Der Weihrauch "Rekord"-Matchabzug - Übersicht, Zerlegeanleitung, Tuning

Es gibt 41 Antworten in diesem Thema, welches 34.571 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Januar 2023 um 16:02) ist von Lordschaft.

  • Hallo zusammen,

    zu Beginn wünsche ich euch allen noch ein frohes neues Jahr 2019 und hoffe ihr seid gut reingerutscht!!! :thumbup:


    Nun zum Thema:

    Vor fast genau einem Monat hatte ich in diesem Thread hier: Vorstellung: Weihrauch HW 30 "Match" TbT - Demontageanleitung HW 30S - Einbauanleitung Tinbum Tuning Kit meinen HW 30 "Match" Umbau vorgestellt.
    In diesem Beitrag hatte ich das Thema "Rekord"-Abzug nur oberflächlich angerissen. Da ich zusätzlich auch noch vor hatte das Rowan-Züngel zu verbauen, hatte ich mich entschlossen zum "Rekord"-Abzug und dessen Tuning nochmals einen eigenen Beitrag zu schreiben und nun auch die Zeit dafür gefunden. Einen wirklich umfassenden Beitrag zum Thema "Rekord"-Abzug habe ich (leider) im Forum auch noch nicht gefunden. Dementsprechend möchte ich hier einen ersten Versuch starten! :)

    In diesem Beitrag - der wieder aufgrund der max. Bilderanzahl von 10, aus mehreren Einzelbeiträgen bestehen wird - möchte ich:

    - kurz etwas Allgemeines zum Abzug, dessen Aufbau und der Funktion beschreiben
    - eine kurze Übersicht über verschiedene "Rekord"-Modelle, die von Weihrauch in den letzten Jahrzehnten auf den Markt gebracht wurden vorstellen
    - eine detaillierte, bebilderte Zerlege- und Montageanleitung darstellen
    - etwas zum Verbessern, "Tuning" (wie z.B. Polieren der Klinken etc.) und einer guten Abzugeinstellung schreiben

    und zu guter Letzt noch ganz kurz etwas zum V-Mach Abzug erwähnen und eine tolle Eigenbau-Tuningmöglichkeit des Users 'L0ngbow' zeigen.


    :D Da es wieder einmal spät geworden ist, bitte ich für evtl. Schreib- und Tippfehler um Entschuldigung, ich werde die Beiträge im Anschluss korrigieren/editieren.

    Für Anmerkungen, Kommentare, Berichtigungen und Kritik bin ich dankbar und bitte darum, nach den Beiträgen zu kommentieren.

    Gruß
    UCh


    Der Weihrauch "Rekord"-Abzug - Übersicht, Aufbau und Funktion



    (Von mir überarbeitete Version mit Rowan-Matchzüngel)



    Wenn hier im Forum über die Vorzüge von Weihrauch-Luftgewehren diskutiert wird, erwähne ich es immer wieder: "Für mich gehört der "Rekord" zum Besten, was man auf dem sog. "Freizeitsektor" bekommen kann. Warum?


    Der Rekord-Abzug wurde ca. 1955 als " Matchabzug "Rekord" " auf den Markt gebracht und in einer HW 35, als erstes Modell mit diesem Abzug, verbaut. Der Abzug hat sich in nun über 60 Jahren (ebenso wie die HW 35 :D ) in seiner Bauweise so gut wie kaum geändert und kann auch heute noch für manchen Schützen "Matchqualität" bieten.

    Dass die Konstruktion damals schon gut war, zeigt sich an einem "kleinen historischen Sieg" bei der Europameisterschaft 1969 im tschechischen Pilsen. Bereits Anfang der 60er Jahre hatte Feinwerkbau das überragende Mod. 150 mit dem prellschlaggedämpften Masseausgleichsystem auf den Markt gebracht; Diana ging im selben Zug mit der Diana 60 und dem "Giss'schen Doppelkolbensystem" in den Ring und 3 Jahre vor der Europameisterschaft '69 wurde Gerhard Kümmet bereits mit der prellschlaggedämpften Anschütz 220 Weltmeister.
    Trotzdem gelang es dem Rumänen Petre Sandor 1969 in Pilsen noch auf den 10 Metern mit einer HW 55 die Goldmedaille zu holen!
    Das dürfte dann auch der letzte große Erfolg für ein nicht-gedämpftes Prellschlaggewehr auf internationaler Ebene gewesen sein. Dennoch war der Rekord-Abzug hier als Schnittstelle zwischen Schütze und Gewehr am Erfolg beteiligt!
    Wenn man sich den Abzug im Aufbau anschaut, wird deutlich, dass das Konzept simpel aber gut durchdacht ist.

    Der Aufbau:


    (Mit freundlicher Genehmigung: Copyright by Jagd- und Sportwaffencenter Gotha)



    Der Rekord-Abzug besteht in der aktuellen Version (Bauteil 50o fällt weg), neben dem Abzuggehäuse, gerade einmal aus 16 Bauteilen (Haltemutter für die hintere Abzugbügelschraube nicht mitgezählt).

    Die für die hauptsächliche Funktion verantwortlichen Bauteile sind:



    Abzug (50c)
    Fangklinke (50d)
    Rasthebel (50a)
    Steg (52) und Zunge (52a)
    Einstellschraube Rastensprung (52b)
    Einstellschraube Abzugsgewicht + Abzugfeder (51a+51c)

    + den zusätzlichen 2 Formfedern, 4 Haltestiften und den beiden Haltehülsen (50f und 50e), durch die gleichzeitig der Abzug über 2 Stifte in der Systemhülse/Abschlussstück des Gewehres gehalten wird. Bis auf den Abzug an sich (Züngel), der aus Zink gefertigt ist und der Einstellschraube (52b), die aus Aluminium gefertigt ist, sind alle Teile aus Stahl gefertigt und präzise aufeinander abgestimmt.


    Der "Rekord" wurde in mehreren verschiedenen Versionen hergestellt, von denen heute allerdings nur noch die "Standard-Version" verbaut wird. Hierauf werde ich jedoch später noch einmal genauer eingehen.


    Die Funktion:

    Um den Abzug zu spannen, wird gegen den Hauptfederdruck der Lauf geknickt bzw. der Unterhebel des Luftgewehres gespannt. Diese Bauteile sind über ein Gelenksystem mit dem Kolben/Kompressionshülse verbunden und führen so den Kolben mit dessen Raststange Richtung Fangklinke des Abzuges.

    Um die Funktion zu verdeutlichen habe ich eine schematische Darstellung der Abzugmechanik vorbereitet:

    (die Formfedern, die für die Klinkenspannung verantwortlich sind, habe ich aus Übersichtsgründen weggelassen)

    Ist die Kolbenraststange am Anschlag der Fangklinke angelangt, verhakt sich der vordere Teil in der Raststange und der hintere Teil der Fangklinke wird dadurch Richtung Rasthebel nach unten bewegt. Dies hat zur Folge, dass sich der Rasthebel mit der Fangklinke "verhakt" und gegen seinen Federdruck durch die unter ihm befindliche Zunge gehalten wird.
    DIESE Schnittstelle ist nun der Punkt, an dem der Abzug die komplette Federspannung hält:


    Vorgang beim Betätigen des Abzuges:



    Wird nun das Züngel gegen den Widerstand, der Abzugfeder (im obigen Bild hinter dem Züngel mit der Schraube gehalten) durchgedrückt (1), kommt es über Hebelwirkung zuerst am Steg und somit auch an der Zunge (2) zum Freigeben des Rasthebels (3), welcher wiederum die Fangklinke freigibt (4) und so zuletzt der unter dem Druck der Hauptfeder gehaltene Kolben beschleunigt werden kann:

    Ende des Abzugvorgangs: Die entsprechenden Formfedern halten Fangklinke und Rasthebel wieder in Ausgangsposition (Abzug entspannt); die Abzugfeder drückt die Zunge wieder nach oben bzw. das andere Ende am Steg nach unten und den Abzug (Züngel) wieder in seine federdruckbelastete Ausgangsposition am vorderen Haltewinkel ("Trigger-Stop").

