Restauration Haenel XX - Wie der Phoenix aus der Asche

Es gibt 197 Antworten in diesem Thema, welches 41.968 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. November 2021 um 13:40) ist von Jim Pansen.

  • Hochachtung!!! Wirklich!!!
    Ein glänzender Traum! :huldige:

    Immer wieder schön zu sehen, dass Menschen ihre Leidenschaft, Mühe und Zeit in ein altes Schätzchen investieren und dabei dann so ein schönes Stück das Resultat ist!

    Weiter so!!!
    :thumbup:

  • wenn man sowas als auftragsarbeite nehmen würde, wäre der auftraggewber danach bnicht mehr dein freund...

    selbst bei nem sklavenstundenlohn von 5 euro die stunde .... wäre da schon reichlich an summe , plus ersatzteile etc.....

    gruß edwin

    INVICTUS

  • wenn man sowas als auftragsarbeite nehmen würde, wäre der auftraggewber danach bnicht mehr dein freund...

    selbst bei nem sklavenstundenlohn von 5 euro die stunde .... wäre da schon reichlich an summe , plus ersatzteile etc.....

    gruß edwin


    Da hast du absolut recht. :rolleyes:
    Ich sage zwar nicht, das ich es nicht machen würde, aber dann muss demjenigen halt auch klar sein, was da am Ende auf der Rechnung stehen kann. :D

    Ich habe es ja beim III-284 schonmal alles zusammengerechnet und auch beim XX gebe ich mal einen Überblick, was der Aufwand war.
    Alle Angaben ohne Gewähr!! :D

    - Zerlegen des Gewehrs und Bestandsaufnahme/Prüfung der Einzelteile______________ca. 1,5 Stunden
    - Bodenhülse formen, schleifen und Polieren____________________________________ca. 3,5 Stunden
    - Schaft mit Schleipapier schmiergeln und zum Beizen vorbereiten___________________ca. 4 Stunden
    - Schaft Beizen und 3x mit Antikwachs behandeln (alles 2x wegen misslungenen Ergebnis)_ca. 6 Stunden
    - Systemhalter schweißen, schleifen und polieren_________________________________ca. 23 Stunden
    - Systemhülse schleifen und polieren___________________________________________ca. 9 Stunden
    - Rohr schweißen, schleifen und polieren________________________________________ca. 12 Stunden
    - Abzugsbügel schleifen und polieren___________________________________________ca. 2,5 Stunden
    - Abzug schleifen und polieren________________________________________________ca. 1,5 Stunden
    - Spannschiene schleifen und polieren__________________________________________ca. 4,5 Stunden
    - Kolben und Federlager reinigen, schleifen und polieren____________________________ca. 2,0 Stunden
    - Nieten/Schrauben für die Verbindung Schaft & Systemhalter anfertigen und verbinden___ca. 7 Stunden
    - Schrauben aus Gotha polieren_______________________________________________ca. 1 Stunde
    - System nach Vernickeln wieder zusammensetzen________________________________ca. 2,0 Stunden

    Gesamt: ______________________________________________________________ca. 79,5 Stunden
    Zeitraum:__________ (vom 07.02. bis 30.03.2019)_____________________________51 Tage


    - Kaufpreis Gewehr
    (in meinem Fall 75 Euro)________________________________________________________75 €
    - ggf. Ersatzteile bestellen
    (in meinem Fall 76,40 Euro)_____________________________________________________76,40 €
    - Vernickeln
    (zwischen 50 & 100 Euro je nach Anzahl & Größe der Teile)____________________________75 €
    - Schleifpapier und Polierpaste
    (240, 600, 1200er Körnung und Tube Autosol)_______________________________________10 €

    Gesamt:________________________________________________________________ca. 236,40 Euro


    Jetzt im nachhinein muss ich echt sagen, das es eine sehr gute Entscheidung war, das ich mich an dieses Projekt rangewagt habe und dieses Gewehr einen Ehrenplatz in der Sammlung bekommt.

