CO2 SHOTGUN FÜR COWBOY ACTION SHOOTING

Es gibt 949 Antworten in diesem Thema, welches 144.526 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. April 2024 um 21:14) ist von Sunset Sam.

  • Zunächst nochmal eine kurze Beschreibung der HawSan Flinte.
    Der Schaft ist aus Holz, die anderen Teile aus Zinkdruckguss.
    Das geht so weit in Ordnung.
    Der Lauf ist aus 2 Teilen zusammengesetzt. Das reduziert den
    Durchlass an der Fügestelle deutlich (ca.15mm). Für die APS-
    Shells braucht man 17,5mm lichte Weite – das Innen-Rohr hat
    knapp 18mm; so klappt das nicht. Man müsste den äusseren
    Lauf komplett aufbohren. Ein Umbau auf APS-Shells würde
    dadurch deutlich aufwändiger als bei der kurzen Version und
    setzt einiges an speziellem Werkzeug voraus.
    Der Abzug hat keine Federunterstützung, man drückt nur über
    einen Hebel das Ventil der Patrone auf. Es gibt zwar auch eine
    Version für Fire-Caps die mit einem internen Hahn ausgerüstet
    ist, aber die ist praktisch nicht zu bekommen.
    Was mich wirklich gewundert hat: das funktioniert mit den Shells
    von HawSan sogar. Die APS-Shells brauchen aber mehr Kraft
    um zu öffnen, da lässt der Spass deutlich nach.

    Die Verarbeitung ist ausreichend. Wenn man einige Schrauben
    nachzieht klappert jedenfalls nichts mehr. Der Verschluß ist auch
    nicht durch eine Feder unterstützt und muss manuell geschlossen
    werden. Der Innenlauf ist vorne und hinten in Gummi gelagert.
    Leider steht das Gummi vorne über und macht die Optik kaputt.
    Man kann das aber leicht nach innen verschieben, dann wird
    das deutlich besser.
    Mit dem vorgesehenen Gas betrieben kommt man nicht weit.
    Wenn es gut geht hat man etwas mehr als 1 Joule auf 7 leichte
    BB's verteilt. Da die Shells ja recht stabil gebaut sind kann man
    auch Pressluft verwenden. Nach überschlägiger Berechnung
    sollten die ca.140 Bar aushalten. Mit 110 Bar habe ich getestet,
    kein Problem.
    Tatsächlich kommt man mit den knapp 60 Bar die ein üblicher
    Paint-Ball-Regler liefert auf etwas mehr als 7 Joule wenn man
    schwere BBs (0,4g) nimmt. Die Schrot-Garbe bleibt ganz gut
    zusammen, man trifft was man anvisiert.

    Für die einfache Lösung braucht man also eine Paint-Ball-Flasche
    und einen üblichen Regler. Eine 200-Bar-Version reicht völlig, damit
    sind weit über 50 Füllungen drin. So etwas bekommt man schon
    recht preiswert. Auf den Regler kommt ein Mamba-Schlauch. Der
    besteht aus 3 Teilen: Adapter am Regler, Schlauch und Gewinde-
    Adapter am losen Ende. Auf dieses Ende kommt ein Fülladapter der
    eigentlich für das Befüllen von CO²-Kapseln angeboten wird. Das
    Kunststoff-Teil auf dem Ladeventil passt auf das HawSan-Füllventil.
    Man drückt das Teil jetzt möglichst gerade auf die Patrone und hat
    knapp 60 Bar drin. :)
    Die Füllventile der Patronen sind sehr filigran und gehen sehr leicht
    kaputt wenn man zu viel Kraft ausübt – genau das muss man aber
    um das Ventil im Fülladapter gegen die 60 Bar zu öffnen. Deshalb
    sollte der dünne Teil der Kunststoff-Kappe soweit gekürzt werden
    daß er nur noch sehr wenig bis gar nicht auf das Ventil der Patrone
    drückt; das öffnet durch den Druck auch von alleine. Das Ventil wird
    dann am Rand gegen den Kunststoff abgedichtet. Es zischelt ein
    wenig aber funktioniert.

    Die Komfort-Version ist natürlich eine Ladepresse. Dazu habe ich ein
    Ventil des Brocock RAM-Chargers so weit gekürzt daß die Patrone in
    die Ladepresse passt. Mit Schnellwechsel-Haltern von LEE kann die
    Presse jetzt leicht umgerüstet werden. Dazu kommt eine verlängerter
    Druckbolzen aus Kunststoff der auf dem Ventil der Patrone abdichtet
    und ein Patronenhalter in passender Größe. Der Anschluß erfolgt der
    Einfachheit halber wieder über die Paint-Ball-Flasche. Damit geht
    das Befüllen wie das Mäusemachen ;)

    Es ist sicher nicht die Wunsch-Lösung für das CAS aber damit kann
    man starten. Bereits heute sollten 3 oder 4 Flinten verfügbar sein;
    das ist für einen ersten Versuch eines entsprechenden Wettbewerbs
    wohl ausreichend.
    Die Shells sind leider aberwitzig teuer. Den Schmerz konnten wir
    schon deutlich lindern und Ersatzdichtungen gibtes für wenige Cent.


    Die Mündungen: rechts mit Gummi, links ohne.


    Die Trennstelle der Läufe


    Der CO2-Ladeadapter


    Die Ladepresse mit Shell


    Im geschlossenen Zustand


    Das angepasste Füllventil

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    Einmal editiert, zuletzt von NC9210 (18. Februar 2020 um 23:01)

  • Wow. Danke für diese Informationen und die Zeit die du darein investiert hast! 7 Joule klingt vielversprechend


    Bereits heute sollten 3 oder 4 Flinten verfügbar sein;
    das ist für einen ersten Versuch einesentsprechenden Wettbewerbs
    wohl ausreichend.

    Wie meinst du das? Kann man die bei Dir käuflich erwerben oder meinst du insgesamt von den Teilnehmern sollte welche verfügbar sein?

  • Ich hab eine, min. 2 weitere User hier haben eine ...

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  • Das hast Du sehr schön zusammengefaßt, 2 Sachen kann ich noch beisteuern.
    Die Ladepresse muß am Ventil soweit nicht umgebaut werden, ich habe einfach die Schwinge für den Ladehebel unten verlängert, was den Stempel der Presse weiter unten ansetzen und genug Zwischenraum für die dicke Farsan-Patrone läßt. Dadurch muß die Ladedichtung etwas länger sein, was aber kein Problem ist, und für die Nebennutzung für LEP den gewohnten Freiraum läßt.

    Momentan ist die lange Flinte mit Vollschäftung wieder vergriffen, wer K&Z kennt, hat sowas vielleicht schon als Dauerzustand erlebt. Die Schäftung ist ohnehin nicht das gelbe vom Ei, etwas schlampig geformt, seitlich eckiger Schliff, die Kappe auf halb 8 irgendwie hinten rangepappt...
    Es gibt aber noch die lange Version mit nur Pistolengriff hinten und etwas kürzerem Vorderschaft. Die ist technisch absolut identisch und erfreulicherweise auch ganze 80€ billiger. Wer also gern mit Holz bastelt, kann sich den restlichen Schaft ordentlich hinten an den Pistolengriff anleimen und dabei auch perfekt anpassen. Derzeit schwirren da noch 12 Stück herum...

    Das mit der Handfüllvorrichtung ist eine gute Einfachlösung, die die Schwachstelle der Farsan-Patronen berücksichtigt. Diese ist das Füllventil, wenn es direkt mit dem Füllrohr bewegt/aufgedrückt wird, was die schwer bis unmöglich wiederbeschaffbare Dichtung innen beschädigt (zylindrisch, kein O-Ring), Wir haben zwar auch dafür eine Lösung, aber das ist erstmal eher ein Notnagel. Man sollte auf jeden Fall vermeiden, das auch nur testweise mit Airsoftgas direkt aufzudrücken, wie es eigentlich vorgesehen ist.

  • Hi in die Runde.
    Ich würde mich freuen wenn es mit Peine klappen sollte.
    Wenn es passt, bin ich dabei.
    Wenn soweit ist, schreibe die genaue Adresse, damit ich das im Navi eingeben kann.

    Ich wurde gefragt wo ich herkomme — aus Langenhagen.

  • Die Ladepresse muß am Ventil soweit nicht umgebaut werden

    Ich habe mich für das anpassen des Ventils entschieden
    weil ich damit auch die APS-Shells füllen kann; und zwar
    an einem Stück ohne Sie aufzuschrauben.
    Die brauchen auch mehr Druck, deshalb muss der Hebel
    der Presse im richtigen Winkel stehen um das Ventil zu
    öffnen. Da ist ordentlich Kraft nötig.
    Zur APS gibt es morgen mehr...

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  • Okay, aber genau darum habe ich ja die Schwingen unten verlängert, damit die Presse wieder in den stark untersetzten Bereich vor dem Totpunkt kommt, und so das Ventil leicht geöffnet werden kann. Das funktioniert bei allen Patronentypen, auch/gerade für komplette APS. Die Anpassung an die einzelnen Patronensorten bzw. -höhen bestimmt dann die Länge des umsteckbaren Dichtungseinsatzes oben am Pressen-Ventil und die Länge der steckbaren Patronenauflage auf dem Pressenstempel.

    Ist der gleiche Ansatz wie Deiner, nur habe ich etwas mehr Bewegungsfreiheit im Pressenrahmen und muß am Ventil selbst nichts verändern. Durch mehrere Bohrungen in den Schwingenarmen ist das auch im Handumdrehen wieder in den Originalzustand umgesteckt, wenn man sich nicht die Mühe mit verlängerten Aufnahmen unten am Stempel machen will. Das kann jeder mit einer Säge und Bohrmaschine und einem Stück Flacheisen aus dem Baumarkt selbst machen, das ist der Unterschied.

    wie gewünscht die Bilder...

    BACS Presse FSan offen

    Anschlag, bevor Ventil öffnet, noch 5mm Hub, dann ist auch unten Anschlag:

    BACS Presse FSan geschlossen

    Vor der Presse liegt ein (verzinkter) Originalschenkel, die Bohrung wurde zusätzlich in den neuen übertragen, so kann jederzeit durch Ziehen des unteren Bolzens zurückgesteckt, und die Presse für BACS (LEP) Hülsen verwendet werden.
    Vor dem Originalschenkel liegt die weiße (Polyamid 6) Ventildichtung für BACS und ein Ausziehwerkzeug.

    Einmal editiert, zuletzt von flupp... (19. Februar 2020 um 10:17)

  • Zeig mal ein Bild.

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  • Ja, das sieht ok aus.
    Ganz hoch geht der Hebel aber nicht mehr?

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  • Nein, dann geht zwar die Patrone dazwischen (die paßt auch so), aber die nötige Hebeluntersetzung, um den Gegendruck der Preßluft zu überwinden, hast Du idealerweise erst kurz vorm Totpunkt des Hebelsystems. Das sind ca. 25 Kp. Sonst trifft die Patrone das Ventil irgendwo in der Mitte des Hebelwegs, was sehr anstrengend und unpräzise ist.

    Ganz hoch geht der Hebel aber nicht mehr?

    Nein, dann schlägt der Kopf des Pressenstempels vorher am Gehäuse an (Federklammer). Der würde sonst auch unten rausfallen, vermute ich. Nicht platzsparend, aber den habe ich noch :D

  • Hättest Du nicht das Gleiche erreicht, wenn Du das obere Teil (Füllventil) nicht ganz in die Presse reingeschraubt hättest?

    Ja, bei der HawSan-Shell geht das.
    Die APS-Shell schlägt aber an der Presse an,
    das Gewinde ist zu eng (oder die Patrone zu
    dick). Das geht nur bei der Presse mit Schnell-
    wechselhalter.

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  • Howdy,
    habe eine billige und einfache Lösung für die CO2 Shells von Dominator gefunden.
    Das Problem ist jetzt allerdings, wie „NC9219“ auch schon festgestellt hat, dass die Shells so viel
    Druck drauf haben das man sie mit dem Abzug nicht mehr abfeuern kann.
    Wäre ja auch zu schön gewesen wenn es funktioniert hätte.

    Trotzdem mal kurz die Idee. Habe einfach eine 20 ml Einwegspritze genommen (passt genau in den Lauf und der Shell genau in die Spritze) den Rand und die Spitze abgeschnitten, dann oben ein größeres Loch hinein gebohrt, die Spitze von einer Silikonkartusche durch das Loch gesteckt und auf original Shell Länge abgeschnitten. Anschließend hätte ich sie mit Silikon eingeklebt.

    Damit der Shell auch ausgeworfen wird habe ich noch einen O-Ring aufgezogen. Bis dahin hat alles super funktioniert nur das der Druck des Abzugs nicht gereicht hat um ihn abzufeuern.

    Versuch abgeschlossen, nun wird doch auf Druckluft umgebaut. :suche:

    Liebe, Lache, Lebe.
    Wenn das nicht funktioniert:
    Lade, Ziele, Schieße!

