Es gibt 82 Antworten in diesem Thema, welches 16.568 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. März 2019 um 09:43) ist von StrikerTwo.

  • Ich stimme zu, dass unter dem Radar fliegen wenig nützen wird, um den gesellschaftlichen Ruf des Legalwaffenbesitzes zu verbessern. Zwei Amokläufe und die darauffolgende polemische Berichterstattung in staatlichen und nichtstaatlichen Medien über unser Hobby haben dazu wesentlich beigetragen. Viele Deutsche sind da offenbar voll drauf eingestiegen. Es gab einmal einen "Bericht" (ich würde es Stimmungsmache) nennen in der ARD. Bei dieser Stimmungsmache war gefühlt jedes zweite Wort "Großkaliber". Fast eine Dreiviertelstunde ging dieses farblose und einförmige Pallaver. Die simple Botschaft: "Großkaliber = Böse" Aber eine Erklärung, was GK überhaupt ist, blieb die ARD schuldig. Der gut informierte Durchschnittsdeutsche kann also sagen, dass GK böse ist. Auf die Frage, was GK ist wird er nur ahnungslos stammeln können.
    Lange Rede kurzer Sinn: Ich denke nicht, dass im jetzigen gesellschaftlichen Zustand Open Carry als Demonstration "Wir sind Teil dieser Gesellschaft und ihr habt das zu akzeptieren" der richtige Weg ist.

    Ich gehe da anders vor: Ich verfasse auf Wikipedia (Hauptsächlich zu Controlling, Kostenrechnung, handelsrechtl. Jahresabschluss etc.) aber ich schreibe auch zu den Artikeln über Städte und Dörfer in meiner Umgebung unter dem "Punkt" Sport die Schützenvereine dazu. Jemand, der das ließt, wird dann automatisch damit konfrontiert, dass der Schützenverein auch Teil seiner Kommune ist. Und dieser Teil fordert Präsenz und Akzeptanz in Kommune und Gesellschaft. In meinem Umkreis, wenn das Thema Sport aufkommt, komme ich auf den Schießsport zu sprechen. Ich versuche niemanden zu überzeugen und meide Diskussionen über die Sinnhaftigkeit des deutzschen WaffG. Mein Ziel ist simpel: Mein unerfahrenes oder abgeneigtes Gegenüber soll den Eindruck gewinnen: Das hört sich ja gar nicht schlecht an, ist ja sogar sportlich anspruchsvoll und Supernatural kommt mir wirklich nicht wie ein schießwütiger Irrer vor. Meine fromme Hoffnung ist, dass mein Umfeld bei der nächsten ARD Berichterstattung denkt: "Also das was die ARD berichtet kommt so nicht hin" Ich glaube einfach, dass man so den hysterischen Durchschnittsdeutschen besser beikommt, als mit einer Open Carry Demonstration.


    Zitat von Striker Two

    Hast du Beispiele hierfür?

    Nein, Beispiele habe ich keine. Der Strick, von dem ich geschrieben habe, könnte aus § 118 OWiG abgeleitet werden. Darin heißt es:

    § 118 OWiG
    (1) Ordnungswidrig handelt, wer eine grob ungehörige Handlung vornimmt, die geeignet ist, die Allgemeinheit zu belästigen oder zu gefährden und die öffentliche Ordnung zu beeinträchtigen.
    (2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße geahndet werden, wenn die Handlung nicht nach anderen Vorschriften geahndet werden kann.

    Dieser § ist als Auffangnorm zu verstehen. Wenn eine Ahndung aufgrund eines anderen Gesetzes nicht möglich ist, verbleibt die Ahndungungsmöglichkeit mit diesem §. Aber nochmal: Ein Beispiel für eine Buße wg. Open Carry mit KWS ist mir nicht bekannt.

    Zitat von Striker Two

    NIEMAND MÖCHTE DAS. ES WAR EINE "WAS WÄRE WENN"-FRAGE.


    In Kleinbuchtstaben hätte ich das auch verstanden. Bleib' locker!

  • @Supernatural: Da bin ich voll dabei, jeder sollte tun was er kann, der eine Wiki, der andere sonst was.

    Wichtig ist, dass wir endlich mal zusammen stehen und jeder was macht.

    Gruß

    DSM

    No my mind is not for rent, to any god or government !

  • Ich frage mich, was es bringen soll, seine SSW sichtbar für alle zu tragen?

    Ist das cool?

