Anvisieren - Basics.

Es gibt 29 Antworten in diesem Thema, welches 5.268 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Februar 2019 um 16:59) ist von Paramags.

  • Ihr Lieben.

    "Du wirst so alt wie eine Kuh, Du lernst immer noch dazu!"

    Getreu diesem Motto bin ich gelegentlich im Internet unterwegs auf der Suche nach Dingen, die man ausprobieren und vielleicht für sich selber verwerten kann. In dem unten verlinkten Video, erzählt ein Schießlehrer, dass man Ziele tiefer anvisiert und beim höher gehen den Abzug betätigt. Dazu hätte ich 2 Fragen:

    • Gibt es hier Schützen die das auch so machen?
    • Bringt das mehr als gleichmäßiges Anvisieren auf einem Punkt?

    Natürlich müsste man die "Aufwärtsbewegung" beim Schießen irgendwie mit berücksichtigen.

    Hier ist der Link zum Video, die entscheidende Stelle habe ich gerade raus gesucht beim 17:40:

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    Ja ich weiß! Lackschühchen, rosa Pulli und LV-Waffenkoffer sind mir bisher beim FT noch nicht untergekommen ( zum Glück). Man sollte sich aber auch nicht unbedingt von Äußerlichkeiten beeinflussen lassen. Interessant finde ich das Video allemal. Sceed würde ich gerne einmal versuchen...

    Liebe Grüße Udo
    .

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Hi Udo

    Das ganze kann man meiner Meinung nach absolut nicht auf FT beziehen. eim Trap-Schießen
    mag das so funktionieren, beim FT kan ich es mir so nicht vorstellen. Ich messe mein Ziel an
    (Waffe ist bereits geladen), such das Kill und wenn ich sauber drin bin wird geschossen. Beim
    stehenden Anschlag versuch ich immer nur seitlich zu schwenken, Idealerweise sollte das
    Fadenkreuz das Kill nicht verlassen (was garnicht so einfach ist)

    Das Video ist gut gemacht, aber wie gesagt eher was für Sceed und Trap und nicht für FT

    Gruß
    Thomas

  • Lieber Thomas.

    Das Video ist gut gemacht, aber wie gesagt eher was für Sceed und Trap und nicht für FT

    Gut, an besagter Stelle erwähnt er diese Vorgehensweise aber auch als geeignet für Schüsse mit Kugeln. Nun, man könnte es ja rein aus Interesse einmal versuchen... Da spricht ja nichts gegen.


    Idealerweise sollte das
    Fadenkreuz das Kill nicht verlassen (was garnicht so einfach ist)

    Und genau das meint er ja als "Rumeiern" wenn man zu lange an einem Punkt anhält.

    Liebe Grüße Udo

    P.S.: Besagtes Video hat auch noch einen Teil 2. Nur so als Hinweis.

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Ich lege auch von unten an.
    Das hat sich so ergeben, weil ich das Ziel dann über dem Lauf habe.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • Was mir beim kritischen Selbstbetrachten immer wieder auffällt: Wenn ich zu lange ziele, kann ich ihn auch direkt in der Botanik versenken. Bringt bei mir nichts...

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Hallo Udo,

    meine eigenen Fähigkeiten stelle ich mal zurück (da nicht vorhanden :rolleyes: ) und komme mit Literatur zum LG-Schießen um die Ecke. Ich hatte mir von Reinkemeier/Bühlmann das Buch "Luftgewehr Schießen 2010" aus der Bibliothek (über Fernleihe) geholt. Da wird auch das Training/Zielen usw. auf Wettkampfniveau (u.a. im 3-Stellungs-Wettkampf) besprochen. Bei den Scatt-Bildern gehen die im Stehendanschlag immer von oben in die 10. Beim Kniend/Liegendanschlag scheinbar von unten (habe das Buch noch nicht ganz gelesen und nur schnell auf die Bilder geschaut.). Gibt auch ein eigenes Kapitel über Scatt und Zielweg.

