Schießbrille - Keine Schutzbrille

Es gibt 42 Antworten in diesem Thema, welches 6.265 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. April 2019 um 09:00) ist von skriptor.

  • Hi,
    Da ich Probleme mit dem Fokus habe, schon seit jungen Jahren Brille trage, eine Hornhautverkrümmung habe
    werde ich wohl nicht herumkommen, mir eine Schießbrille für bessere Ergebnisse zu kaufen.
    Ich habe bei meinem Optiker Brille Fielmann angerufen, und dieser kann die Schießbrillen von Knobloch besorgen.
    Auf was muss ich achten? Habt ihr soeine Brille, wenn ja Welche?
    Da ich hauptsächlich Luftpistole schieße, wäre das Modell K1-P für mich interessant.

    Bzw wie ist das, wenn man Brillenträger ist, und eine Schießbrille hat, ist das eine Glas in der benötigten Stärke?

    Da ich auch auf Wettbewerbe gehen will, ist soeine Schießbrille auch als Schutzbrille zulässig?

  • Knobloch ist quasi der Standard bei Schießbrillen. Dabei ist auch ein stabiler Koffer, der auch Platz für das Zubehör hat.
    Die Größe des Brillenglases ist für Gewehr- und Pistolenschützen unterschiedlich.
    Bei Pistole würde ich eine Irisblende mitbestellen, diese wird dann auf das Brillenglas gesetzt.
    Etwas problematisch ist die Bestimmung der Glasstärke, weil das Zielblid ja auf 10 m ausgerichtet ist. Dazu nehme in Absprache mit dem Optiker eine Scheibe, Zollstock und die Waffe mit. Spätestens auf dem Flur der Nebenräume sollte man eine 10 m Strecke abstecken und die Scheibe mit Tesa an eine Tür oder Wand bappen können.
    Im Bereich des DSB sind Schießbrillen zulässig, bei dem Verband für Reservisten nicht.
    Vor einigen Jahren haben sich die Abmessungen für die Abdeckung des nichtzielenden Auges geändert. Zur Vorsicht kann man sich das mal notieren. Nicht dass einem einen alten Koffer aus der Schublade angedreht wird, wo noch die alte Blende beiliegt.
    Das Einstellen und Ausrichten des Brillenglases ist nicht ganz einfach. Am sichersten geht das mit einer geduldigen Hilfsperson. Denn man kann selbst nicht sehen, ob das Glas parallel und mittig steht. Das insbesondere mit dem Schießen mit Diopter.
    Lasse auch während der Einstellerei von der Hilfsperson ein Foto machen, wenn du die Waffe mit Schießbrille im Anschlag hast. Am besten als Detail vom Kopf und als Gesamtheit deines Standes. Die Hilfsperson soll auch schauen, ob du Mittig durch das Glas schaust. Auch das kann man selbst schlecht beurteilen.

    Nachtrag: Eine teure Endspiegelung kann man sich m.E. sparen. Eine einfache reicht. Eine Tönung verbietet sich. Für das runde 25 mm (?) Glas haben wir mal 17 € bezahlt. Das 50 mm für Kurzwaffenschützen dürfte nur unwesentlich teurer sein.
    Was wohl nicht geht wäre ein "fliegender" Wechsel der Gläser, wenn man abwechselnd Lang- und Kurzwaffe schießen möchte.Nicht nur das Glas hat andere Durchmesser, es ist auch in der Position am Gestell anders eingestellt. Dann braucht man zwei Schießbrillen. Ich kenne zumindest keine klappbare Lösung, die dann auch die individuellen Einstellungen beibehält. Eben schnell auf dem Schießstand umschrauben geht auch nicht. Rechne mit Hilfsperson 15 - 30 Min Aufwand. Bis das korrekt sitzt, ist es etwas Fummelei und Ausprobiererei.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (12. April 2019 um 13:30)

  • Apropos Zielbild auf 10 m: Stimmt man die Dioptrien-Stärke auf das Ziel ab, oder doch wie üblich auf das Korn?

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Meine Jäggi Nova hat mm-Markierungen auf dem Rahmen und dem Glashalter, da könnte man beim Tausch die Gläser schnell wieder dorthin bringen wo sie vorher saßen. Brauche ich nur nicht ;)

  • Apropos Zielbild auf 10 m: Stimmt man die Dioptrien-Stärke auf das Ziel ab, oder doch wie üblich auf das Korn?