    Es war doch schon immer so, das Waffen nur sichtbar an Polizisten, Mitarbeiter Geldtransporter,Militär zu sehen ist.
    Wenn jetzt plötzlich gerade in der heutigen Zeit, Ottonormal mit einer Waffe am Körper gesehen wird,ist das doch irgendwie befremdlich oder findet ihr nicht?

    Grüße

    Mike

    Grüße

    Mike

  • Ich finde es auch befremdlich wenn sich Leute die
    Haut einfärben oder durchstechen.
    Macht aber nix, ist jedem seine eigene Entscheidung.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • In manchen Staaten der USA ist das offene Tragen erlaubt und verdecktes Tragen genehmigungspflichtig.
    Ich gehe mal davon aus, dass dort damit “Hinterhältigkeit“ assoziiert wird.
    In Japan ist Waffenbesitz generell gesellschaftlich nicht wirklich anerkannt und selbst viele Polizisten tragen keine Waffen.
    Historisch haben die Europäer auch daher einen schlechten Ruf, weil sie mit Waffen (Messer) am Esstisch saßen. Für Japaner damals unvorstellbar unkultiviert.
    So ist der Umgang mit Waffen halt in jedem Land verschieden.
    Und in Deutschland ist er halt nicht so freizügig wie in den USA oder der Schweiz.
    Das sollte man immer bedenken.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Historisch sehe ich das genauso, aber wollen wir die Zukunft selbst gestalten oder warten bis es jemand tut. Bitte nicht falsch verstehen, ich denke nicht, das im momentanen Setting Open Carry dazu beiträgt. Wir Waffenbesitzer müssen aber gesellschaftlich selbstbewußter werden und aufhören uns primär zu verstecken.

    DSM

    No my mind is not for rent, to any god or government !

  • Ich finde es auch befremdlich wenn sich Leute die
    Haut einfärben oder durchstechen.
    Macht aber nix, ist jedem seine eigene Entscheidung.

    Deshalb frage ich ja, was es einem bringt seine SSW sichtbar zu führen?

    Sehe halt darin mehr Nach- als Vorteile..

    Wenn es nicht verboten/untersagt ist, ist das freilich jedem seine eigene Entscheidung.

    Grüße

    Mike


  • Wenn es nicht verboten/untersagt ist, ist das freilich jedem seine eigene Entscheidung.

    Genau.
    Wenn jemand das so machen will dann soll er halt.
    Warum er das macht ist mir dabei völlig egal.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Ist doch ganz einfach ,Mutige vor :D ,offen Geholstert Tanken Fahren,in die Bank Spazieren und Geld holen ,Einkaufen gehen ,mal ins Polizeirevier laufen um sich mal zu Erkundigen.....

    Einfach mal gucken wie weit man kommt und was es für Konsequenzen hat .

    Und die könnt ihr dann alle hier mit uns teilen,ich glaube das wird spannend


    Und man hat ganz viel Spaß ,den hat man selbst in den USA ;)

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    Einmal editiert, zuletzt von Christian 1984 (8. März 2019 um 13:50)

  • Wenn man auf youtube schaut gibt es massenweise Filme dieser Art. Die bezeichnen es als 1. und 2. Amendment Audits und ich denke man muss für sowas schon beinahe lebensmüde sein. In den Kommentaren wird dann aber oft berichtet, wie die Verfahren ausgingen und in der Regel verliert dort vor Gericht die Polizei, was oftmals harte dienstrechtliche Konsequenzen nach sich zieht. Deshalb ja auch zurück zu meiner Eingangsfrage: Wir haben zum deutschen Grundgesetz kein 1. und 2. Amendment. Falls ein die deutsche Polizei bei einer solchen Aktion nicht direkt erschießt, während man seine SSW, Bogen usw führt. Wie würde die Sache später wohl weiter gehen, vor Gericht? Mit KWS zum Führen berechtigt, keine Einschränkung auf verdeckt, der § 118 OwIG als Gummiparagrph nicht angewandt ... welches Gesetz soll da verletzt sein. Wo kein Gesetzesverstoß in Betracht kommt (und da könnte sich die SSW mit ihrem Anscheinsverdacht vom Bogen unterscheiden) wie soll bitte ein polizeiliches Interesse zum Eingreifen begründet werden ? Die Polizei kann auch nicht einfach jemanden zwangsbehandeln, nur weil er bunte Haare hat. (Will sie im übrigen in der Regel ja auch nicht).

    Und bitte nochmal: Es ist eine theoretische Frage - bitte nicht machen - Open Carry ist gefährlich und nicht sozialadäquat.

    DSM

    No my mind is not for rent, to any god or government !

  • Der Strick, von dem ich geschrieben habe, könnte aus § 118 OWiG abgeleitet werden.

