Alternative (bleifreie) Munition/Diabolos

Es gibt 103 Antworten in diesem Thema, welches 27.761 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Juli 2019 um 06:43) ist von schnitzel75.

  • So...gerade mal Outddor auf 25m. Also schlecht sind die Dinger nicht

    v.l.n.r.

    H&N Baracuda Green, H&N FTT4,51, JSB Exact 4,53

    Streukreis bei den bleilosen unter einem Cent, 1 Cent bei den H&N FTT...JSB macht wieder mal Ausflüge (was mich aber eh nicht mehr wundert)

  • Also präzisionstechnisch habe ich sowohl mit den Bleifreien von H&N, als auch von JSB nur schlechte Erfahrungen aus den Weihrauchs gemacht. Es hat mich einfach überhaupt nicht überzeugt.

    Dazu kommt dann noch der wesentlich schlechtere ballistische Koeffizient und die Dinger verlassen den Lauf meist ohnehin schon deutlich unter 6 Joule. Das hat mich insgesamt dazu bewogen die Diabolos noch nicht einmal über 13 Meter Entfernung zu testen.

    Man muss bei dieser Bleifrei-Geschichte fairerweise dazu sagen, dass das momentan alles noch in den Kinderschuhen steckt.
    Es gibt beispielsweise keine unterschiedlichen Kopfdurchmesser und auch die Läufe + Waffen sind nicht dafür ausgelegt. Das ist noch nicht mal auf den Verschleiß bezogen, sondern allgemein.

    Wenn es beispielsweise flächendeckend nur noch bleifreie Diabolos geben würde, könnte der Druckluftwaffenhersteller die Waffen so verändern, dass auch mit den viel leichteren Geschossen eine solche Geschwindigkeit erreicht wird, dass man die 7,5 Joule packt.

    Ergänzend könnte man die Dralllänge so verändern, dass auch längere Diabolos eine gute Präzision erzielen und durch die Länge sind die Dinger etwas schwerer > besserer BC.

    Das ist nur mal so ein Gedankengang von mir. Ich hoffe jedoch, dass uns das erspart bleibt.

  • Die einzige sinnvolle Anwendung in meinen Augen wäre das schießen in Wohnräumen auf kurze Distanzen wenn man sich bezüglich der Bleibelastung nicht sicher ist. Aus genau diesem Grund habe ich noch nie zu Hause Lupi geschossen.

    Spannend wäre jetzt die Frage wie sich bleifreie Geschosse im Kugelfang verhalten. Querschläger sind Indoor noch wesentlich unangehmer als draußen oder auf 10m. Wie sicher bleibt alles im Kugelfang? Zersplittern die Geschosse? Gibt es Abrieb im Lauf der durch nachfolgende Geschosse im Raum (oder Schalli) verteilt wird?

  • Da ich die Bleifreien bisher nur auf 14 Meter getestet habe, konnte ich keine Abpraller feststellen. Allerdings sind die verschossenen Diabolos nach einem Treffer auf den Kugelfang nur an der Spitze etwas platt gedrückt und ansonsten noch völlig intakt > kein Vergleich zur Bleivariante.

    Auf kürzere Entfernungen unter 10 Metern, gehe ich schon ziemlich davon aus, dass eine Gefahr von Abprallern besteht. Die Energie muss ja irgendwo hin. Eine geeignete Schutzbrille halte ich daher für zwingend notwendig. Dafür hat man dann aber auch keine Probleme mit giftigen Partikeln in der Luft.

    Zum Abriebverhalten im Lauf kann ich leider keine Aussage machen, da ich viel zu wenige von den Dingern verschossen habe. Beim Anschließenden Verschießen von VFG-Filzen konnte ich jedoch keine Verunreinigungen feststellen.