    (Auf die Einstellungsmöglichkeiten des Abzuges werde ich in einem der nächsten Beiträge genauer eingehen)

    Noch etwas zu einem kleinen Zwischenschritt, den ich im Schema weggelassen habe:
    Meines Wissens nach verbaut die Firma Weihrauch seit 1977 die automatische Abzugsicherung bei ihren Luftgewehren. Diese manuelle Schiebesicherung, rastet nach dem Spannen von selbst ein und muss vor jedem Schuss betätigt werden. Die Sicherung besteht aus einem federbelasteten Stift, der am hinteren Ende des Abschlussstückes/Systemhülse durch eine Bohrung ins innere des Systems eingelassen ist. Nach dem Spannen schiebt sich eine "Walze" an diesem Sicherungsstift vor das hintere obere Ende des Rasthebels, womit ein Auslösen der Abzugmechanik verhindert wird. Drückt man den Sicherungsstift hinein, gibt die "Walze" den Rasthebel seitlich frei.

    Zum besseren Verständnis 2 Bilder:

    Abzug gesichert:

    Abzug entsichert:


    Nicht alle HW's nach 1977 wurden mit der Sicherung ausgestattet. Bei der HW 55 und den späteren HWB-Modellen beispielsweise wurden Modelle mit und ohne Sicherung ausgeliefert.

    Aber hierzu und generell zu den Verschiedenheiten, v.a. der alten und neuen "Rekord"-Modelle, im nächsten Beitrag (Modellübersicht) mehr.


    Auch hier bitte etwas Geduld in der Zeit, in der ich tippe! :D


    Gruß
    UCh

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  • Modellübersicht "Rekord"-Abzug / Vergleich alte vs. aktuelle Version:



    Sollte man mit dem Gedanken spielen sich ein Weihrauch Luftgewehr z.B. eine HW 30 oder HW 50 zuzulegen, empfiehlt es sich die "S" also die "Sport"-Modelle zu wählen, denn diese Modelle besitzen den Rekord-Abzug.

    Neben den "Einsteigern" HW 30S und HW 50S besitzen die "größeren Brüder", allen voran die HW 35 als wie bereits erwähnt überhaupt erstes Modell, schon serienmäßig den Rekordabzug verbaut.
    Neben den Modellen der Reihen HW 57, HW 80, HW 85 und HW 98 besitzen manche Modellvarianten der HW 77/97 und HW 95 ein goldenfarben beschichtetes Züngel und die gleichfarbige Einstellschraube für das Abzugsgewicht.
    Der Abzug an sich unterscheidet sich jedoch außer in dieser Äußerlichkeit in keinem Punkt von den nicht-goldenen Abzügen.


    Exemplarische Modellübersicht:


    Ich habe hier einmal verschiedene Rekord-Abzüge zur exemplarischen Übersicht über die Modellvarianten dargestellt.


    Mit Links beginnend ist hier ein Abzug einer 1972er HW 55 M dargestellt. Der Abzug ist gleich aus mehreren Gründen gut für diese Vergleichsübersicht geeignet.

    Zum einen ist im Vergleich zu den anderen Abzügen schnell zu erkennen, dass es sich hier um ein Modell ohne "Sicherungslasche" handelt, was in dem früheren Bauhjahr begründet ist. Zum anderen sticht sofort die anders aussehende Einstellschraube für das Abzugsgewicht ins Auge (verglichen mit dem aktuellen Standardmodell; 2. von rechts). An dieser Schraube erkennt man die Rekord-Abzüge der HW 55 Modelle sofort. Es handelt sich hier um eine Besonderheit, die nur den HW 55ern, als Top Modelle für den Match-Bereich, spendiert wurde. Der dickere Teil ist eine "Überwurfmutter", die dazu dient, die Position der darin befindlichen Schraube für das Abzugsgewicht auf den Milimeter genau zu halten. Durch die Rändelung kann sie nach Verstellen der Abzugschraube einfach von Hand festgezogen oder wieder gelöst werden.

    Die HW 55 Abzüge stellten neben diesem Unterschied noch eine weitere Besonderheit dar: Die Klinken sollen bereits im Werk speziell nachgeschliffen/poliert worden sein und zusätzlich wurden feinere Abzugfedern verbaut. Dies macht sich in der Abzugscharakteristik auch bemerkbar!

    Die Rekord-Abzüge der HW 55 Modelle können also als eine Art "erweiterte Matchversion" des Rekord-Abzuges gesehen werden.


    Zusätzlich soll dieser Abzug als Beispiel für die älteren Rekord-Abzüge dienen, was durch ein paar Vergleichsbilder mit dem aktuellen Standard-"Rekord" anschaulich wird:



    Wie bereits erwähnt und nochmal durch die beiden oberen roten Kreise verdeutlicht, haben die älteren ("Prä-77") Modelle aufgrund der fehlenden Sicherung im Abzuggehäuse auch keine Aussparung (im Vgl. unten liegendes aktuelles Modell).


    Ein weiterer auf den ersten Blick vielleicht nicht sichtbarer, aber deutlicher Unterschied ist die Formgebung der Klinken!

    Hier im Bild sind die beiden Abzüge gespannt. Durch die Aussparung im Gehäuse ist der Blick auf die "Klinkenüberschneidung" bzw. den "Rastenübergriff" frei. Es ist bei näherer Betrachtung ein deutlicher Unterschied sichtbar, auf den in den nächsten Vergleichsbildern näher eingegangen wird.



    Im obigen Bild deutlich zu sehen, ist der Rasthebel der aktuellen neueren "Rekord"-Versionen deutlich stärker ausgeführt, als jener der alten Versionen.



    Hier wird der Unterschied am deutlichsten. Links im Bild der alte "Rekord", rechts im Bild die aktuelle Version. Bei dem alten Rasthebel handelt es sich um ein schmaleres Stück Stahl, das im unteren Teil um 90° gebogen ist und somit die Kontaktfläche zur Zunge herstellt. Aufgrund der schmalen Bauform wird deutlich, warum rechtsseitig bei den alten Versionen der Abstandshaltering (Bauteil 50o) verbaut wurde.

    Die neuere Version, besitzt einen Rasthebel aus "einem Guss" (ob es sich metallurgisch per definitionem um ein Gussteil handelt kann ich nicht sagen), der bereits seiner Formgebung folgend ins Gehäuse passt.


    Fangklinke, Steg und Zunge weisen diese markanten Unterschiede zwischen der alten und neuen Abzugsversion nicht auf.


    Ein weiterer Unterschied, der beim obigen Bild bei genauerem Hinschauen ebenfalls deutlich wird, ist die Verbidnungsart der hinteren Abzugbügelschraube mit dem Abzuggehäuse.



    Im obigen Bild markiert: Ältere Versionen haben ein Gewinde ins Abzuggehäuse eingearbeitet, während die aktuelle eine eingelegte Mutter für die hintere Halteschraube des Abzugbügels besitzt.


    Ein weiterer relevanter Unterschied, der älteren im Vergleich zu neueren Rekord-Abzügen ist die vordere Einstellschraube für den Rastensprung bzw. die Klinkenüberschneidung:

    Während die aktuellen Versionen alle die 8er Torx-Schaube besitzen, können ältere Modelle auch Innensechskant, bzw. die ganz alten Versionen die Schlitzschraube, wie im Bild dargestellt, besitzen.

    Zum Schluss und so gesehen als Überleitung für den nächsten Abzug möchte ich noch einmal auf die Abzugfedern eingehen. Wie im vorherigen Beitrag deutlich wurde, ist die Abzugfeder, deren Vorspannung mit der Einstellschraube (51a) hinter dem Züngel verstellt werden kann, für den Großteil des Abzugsgewichtes verantwortlich.
    Ich hatte es bereits erwähnt; hier hat Weihrauch auch unterschiedliche Federn verbaut:

    Dieses Vergleichsbild lässt ebenfalls Rückschlüsse auf die unterschiedlichen Abzugscharakteristika zwischen den verschiedenen Modellen zu.


    Feder HWB Champ:

    Federlänge: 9,76 mm
    Außendurchmesser: 4,02 mm
    Innendurchmesser: 2,74 mm
    Drahtstärke: 0,66 mm
    Windungen: 6

    Feder HW 55 M:

    Länge: 9,92 mm
    AD: 4,34 mm
    ID: 2,68 mm
    Drahtstärke: 0,84 mm
    Windungen: 7

    Feder Rekord aktuell:

    Länge: 9,54 mm
    AD: 4,5 mm
    ID: 2,8 mm
    Drahtstärke: 0,92 mm
    Windungen: 6


    Die Werte verdeutlichen die verschiedenen Abzugsgewichte bei etwa gleicher Einstellung.

    Die Werte der HWB Champ verdeutlichen auch warum ich diesen Abzug für den besten "Rekord" im Originalzustand halte!



    Der HWB Abzug besitzt neben der leichten und trockenen Abzugscharakteristik noch die wirklich tolle Eigenschaft, der Verstellmöglichkeit des Züngels anhand von 2 Bewegungsachsen (= 4 Grade), wobei nur die links und rechts gedrehte Position des Züngels nicht möglich ist.

    Die Klinken des HWB-Rekord sind an den Rändern nachgeschliffen, was dem trockenen und sauberen Abzugsverhalten entspricht:


    Leider stellt Weihrauch diese tolle Version des "Rekord"-Abzuges nicht mehr her.

    Generell lässt sich jedoch sagen, dass auch heute noch viele Rekord-Abzüge eine unterschiedliche Charakteristik aufweisen, trotz identischer Bauweise!
    Auch die Voreinstellung ab Werk ist häufig sehr unterschiedlich.
    Um eine gute bis sehr gute Abzugscharakteristik aus einem - auch ab Werk ohne Zweifel schon guten - Standard-"Rekord" herauszuholen kann man selbst ein wenig Hand anlegen und den Abzug verbessern...

    ;) Was ohne Zerlegen jedoch nicht ganz so gut möglich ist...

    Deshalb im nächsten Beitrag die Zerlegeanleitung! :thumbup:

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    3 Mal editiert, zuletzt von Unfallchirurg (11. Januar 2019 um 13:37) aus folgendem Grund: Korrektur

  • Zerlegeanleitung "Rekord"-Abzug - Demontage (Teil 1):




    Den "Rekord" zu zerlegen ist kein Hexenwerk und keinesfalls vergleichbar mit dem Zerlegen der Abzugseinheit einer FWB 300S etc.

    Es gibt nur ein paar Dinge, auf die man achten sollte. Ansonsten ist ein wenig handwerkliches Geschick und das richtige Werkzeug die einzige Voraussetzung.


    Im Zuge dieser Zerlegeanleitung, werde ich auch eine Beschreibung wie ich meine Weihrauch-Abzüge bearbeite/poliere darstellen.

    Wie immer: Für evtl. Schäden an Abzug, Verletzungen etc. übernehme ich keine Haftung! Dies stellt nur einen Erfahrungsbericht dar, wie ich diesen Abzug bearbeite.


    Zu Anfang:
    Zum Zerlegen benötigt man mindestens:

    - Hammer
    - Durchtreiber (1,5 mm)
    - Ein Stück Holz mit einer Bohrung (am besten um die 4 bis 5 mm)
    - Schmaler Schlitzschraubendreher


    Hier das Werkzeug, das ich in der Regel verwende ( :D Die Instrumente aus meinem Metier sind natürlich kein Muss, aber wenn es fummelig wird hilft eine Arterienklemme ungemein ;) )

    Zusätzlich zum oben genannten Werkzeug benutze ich noch:

    - Durchtreiber 2 mm
    - Häkchen
    - eine Dia-Dose zum Aufbewahren der Kleinteile (dringend empfohlen)

    (Die Siebdruckplatte ist unterfüttert und besitzt eine 5er Bohrung. So kann man die Stifte in die Bohrung austreiben, die rauhe Oberfläche verhindert ein Verrutschen des Abzuges)

    Es sei schon für später vorgemerkt: Den 8er Torx Schraubendreher und die Spitzzange sind fürs spätere Einstellen des Abzuges nötig.


    Los gehts:

    Als erstes entfernen wir die Haltemutter im unteren Abzuggehäuse, dann lösen wir die Einstellschraube für das Abzugsgewicht (51a) und entnehmen die darunter befindliche Feder (51c).

    Aufgepasst: 1. