Perkussionsrevolver - Verhältnis Schwarzpulver und Zwischenmittel

Es gibt 38 Antworten in diesem Thema, welches 14.620 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Dezember 2023 um 19:37) ist von kasperle.

  • Irgendwie werden hier gerade Begriffe vertauscht.
    Freiflug ist der Weg, den das Geschoß gänzlich ungeführt zurücklegt, bevor es in den Übergangskonus eintritt.
    Also nur vom Trommelende bis zum Konus, wie ottokar schon sagte.
    Den Freiflug kann man über Zwischenmittel nicht beeinflussen, er ist technisch vorgegeben.
    Es ginge höchstens über die Geschosslänge, so dass das Geschossende noch in der Trommel geführt wird, während die Spitze schon Züge und Felder berührt.
    Bei Rundkugeln als unmöglich.
    Was hier gemeint ist, ist der rotationslose Geschossweg.
    Der lässt sich über Zwischenmittel reduzieren.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Freiflug ist der Weg, den das Geschoß gänzlich ungeführt zurücklegt, bevor es in den Übergangskonus eintritt.

    Also nur vom Trommelende bis zum Konus, wie ottokar schon sagte.

    Das wären also beim VL-Revolver (Colt, Remington etc ) so etwa 0,5 mm Freiflug (geschätzt) ?!

  • Wenn die Kugel direkt nach dem 0,5mm breiten Trommelspalt den Überganskonus berührt, ja.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Wie bereits mehrfach erwähnt, wohne ich in Frankreich - hier kann jeder über 18-jährige so eine Waffe, das Pulver, die Geschosse etc kaufen...

    Ich muss mich selbst korrigieren, um hier keine Falschinformationen zu verbreiten:

    THEORETISCH darf hier jeder Erwachsene Schwarzpulver kaufen.

    PRAKTISCH sieht's neuerdings anders aus:

    Kürzlich war ich bei der Frankonia Filiale bei mir in der Nähe, um welches zu kaufen-Fehlanzeige.
    Die verlaufen nur noch diese sauteuren Presslinge.

    Auf Anfrage erklärte mir der Geschäftsführer, dass der franz.Staat die Auflagen für Geschäfte, die loses SP verkaufen, so erschwert hat, dass Frankonia in F künftig ganz drauf verzichtet...

    Eine schnelle Internetrecherche ergab, dass wohl die meisten der unzähligen "armureries" im Land das gleich handhaben...(die verdienen wohl genug an "normaler" Munition, da es in F von Jägern und Schützen nur so wimmelt)

    Also fahre ich nächste Woche zur nächstgelegenen Armurerie, die noch SP verkauft, (200km ein Weg !) und besorge mir erstmal einen Vorrat, bevor das noch mehr um sich greift...

    Einmal editiert, zuletzt von Markarov (25. Oktober 2019 um 14:43)

  • Hier in Deutschland gelten die SP-Presslinge als Munition und sind erlaubnispflichtig. Man bekommt diese nur unter Vorlage einer WBK mit entsprechend eingetragener Waffe und Munitionserwerb. Somit geht ein Besitzer eines freien VL leer aus.

  • Hier in Deutschland gelten die SP-Presslinge als Munition und sind erlaubnispflichtig. Man bekommt diese nur unter Vorlage einer WBK mit entsprechend eingetragener Waffe und Munitionserwerb. Somit geht ein Besitzer eines freien VL leer aus.

    Tja.. offensichtlich wieder mal so ein Fall, wo es mit der vielgelobten "EU-Harmonisierung" nicht so klappt :D

    Die Presslinge werden hier in F sogar mit der normalen Post verschickt...

    Bei losem SP muss dagegen eine besondere Spedition tätig werden, man kann nur 500 g auf einmal bestellen und der Versand kostet mindestens 40 Euro...

    Keine Ahnung, was das soll.
    Besonders, wenn man weiß, dass man ein "kit pret a tirer" (schussfertiges Set), mit Waffe (zB Trommelrevolver), Bleikugeln, Filzpropfen, SP-Presslingen, Geschossfett und pipapo online bestellen und das Ganze frei Haus liefern lassen kann.
    Bei mir wollten die nicht mal einen Ausweis sehen, als ich mir vor Jahren mal sowas liefern ließ...

