Test/Chargenunterschiede: JSB Exact 4,52 - Weihrauch HW97k

Es gibt 181 Antworten in diesem Thema, welches 48.380 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Februar 2021 um 20:45) ist von Air_Walt.

  • Wie ich weiter oben geschrieben hatte: Geiler Test, sehr aussagekräftig, sehr viel Aufwand! Respekt!

    Der Test bestätigt aber auch, was hier immer wieder geschrieben wird: Die JSB haben große "Serienstreuungen" (im eigentlichen Sinne des Wortes) bzw. Qualitätsunterschiede.

    Warum soviel Aufwand um DIE eine gute Charge zu finden, statt gleich Dias mit besserer Qualität / geringerer Streuung zu probieren???

    Grüße

    Walt

  • Warum soviel Aufwand um DIE eine gute Charge zu finden, statt gleich Dias mit besserer Qualität / geringerer Streuung zu probieren???

    Ganz einfach,
    was ich in diesem Thread nicht erwähnt habe ist die "Vorarbeit" an Diabolosuche, die ich bereits schon vor 2 Jahren hinter mich gebracht habe.

    Da habe ich schon Diabolos mit "geringer Streuung" in fast allen Kopfmaßen getestet! U.a. H&N FTT, H&N Sniper Light, RWS Superdome, RWS Superfield, Stoeger X-Field, JSB Heavy, RS, Express und eben Exact...

    Alles mit dem Ergebnis, dass die Exact in 4,51 und 4,52 die besten Streukreise in meinem Gewehr lieferten!!!
    Da hilft auch die beste und geringste "Serienstreuung" nichts...

    Aber mit Präzision/Streukreisen ist das in etwa so wie die Suche nach dem "Heiligen Gral"!!!
    Das kann schon in eine Art Fanatismus ausarten und trotzdem lohnt es sich dennoch, denn präziser "geht immer"!

    Hätte ich mir die Arbeit nicht gemacht, wäre ich vielleicht bei 15mm (umschlossen) auf 30m...
    9mm ist da aber nochmal eine andere Hausnummer, für die sich m.M.n. die Arbeit aber absolut gelohnt hat!
    Selbst fürs Field Target kommt man auch mit größeren Streukreisen zurecht, sofern die Präzision konstant bleibt!

    Aber allein für die Psyche und das Vertrauen ins Gewehr ist das ein entscheidender Faktor, den man nicht unterschätzen sollte, denn der Kopf schießt immer mit!!!

    Gruß
    UCh

  • Warum soviel Aufwand um DIE eine gute Charge zu finden, statt gleich Dias mit besserer Qualität / geringerer Streuung zu probieren???

    Grüße

    Walt

    ... weil selbst auch Diabolos mit höchster Qualität je nach Charge unterschiedlich laufen und das im Einzelnen noch je nach Waffe sehr verschieden.
    Für anspruchsvolles Schießen daher ein absolutes Muss!

    Technixx

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Streukreise und "passende Munition" sind wirklich immer nur Momentaufnahmen , Versuch und Irrtum...

    Aus diesem Grund sollte man, wenn die passende Charge gefunden ist, für einen größeren Vorrat sorgen. Wieviel das ist, kann jeder selbst entscheiden. In meinem Fall waren es 10 Stangen, also 50K Schuss.
    Bei dieser Menge lohnt es sich, den Transport selbst zu tätigen, damit Transportschäden vermieden werden.

    Gruß Technixx

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Weil in diesem Thread die JSB-Losnummer angesprochen wurden. Es gibt neue Aufkleber auf der Unterseite der Dosen. Was bedeutet die zusätzliche 4-stellige Nummer? :D
    Ich habe letzte Woche 20 Dosen von Herrn Benke bekommen. Alle mit der gleichen 4-stelligen.


    Andreas

    "Schusswaffen sind gefährlich. Doch in den richtigen Händen sind sie ein Quell ständiger Freude und Erbauung." Sledge Hammer

  • Dieser Thread ist für mich einer der interessantesten der letzten Monate.

    Hier kommt endlich mal wieder zusammen, was ein Fachforum ausmacht:

    - ein engagierter, erfahrener User, der sich wirklich!! Mühe macht und seine Ergebnisse nicht für sich behält sondern veröffentlicht.
    - ein paar wirkliche Experten, die auch beruflich mit der Materie beschäftigt sind und auf Fragen mit hoch qualifizierten Antworten eingehen.
    - unerfahrene User, die viel lernen können

    und.....

    - ein sachlicher Diskussionsstil

    Mit Bogdan habe ich schon einiges erlebt, u.a. eine Rettungsaktion bei einem internationalem FT-Wettbewerb. Das ist viele Jahre her aber wenn fast alle rumstehen und nur wenige Leute etwas machen .... trennt sich der Spreu vom Weizen. Bei Bogdan würde ich jederzeit JSB kaufen. Viele Grüße an dich und deine Frau.

    Gruß
    Musashi

  • UCh, um es noch mal ganz klar zu stellen: Ich meine das in keinster Weise abwertend, ironisch oder so!