    VG, Christoph

  • dass man Ziele tiefer anvisiert und beim höher gehen den Abzug betätigt.

    das Einschweben sollte man m.E. vom Ziel abhängig machen.
    Bei offener Visierung von einer Stelle mit maximalem Kontrast, also vom weißen der Scheibe zum schwarzen, da die Viesierung (K+K) meist auch schwarz sind.
    Bei stehenden Targets (FT-Ziele) und leichtem Gewehr von oben einschweben, bei (gefühlt) schwerem Gewehr von unter einschweben.
    Bei bewegten Targets ehr in Laufrichtung mitziehen, überholen und in Vorhalt gehen.

    Aber letztlich hat da jeder so sein Ding. ;)

  • Was mir beim kritischen Selbstbetrachten immer wieder auffällt: Wenn ich zu lange ziele, kann ich ihn auch direkt in der Botanik versenken. Bringt bei mir nichts...

    Liebe Grüße Udo

    Das kenne ich von der Luftpistole. Da nutze ich eine, ohne Druckpunkt.
    Wenn ich das Ziel kreuze, ziehe ich immer ein Stück mehr durch.
    Irgendwann bricht dann der Schuss und sitzt meistens auch.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • Das Video ist Wie Paramags schon sagte, nicht schlecht, aber daraus würde ich keine Lehren für's Field Target ableiten.
    Flintenschiessen ist eine dynamische Sache, Field Target ist statisch.
    Der Schuss auf die Anschusswand dient hier ja nur zur Ermittlung des richtigen Zielbildes und dem Test von Choke/Munitionskombimationen.
    Beim Hochfahren von unten hält man sich hier auch an die normalen Bewegungen beim Flintenschiessen, etwa beim Trap.
    Aber auch schon die Körperhaltung ist komplett anders. Flinte schiesst man in leichter Oberkörpervorlage. FT stehend eher in Rücklage, damit das Skelett die Waffe trägt, nicht die Muskulatur.
    Du kannst dir lieber Videos zum 10m LG schiessen ansehen. Dort lassen sich schon besser Dinge übertragen.
    Und dort sinkt man eher von oben ins Ziel, um dann auf Zielhöhe quasi einzurasten.
    Viele schliessen dabei die Augen und öffnen sie erst, wenn sie fertig stehen. Liegt man dann nicht auf dem Ziel muss an der Haltung korrigiert werden.
    Du solltest die Waffe nicht mit Muskelkraft ins Ziel zwingen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Bzgl. Des rumeierns
    Also ich Ziele immer maximal 2 bis Sekunden innerhalb der killzone.
    Sollte ich länger brauchen setze ich nochmal ab und fang von vorne an.
    Weil du kannst dich besser nochmal neu konzentrieren als zu lange zu warten und immer mehr anfangen zu schwanken und das Auge zu belasten.

    • Hilfreichste Antwort

    Beim Stehend-Schießen stützt sich der linke Oberarm auf der Brust ab. Wenn man jetzt vor dem Schuss langsam ausatmet, dann bewegt sich der Lauf nach unten. Man hält also über dem Ziel an und kommt dann beim Ausatmen automatisch ins Ziel.

    Beim Kniend-Schießen ist der Arm auf dem Knie fixiert, bewegt sich also nicht. Der Oberkörper sackt aber beim Ausatmen etwas zusammen, woduch der Lauf sich nach oben bewegt. Man geht also automatisch von unten ins Ziel.

    Beim Liegend-Schießen ist der Ellenbogen auch fix auf dem Boden, also zielt man dort ebenfalls von unten.

    Man sollte immer darauf achten, dass man beim halb Ausautmen und konzentrierten Zielen nur etwa 6 Sekunden lang einigermaßen ruhig halten kann. Wenn nach spätestens 10 s der Schuss nicht drausen ist, dann wird das nichts mehr. Absetzen und neu anfangen. Im Training ist das besonders schwer, da ein Diabolo nicht teuer ist und man eher sein Glück probiert, statt neu anzulegen.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Hi Udo!
    :D Interessanterweise habe ich dieses Video selbst vor ein paar Tagen gesehen...

