr handelt. Hier mal stellvertretend die Spannstange.

    Ich denke das Ergebnis ist an allen Teilen recht passabel.

    Dann habe ich mir die Systemhülse vorgenommen. Ich wollte sie mit 25mm Wollaufsätzen mit dem Dremel innen reinigen. Das hat auch ganz gut geklappt und das Innere ist nahezu ohne Schäden. Am Transferport jedoch vermute ich in der Hülse zwei Abschabungen und die Späne sind noch drin, aber recht fest.

    Auf der Unterseite der Hülse sieht man die beiden Übeltäter. @RS100 hat mir bereits im Vorfeld gesagt, dass er bei einem Test, Material verschossen hat, welches er nich geladen hatte... ;) Hier werden wohl zwei Nägel drin gewesen sein. Das erklärt auch die beiden Risse in der Dichtung. Ich werde nachher im Baumarkt einen Rundstab besorgen, mit dem ich etwas Stahlwolle reindrücken kann und werde versuchen die Späne zu brechen.

    Den Kolben habe ich mir auch angesehen. Mit einem Kugelschleifaufsatz am Dremel habe ich die Kuppe des Splintes aufgeschliffen. Nachdem ich mich gut 3mm in das Material eingearbeitet habe, kam ein Versuch die Schraube mit dem Schraubendreher zu lösen. Und siehe da, die es bewegte sich. Da hatten die Vibrationen und das Entfernen des aufgedengelten Splintes Wirkung gezeigt. Leider lies sich der Splint nicht komplett heraus drücken mit einem Montagedorn. Ich werde das jetzt erstmal so lassen um mit weiterem Aufbohren nich mehr zu zerstören. Die neue Schraube lässt auf jedenfall ohne größere Probleme und Zerstörungen einschrauben. Die Dichtung habe ich in ein WD40-Bad gelegt.

    Dann habe ich wieder den Polier- oder Schleifaufsatz in den Dremel gemacht un habe begonnen das System von außen abzuschleifen. Systemhülse und Lauf möchte ich gern in @Sakrileg1606-Qualität polieren um einen nahezu neuen Look zu kreieren. Ich weiß aber noch nicht ob mir das handwerklich gelingt und ob ich die Geduld dazu haben werde, aber der Wille ist da. Ich möchte jetzt erstmal die Brünierung entfernen. Ich denke auf dem blanken System sieht man die Beschädigungen besser. Hier nun mein Anfang

    Alle blanken Teile, welche vorerst fertig sind, habe ich mit Ballistol eingerieben und in Zellstoff gewickelt um erneute Korrosion zu vermeiden. Ich werde demnächst in meiner Brünierei einmal nachfragen, ob die die Teile entfetten oder ob ich das machen muss vorher.

    Gruß Chris


    Perfecta 32 - Feinwerkbau 300S - Haenel III-60 - Diana 25 (BJ 55) - Diana 75 - Weihrauch HW 40 - Diana 75 T01 - Smith & Wesson 79 G - Umarex Legends S40 - Beretta PX4 Storm, Diana 35, in der Reihenfolge eingetrudelt :thumbsup:

  • Hallo Chris!

    Hier werden wohl zwei Nägel drin gewesen sein. Das erklärt auch die beiden Risse in der Dichtung. Ich werde nachher im Baumarkt einen Rundstab besorgen, mit dem ich etwas Stahlwolle reindrücken kann und werde versuchen die Späne zu brechen

    Ahhh, daher kam der Schrot beim Testschuss! :D

    Ein Tipp von mir: Nimm anstelle des Rundstabes ein 25x2mm Aluflachprofil. Das wirkt beim drehen in der Hülse wie ein Schaber.

    Damit bekommt man auch sehr schön Dichtungsreste aus dem System.

    Wahrscheinlich wirst Du nach dieser, wie ich finde, hervorragenden Restauration noch mehr Lust auf mehr bekommen! :D
    Da kannst Du da bestimmt noch verwenden!

    Deine bisherigen Fortschritte finde ich sehr beachtlich! Weiter so! :thumbsup:

    Viele Grüße,

    Thorsten

    P.s. Die Dichtung soltest Du besser in warmes Motoröl legen. Die Reste vom WD40 im Leder werden später übelst riechend verbrennen und das LG wird ewig dieseln. ;)

  • Hallo Thorsten,

    Danke für den Tipp mit dem Flachprofil, ich schau Mal ob ich was bekomme.

    Das mit dem WD40 dachte ich anfangs auch. Das hat mir aber Enrico aus Gotha empfohlen. Ich habe das schon bei der Haenel so gemacht und erstaunlicher Weise hat da nach dem Zusammenbau nie etwas gedieselt. Mal schauen...

    Gruß Chris


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  • Ah, OK!

    Dann probiere ich das auch bei Gelegenheit aus!

    Danke! 8o

    Viele Grüße,

    Thorsten

  • Schön das du dir so viel Mühe mit den Vorarbeiten machst .
    Je blanker die Oberfläche um so sauberer das Brünier Ergebnis .
    Habe da auch schon so einiges ausprobiert .
    Man steigert sich da von Waffe zu Waffe
    Hab dieses Jahr ein Mars 100 und ein 115 wieder zu neuem leben erweckt .

    Gruß
    Jens

    Grüße Jens

    Treffen tun die anderen ;)

  • @herr_svensson ich hatte extra nochmal nachgefragt... Bei der Haenel habe ich nix negatives beobachtet...

