Yunker 3

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 67.078 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Oktober 2003 um 10:20) ist von Baikal.

  • YUNKER 3

    Geliefert am 4.Oktober 2003 von Firma Teutenberg.

    Angekommen ist ein braunes Paket. Dessen Inhalt: Ein braunes Paket. Dieses erklärt auch
    sofort den Inhalt der Sendung.

    In dem Paket von Izhmash finde ich vier Päckchen aus Rostschutzpapier.
    Im grössten ist die Yunker 3. In den 3 anderen finde ich das Magazin, den Putzstock,
    die Ersatzteile und das Werkzeug. Ausserdem ist noch eine Bedienungsanleitung
    beigefügt.

    Ich öffne umgehend das grosse Rostschutzpapierpäckchen und vor mir liegt die Yunker 3.
    Alles glänzendes Plastik denke ich und bin enttäuscht. Ich nehme die Yunker in die Hand
    und denke: Das Gewicht...... kann kein Plastik sein.
    Ich hole ein paar Magnete und siehe da-alles Blech und Stahl bis auf den Vorderschaft, den
    Pistolengriff und den Hinterschaft.Die Abschlusskappe am Hinterschaft ist allerdings wieder
    aus Prägeblech.


    Der Smilie-Magnet-Test

    Der Plastikeindruck entsteht durch das gewissenhafte einölen der Matallteile bei Izhmash in
    Kombination mit einer rauhen Oberfläche der Blechprägeteile.

    Nun schaue ich auch mal in die Betriebsanleitung.
    Dieser ist eine Anleitung für die Ventileinheit MP-841K beigelegt.

    Das Englisch in der Betriebsanleitung ist eher mittelmässig ( siehe Vorderseite der Anleitung).
    CO2-capsule oder CO2-cartridge kann ich ja noch akzeptieren. Aber "Air Gas-Balloon" klingt
    für mich etwas seltsam. Vielleicht ist es auch nur ausschlaggebend, dass man den Sinn versteht.
    Das wiederum ist mir gelungen.......

    Ich nehme das Magazin aus der Rostschutzverpackung. Das Magazin ist aus Kunststoff.
    Durch hereindrücken eines Federstiftes kann man die Ventileinheit aus dem Magazin herausnehmen.


    Diese ist ähnlich aufgebaut wie das Magazin der Makarov. Sie nimm die CO2-Kapsel und 18
    Kupferkugeln auf.
    Die CO2-Kapsel wird mit der unteren Schraube angezogen bis kein Gas mehr entweicht. Man sollte
    jedoch nicht zu weit drehen. Steht der Bügel an der Schraube nach festziehen der Kapsel nicht paralell
    zur Ventileinheit, sondern quer, so ist es nicht möglich die Ventileinheit in das Magazin zu schieben.

    Auf der Rückseite der Ventileinheit befindet sich die Öffnung zum Einfüllen der BB´s.
    Die ersten Kugeln bekam ich nur mit Hilfe eines kleinen Uhrmacherschraubendrehers eingefüllt. Danach
    wurde das Einfüllen leichter. Vermutlich waren Rückstände von der Produktion die Ursache. Der Federdruck
    zum Nachladen der Kugeln ist nicht sehr stark, aber ausreichend. Der Federmechanismus kann auch arretiert
    werden. So wird das Nachladen nicht zu einer Tortur für die Fingerspitzen.

    Kommen wir zum Mündungsfeuerdämpfer. Dieser lässt sich abnehmen, indem man den kleinen Federstift
    eindrückt und den Feuerdämpfer abschraubt.


    Das ist nämlich notwendig, um den Putzstock (selbst der ist aus Stahl) an seinem Platz unterzubringen.
    Dieser wird in die ringförmigen Halterungen unter dem Rohr gesteckt und findet dann in Nuten Platz.
    Das Gewinde am Ende des Putzstocks wird nicht im Gewehr verschraubt. Es dient dazu eines der
    Werkzeuge aufzunehmen.