  • Genial! Welches Kaliber feuerst Du nun aus Deiner Silikonkartusche? Das, was immer vorne drin eintrocknet? :D

    Was macht die Dominator so schwergängig, kannst Du die bitte mal explodiert zeigen?

    Ich hatte jetzt den harten O-Ring 4,0 x 1,5 mm FKM 75 +/- 5 Shore A braun/brown in die Farsan Kopfdichtung eingebaut, in der Hoffnung, daß das straffe Material nicht so einfach vorn rausfliegt. Ging voll daneben, beim ersten Schuß hing selbst die wieder vorne raus (und das Aufziehen war echt eine kraftraubende Prozedur, ging nur von hinten/innen). Außerdem wurde der Stößel dadurch so leichtgängig, daß sie mir zuerst in der Hand losging (nur das Bodenstück) und ich fast bis an die Decke sprang, kaum daß sie aus der Presse war. Also ein bißchen Reibung ist durchaus wünschenswert.

    Die Dominator hattest Du also mit CO2 geladen? Was meinst Du, ist an der Außenkante neben dem Füllventil noch genug planes Material, um eine feste Ladedichtung aus Polyamid aufzusetzen?

  • Das Aufziehen geht wesentlich leichter wenn man
    die Dichtung im Wasserbad (60-70°C) erwärmt.

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  • Hab ich gemacht, so heiß es ging, mir fast die Pfoten dafür verbrannt. Muß mir mal soeinen Rollkegel wie für die LEPs drehen, aber jetzt steht der Support gerade so schön parallel... ;(
    Vielleicht finde ich ja einen Pinselstiel oder eine Luntenkappe von Silvesterraketen, muß mal graben.

  • Für alle die noch an der
    CAM870 Echt Holz MK3 2019er Model
    Interesse haben, sie ist wieder lieferbar.


    :new11:

    Liebe, Lache, Lebe.
    Wenn das nicht funktioniert:
    Lade, Ziele, Schieße!

  • Da fällt mir ein daß ich ja noch ein paar Worte zur APS schreiben wollte...

    Es kommt leider gelegentlich vor daß die Patronen nicht oder nur sehr
    verzögert öffnen; insbesondere wenn man CO² verwendet (auch die
    PU-Dichtungen wachsen etwas und das Ventil der Patrone wird mit der
    Zeit schwergängiger). Die Abzugseinheit entspricht zwar dem Remington
    Original, hat aber einen leichteren Hahn. Wohl etwas zu leicht...
    Ich habe eine 5mm längere Schlagfeder (45 statt 40mm) verbaut, damit
    ist das nicht mehr aufgetreten.
    Beim Laden kam es vor daß nach 5 Shells nichts mehr weiterging. Das
    vordere Stück des Magazins ist ein angesetztes Rohr - und es fluchtet
    offensichtlich nicht zu 100% so daß gelegentlich Shells an der Kante
    hängen bleiben. Ich habe einen Konus angebracht der das Problem auf
    Dauer behoben hat. Jetzt gehen immer 8 Shells ohne Hakeln hinein.
    8 Shells? JA! Wenn man die vordere Kappe des Magazins ein wenig
    kürzt passen 8 Shells ins Magazin :)

    Auch die APS lässt sich problemlos mit Pressluft betreiben. Allerdings
    ist das Volumen der Tanks deutlich kleiner - Sie braucht daher etwas
    mehr Druck. Mit den kastrierten Shells wir das nix. Das Volumen ist auf
    1,6cm³ reduziert. Um damit 7,5 Joule zu erreichen wären etwa 170 Bar
    nötig; das überschreitet die Haltbarkeit der Tanks. Die Originalen Shells
    haben ein Volumen von ca. 4,7cm³. Mit 100 Bar Fülldruck passt das gut,
    es bleibt auch noch eine Sicherheitsreserve von min. 50 Bar.
    Geladen werden Sie mit der Ladepresse und einem passenden Einsatz.
    Die Patronen müssen dazu nicht mal aufgeschraubt werden.

    Die PU-Dichtungen habe ich noch gegen NBR ausgetauscht. Die sind zum
    einen leichtgängiger, zum anderen verhindern Sie die Verwendung von CO²
    (damit wären ca. 18 Joule möglich). Da NBR sich bei Kontakt mit CO² sofort
    ausdehnt blockieren die Patronen. Das spart Stress mit der KTU ;)

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