    @jowald die Gewehre musste ich jetzt erstmal googlen ;) die sehen auch nach viel Arbeit aus. Magst du Mal deine präsentieren?

    Gruß Chris


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  • Ich werde am Wochenende mal Bilder machen.
    Mein nächstes Projekt ist ein VZ 47.
    Das habe ich gerade aus der Slowakei bekommen .
    Nummer mit 3000.
    Da von 1947 an nur ca. 60000 hergestellt wurden muß es aus der ersten Bauserie sein .
    Es hat auch die Militär Stempelung.
    Leider ist der Schaft gebrochen und ich warte auf Ersatz den der Verkäufer mir zugesagt hat .
    Hoffentlich hält er sein Wort .
    Gruß
    Jens

    Grüße Jens

    Treffen tun die anderen ;)

    Einmal editiert, zuletzt von jowald (5. Juni 2019 um 22:58)

  • Heute kam ein Päckchen mit Autosol Metal Polish

    Gruß Chris


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  • Das Gewehr soll komplett neu brüniert werden. Das macht aber eine Bruniererei in der Nähe, das mache ich nicht selbst.

    Gruß Chris


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  • Ok, ich frage nur weil ich bei meinem Projekt einige Teile poliert habe und am liebsten so lassen würde.

  • Dazu habe ich gelernt, dass man die trotzdem konservieren muss. Das Autosol schützt zwar auch schon, aber ich glaube nicht so sehr.

    Gruß Chris


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  • Du hattest nach ein paar Bildern meiner letzten restaurierten Gewehre gefragt .
    Nr .1 Mars 100 ist aus Österreich .
    Nr.2 Mars 115 aus Schweden .
    Nr. 3 Diana 30 M aus Deutschland.
    Beim Mars100 hatte jemand mit einer Rohrzange versucht es zu zerlegen und der Schaft sah aus als ob einer mit dem Schrotgewehr drauf geschossen hat .Der völlig deformierte Kornträger mußte rausgefräst werden . Habe die Teile dann selbst neu gefräst und ein Hähnel 49 Korn eingesetzt .
    Beim Mars 115 waren Stoßrohr Kolbenstange und Feder komplett hin .
    Ist jetzt mit Neuteilen aus Gotha alles komplett saniert .
    Das Diana war so vergammelt das ich den Schriftzug nicht retten konnte .
    Hab ich mit Glas ( runde Kugeln ) gestrahlt .
    Mir fehlt noch eine passende Endkappe damit ich die Verriegelung nachbauen kann .
    Die ist leider noch defekt und nicht zu kaufen .
    Aber schießen tut es schon mal erstaunlich gut .

  • Aktuell baue ich ein Haenel 311 wieder auf .
    Hab mal einen Schaft mit der original Farbe daneben gelegt ,um den vorher- nachher Effekt zu zeigen .
    Das mit dem Farbton des Schaftes ist ja immer Geschmackssache .
    Ich mag es wenn das Holz seine natürliche Struktur zeigt .
    Deswegen öle ich meine Schäfte gerne mit Bondex Arbeitsplattenöl .

    Danach ist das neu erworbene VZ 47 dran .
    Ich hoffe der Verkäufer aus der Slowakei hält sein Wort, und ich bekomme noch einen Schaft der nicht gebrochen ist von ihm geliefert .

    Restaurieren kann zur Sucht werden.
    Dagegen hilft nur Taschengeld Entzug durch Mutti

    Grüße
    Jens

  • Danke für deine Beiträge @jowald. Das sind ja tolle Gewehre und alle komplizierter als meine.

    Heute habe ich mir die Skrileg'sche Schleif-Bibel nochmal zu Gemüte geführt. Ich muss hier Sascha ( @Sakrileg1606 ) noch Mal ganz sehr für dieses Dokument danken. Für alle die es nicht wissen, Sascha hat hier sehr hohe Maßstäbe mit seinen Restaurationen gesetzt. Vor allem wie ich finde mit seinen Polituren der Metallteile. Da es eine gewisse Nachfrage gab, hat er seine Art der Herangehensweise beschrieben und dieses Dokument an wissbegierige gesendet.

    In Abwandlung zu seinem Dokument habe ich mit 320er Papier begonnen und da es kein 800er im Baumarkt gab, habe ich das einfach weg gelassenund bin von 600 gleich auf 1200 gegangen. Ich muss im Nachhinein sagen, dass es garnicht so extrem war wie ich gedacht hatte. Meine Systemhülse sieht aber auch nicht so 100%ig aus wie die von Sascha. Ich bin aber sehr zufrieden mit dem Ergebnis, das hätte ich mir so im Vorfeld nicht zugetraut. Aber ohne Sascha's Knowhow-Vermittlung, hätte ich auch nicht gewusst wie es geht. Ich bin kein Metaller... Aber seht selbst und beurteilt mich gern. Ich bin immer bereit zu lernen

    Gruß Chris


    Perfecta 32 - Feinwerkbau 300S - Haenel III-60 - Diana 25 (BJ 55) - Diana 75 - Weihrauch HW 40 - Diana 75 T01 - Smith & Wesson 79 G - Umarex Legends S40 - Beretta PX4 Storm, Diana 35, in der Reihenfolge eingetrudelt :thumbsup: