HFT Entfernungsmessung mit Optik erlaubt?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 1.899 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. Mai 2019 um 22:10) ist von BMP I.

  • Hi zusammen,

    wie verhält sich das eigentlich beim HFT mit Bestimmung der Entfernung durch Mil-Dots?

    Z.b. heißt es in den Ausschreibungen von Kölschhausen, dass die Entfernungen geschätzt werden.

    Zum Messen mit Mil-Dots muss mir ja die Größe meines Ziels bekannt sein, um genau damit messen zu können.
    Wenn ich z.B. die Hitzone auf den Zielen annehme, dann kann ich die ja auch nur schätzen.

    Also ist das in meinen Augen auch ein Schätzwert.

    Haut das so hin, oder ist das auch verboten?

    Gruß

    Maximilian

  • Moin Frederik,

    da hast du natürlich Recht, aber wie sieht es mit so einem Range Finder Ausdruck aus Chairgun/X-Act aus?

  • Lieber Maximilian.
    Die MILDOT - Messerei versuche ich, wenn Zweifel am herkömmlichen Schätzen bestehen.
    Du erwähntest Kölschhausen, Entfernung max. 25 m. Ich bin zur Einschießlane gegangen, 9fache Vergrößerung und dann habe ich das ZF so eingestellt, dass ab ca. 20 m das Bild an Schärfe verliert. So hat man den ersten Anhaltspunkt.

    Hier zu Hause habe ich weitere Versuche gemacht, als das ZF noch nicht montiert war. Tochters Zirkel ausgeliehen und Hitzonen gemalt. Diese dann auf verschiedenen Entfernungen zwischen die Dots genommen:

    Ehrliche Antwort:
    Leichter wirds dadurch nicht. Ob Du nun schätzt ob das Ziel 23 m entfernt ist oder die Hitzone 2 oder 3 cm hat...

    Egal, es bleibt spannend! Und verboten??? Warum?

    Natürlich könnte man hin gehen und die Zielenummern checken. Haben die immer die gleiche Größe, könnte man diese dotten. Damit besch. man dann alle anderen und vor allem sich selber. Nee, ich will doch genau wissen, was ich kann - oder eben nicht.

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

    2 Mal editiert, zuletzt von BMP I (29. April 2019 um 10:45)

  • Moin Frederik,

    da hast du natürlich Recht, aber wie sieht es mit so einem Range Finder Ausdruck aus Chairgun/X-Act aus?

    Da spricht für mich nichts gegen...
    Du lässt die Finger ja komplett vom ZF!
    Die Frage ist immer, macht das bis 25m überhaupt Sinn!?
    Je nach Setup bewegt man sich hier nur im Bereich von Fleck bis max. 2 Dots.
    Das geht auch so gut!
    Ich habe mir beispielsweise anfangs auch über die Chairgun Reticlefunktion meine Haltepunkte auf die verschiedenen Distanzen ausgedruckt und aufs ZF geklebt.
    Guck ich mittlerweile auch nicht mehr drauf!
    Kannst es ja mal zum Trainingscamp demnächst testen! :D

    PS:
    Dass du auch so schon sehr gut HFT schießt hast du uns doch beim letzten HFT-Hessen Open gezeigt! ;)

    Gruß
    Frederik

  • Also ich merke... Verboten ist es anscheinend nicht, deshalb wurde in den internationalen Regeln schon krumme Hitzone Maße festgelegt.

    Richtig Sinn macht es allerdings auch nicht, da man eben keine feste Größe hat, an der man genau messen kann.
    Außer man würde sich wie @BMP I beschrieben hat eine Konstante wie die Zielnummern nehmen, wobei man aber wie schon richtig gesagt sich im Prinzip selber verarscht, weil man die ja auch nicht auf jedem Parcours kennt oder überhaupt vorhanden sind.


    Trotzdem interessant finde ich das ganze schon, um zumindest annähernd ne richtig zu bekommen.