    Ich denke ein Abrieb wird, wenn überhaupt, nur viel minimaler stattfinden als bei Blei.
    Das wiederum hat den Nachteil, dann man ein Diabolo eigentlich nie so perfekt zum Lauf passend herstellen und als Kunde auswählen kann, wie das mit Bleidiabolos der Fall ist.
    Der Durchpresswiderstand bei einem größeren Kopfdurchmesser wird dann rasch so hoch, dass das Teil im Lauf stecken bleibt.
    > Das wäre ein Punkt, den ein Hersteller ebenfalls berücksichtigten müsste, wenn er eine neue Luftdruckwaffe speziell für bleifreie Diabolos auslegt.

  • Allerdings steht eh die Frage, ob man noch vor ein auch Luftdruckwaffen beinhaltendes totales Waffenverbot, mit einen Verbot von Blei Diabolo rechnen muss, um das Luftgewehr / KK Schießen, auf diesen Weg auszumerzen.

    Schon heute wird von den Aufsichtsbehörden ja die Recyclingquote und der Verbleib des Blei an der Schießanlage eingefordert.
    Ein Bekannter, der eine kleine Anlage mit betreut, musste seine Bleifiguren vorweisen, die er aus den aufgefangenen Geschossblei gießt ( ob das noch erlaubt ist weiß ich allerdings auch nicht, da der Verkauf von Sylvestersets ja von der EU verboten wurde)

    Das sind 2 verschiedene Paar Schuhe, die Sylvestersets sind hauptsächlich deswegen verboten worden weil Kinder das Blei in die Hand nehmen könnten, und dieses über nicht gewaschene Finger oder schlimmer, direkt, in den Mund gelangen könnte.
    Niemand wird dir verbieten als Erwachsener Figuren oder auch Angelblei selber zu gießen.
    Auch glaube ich nicht dran das für Sport und Hobbyschützen ein Bleiverbot kommen wird, evtl irgend wann Mal für Jäger, da sich Blei im Wildkörper absetzen kann und hinterher ggf. beim Essen mit aufgenommen werden kann, wobei der Schusskanal Normalerweise ja großzügig weggeschnitten wird.
    Maximal bei Schrot könnte das Mal kritisch werden.
    So ist die Bleibelastung durch Feinstaub der beim Schießen mit Kaltgasern entsteht auch eher unkritisch, der Feinstaub ist da noch nicht "fein" genug und sinkt relativ schnell zu Boden, ist von der Menge her auch eher wenig, "richtiger" Blei Feinstaub entsteht nur durch Verbrennung, und dafür bedarf es schon hohe Temperaturen.
    Wichtig ist da eher das Händewaschen nach dem man mit Blei hantiert hat.
    Und wenn man bedenkt wie viel Blei "Feinstaub" damals durch die Autos mit verbleiben Benzin in die Luft geblasen wurde, da mache ich mir beim Luftgewehr keine Sorgen, man jagt da ja auch nicht jeden Tag 500 Schuss durch den Lauf.

  • Tatsache ist: Blei ist pryrophor, das heißt, bei feiner Verteilung, z.B. beim Zerplatzen im Kugelfang, entzündet es sich selbst, bildet die giftigen Bleioxyde und geht als Feinstaub in die Lunge. Von daher ist bleifreie Munition, trotz der Ungenauigkeit eine Alternative. Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen beim Schießen mit Blei reichen nur dann aus, wenn man sie auch einhält.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Da Blei (Diabolos) ja eher weich ist, wird sich dieses beim Auftreffen im Kugelfang nie zu größeren Mengen Mikrostaub zerlegen, eher verformen ggf zu Stückchen zerreißen.
    Da ist solch eine Reaktion der Selbstentzündung eher nicht vorhanden.
    Für eine "Staubexplosion" muss auch schon eine Staubwolke vorhanden sein.
    Der größte Abrieb dürfte im Lauf durch die Züge entstehen.

  • Vermutlich ist hier keine Staubexplosion gemeint als vielmehr eine umgehende Oxidation der winzigen abgeriebenen Bleistückchen. Das Bleioxid ähnelt vermutlich dann dem Zeug in alten Bleifarben.

  • Andere Frage, dachte mir sie passt rein:

    Wenn ich bei meiner Diana 34 schieße, aufmache, NICHTS reintue sprich Leerschuss, und dann Öffne kommt ,,Rauch" raus.
    Also zu 99,9% Bleistaub.
    Ist das bei euch auch so?
    Ich mein dann muss man ja höllisch aufpassen das man nichts in die Lunge bekommt.
    Das Erste mal hatte ich das, als ich sie ,,Reaktivierte", sprich nach XX Jahren vom Dachboden mitnahm und einen Normalen Schuss abgab.
    Das war ähnlich als zb. wenn ich mitn Karabiner schieße also etwas ,,Rauch" von der NC, der sich eh schnell auflöst, vorm Lauf bildet.
    Hab jetzt ca 700 Schuss durch (Vorbelastung weiß ich nicht).
    Kam aber nur beim ersten mal vor und halt bei Leerschüsse.

    Lg


    Ps. Weiß wer wieviel Joule das Schätzchen hatt?
    Bin in AT ansässig also sicher über 7,5.

    Ein Volk, das seine Vergangenheit nicht ehrt ist der Zukunft nicht wert.

    Pulverdampf: Strikerfiredfan


    ÖSTERREICH-OBERÖSTERREICH-GMUNDEN :D

    Einmal editiert, zuletzt von Strikerfiredfan (26. Juni 2019 um 20:59)

  • Tja, wenn der Kolben ohne vom Luftpolster (Kompression) gebremst zu werden (Leerschuss) drauf hämmert, gibt es schon Mal Rauch, das ist aber kein Blei!
    Bei ner nicht deutschen, schätze ich Mal 16J.

  • Tja, wenn der Kolben ohne vom Luftpolster (Kompression) gebremst zu werden (Leerschuss) drauf hämmert, gibt es schon Mal Rauch, das ist aber kein Blei!
    Bei ner nicht deutschen, schätze ich Mal 16J.

    Wobei da ein Leerschuss noch "besser" ist für das ganze System :laugh:

  • Zum dem Gewicht bei den Bleifrei, die sind ja recht leicht im allgemeinen. Es gab mal eine Firma aus UK die hieß Defiant ist von H&n aufgekauft worden. Die Sniper Serie war deren Design übrigens.
    Die hatten auch Non Tox (Dynamic) in 4,5 & 4,46 mit 0,52 gramm und 5,5 mit 0,83 gramm, schauten wie die Sniper aus.
    Die hießen in 4,5 PCP1 bzw. SN1, H&n hatte sie mal kurz unter H&N Excite Dynamic im Sortiment. Sind leider nirgends zu bekommen.
    Ich habe noch nen Tester von SWS die werde ich bei Gelegenheit mal ausprobieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Parasite (27. Juni 2019 um 17:53)

  • Ich habe noch die Dynamic TM1.
    Die sind auch aus Zinn.
    Benutzt habe ich der Pedersoli White Hawk.
    Durch die relativ hohe Härte wurden bei denen nicht er Kelch zerrissen wie das bei den meisten Blei Dias der Fall war.
    Leider sind die nirgends mehr erhältlich.

    Gruß Michael
    4mm/6mm :F::W: affen? Na klar!
    FWR-Mitgliedsnr.: 30936

  • Wenn ich bei meiner Diana 34 schieße, aufmache, NICHTS reintue sprich Leerschuss, und dann Öffne kommt ,,Rauch" raus.
    Also zu 99,9% Bleistaub.
    Ist das bei euch auch so?

    Kann auch durch den Druck kondensierte Luft sein? Evtl. Ölnebel aber auf jeden Fall kein Bleistaub....

    wie aber schon geschrieben, gut ist das nicht fürs System.... ;(

  • Als wir vor etlichen Jahren ein altes Haenel aus der Familie wiederentdeckt hatten, ließen sich keine Dias finden. Allerdings noch ein paar Schweinsborschten.

    Was DA an Staub in der Luft lag nach dem ersten Schuss war krass.