    Die mitgelieferte "Patrone" für das ebenfalls beigefügte Werkzeug findet Platz im Hinterschaft des
    Yunker 3. Das Teil verschwindet vollständig im Schaft und kann durch Fingerdruck wieder herausgeholt
    werden.



    Ein Druckknopf vor der Schulterstütze dient dazu, den Hinterschaft abzuklappen. Zwei-dreimal bewegt und
    dieser Mechanismus wurde auch leichtgängiger.



    Der lange Hebel auf der rechten Seite des Sytemgehäuses ist der "Sicherungsknopf". Die obere Stellung ist
    "gesichert", die untere "Feuer".

    Der kürzere Hebel davor dient zum Auseinandernehmen des Vorderschaftes.
    Dazu muss das Systemgehäuse abgenommen werden. Dann wird die Feder mit dem Gestänge entfernt
    und der Ladehebel entnommen. Jetzt wird der oben erwähnte kurze Hebel nach oben gedreht bis er
    fast senkrecht steht. Nun kann die obere Abdeckung abgenommen werden.


    Der Knopf für die Demontage der Systemabdeckung befindet sich auf der Rückseite.

    Der kleine Hebel vor dem Abzugsbügel ist für die Freigabe des Magazines zuständig.

    Und hier noch ein Blick auf die Visiereinheit.


    Nach entölen und Montage von Magazin und Putzstock sieht das Gewehr sehr gut aus. Man ist eben kein AK47
    im nagelneuen Zustand gewöhnt.
    Vielleicht sollte Izhmash gebrauchte Gewehre verwenden, um dem Original näher zu kommen.
    Vielleicht hilft es auch, sich aus dem Zubehörhandel zu bedienen und einige Teile wie Vorderschaft und
    Hinterschaft gebraucht zu kaufen.

    Technische Daten der Yunker 3:

    Kaliber 4,5 mm BB
    Anzahl BB 18 Stück
    Gewicht 3,6 kg
    Abmessungen 943 x 70 x 263 mm


    Die Bedienungsanleitung der Yunker 2 / 3 und des Ventilsystems findet man bei "airgunners.net ".

    Zum Ventilsystem:

    Die Beschreibung hierzu sollte man sich genau durchlesen und befolgen um sich
    unangenehme Instandsetzungsmassnahmen zu ersparen.
    Zum einen sollte man die Klemmschraube Fig.1-Nr.10 gerade soweit anziehen, dass der Bügel paralell
    zum Gehäuse steht und die CO2-Kapsel dicht ist.
    Zum anderen sollte man eine teilweise gefüllte Kapsel nie entfernen, sondern immer leerschiessen.
    Das Entfernen einer teilweise gefüllten Kapsel kann den inneren Dichtring(locking element Fig.2 Nr.8)
    herausdrücken oder beschädigen.
    Ich wollte, wie von anderen Waffen gewohnt, die CO2-Patrone ablassen und wechseln. Prompt stellte sich
    der oben beschriebene Effekt ein.
    Neue Dichtungen sind dem Dichtungssatz beigefügt. Die Demontage und Montage der Ventileinheit ist
    im Heft ebenfalls beschrieben.

    Zur Demontage der Ventileinheit muss man einen Stift entfernen. Zum durchtreiben des Stiftes ist der im
    zugehörigen Werkzeugsatz enthaltene Durchtreiber allerdings nicht geeignet. Der Stift war so gut eingepasst,
    dass der Durchtreiber verbog, aber der Stift sich nicht bewegte. Erst nach Einsatz eines Körners zum lösen
    und danach eines Inbuseinsatzes konnte der Stift entfernt werden. Die feldmarschmässige Demontage wäre
    also ein Reinfall geworden.

    Der Stift braucht nicht ganz durchgetrieben zu werden. Das erleichtert nachher den Zusammenbau.