  • Ich komme nochmal auf das Thema "Zwischenmittel" zurück:

    Inzwischen habe ich mir zahlreiche Videos angeschaut über die Herstellung von Papierpatronen für Perkussionsrevolver,
    ebenso einige Anleitungen gelesen.
    In einer einzigen von denen wurde ein Zwischenmittel "eingebaut"- sonst immer Kugel, Pulver, Papier drum, fertig.

    Sind die alle doof?
    Oder warum ist das so?

  • Sind die alle doof?

    Ja ;)

    Aber ernsthaft: Könntest du bitte ein paar der betreffenden Videos hier verlinken? Das würde die Diskussion darüber vereinfachen.
    Grundsätzlich muss man kein Zwischenmittel verwenden. Es kann aber durchaus förderlich für die Präzision sein und die Laufverschmutzung reduzieren.
    Wie bereits erwähnt sitzt die Kugel, je nach Ladung, auch ohne Zwischenmittel weit vorne.


    "There is only one good, knowledge, and one evil, ignorance." - Socrates

  • Ich bin jetzt kein Vorderladerschütze, allerdings schießen ab und an Vereinskollegen mit Vorderlader.
    Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe wird beim normalen Laden das Pflaster etwas feucht gemacht, damit die Feuchtigkeit nicht ins S-Pulver zieht wird ein Zwischenmittel zB. Gries benutzt.
    In einer Papierpatrone wird soweit mir bekannt kein feuchtes Pflaster verwendet, von daher braucht man auch kein Zwischenmittel.
    Man möge es berichtigen wenn ich es falsch verstanden und wiedergegeben habe.

  • Revolver werden ohne Pflaster geschossen ;)
    Mit entsprechend viel Pulver in den Kammern kann das Zwischenmittel auch weggelassen werden. Es dient ja hauptsächlich dazu, die Setztiefe der Kugel zu beeinflussen.

    Es grüßt der Ottokar :^)

  • Nicht nur.

    Revolver schiessen bei bestimmten Pulvermengen optimal.

    Klar sollte die Kugel idealerweise bündig mit der Trommel abschliessen.

    Aber heute wird echt viel überglüssiges Gedöns betrieben.

    Das reicht von Pulver in Glasröhrchen statt Flasche, Zwischenmittel bis zur Versiegelung der Trommeloberseite mit Wachs / Fettgemisch.

    Eine vernünftig geladene Trommel ohne jegliches Zwischenmittel und Versiegelung kann man ausgebaut auf den Tisch stellen, Pulver auf die Stirn streuen und anzünden.

    Da passiert nichts.

    Samuel Colt hat das so tausendfach vorgeführt, ohne Zwischenfälle.

    "Diplomatie ist, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut."

  • Ein Zwischenmittel als Trennung von Treibmittel zum Geschoss ist Pflicht, zumindest beim DSB.
    Beim Revolver wird kein Schusspflaster verwendet. Das Zwichenmittel dient dort auch als Regulierung zur Setztiefe der Kugel, weil sie sonst einen unnötig langen Freiflug hätte oder bei entsprechender Pulvermenge hoffnungslos überladen wäre.
    Mit den üblichen 16 bis 20 Grains würde die Rundkugel etwa in der Mitte der Trommelkammer (bei .44) zu liegen kommen. Den Leeraum bis zur optimalen Setztiefe der Kugel bis knapp Unterkannte Trommel wird mit Zwischenmittel aufgefüllt.
    Da die Mengen von Gries und Schwarzpulver nach dem Ausprobieren feststehen, kann man gleich beides zu Hause in die Röhrchen fertig abfüllen. Auch bei der 100'er Röhrchenbox verbleiben immer noch 50 Schuss, was gerade beim VL-Schießen völlig ausreicht.

  • Ein Zwischenmittel als Trennung von Treibmittel zum Geschoss ist Pflicht, zumindest beim DSB.
    Beim Revolver wird kein Schusspflaster verwendet. Das Zwichenmittel dient dort auch als Regulierung zur Setztiefe der Kugel

    Das mit der Setztiefe beim konventionellen Laden war mir klar.

    Meine Frage bezog sich auf Papierpatronen.
    Wenn die Verwendung von Zwischenmittel (beim DSB) obligatorisch ist, heißt das also logischerweise, dass auch Papierpatronen (beim DSB) solche enthalten müssen.
    Oder sind Papierpatronen (beim DSB) sowieso nicht erlaubt?

    Außerhalb des DSB scheinen da jedenfalls ganz andere Regeln zu gelten, siehe diverse internationale Videos zu Schwarzpulverschießen im Allgemeinen und Papierpatronen im Speziellen...

  • Eine Ergänzung dazu: Erlaubt bzw. nicht gestattet beim DSB bezieht sich nur auf die Teilnahme an Verbandswettkämpfen.

    Wenn du einfach nur so auf dem Stand eines DSB Vereines schießen möchtest ist nur entscheidend, was der Betreiber bzgl. Ladeverfahren einschränkt. Bei DSB Wettkämpfen werden meines Wissens nach beim Revolver keine vorbereiteten Ladungen in Form von Papierpatronen verwendet. Details regelt die aktuelle Fassung der Sportordnung.

    Es grüßt der Ottokar :^)

  • Für die Freunde der ernsthaften Perkussionsrevolver;

    Ladedaten Walker:

    - Geschoss: Rundkugel .457, 143grs
    - Pulverladung: 24grs CH2
    - Zwischenmittel 35grs CH2
    - Zündhütchen: CCI

    Trommelkammern vorne mit Schafsfett zuschmieren. Ladungen für die .44 Dragoon um 3% reduzieren.

    Kracht, raucht, stinkt - garantiiert kein Mäusefurz!

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    Ladung im Video bringt ~540J, mit CH2 sind 15% mehr Geschwindigkeit möglich. Eine Nachbearbeitung der Rastfeder des Ladehebel wäre von Nötem. wie bei fast allen Replikaten diese Revolvermnodells.

    Ich habe keine Probleme mit Lactose und Gluten. Als Ausgleich leiste ich mir ein paar Intoleranzen im zwischenmenschlichen Bereich.

    Einmal editiert, zuletzt von Mitr (20. Oktober 2020 um 20:16)

  • Mehr Pulver ergibt auch mehr Dampf, was für eine flachere Flugbahn sorgt.

    Schon richtig, aber das steigert ja nicht die Präzision. Harte Ladungen sind in der Regel nicht die präzisesten.
    Außerdem gilt die Standardladung:

    0,44 Zoll x 25,4 mm = 11,18 mm Kaliber x 0,1 g = 1,118 g SP + 0,4 g = 1,518 g Maximalladung
    das entspricht x 15,432 = 23,43 Grain SP)

    Du verwechselst einfach normale Patronenkugeln mit den SP Rundballen. Komischerweise die Rundgeschoße haben eine andere Flugeigenschaft als die konvensionelle Geschosse. Bei Rundkugel ist so - je schwächer die Ladung desto höher der Hochschuß.

    SigSauer P226 X-Six PPC; SigSauer P320 FullSize; Tokarev TT-33; Smith & Wesson Mod.586 6"; Smith & Wesson Mod.28-2 4"; Feinwerkbau AW 93; Walther GSP .32S&W & .22lfb; Mauser K98; Mosin M38; Mosin 89/30; Anschütz Match 64; Le Page Pedersoli Cal. .36; Steyr LP10; Erma EGP 45 PTB 297; Erma EGP 65 PTB 146.

    Einmal editiert, zuletzt von fatfrets (7. Dezember 2023 um 22:00)

  • :thumbsup: :thumbsup:

    Hallo,

    Ich nehme

    20grs PowEx FFF

    Dafür mehr Zwischenmittel, also gut 30grs davon,

    weil je mehr Zwischenmittel, desto mehr Glanz in den Augen :saint:

    Grüsse, der K

    Gruß Konrad