    Okay. Das ist dann aber eher ein Bindfaden als ein Strick, und selbst wenn man da verlieren sollte ist es nur eine Owi und keine Straftat.
    Du hattest nur Landespolizeigesetze erwähnt, darum war ich neugierig.

    Zitat

    Aber nochmal: Ein Beispiel für eine Buße wg. Open Carry mit KWS ist mir nicht bekannt.

    Eben.

    Zitat

    In Kleinbuchtstaben hätte ich das auch verstanden. Bleib' locker!

    Du bist nur schon der gefühlt zehnte in diesem Thread, der das entweder nicht verstanden oder überlesen hat.

  • Guter Artikel, wäre nun spannend zu erfahren, wie die Sache ausgeht und ob der Senior bei einer abträglichen Entscheidung der Stadt das Verwaltungsgericht bemüht.

    Was ich mich immer wieder frage, vor dem KWS wurde doch noch mehr geführt und zugleich war die Bedrohung durch Terror z.B. in den 80er Jahren weitaus größer als heute. Ich kann mich an keine Pressemitteilungen in dieser Zeit wegen SEK und SSW usw. erinnern. Liegt aber vielleicht auch an meinem Gedächtnis.

    Gruß

    DSM

    No my mind is not for rent, to any god or government !

  • Die 80er sind auch bald gute 40 Jahre her man stand Waffen im allgemeinen noch ganz anders gegeüber konnte man Anfang der 70er noch einfach so scharfe Waffen bei Quelle kaufen ,alles was mitte/ende der 80er geboren wurde hatte nicht mehr unbedingt mit Waffen berührung ,von den 90ern und 2000dern ganz zu schweigen .

    Das was mit Waffen passiert sieht man jetzt beim Thema Messer ,die waren schon vor 2015 nicht mehr gern gesehen ,jetzt kommen diese Vorfälle hinzu und sie werden geächtet.

    Immer wieder die gleiche Leier ;) .

    Deshalb verschwindet das auch in der Tasche und hängt nicht sichtbar am Gürtel .

    Je mehr und öfter man es sieht und es Medial aufgegeiffen wird umso lauter werden die Rufe nach verboten .

    Denn die meisten glauben eben wenn es verboten ist passiert ja nichts mehr.

  • Je mehr und öfter man es sieht und es Medial aufgegeiffen wird umso lauter werden die Rufe nach verboten .
    Denn die meisten glauben eben wenn es verboten ist passiert ja nichts mehr.

    Das ist sogar noch viel Schlimmer, wenn Verbotenes passiert dann glauben viele das man als Konsequenz einfach auch noch mehr Legales verbieten muss... :S

  • Um das Zusammenleben in unserer Gesellschaft einigermaßen erträglich zu gestalten haben sich die Menschen zu einigen Regeln bekannt, die es möglichst einzuhalten gilt, wenn die Teilnahme erfolgreich ablaufen soll. Dazu zählen Dinge wie beispielsweise der Dienst an der allgemeinen Arbeitsleistung im Austausch gegen ein ausreichendes Einkommen. Oder auch das Einverständnis, das andere nicht provoziert oder verletzt werden dürfen, auch nicht emotional. Das bedeutet beispielsweise, man läuft in der Öffentlichkeit eben doch nicht nackt herum, auch wenn manche Gefallen daran finden könnten. Aus demselben Grund rasen wir nicht mit 150 am Kindergarten vorbei, oder tragen Waffen zur Schau.
    Die "Statements" die man mit solchen Verhaltensweisen anderen gegenüber abgibt erzeugen ein schlechtes gesellschaftliches Klima, zumindest bei den aktuellen Regeln. Würde dagegen jeder nackt und nur mit Sturmgewehr bekleidet seinen Alltag verrichten, wäre man wiederum schlecht beraten, sich anzuziehen.

    Ich hoffe das war verständlich genug.
    Deshalb: - Open Carry ? - Nö.

  • Kann ich nachvollziehen. Ich bin zwar nicht gerade für meinen konventionellen Stil bekannt, der mich diskret mit dem Hintergrund verschmelzen lässt, aber so dermaßen muss nicht mal ich auffallen. Ich bin ohnehin schon so'n 'Rügenwalder-Mühlen-Typ' und wenn so einer dann auch noch die .44AMP offen neben sich herschleift... Nee, ich denke, das könnte durchaus missverständlich aufgefasst werden. ?(

    Um's mal so auszusprechen, wie es die indigene Bevölkerung hier tut: Oiso, DES braucht's echt net.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!