    Nach herausnehmen der Ventileinheit kann man die Dichtung mit etwas Kraft an ihren Platz drücken.
    Nachdem das geschehen ist kann man die Ventileinheit wieder hineindrücken. Die Nut muss mit dem
    Loch für den Stift auf einer Höhe sein. Dann den Stift wieder eintreiben.
    Jetzt kann eine neue CO2-Patrone angestochen werden.

    Ein Schiess- und Leistungstest wurde noch nicht gemacht. Dieser Punkt wird zu gegebener Zeit hinzugefügt.

    Fazit:

    Die "AK47" macht nach dem Durchlesen der kompletten Bedienungsanleitung und befolgen der Hinweise
    (Behandlung der CO2-Patrone, Entölen der Waffe, Zusammensetzen des Magazins, etc.) richtig Spass.
    Um ein noch besseres Bild der AK47 zu erhalten wäre es schön die Teile des Vorder- und Hinterschaftes
    in Holz zu erhalten.
    Alles in allem eine Original AK 47 (AK 103) mit dem Innenleben einer CO2.




    Gesamteindruck






    "field stripped"




    Ein Original-Bajonett


    Zum Vergleich: Eine Yunker 3 und eine original AK 103.
    Bis auf die Ausbuchtung im Magazinbereich am Systemgehäuse ist alles identisch.
    Offensichtlich wurden hier tatsächlich Originalteile zum Aufbau der Yunker 3 verwendet.

    Noch ein Unterschied ist zu erkennen. Die AK 103 hat eine matte Oberfläche, wogegen
    die Yunker 3 eine glänzende Oberfläche hat. Die Yunker ist produktionsneu und das
    vermittelt im ersten Moment auch den Eindruck von Plastik. Dieser Eindruck wurde
    durch die Verwendung von reichlich Waffenöl noch verstärkt, wie ich bereits oben
    erwähnte.

    07.Okt.2003
    Baikal
    webmaster@airgunners.net

    Einmal editiert, zuletzt von Paramags (7. Oktober 2003 um 21:03)

  • Schusstest:
    Wer nein Gewehr zum Schiessen suchtst, der lässt besser die Finger von
    der Yunker.
    Bei einem Test auf einem FT-Parcour waren auf 10 m keine gezielten
    Schüsse möglich. Auf 5-6 m erzielten wir ein Riesenstreukreis. Immerhin
    wurde die Scheibe von allen Schüssen getroffen.
    Oder andersrum beantwortet: Eine Cola-Dose würde man auf 10 m mit viel
    Glück auch mal treffen. Fraglich ist, ob die Kugel die Dose lochen würde,
    ganz zu schweigen vom Durchschuss der zweiten Seite.
    Bei der V0 von 70 m/sec kann man auch nicht mehr erwarten.
    Nicht umsonst ist die Yunker in RU als Spielzeug eingestuft, obwohl sie
    wirklich nicht als Kinderspielzeug verwendet werden sollte. Immerhin ist
    sie in D als Waffe mit "F im Fünfeck" eingestuft und unterliegt somit den
    Bestimmungen des Waffengesetzes.

    Fazit:
    Ein neues Ventil, eine V0 von 175 m/sec und ein gezogener Lauf
    könnten da allerdings weitaus bessere Ergebnisse bringen. Noch besser
    wäre es, die Ventileinheit mit einem Druckflaschenanschluss zu versehen
    und einen Schlauch unten aus dem Magazin herauszuführen.
    So bliebe nach Abnahme des Schlauches der optische Eindruck der AK 47
    erhaltzen. Bei Bedarf könnte man wiederum durch Anschlus des Schlauches
    unter Verwendung einer Druckflasche im Backpack eine höhere Anzahl von
    Schüssen sowie eine konstantere Schussleitung erzielen.

    Schlusswort:
    Als Vitrinenobjekt oder Sammlerstück ist sie wiederum hervorragend,
    da sie sehr nahe am Original ist.Selbst das Zerlegen geschieht wie beim
    Original.

    13.Okt.2003
    Baikal