    Ich stelle mir nur vor, Du hättest bei den Vorversuchen mit JSB die 30; 28; … mm Streukreischargen bekommen, dann wären die Exact draußen gewesen, Wohingegen die 15mm FTT (oder welche Sorte auch immer) "drin" gewesen wäre. Vielleicht war die 15mm FTT (oder welche auch immer die schlechteste je produzierte Charge) Was dann?
    Oder hast Du von den anderen Sorten und Durchmessern ähnlich viele Chargen durchprobiert??

    Vertrauen und Psyche: Ja, bin voll dabei, man sollte sich alle Hilfe holen die man bekommen kann!

    Ich weiß, dass (hier) viele mit JSB voll zufrieden sind und top Ergebnisse schießen - trotzdem: Ein rel. simples Produkt mit derartiger Streuung bei der Herstellung weckt nicht unbedingt mein Vertrauen.

    Ich glaube ich fang schon mal an zu sparen:
    10 Sorten
    3 Durchmesser
    10 Chargen
    8 Euro / Dose
    = 2400€
    (DAS ist ironisch gemeint 8) )

    ... weil selbst auch Diabolos mit höchster Qualität je nach Charge unterschiedlich laufen und das im Einzelnen noch je nach Waffe sehr verschieden.Für anspruchsvolles Schießen daher ein absolutes Muss!

    Technixx

    Passt, mein Gedankengang war nur ein anderer - ich habe mich wohl nicht gut ausgedrückt:

    UCh hat mit sehr viel Mühe die eine Charge "im Heuhaufen" der stark streuenden JSB Exact gefunden. Hätte er nicht - bei einer Sorte, die per se weniger streut - mit weniger Aufwand zum Ziel kommen können?
    Statistisch: wahrscheinlich ja
    Praktisch: Vielleicht

    Naja, sobald ich bei meinen Bleischleudern herausgefunden habe, wo vorne und hinten ist - soll heißen: Besser schiessen kann - werde ich mich dem Thema nochmal nähern.


    So long

    W

  • Der Gedankengang von Air_Walt hat seinen Charme. Man kann nur beurteilen, was man kennt. Somit unterliegt das Auswahlverfahren der Geschosse schon am Anfang eher subjektiven Gesichtspunkten, selbst wenn hinterher noch so viel Professionalität im Spiel ist.
    Als Beispiel dienen die H&N Sniper Medium, die in meiner Steyr 110-Challenge außerordentlich gut laufen, aber nie bei mir über das oberflächliche Austesten hinausgekommen sind. Einzelne Chargen habe ich mir nie genauer angesehen, weil..., ja weil ich noch mehr als genug JSB Exact Heavy einer ausgeschossenen Charge habe/hatte.
    Folglich machte es keinen Sinn, sich mit anderen Sorten zu beschäftigen, wenn diese Diabolos außerordentlich gut funktionieren und ich niemals einen eingeschossenen Lauf mit einem anderen Geschosstyp versauen würde.

    Nun geht der Vorrat langsam zu Ende und es ist an der Zeit, sich mit Neuem zu beschäftigen. Ich bin mir sicher, die H&N Sniper Medium sehr genau dann anzuschauen, zumal ich diesem Geschoss in der Steyr Challenge noch einiges mehr zutraue. Der Geschosstyp hat von Haus aus schon einige gute Gene in sich vereint:
    Defiant/Tonnenform, super feine Kelchränder, flache und sehr gestreckte Flugbahn und gleichzeitig für das mittlere Gewicht von 0,55g einen hervorragenden BC von 0,029!!! Wichtig für weite Entfernungen.

    Da H&N ganz in meiner Nähe ist, werde ich mal versuchen, direkt vom Werk einige Chargen zu beziehen, um Tests durchführen zu können.
    Ich lese immer wieder von Transportschäden und verdellten Kelchen und ramponierten Geschossköpfen. Gleichzeitig erwähnen immer wieder sehr erfahrene Forenmitglieder die Bedeutung eines vertrauenswürdigen Händlers ( Kimmla, Benke, etc.)! Zu Recht, wie ich meine, denn nur eine lückenlos fehlerfreie Transportkette kann gewährleisten, dass ein so hochwertiges Produkt, wie es ein Präzisionsgeschoss nun einmal darstellt, die anfängliche Produktqualität aufrechterhält.
    Das ist ein ganz sensibler Punkt.
    Niemand kann wissen, was einem Diabolo auf dem gesamten Weg so alles widerfahren ist. Wir als Schützen beurteilen nur das, was wir zum Schluss in der Hand halten.

    Gruß, Technixx

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Niemand kann wissen, was einem Diabolo auf dem gesamten Weg so alles widerfahren ist.

    Ich habe ehrlich gesagt nie verstanden warum man
    teure Match-Diabolos wie Hühnerfutter in eine Dose
    verpackt. So teuer kann eine vernünftige Verpackung
    doch gar nicht sein?

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Ich würde den Preis für einzeln verpackte und fein ausgewogene Premium JSB zahlen. Aber leider gibt es die Heavys nicht in Premium.


    Andreas

    "Schusswaffen sind gefährlich. Doch in den richtigen Händen sind sie ein Quell ständiger Freude und Erbauung." Sledge Hammer

  • Technixx:
    Auch wenn Sie Dir bei H&N nichts verkaufen, vielleicht geben sie Dir ja eine Probepackung, es wäre interessant diese mit einer Dose aus dem Handel zu vergleichen. Optisch wie schusstechnisch.
    Ja, die Snipers finde ich - alleine was die Form angeht - recht interessant. Werde ich auch mal probieren.

    Vielleicht sollte man Diabolos "blind" testen, also schiessen, ohne zu wissen, was man gerade schiesst. (OK, nicht immer möglich) man verschießt, sonst "gewinnt" garantiert die sowieso favorisierte Sorte... machen Weintester auch so.

    Hier ein interessantes Video zum Thema Munitions Testing:

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    (Eigentlich nicht viel zu Thema Munition und den Ton sollte man besser auch abschalten, trotzdem interessant zu sehen was möglich ist - und ich glaube, diese Leute agieren am Randes des Möglichen. Wenn ich mich nicht irre, entspricht ein Streukreis von 9mm auf 30m 6mm auf 10m - was selbst unter Laborbedingungen sehr gut zu sein scheint. Um so erstaunlicher, im positiven Sinne, ist UChs Ergebnis!).

    Grüße

    Walt

  • Ein kleiner Seitenblick vom Geschoss auf das, was es antreibt und stabilisiert, sei vielleicht hier erlaubt:

    Der Gedanke, dass Fehler bei "Munitionstests" allein dem Geschoss zuzuschreiben sind, trügt doch sehr, wenn man davon ausgeht, dass die Fehlerhaftigkeit einer nicht optimal funktionierenden Waffe einen erheblichen Einfluss auf das Schussbild haben kann.

    Nicht konstante Energieabgabe, Verschmutzung oder falsch konditionierte Bedingungen im Lauf ( Innenballistik ) oder unsauber gearbeitete Laufkrone fallen mir da sofort ein.
    Hinzu kommt das Verhältnis der Drall-Länge zum Geschosstyp, die Art des Lauf-Typs ( Gezogen, Polygon, Choke, Smooth-Twist, etc. ), die allesamt unterschiedliche Anforderungen an das Projektil stellen, wären da zu nennen.

    Schlussendlich kann so ein kleines Projektil einem im metaphorischen Sinne schon fast leid tun, wenn es allen unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden soll.

    Aus diesem einfachen Grunde bin ich persönlich sehr vorsichtig mit meinen Beurteilungen über "gute und schlechte" Geschosse, wenn offensichtlich keine äußeren Makel zu erkennen sind und trotzdem die Streukreise nicht stimmen wollen, obwohl man fest daran glaubt, alles erdenkliche getan zu haben, um zu einem guten Ergebnis zu kommen.

    An dieser Stelle soll´s nun genug mit der Abschweifung vom Grundthema sein, obwohl es noch Seiten zu Schreiben gäbe.
    Grundsätzlich jedoch nichts davon, einen Geschosstyp nach dem Anderen durch den Lauf zu jagen und gleichzeitig jedes einzelne Zehntelchen in der Abweichung als gesetzt zu bewerten.
    So schnell schießen die Preußen auch nicht!
    Es ist vielleicht eine Tendenz in die eine oder andere Richtung - mehr nicht. Was ein Geschoss wirklich zu leisten vermag, sollte dann ausgetestet werden, wenn man auch die oben genannten Rahmenbedingungen ideal gestaltet hat - und das bedarf Zeit, viel Zeit und Geduld.

    Technixx

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Vielleicht sollte man Diabolos "blind" testen, also schiessen, ohne zu wissen, was man gerade schiesst. (OK, nicht immer möglich) man verschießt, sonst "gewinnt" garantiert die sowieso favorisierte Sorte... machen Weintester auch so.

    Die beste Art um Vorurteile auszuschließen.Wäre interessant was für Ergebnisse bei den Experten hier zu lesen wären.

  • Die beste Art um Vorurteile auszuschließen.Wäre interessant was für Ergebnisse bei den Experten hier zu lesen wären.

    Ich gehe tatsächlich davon aus, dass das Ergebnis nicht anders ausfallen würde. Wie oft habe ich schon Mumpeln mit der Bezeichnung "Match" im Namen mit hohen Erwartungen, also Vorurteil: "läuft bestimmt super" verschossen, bei denen sich dann die große Ernüchterung einstellte. Auf der anderen Seite billig-Zeugs ohne Erwartungs-Haltung verschossen und mich über die guten Ergebnisse gewundert. Der große Unterschied zwischen Billig-und Premium-Mumpeln ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich verschiedene Chargen ähneln.

    Meine bestimmter Muni kann ich blind kaufen und mich darauf verlassen, dass sie aus meinem Lauf gut fliegen, egal welches Los und Produktionsdatum, ich hatte noch nie einen Reinfall.

    Bei Billig-Muni habe ich mal ein Los, das läuft gut, und beim nächsten Los wird das Schießen zum Spray and Pray.