    Den Abzug werde ich aber noch beim nächsten Heißbrünieren nochmal ausbauen und brünieren lassen, da es im original auch so war.
    Genauso werde ich die Nieten für den Abzugsbügel nochmal neu machen, da mir das Ergebnis nicht gefällt.
    Da komme ich aber auch nochmal auf hwdiana sein Angebot zurück mit den kleinen Nieten, denn momentan sind umgearbeitete Nägel eingesetzt, weil ich die passenden Nieten nicht gefunden habe. :S
    Naja, das lässt sich ja noch korrigieren. :D

    Einen schönen Sonntag an alle.

    Viele Grüße
    Sascha

  • :huldige::huldige::huldige:

    War bei den Einzelteilbildern abzusehen das es sensationell aussehen würde, aber DAS....

    :new11:

    Funk mal des Museum in Suhl an. Das Sahnestück hätte einen Platz in der vorderen Reihe verdient!

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

  • So, ich habe heute endlich mal Zeit um in aller Ruhe dein Kunstwerk zu betrachten.

    Allen Respekt und meine Hochachtung vor deiner Arbeit!

    Du bist für diese Forum eine echte Bereicherung auf ganz hohen Niveau!

    Ich freue mich schon auf dein nächstes Projekt . . . :thumbsup:

    Aber dabei bitte nicht das wichtigste aus dem Auge verlieren, Frau und Familie haben Vorrang. :saint:

  • Aber dabei bitte nicht das wichtigste aus dem Auge verlieren, Frau und Familie haben Vorrang.

    Aber warum?
    Ich dachte immer man soll Respekt vor dem Alter haben. Also was nun?
    Das alte Haenel XX kann sich doch nicht selbst restaurieren, die Alte aber schon. :D

    Knickst Du noch, oder repetierst Du schon? (© Nosferatu2008)

    Einmal editiert, zuletzt von Rifleman (31. März 2019 um 16:46)

  • mir gehen meine beiden frauen auch über alles. eine wär zu wenig. drei wären zuviel...

    gruß edwin. aber danach kommt gleich das basteln als ausgleich....., manchmal sogatr aber auch als ausgleich zu 2 frauen..... :D

    gruß edwin

    INVICTUS

  • "Mei Oide", habe ich einfach zum letzten Schießen mitgenommen.
    Wenn man weiß, was zu tun ist, zeigt das auch Wirkung.
    Das hält zwar nicht so sehr lange vor, und man muß das immer
    mal wieder etwas erneuern, aber es funktioniert durchaus gut.
    So habe ich meine Ruhe. ......überwiegend.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • @ : Sascha..ich klinke mich ganz einfach mal hier ein und liefere ein Beitrag zum Thema..Heißbrünieren..eventuell hilft`s..


    Heißbrünieren mittels ..Brünofix..