    Ich finde diesen Clip auch ganz gut, bin aber absolut bei 'Paramags' und 'Esti':
    Was dort zum Anschlag etc. gesagt wird, lässt sich meiner Meinung nach schlecht aufs Field Target übertragen!

    Bei der Stelle, die du meinst, sehe ich erstens das Problem, dass man mit einer in der Regel hohen Vergrößerung ins "Ziel fahren" müsste, was mir persönlich nur sehr schlecht gelingen würde.
    Zweitens bin ich der Meinung, dass der Stehend-Schuss beim FT viel mehr aus einer Ruhelage heraus am besten erfolgt...
    Bei mir sieht das schon gedanklich beim Preller in etwa so aus:
    Ziel finden - Ruhig werden - Druck von der Schaftkappe/Schulter wegnehmen - Gewicht der Waffe auf den Haltearm verlagern - Schusshand locker halten - Abzug sanft durchziehen...
    Also alles ziemlich statisch, viel Körperspannung; ich für meinen Teil lass mir relativ viel Zeit!
    Allerdings kenne ich auch das Rumeiern, wenn man sich zuviel Zeit lässt!

    :D
    Da ich zufälligerweise als zweite Disziplin auch das Skeet für mich entdeckt habe, behaupte ich hier:
    Beim Skeet kann ich das alles über Board werfen!!! :S

    Skeet hat eigentlich so gar keine Parallelen zum FT - :P außer bei uns in Kölschhausen den Platz, auf dem es geschossen wird!!! ;)

    Skeet ist dynamisch, beim Skeet kommt es v.a. auf Körperbewegung und Koordination mit den Beinen an, der Anschlag ist generell grundverschieden, beim Skeet habe ich in der Regel < 4 sek. Zeit um das Ziel zu beschießen, und der für mich wichtigste Unterschied: Beim Skeetschießen wird nicht wirklich gezielt...
    Flintenschießen ist viel Timing und blöd ausgededrückt "Gefühl"!

    Im Augenwinkel Scheibe erfassen - Zügig in den Anschlag gehen - Wurfscheibe "überfahren" - Korrekte Länge vorhalten - Abdrücken - Nachalten/Nachfahren (Wichtig! Muss man sich antrainieren)

    Das alles in teils < 1 sek. beim Dubletten schießen bspw. (oder Position 8)...

    Kleinere Anschlagsfehler oder Vorhalte/"Zielfehler" können noch von der Schrotgarbe ausgebügelt werden und die Wurfscheibe verliert gerade noch eine Ecke, was auch zählt.
    Verpatze ich beim FT den Anschlag, kann ich mir fast 99% sicher sein, dass die Silhouette nicht fällt... (Oder kippt nach einem Split in gefühlter Zeitlupe! ;) )

    Gruß Frederik

  • Lieber Frederick.

    Interessanterweise habe ich dieses Video selbst vor ein paar Tagen gesehen...

    Schon wieder Bruder im Geiste. Das fällt langsam auf... ;)

    Lieber Markus30 S.

    Beim Stehend-Schießen stützt sich der linke Oberarm auf der Brust ab.

    Bei mir nicht, auf keinen Fall! Aber nur weil ich Linksschütze bin... Ich weiß, der Klugsch....
    Jedenfalls guter Tipp, den man winters auch indoor trainieren kann.


    Beim Kniend-Schießen ist der Arm auf dem Knie fixiert, bewegt sich also nicht. Der Oberkörper sackt aber beim Ausatmen etwas zusammen, woduch der Lauf sich nach oben bewegt. Man geht also automatisch von unten ins Ziel.

    Das gilt ja dann praktisch auch für den FT Sitz. Richtig?

