Alternative (bleifreie) Munition/Diabolos

Es gibt 103 Antworten in diesem Thema, welches 27.565 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Juli 2019 um 06:43) ist von schnitzel75.

  • Ich wollte mich mal, auch aus Umweltschutzgründen, mit bleifreien Diabolos beschäftigen.
    Also habe ich aus Neugierde mal die Elko Pointed Match und Green Match (beide mit 0,25g) bestellt.
    Beide Sorten sollen 40% Metallanteile haben.

    Also mal getestet.... Und ich bin begeistert! :thumbsup:

    Zuerst allgemein: Das beste Ergebnis hatte ich mit starken LG, welche nahe an die Leistungsgrenze von 7,5 J kommen.

    Mit den Elko Green Match hatte ich brauchbare Ergebnisse, welche für einen Hobby Kellerschützen eigentlich okay sind.


    Geschossen mit einem Hämmerli 550 LG, 5 Schuss auf 8m ZF aufgelegt. ZF war nicht auf die Diabolos eingeschossen... Da geht noch mehr! Wie geschrieben, fürs Spassschießen nicht für High End...

    Die zweite Packung war Elko Pointed Match, diese wollte ich fürs Plinking testen.
    Und hier war ich mal richtig positiv überrascht! =O:thumbup:

    Dosen auf 8m komplett durchschossen, das hätte ich nicht gedacht... Blei Diabolos machen hier oft nur ne Beule...

    Geschossen mit dem Hämmerli 550, 8m aufgelegt mit ZF.

    Falls jemand auch noch Erfahrung mit bleifreien Diabolos hat kann er das hier ja gerne Posten,
    mich würde auch interessieren was es für Alternativen in Zinn o.ä. gibt?

  • Von JSB hab ich mal die Exact in 4,5 und 5,5 getestet. Liefen aber in keiner meiner Waffen auch nur ansatzweise brauchbar. (ok, zum Dosen schubsen hätte es gereicht denk ich)

    Life is good

  • Bei den JSB wird jetzt nicht angegeben aus welchem Material die sind? (bleifreie Legierung)
    Ist das z.B. Zinn? Oder welche Metalle kommen da noch in Frage?? Wobei zum Plinken und Spassschießen die fast zu hochpreisig für 200 Stk. sind. Oder wird der Preistrend bei bleifrei nach oben gehen?

  • Ich hatte mir, vor Jahren, mal ne' 200-Dose RWS Hypermax (Zinn) mitgestellt...
    Hab' glaub' ich 20 Stk. mit div. Langwaffen auf einige Spiegel verschossen und dann die restlichen ~180 bei Egun weitergegeben.
    Sorry, mein Fazit: :pinch: , Preis / Leistungsverhältnis (200Stk. / 7,95€) :thumbdown: , dazu ein Abprallverhalten wie Stahl BB's ;(

    Ob man jetzt auf Zinn den blauen Umweltengel kleben sollte... :/ ...wohl ehr nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Oldcrow (4. Februar 2019 um 20:43)

  • Die Bleifrei Diablo s können unter Umständen funktionieren. Aber in der Regel nicht, ggf. mit einer Waffe die mehr Leistung hat. Es gab Mal ein Test einer großen Waffezeitschrift auf 10m mit High endlich LGs die waren im Schnitt 2 mm schlechter wie Blei. Aus meinen Erfahrungen kann ich sagen ab 10m taugen die nix Leistung geht auch ordentlich verloren, die Durchschlagen nur die Dosen besser weil der Energie Transfer durch Verformung des Geschosses nicht so gegeben ist wie bei Blei. Ballistisch für FT zb. taugen die auch nicht wirklich vermutlich.

    Bevor die mit Bleifrei kommen müsste erstmal was an den Läufen passieren. Im GK bereich ist es das selbe Problem bei denen die Bleifrei zur Jagt schiessen müssen. Entweder der Lauf mag es oder man hat Pech.

  • Ok das scheint wirklich von Waffe zu Waffe unterschiedlich zu sein.... Ich habe gerade nochmals mit den Elkos bisschen geschossen. Das Fazit ist wirklich je stärker das LG um so besser das Ergebnis.

    Mit dem Hämmerli 550 musste ich so gut wie nichts justieren, obwohl 0,25g Kunststoff Dias zu 0,45g Blei Dias fast gleiche Trefferlage auf 8m.

    Mit dem UX Patrol dann die Trefferlage der 0,25g Kunststoff Dias ca. 3cm tiefer... Nach Justierung des ZF ging es dann so....

    Zum Spass habe ich noch das WMN B5 genommen.... No Chance.... Gießkanne!!!

    Irgendwie braucht jedes LG seine eigene Munition.

    Aber was hervorragend geht, sind die Elko Green und Pointed Match im Co2 Revolver!
    Z.B. der Legends S25. Gutes Trefferbild und mit den Pointed Match werden Dosen noch zuverlässig auf 5m beim Plinking gelocht.
    Evtl. sind die 0,25g Dias in Verbindung mit den Ladehülsen und dem 2,5" Zoll Lauf in Verbindung mit den 3 Jule doch ne gute Idee?
    Wie schon geschrieben, es geht mir ums Fun Schießen und Plinking. Vor allem Indoor... Ich möchte das Blei nicht im Keller verstreut haben. Daher bleifrei.
    Für FT und Wettbewerb oder hochwertige Waffen würde ich bei Blei Dias bleiben.