    Das kommt auf die Fehlsichtigkeit an. Auf jeden Fall würde ich das auf genau 10 m abstimmen. Die Optiker kennen und wissen das. Eine Mitnahme und Test mit der Waffe ist daher kein Problem und auch nicht ungewöhnlich.

  • Meine Jäggi Nova hat mm-Markierungen auf dem Rahmen und dem Glashalter, da könnte man beim Tausch die Gläser schnell wieder dorthin bringen wo sie vorher saßen.

    Ja, wenn man ein Glas hat. Aber zwei Gläser im Wechsel mit völlig unterschiedlichen Einstellungen und Winkeln dürfte nicht reproduzierbar machbar sein, fürchte ich.

    Ansonsten hier eine gute Info zum Thema:
    http://www.mueller-manching.de/schiessbrillen/

  • Mit zwei Glashaltern sollte das gehen.

    Nein, da es schon einen Unterschied macht ob man freihand Kurzwaffe oder stehend, liegend, knieend Langwaffe mit Diopter schießt. Das erfordert verschiedene Kopfhaltungen wie auch Winkeleinstellungen der Glashalter mit dem Korrekturglas. Wenn man den Halter wechselt, muss er auch neu eingestellt werden.

  • Das kommt auf die Fehlsichtigkeit an. Auf jeden Fall würde ich das auf genau 10 m abstimmen. Die Optiker kennen und wissen das. Eine Mitnahme und Test mit der Waffe ist daher kein Problem und auch nicht ungewöhnlich.

    Hallo zusammen.
    Eine Schießbrille wird in aller Regel ca. 0,25 bis 0,50 zur vorhandenen Sehstärke ins Minus korrigiert. Der Schütze sollte (Kimme und) das Korn scharf sehen.
    Viele normale Optiker wissen dies in aller Regel nicht.

    https://www.mueller-manching.de/offene-visierung/

    Gruß HdR

    Einmal editiert, zuletzt von Herr der Ringe (12. April 2019 um 16:33)

  • Hallo
    Waffe zum Optiker mitnehmen, dort probieren womit der beste Seheindruck (Korrektion vorhalten) erzielt wird.


    vg

  • Eine Schießbrille wird in aller Regel ca. 0,25 bis 0,50 zur vorhandenen Sehstärke ins Minus korrigiert. Der Schütze sollte (Kimme und) das Korn scharf sehen.

    Da hast du völlig recht. Kimme/Korn ist entscheidend. Dennoch kann man das besser beurteilen, wenn man wie gewohnt auf eine Scheibe zieht.

  • Hihi ... mit einer Waffe zu einem stinknormalen Optiker ... ??? Nö, eher mal rumfragen im Verein, welcher Optiker passende Kenntnisse hat. Kimme und Korn möglichst scharf ... evt. tut's auch eine Irisblende, die die Tiefenschärfe genügend fördert. Beim DSB darf man mW. noch bei Kleinkaliber Schießbrille, bei Großkaliber auch da nur Schutzbrille. Ich persönlich würde Schießbrille eindeutig auf Luftwaffe beschränken. Beim Gewehr mit Diopter, würde ich eher die Visierung entsprechend anpassen, mit Schießbrille habe ich noch niemanden am Diopter gesehen ... ist doch sozusagen 'ne Schießbrille, eher viel besser.

    Bei einigen Sehmängeln geht es wohl kaum ohne Schießbrille, dann aber zu einem Optiker, der speziell davon wirklich was versteht!

    Ich muß bez. meiner Person dazu gestehen, daß ich damit nicht wirklich zurecht kam und derzeit nur mit Schutzbrille schieße. Alles ein bißchen unschärfer, aber ich schieße trotzdem noch sicher daneben ... :)

    Gruß
    weisserzwerg

  • Hallo
    Was soll dieses lächerliche, mit Gewehr zum Optiker?
    Und man kann nicht alles mit Diopter schießen.

    vg

  • Ich schieße immer mit meiner normalen Brille, habe mir Mal so eine Irisblende von Gehmann zum draufstecken gekauft, benutze ich aber auch nicht mehr.
    Wie viel so eine spezielle Schießbrille jetzt wirklich noch bringt, liegt sicherlich auch an der Sehstärke, mit 4 Dioptrien und HHV komme ich jedenfalls noch mit meiner Standard Brille hin.