    • Herstellung der Badflüssigkeit: 3,5 l Badflüssigkeit (3kg Brünofix + 2,0 L kaltes Wasser werden solange mit einem Holzstock in einem Gefäß aus Edelstahl umgerührt bis sich alles Salz gelöst hat, danach wird bis auf 138 Grd. erwärmt. (Siedepunkt liegt bei 135-140 Grd.) günstigste Arbeitsleistung des Bades ist bei 142 Grd., kocht das Bad unter135 Grd. – ist es zu dünn, dann längere Zeit kochen bis Wasser verdampft.
    • die Teile vor dem Brünieren von Öl, Fett und Schmutz säubern. Teile mit geringer Rostbildung werden nach dem Entfetten in verdünnter Schwefelsäure 1:10 entrostet, anschließend 5-10min in das Brünofix-Bad gehangen. Während des Brünierens Teile mehrmals aus dem Bad nehmen und schütteln um sie von anhaftenden Luftblasen zu befreien und ihnen eine andere Lage zu geben. Die Dauer des Brünierens hängt von der Beschaffenheit der Teile ab. Gehärtete Teile oder sehr große Teile benötigen in der Regel längere Zeit, deshalb werden sie im kochenden Wasser vorgewärmt um ein Absinken der Temperatur des Bades zu verhindern. Der Vorgang ist beendet wenn sich an den Teilen ein gleichmäßiger tiefschwarzer Überzug gebildet hat. Nach dem Brünieren der Teile, in kaltem Wasser ohne Abfluß spülen, anschließend im kochendem Wasser Salzrückstände beseitigen. Beim Herausnehmen der Teile aus dem Bad darauf achten, daß das restliche Wasser abläuft oder durch Hitzeeinwirkung verdampft. Anschließend Teile in Antinol-Abkochöl bei ca. 90 Grd . eintauchen.
    • Ölbad auf Neutralität überprüfen: Indikator (Unitest-Sreifen) 5min zur Hälfte in Ölbad tauchen, bei roter Färbung des Teststreifens Öl wechseln !
    • Ist das Bad außer Betrieb, ist es mit einem gut schließendem Deckel zu verschließen.
    • Überprüfung der Oberflächengüte- : mit einer 100W Mattglühbirne im Abstand von 30-40cm kontrollieren.
    • Kontrolle der Dichte : entfettete Teile werden für 30 sek. in 3% Kupfersulfat-Lösung getaucht, danach unter fließendem Wasser abgespült,…es dürfen keine verkupferten Stellen vorhanden sein.----fertig


    ….Auszug aus dem …Handbuch für waffentechnische Unteroffiziere…Seite 171-176

    Deutscher Militärverlag, 2. Auflage,Berlin 1966

    Gruß Heinz

    ...Willenskraft, Wege schafft !...

    Einmal editiert, zuletzt von tudichum (19. April 2019 um 10:49)

  • Hallo Freunde,


    Ich hoffe ich bin hier mit meiner Frage als Newcomer richtig, wenn nicht kann mir ja vielleicht jemand erklären wo diese Frage eher hin gehört.


    Mir wurde vor kurzem eine alte Haenel Sportmodell 49a von einem Schützenbruder geschenkt, die leider kein Magazin hat, dafür aber eine Menge Rost und auch einen etwas verkratzten Schaft. Das Gewehr repetiert noch ganz normal und scheint auch beim abziehen kein Problem zu haben. Diese gilt es jetzt zu restaurieren, da man als junger Schütze solch einen historischen Fund nicht durch die Finger fließen lassen will. Nun meine Frage:

    Hat jemand zufälligerweise eine Checkliste mit Materialien die ich für solch ein Unterfangen brauche und/oder ein paar Tipps für einen Anfänger? Eine Explosionszeichnung habe ich schon.

    Vielen Dank schon mal im Voraus.

  • Mir hat es geholfen Fotos VOR dem Auseinanderbau zu machen. Zumindest von der Abzugsgruppe. Markiere die Einstellschraube, damit die beim Einbau wieder korrekt sitzt.

    Wenn's so verrostet wie das gezeigte lasse ich die Waffe strahlen und brünieren. Kann man allerdings auch mühselig von Hand polieren was den Vorteil einer glänzenden Oberfläche hat. Gestrahlt wird's matt.

    Schau ob das vordere Zapfenlager da ist, die beiden Schräubchen vom Blech. NICHT spannen wenn die Sicherung drin ist sonst bricht die oder noch schlimmeres.

    Für den Schaft brauchst Du Schleifpapier in verschiedener Körnung und meiner Meinung nach nur Öl bei dem schönen Schichtholz. Dichtung und Feder würde ich erneuern. Danach muss eventuell das Stoßrörchen gekürzte werden.

    Wenn du mit dem 49a erste Erfahrungen machst und das schaffst, sind die anderen Haenel kein Problem mehr.

    Hier gibt's noch die Haenel Gemeinschaft, da treffen sich die Freaks. Der Nutzer Verodog hat eine hervorragende Anleitung geschrieben.

    Viel Erfolg. Bei Fragen Versuche ich gern zu helfen.

    Egal wie dicht du bist Goethe war Dichter