    @Unfallchirurg ich werde mal ein paar Versuchsaufbauten mit entsprechenden Hitzone Durchmessern frei im Garten positionieren, dann erst einmal frei per Augenmaß schätzen, die Werte notieren, anschließend mit Mil-Dots "messen" anhand der geschätzten Hitzone Größe und zum Schluss dann mit nem laser ausmessen, was sie wirklich haben.

    Dann stell ich das mal gegenüber, um zusehen wie genau welche Methode ist.

    Vielleicht kann ich damit das Ergebnis von der Hessen Open zum TC noch mal aufwerten

  • Ich persönlich finde es spannender, ohne Hilfsmittelchen und Kurbelei. Abschätzen, anlegen, schiessen...die Zeit dazwischen nutzen, um die Böen abzuwarten (geht nur im Binnenland).

    Zumal man fürs Klicken einfach mehr Geld ausgeben muß, während man mit einem preiswerten Zoom ZF eine feste Vergrößerung einstellt und nicht rumklickt, bzw rumzoomt (das funktioniert da nicht, denn 14/Moa ist nicht immer ein 1/4 Moa...außerdem verstellt sich meist noch die Vertikale). Aber das funktioniert eben nicht bei jedem Gewehr..bzw. Setup.

    Mit einem vernünftigen Setup liegt man sogar theoretisch immer in der Hitzone (bei mir Zero 13m) und hält je nach ganz nah, oder ganz fern etwas außer der Mitte innerhalb der Hitzone.

    Entfernungen abschätzen reicht da ungefähr. Einfach die Strecke virtuell halbieren (fällt einfacher als die komplette Entfernung zu schätzen) .

    Die halbe Entfernung schreite ich per Schritten virtuell mit dem Auge ab..da läuft quasi ein Geist für mich...und nehme das dann x2. Fertig. Kann ja jeder mal üben und nachmessen. Soviel liegt man nicht daneben.

    Ansonsten hier mal bildlich die ballistische Kurve in Deckung mit einer 20mm Hitzone. Von 12-22m kann man einfach auf die Mitte halten..ansonsten eben etwas oberhalb.


  • Jo..sorry...dann den Klick-Teil meines Posts vergessen...war gedanklich noch woanders hier.. 8) .indirekt kann man das aber verknüpfen.

    Also nur Entfernung und Setup.

  • Das Thema wird hier typisch Deutsch angegangen :D
    mit der Zielsetzung höchstmöglicher Präzision.

    Vielleicht ist alles nur eine Sache der Übung und Wiederholung.
    Beispiele dazu gibt es genug, der KFZ Mechaniker erkennt die Schlüsselweite mit einem Blick, der Malermeister hat bei der ersten Besichtigung schon eine ziemlich präzise Vorstellung wie viel qm Wandfläche kalkuliert werden.
    Erfahrenen Maklern wird es ähnlich gehen bei Wohnungen und jeder Autofahrer entwickelt ein Gefühl für Bremsweg oder Parkplatzgröße.
    Regelmässiges Training wirkt sich beim HFT sicher genauso aus.

    Mal so Gedacht
    Stefan

  • @SPA68 da muss ich dir natürlich Recht geben...
    Ich bin berufsbedingt auch privat ein kleiner Präzisionsfanatiker.

    Deshalb muss bei mir immer alles zu 200% stimmen, ansonsten habe ich so eine innere Unzufriedenheit ;)

    Meine geschätzten Ergebnisse sind auch schon nicht schlecht nur kann es bei mir eben nie genau genug sein.
    Es sei denn ich hab es vorher per Laser ausgemessen.

    Leider hatte ich aktuell noch keine Zeit um meinen Abgleich vorzunehmen, so wie ich ihn oben beschrieben hatte.

  • Fürs HFT nutze ich ein linksgedrehtes, englisches Augenmaß mit vernickeltem 180° Winkel.
    Das wird auf die Seelenachse des Laufs geschraubt.

    Das mag in England klappen, wir fahren doch rechts! Also in den Schraubstock, erhitzen und in die andere Richtung drehen! Genau aus dem Grund haben die in Australien (südlich Halbkugel) doch auch den Drall im Lauf anders rum...

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!