    Einmal editiert, zuletzt von Saurus (4. Februar 2019 um 22:26)

  • Ich habe diesbezüglich mal etwas in einem anderen Thread geschrieben und zwar habe ich mal die H&N Field Target Trophy Green getestet:
    Folgende Werte konnte ich mit meiner HW100 bei einem Geschossgewicht von 0,37 Gramm ermitteln:

    V0: 192,87 m/s
    V13: 174,70 m/s

    Ich hatte leider noch nicht die Möglichkeit, die Diabolos auf größere Entfernungen zu testen. Aufgrund des niedrigen Gewichts und des schlechten BC, verliert der Diabolo leider recht zügig an Geschwindigkeit.

    Da das Verschießen dieser Diabolos jedoch aus meiner HW100 problemlos funktionierte, werde ich bei Gelegenheit auch noch die Barracuda Green und die bleifreien JSB Exact testen, welche immerhin auf 0,44 Gramm Gewicht kommen.
    Bei entsprechender Nachfrage, werden die Hersteller in Zukunft in diesem Bereich sicher noch die Eine oder Andere Neuerung auf den Markt bringen.
    Ich kann mir allerdings nur schwer vorstellen, dass man bei bleifreien Diabolos solch eine Varianz an unterschiedlichen Kopfdurchmessern bekommen wird, wie man es von Bleimunition kennt. Die aktuellen Legierungen die ich kenne, sind im Vergleich einfach um ein vielfaches härter und ich könnte mir vorstellen, dass dies speziell bei Kopfmaßen über 4,50mm zu Problemen beim Verschießen führen könnte - je nach Lauf -.

  • Aufgrund des niedrigen Gewichts und des schlechten BC, verliert der Diabolo leider recht zügig an Geschwindigkeit.

    Genau da ist das Problem geringe Gewicht, da könnte man was machen allerdings können Geschosse in einem Kaliber nur in eine Richtung wachsen. In die Länge da kommt es dann wahrscheinlich zu Problemen mit Mehrladern da dort in der Regel bei max. 10mm Geschosslänge ende ist.

  • Genau. Erstens ist die Länge der Geschosse durch die Mehrlader begrenzt und zweites wirkt sich ein zu langes Geschoss vermutlich auch negativ auf die Präzision aus.
    Nicht jede Geschosslänge harmoniert mit der Drallänge des entsprechendes Laufes. So kenne ich es von Jagdbüchsen.

    Falls es irgendwann ein Bleiverbot für Diabolos geben sollte, wäre das vielleicht die Große Chance für das Kaliber 5,5mm. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Feuerwehr1988 (5. Februar 2019 um 10:24)

  • Kaliber 5,5 mm halte ich auf Grund der lächerlichen geringen Energiebeschränkung von 7,5 Joule für kontraproduktiv, da die Geschossenergie schon durch den höheren Luftwiderstand drastisch absackt und Luftgewehrschützen International 4,5 mm schießen.

    Generell wäre das der Todesstoß für ältere LG, zu mindestens bei der Beibehaltung ihrer Leistungskennziffern, da Drall, Zugprofil und Zugtiefe auf die Bleigeschosse angepasst sind.

    Meine Versuche mit Bleifrei waren nicht so optimal, einigermaßen gut gingen nur die leistungsstarken alten Haenel, allerdings hatte ich auch hier große Schwankungen in der V°.

    In den Hämmerli AR 20 pro bzw. Black Hunter meiner Frau, ein drastischer Leistungseinbruch. Aufgefangene Geschosse lassen ein zu großes Kopfmaß der Bleifreien vermuten.

    Ich ahne nix Gutes, demnächst werden wir uns Dank EU und Deutscher Umwelthilfe hier austauschen, welches die besten Leuchtdioden für unsere "Lichtgewehre" sind, denn Plastik gehört ja auch nicht in die Umwelt.

  • Ja aber das kann man ändern bzw. anpassen zumindest bei neuen Waffen, bei dem was man zuhause hat ist es natürlich dann doof.

    Das ist richtig. Für den Bestand an "alten" LGs wäre das eine Katastrophe. Die neuen Waffen könnte jedoch der Hersteller wieder dahingehend auf "bleifrei" optimieren, dass die V0 Systemseitig so angehoben wird, dass man auch mit den leichten Geschossen auf die 7,5 Joule kommt. Das wären bei der H&N Field Target Trophy Green etwas über 200 m/s an der Mündung.
    Das ändert dann natürlich nichts am schlechteren BC der Munition.

  • Wobei zum Plinken und Spassschießen die fast zu hochpreisig für 200 Stk. sind. Oder wird der Preistrend bei bleifrei nach oben gehen?

    Ja die würden ganz schön in die Höhe gehen siehe Themtik beim Löten ,da kostet die Spule bleifreies Lot auch gerne das 3 Fache wie damals das mit Bleianteil und lässt sich obendrein noch beschi..... verarbeiten .

    Und gesünder ist es in dem Fall auch nicht ,denn Blei verdampft erst bei sehr viel höheren Temperaturen als beim Löten anliegen ,das was nicht ganz so gesund ist sind die Flussmitteldämpfe,da braucht man beim Bleifreien Lot aber noch mehr dami das Zeug überhaupt verläuft ,das ist egal *lol*

    Je nach Sorte können dann 500stk.auch mal 25€ kosten .Natürlich erst wenn die alternativen verboten wurden .

    Kunststoff oder Zinn,Kupfer...kommt mir nicht in den Lauf .

    Einmal editiert, zuletzt von Christian 1984 (5. Februar 2019 um 15:23)

  • Im Gegensatz zur Jagd, wo bleifreie Munition bereits vorgeschrieben ist, könnte man beim Sportschießen argumentieren, dass das Blei beim Schießen aufgefangen und fachgerecht entsorgt wird.
    Vielleicht haben wir in dieser Hinsicht Glück.