Noch eine HW 30 S mit OP am offenen Herzen...

So Ihr Lieben, eben die HW 30 kurz zerlegt und wieder zusammen gesetzt. Warum? Neulich wollte ich die durchschnittliche V0 checken. Die schwankte ordentlich und dieselte.

Ganz klares Indiz dafür, dass ich es mit der Kolbenschmierung übertrieben habe. Ich erinnere mich nicht mehr zu 100 % aber meine, die wäre ca. 20 m/sek langsamer gewesen. Wenn ich dann den Rauch aus dem Lauf geblasen habe, war diese beim nächsten Schuss wieder normal, jedoch leider nur bei dem. Danach gedieselt und wieder langsamer.

Also habe ich eben die Systemhülse gereinigt mit Bremsenreiniger und die Kolbendichtung oben drauf. Probeschuss nach dem Zusammenbau, jetzt dieselt nichts mehr.

Ich weiß nicht mehr woher, jedenfalls gönnte ich mir einen Kompensator im passenden Laufdurchmesser. Doof nur, dass der nicht passte wegen der Befestigung für das Korn auf dem Lauf. 99% aller Bastler hätten vermutlich den Lauf geschliffen, wollte ich aber nicht. Die Oldtimerkrankheit: Es muss immer möglich sein das Gewehr in den Urzustand zu verwandeln. Also habe ich mit jeder Menge Mühe den Kompensator innen angepasst. Und beim ersten Betrachten habe ich vermutlich das selbe gedacht wie Ihr jetzt:

"Oh, da muss das kleine Gewehrchen aber noch rein wachsen..."

Und dann habe ich das Ding in den Anschlag genommen und bemerkt, welch perfektes Ausgleichsgewicht zum Zielfernrohr der Kompensator ist. Legt man das HW 30 mit dem Vorderschaft auf die flache Hand, merkt man das.
Und dann der erste Schuss: Plopp!!! Ich befürchtete schon, dass die Verriegelung des Knicklaufs sich durch das Gewicht selbstständig öffnet - Quatsch!

Dieser Trümmer in Verbindung mit dem TBT - Dämpfungskit... Gut, ich könnte Euch jetzt was erzählen, sehe jedoch nur eine mögliche Offerte: Ich bringe es einmal mit und Ihr probiert es aus.

Plopp!!!

Liebe Grüße Udo

"Nee nä!!!!"

Dachte ich so bei mir, Ihr Lieben, doch tatsächlich macht die original Weihrauch 7,5 Joule Feder schon wieder einen Buckel. Dabei..., viel geschossen habe ich seit dem Tausch damit nicht. Vielleicht 100 - 200 Schuss. Auch wenn es viele vielleicht nicht hören möchten, das kann Walther besser!

Ein Glück, dass man ja weiß wen man da am besten Fragen kann. Jetzt ist eine andere Feder drin und zwar eine Vortek von Wasana:

http://wasana-airgun-tuning.de/shop/federn/ (runter scrollen)

Da klettere ich in der Nachtschicht auf den LKW und das Handy klingelt: Mr. Wasana, der Alex persönlich! Habe ich mich gefreut. Man kennt sich vom Gartenflintenschießen. Ne echte Kerl, wie man hier so sagt.

"Der böse Udo! Exportfedern darf man nicht einbauen!!!"

Blödsinn! Nach dem dritten Mal kürzen war ich bei den 7,5 Joule angelangt.

Gemäß den Empfehlungen unseres @Unfallchirurg, wurde der Abzug zerlegt und die Komponenten poliert. Gut, es war machbar aber auch hier ist die Geschichte beim Walther einfacher, mein objektiver Eindruck. Außerdem das Züngel vom Jürgen verbaut. Auch ihn kenne ich von den Spaßturnieren der Kurpfalz persönlich. Der Abzug wurde grob eingestellt, wie er eigentlich sein müsste und jetzt kommt leider eine Warnung:

Ich bin außerordentlich vorsichtig und beim ersten Laden hielt ich das Gewehr beim Schließen Richtung Rasen. "Klack und Peng!"

Das Abzugsgewicht stand viel zu leicht und so löste sich sofort der Schuss schon beim Schließen. Selbstverständlich wurde das Problem beseitigt, denn meine Gewehre schießen nur wenn ich das will. Ich dachte nur, besser wäre es das zu erwähnen.

Nun hatte die HW ja auch gedieselt in der Vergangenheit. Plötzlich streute sie wieder in der V0. Ein Wattestäbchen durch den Lauf geschickt, gepustet und schon fluppten die Dias wieder mit ganz wenig Streuung. Ich hatte aber auch noch Fett an den Fingern. Ob das nun via Diabolo in den Lauf kam??? Keine Ahnung.

Dann wurde grob eingeschossen und da mit Hubert (03.11.) ja bald die Jagdsaison beginnt:

Wären die obligatorischen Ausreißer nicht dabei gewesen, hätte ich mir ernsthaft Sorgen gemacht. Die gehören einfach zu mir.

Nochmals danke an die Schützenbrüder aus der Kurpfalz, den Alex, den Jürgen und andere, die mir noch gute Tipps gaben. Jetzt fehlt nur noch eins, passend zum HW 30 S: Ein Spassturnier in der Kurpfalz.

Liebe Grüße Udo

Zitat von Ferrobell

Fehlen tut allerdings noch eine engere Federführung, passend zur Feder und eine schöne Tuning- Kolbendichtung.

Steht weiter vorne, lieber Heiko. Eine Dichtung, ebenfalls von Wasana und ein Tin-Knallebumm ist auch drin, nicht zu vergessen die Fettabschirmhülse. Mit dem Kompensator:

"Plopp!"

Eigentlich müsste ich das jetzt nochmal Filmen, so als direkter Vergleich.

Ich vermute das ich die Feder so Stark kürzen musste, auch wegen dem Tin-Bum-Kit. Das hat ja am Fuß einen Plastikrand, der vorne und hinten zusammengenommen schon 5 mm haben kann. Der Innendurchmesser der Vortekfeder ist minimal größer als der der originalen Weihrauch, in die die Federführung nur schwer rein ging. In die Vortek flutschen die so rein.

Ich bin ja nun Linkshänder. Vielleicht werde ich die linke Seite des Zügels noch etwas abrunden.

Liebe Grüße Udo

Zitat von Ferrobell

hat Jürgen doch extra 2 verschieden Züngel im Programm!

Also ich konnte nur wählen zwischen Alu und Messing.

Liebe Grüße Udo

Irgendwie ließ es mir keine Ruhe, Ihr Lieben. Die Kante des Züngels war schon ordentlich im Finger zu spüren. Also nahm ich den Dremel mit der Schmirgelwalze, niedirge Drehzahl und trug etwas von der Kante ab. Im Anschluss mit 1200er Schmirgel nach bearbeitet und mit Autosol poliert.

Rechte Seite, praktisch wie vorher:



Linke Seite (zur Erinnerung: Ich bin Linkshänder und Schütze), nach der Bearbeitung:



Fasst sich sehr viel besser an, daher zur Nachahmung empfohlen.

Liebe Grüße Udo