  • Eine Schiessbrille nutze ich ausschließlich für das 10 Match-Schiessen, d.h. mit Diopter. Kauf und Anpassung erfolgte durch einen von Vereinskollegen empfohlenen Optiker. Der ist selbst Schütze und hat bei sich einen 10 m Stand nachgebildet, inkl. ausrangiertem Matchgewehr. Für die, die ein eigenes zur Messung und dann Anpassung nicht mitbringen. Das ist nun schon eine Zeit her, und ich habe den Preis nicht mehr in Erinnerung. Nur das Empfinden, dass das einerseits nicht billig war, ich andererseits für Brillen schon wesentlich mehr Geld ausgegeben habe.
    Grund für die Anschaffung war, der Ermüdung des Auges vorzubeugen bzw. diese etwas später eintreten zu lassen. Und das hat funktioniert. Mit dieser Brille kann ich das runde Ziel länger klar abgegrenzt und flimmerfrei im Ringkorn fokussieren. Wohl gemerkt, auf fixe Entfernung zu genormten Bedingungen.
    Bei allen anderen Schießarten, vor allem bei unterschiedlichen Entfernungen nutze ich eine solche Schießbrille nicht. Da ist für mich ein Zielfernrohr das Mittel der Wahl, nicht nur wegen der (bei meiner Schießbrille nicht vorhandenen) Vergrößerung, sondern eben auch wegen des Dioptrienausgleiches.

  • Ich würde auch darauf achten, dass der Optiker in Sachen Schiessbrillen kundig ist.
    Der nächste Fielmann kann das theoretisch sein, muss es aber nicht zwingend, nur weil er Knoblochbrillen verkauft.
    Falls du in Süddeutschland wohnst, wäre der bereits verlinkte Müller wohl erste Adresse hierfür.
    Wobei die meines Wissen auch nach den Messwerten deines örtlichen Optikers arbeiten können.
    Im Westen würde ich mal bei MEC in Dortmund anfragen. Ist zwar kein Optiker, hat aber auch Schiessbrillen im Sortiment und hat sicherlich Verbindung zu kompetenten Optikern. Und Maik Eckhardt dürfte über ausreichend Komptenz verfügen und hat eigene 10m Stände.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson


  • > Luftwaffen kann man natürlich auch im Keller betreiben,
    > wenn man tatsächlich über so einen großen Keller verfügt.
    > Auf dem Grundstück dagegen eher nicht, da sichergestellt
    > sein muß, daß kein Geschoß das umfriedete Grundstück verlassen kann.
    > Da müßte schon mindestens neben einem riesigen Kugelfang
    > eine entsprechende Überdachung her, damit Hochschüsse
    > ausgeschlossen sind. - Bleiben nur zugelassene Schießstätten,
    > deren Stände üblicherweise nur innerhalb der Sportordnungen
    > genutzt werden dürfen, also auch nur mit entsprechend zulässigem Sportgerät.
    > Ich empfehle das Waffengesetz diesbezüglich sehr ernst zu nehmen.

    Und was hat das nun mit den Schießbrillen zu tun?

    "Umfahren" und "umfahren" ist die gleiche Bezeichnung für das genaue Gegenteil.

  • Hallo
    Wie sehr oft, wird wieder BLABLABLA erzählt was mit dem Thema nichts zu tun hat.
    Ein großer Teil der Schützen hat nicht nur mit einer Fehlsichtigkeit zu kämpfen sondern ein großer Teil mit der Presbyopie (Alterssichtigkeit), und da hilft es nicht viel wenn man nur Kimme und Korn scharf sieht, ein klein wenig sollte man schon auch das Ziel sehen, deshalb werden die Stärken gemittelt.
    Denn die Akkomodationsbreite lässt ab 45 (Alter) sehr nach!
    Ausserdem sollte jeder Optiker schon etwas davon verstehen.
    Und ich schrieb, die Waffe mit zum Optiker nehmen, weil es unterschiedliche Entfernungen, Kimme,Korn und Ziel gibt.

    vg

    Einmal editiert, zuletzt von skriptor (13. April 2019 um 09:52)