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Auf bewegte Ziele mit der Flinte würde die gegensätzliche Vorgehensweise, also von oben ins Ziel einfach nicht funktionieren, da man das Ziel mit dem Lauf verdecken würde. Es funktioniert nur von unten annähern, überholen, abdrücken, nachschwingen.

  • Naja, würde schon funktionieren, weil man normalerweise ja vor das Ziel “zielt“.
    Bei fallenden Tauben, wie der Hochhaustaube von Stand 1 beim Skeet, oder einer Teal im Parcoursschiessen, könnte man durchaus über der Taube starten, durchschwingen und unter der Taube schiessen.
    Aber ist halt vom ganzen Ablauf nicht auf FT übertragbar.
    Ein statischer Schütze im stehenden Anschlag ruht ja einige Sekunden in der abgesenkten Position bis zum Schuss.
    Beim Flintenschiessen ist das Stehenbleiben beim Abziehen sowas wir ein Kardinalfehler, der aber gern gemacht wird, vor allem von Anfängern.
    Beides sind grundverschiedene Disziplinen, aber beide sind großartig.
    Field Target ist für mich Präzision und Physik, Flinte ist Dynamik und Gefühl/ Unterbewusstsein.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Beides sind grundverschiedene Disziplinen, aber beide sind großartig.
    Field Target ist für mich Präzision und Physik, Flinte ist Dynamik und Gefühl/ Unterbewusstsein.

    Genau so sehe ich das auch und genau deswegen sind beides meine bevorzugten Disziplinen!!!

    :thumbup: Und beides Outdoor!

  • Ich gehe auch von oben ins Ziel, richtig begründen kann ich das nicht, aber es hat sich über die Jahre als die Version erwiesen mit der ich am besten zurecht komme und auch die besten Ergebnisse erziele.

    Ich werde mich demnächst beim Schießen mal mit Handy aufnehmen und mich dann mal selber analysieren - ist sicherlich eine gute Möglichkeit um eventuelle Fehler zu erkennen und abzustellen.

  • ... ich habe das Video auch vor einigen Tagen gesehen und habe festgestellt, dass ich je nach Anschlag das Ziel von unten oder oben "anfahre". Ich muss dazu sagen, dass ich in der Jugend eine Trap-Ausbildung genossen habe und daher das "Überholen" gern praktiziere. Jedoch nur, wenn das Ziel nicht zu klein ist und der Anschlag passt. Im Stehen komme ich bei kleinen Zielen, bspw einen Hülsenboden einer 8x57, auf 10m noch von unten. Auf 15m muss ich jedoch von oben "reinsacken", da ich das ziehen so fein nicht mehr sicher hinbekomme. Vielleicht muss ich einfach mehr üben. Aber Luft rauslassen ist einfacher als Stemmen. Aufm Knie habe ich mächtig Probleme mit der Stabilität und da versuche ich immer zu ziehen, also von unten.
    Ich denke aber, dass das jeder für sich selbst ausprobieren muss, den kein Schütze hat den selben Körper und Physis wie ein anderer. Jede Möglichkeit zu kennen ist ein Vorteil, denn dann kann man testen und für sich selbst entscheiden. Markus30s hat aber meiner Meinung nach den logistischen Ansatz aufgezeigt. Wenn man das hinbekommt, ist das sicherlich ein Ideal.

  • Ihr Lieben.

    Man hält also über dem Ziel an und kommt dann beim Ausatmen automatisch ins Ziel.

    Übrigens:
    Und genau dann, wenn es spannend wird, meldet sich bei mir meistens noch der Pulsschlag... Bei Euch auch?

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • ich glaube beim FT bringt das nichts kenne mich aber auch mit LG nicht so gut aus wüsste auch nicht was das beim Schießen mit einer scharfen Waffe bringt außer ein sehr ungenaues schussbild

    Wie kann man beim Biathlon Zweiter werden ? Ich mein man hat doch ein gewehr. :D