"ERMA - Kult" : berechtigt oder Verklärung im Rückblick ?

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 6.274 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. April 2020 um 05:37) ist von Gninneh.

  • (überführt aus dem Thread "Sicherheit bei Erma EGP 790?")

    warum eigentlich nicht ... den, so muss man ja zugeben, tatsächlich existierenden "ERMA - Kult" mal aus einem anderen Blickwinkel beleuchten ?

    ich selbst habe keine ERMAs ... (dafür z.B. etliche Röhms), "kenne" ERMA also nur aus Sekundär- (oder Tertiär- oder Quartär-) - Quellen ... :/

    was am "ERMA - Kult" ist inzwischen Verklärung und Legende ... :?: ... was vielleicht ganz berechtigt ? ?(

    dazu die Meinung von jemand zu hören, der selbst ein paar ERMAs besessen hat ... für mich nicht uninteressant ... :thumbup:

    Schimpft, jedoch würde ich mich mit einer Erma Pistole so oder so nicht sicher fühlen,
    da diese m.M. viel zu unverlässig sind.
    Vieles ist da einfach ein gewisser Kultstatus an den Ermas, der überbewertet wird
    und die Enttäuschung im Anschluss oft groß ist.

    Sammeln, präsentieren, bisl bespielen und theatralisch die mystische Erfurter Maschinenfabrik
    Piratengeschichte aufführen, gerade und bevorzugt bei Sammelbeginn ok, jedoch darüber hinaus gewinnt man damit keinen Blumentopf. Sind wir so ehrlich.

    Selbst führe ich so etwas überhaupt nicht, doch das mag jeder selbst entscheiden.

    ERMA unzuverlässig? ?( Kannst Du das bitte mal genauer schildern?

    Bezüglich der Unzuverlässigkeit kann ich das so überhaupt nicht bestätigen. Mehrere EGP 75 S mit der alten PTB 69/4 repetieren ohne Staudruckschraube problemlos mit der RWS aus der roten Dose. PTB 401 ebenso.

    Ich sehe die Probleme bei den Munitionsherstellern, die ihre Gewinne durch Verringerung der Ladung steigern - sind ja nur Platzpatronen für die Zinkplempen...
    Bei der Verarbeitung der Griffstücke der ERMAs kann ich die Nachlässigkeit in Sachen Oberflächenbehandlung bestätigen. Grobe Oberflächen wurden nur geschliffen und dann einfach übergebeizt. Die Verschlüsse jedoch waren diesbezüglich sehr gut bis hervorragend.

    Ich nenne ja nun auch ein paar dieser Waffen mein Eigen. Das die besonders störanfällig sind kann ich nicht bestätigen. Die 8mm Versionen funktionieren auch mit der heutigen 8mm Munition von Geco. Jedenfalls meìne 75s und EGP 88. Ein bisschen divenhafter sind die 9mm Versionen. Da aber nur die P217. Die mag bei mir tatsächlich nur die alte RWS Munition oder neue PPU. Die 790er nimmt auch Geco genau wie die 490er. Die 459 ist da schon wieder anspruchsvoller. Insgesamt könnte ich diesen Kult nie nachvollziehen. In den 90ern habe ich die Ermas nicht gewollt weil die halt immer diese niedlich verkleinerten Versionen für teuer Geld verkauft haben. Das haben wohl noch mehr Leute so gesehen sonst wären die nicht Pleite gegangen. Ich hab mir meinecdamals gekauft als der Hype losging. Die aber noch bezahlbar waren. Wollte mal sehen was dran ist. Schlechte Oberflächen hätte ich nie. Sind ganz nette Waffen die in eine Sammlung gehören. Man müsste aber nicht zwingend Bücher drüber schreiben und zum Schießen sind die langsam auch zu schade weil die Ersatzteillage dünner wird.

    Ach ja und ich bin früher lange mit einer durchgelassen und gesicherten EGP88 eingelaufen und es ist nie was passiert. Mal abgesehen wie viel Sinn das wohl gemacht hat hat das ohne Probleme geklappt.

    Ich habe nur zwei EGR-77er.

    Und die sind toll.

    Ja so einer in 4 Zoll wäre für meine Sammlung auch noch toll. Aber ich bin nicht bereit diese Schwachsinnspreise zu zahlen :D

    Ich habe einen 66er und der ist Super, meine P217 das ganze Gegenteil.

    ??

    Unter der Bezeichnung P-217 kenne ich nur eine Geco.

    Die, die ich habe, sieht immer noch aus wie am ersten Tag.

    Nach guten 18 Silvesterfeiern und sieben Einsätzen an diversen Sets.

    Die hat Erma ja gebaut von daher darf sie ruhig in dem Zusammenhang genannt werden.

    Ein Wort zum von Erma verwendeten Zindruckguss.
    Schlecht war er nie, im Gegenteil. Rein subjektiv war er zäher und nicht so spröde wie bei anderen Marken.
    Die Oberflächen unter der Beize gaben eigentlich keinen Anlass zur Klage. Gegen Ende lagen sie imho
    immer noch gleichauf mit Röhm. Gerade das Feinfinish war es was eine Erma lange Zeit ausmachte.
    Und noch einmal zur Zuverlässigkeit. Bei mir haben die 75er (und ihre Spielarten) sowie die 490er (pistolenmäßig) überlebt, die anderen Ermas mussten gehen. Die Geco P217 läuft ausser Konkurrenz . . . 8o8)

    Einmal editiert, zuletzt von kai (27. April 2019 um 19:58)

  • Auf Revolver bezogen zitiere ich mich mal provokativ selbst . . .

    Ich würde die Alfas von der Gesamtqualität sogar noch über die Ermas stellen . . .

    . . . immer mit einem Augenzwinkern :thumbup:

  • in unbeschichtetem Zustand

    Aber quengeln muss er . . . ;)8o

    So ein paar Ermas (mit und ohne Beize) hatte ich ja nun auch schon in den letzten >40 Jahren in der Hand,
    und kann eigentlich nur sagen, dass die Qualität der Stempel und Schrift schwankend ist,
    wobei frühe Modelle (bis Mitte/Ende 80er) eher davon betroffen sind. Später ging es dann . . . 8)

  • ich hatte mehrere erma für teils unerhörte preise damals im laden gekauft und benutzt , zum beispiel den egr77 mit 2,5 zolllauf da gab es nichts zu meckern, ausser das nach 3 trommeln schwarzpulver die trommel festsaß.

    aber das ist das problem der mun gewesen, nitro gabs am anfang noch nicht

    .das 2. war die kgp 690 , die verkleinerte version einer p08.

    da war spätestens nach 3 schuß ein klemmer , was man ja von jeder 08 auch kennt, egal wer eine nachgebaut hat.

    das ist natürlich im notfall nen totalverlust.

    verglichen mit andren p08 von fb record und iwc waren diese nicht schlechter als die erma , nur viel günstiger.

    der hype ist völlig übertrieben.... es gibt eine erma pistiole , die sogar selten mal zu schlittenrissen neigt.

    man muß da mal die kirche im dorf lassen
    gruß edwin

    INVICTUS

  • Meine KGP (?) 690 (dieser P08 Nachbau) liegt hier nur noch, weil das Teil quasi nagelneu ist.
    Funktionieren?...kann man vergessen. Auch mit den alten 600 Bar Kartuschen gibt es Störungen.

    Von den 75ern hatte ich mal 3 Stück.
    Bei einer lag irgendwann die Kimme daneben, kein vernünftiger Pressitz mehr vorhanden.
    Bei der zweiten ist der Magazinfuß zerbröselt.
    Bei Nummer drei hat sich durch (ordnungsgemäße) Benutzung die Laufsperre fast verabschiedet. Da hätte dann mehr als nur Gasdruck
    durch den Lauf gepasst. Deswegen ist das Griffstück mit dem Lauf nach Ausschlachten in die Tonne gewandert und das Magazin war dann für Nummer 2 übrig (siehe oben).

    Also alles nicht sooo berauschend, aber von der Haptik her finde ich die Dinger gut.

    Und er sprach: Das größte Rätsel, süßes Kind, das ist die Liebe - doch wir wollen es nicht lösen. (Heinrich Heine)

  • Meine KGP

    Ich habe meine damals auch nicht zum Laufen bekommen,
    dazu noch diese Miniaturisierung (wie bei der 88) -> und tschüss.

    Könntet ihr bitte zu euren Ermas noch die PTB angeben - kann helfen. Danke ! 8)

  • Die Verkleinerung der P.08 und der P.38 seitens der ERMA-Entwickler könnte so entstanden sein:
    "Die Originale sind für verdecktes Führen deutlich zu groß. Da es sich aber um Waffen mit Weltruhm handelt, entwickeln wir sowas in kleinerem Maßstab. Es werden sich sicher Käufer finden."

    Bier trinken macht Bauch - Bauch bringt Ansehen - Ansehen bringt Geld - für Geld gibt's Bier ... ein echter Teufelskreis :thumbsup:

    • Die 800er gibt's in Nickel was schon ein Vorteil ist. Die hat auch einen ordentlichen Schlittenfang. Die Erma läuft mit aktueller Geco Munition besser als die Röhm. Jedenfalls meine Waffen.

    „Wenn ein Mensch behauptet, mit Geld lasse sich alles erreichen, darf man sicher sein, dass er nie welches gehabt hat.“

    Aristoteles Onassis

  • moin.
    ich war erma fan, hatte mehrere davon,,,, den egr77 revolver, die kgp 690 po8 , ein verkleinerter nachbau der echten und noch irgendeine , mit schlittenriss , ne art ppk.

    im vergleich zu andren mnarken war erma in der verarbeitung hochwertig, hatte mal hier ne stahltrommel oder da ein paar stahleinlagen.... das hält natürlich lange...

    dafür waren die preise schon damals astronomisch für 340 DM für den egr 77 revolver.

    wenn ich das mit damaligen waffen vergleiche, der po8 von FB-Record, danach die von record , und danach die iwg po8
    dann war das gleichwertig.

    einzige ausnahme war die superstahltrommel der egr 77. das war natürlich was .

    im gebrauch war der revolver, damals noch kein nitro zu kaufen gewesen , mit den schwarzpulverkartuschen nach drei trommeln nur noch schwergängig und mußte zwischengereinigt werden....

    die p08 von erma war genausoft mit ladehemmung belegt qwie die kontrahenten an P08

    ein ganzes magazin schaffte man selten ohne störung.

    ich hatte auch jede menge andre moderne ssw in gebrauch.

    mein fazit ist, das der gute ruf im vergleich zu heutigen waffen gerechtigt ist , zu damaligen andren hochwertigen waffen seiner zeit aber nicht. etliche waren ebenbürtiug, andre unterirdisch in der quali.

    so ist es ja heute auch noch....

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Naja wobei das oftmals die Zweitaccounts der Verkäufer sind die versuchen ihre Preisfantasien in die Realität umzusetzen..Alles über 250 Euro für eine Erma ist Quatsch. An denen ist nichts besser was z.B. die Durchschnittspreise einer EGR77 oder EGP 88 rechtfertigen würde. Andererseits jeden Tag steht ein Dummer auf man weiß also nie.

    „Wenn ein Mensch behauptet, mit Geld lasse sich alles erreichen, darf man sicher sein, dass er nie welches gehabt hat.“

    Aristoteles Onassis

  • Auf Revolver bezogen zitiere ich mich mal provokativ selbst . . .

    . . . immer mit einem Augenzwinkern :thumbup:


    Nun ja, die Alfas gibts ja sogar in "scharf". Da muss der Rahmen und die Mechanik schon was aushalten...

    "Diplomatie ist, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut."

  • Naja wobei das oftmals die Zweitaccounts der Verkäufer sind die versuchen ihre Preisfantasien in die Realität umzusetzen..

    So sieht es aus! Wie von Geisterhand stehen sie dann 14 Tage wieder drin... und ein Käufer für die "Mondpreise" findet sich wieder nicht! :D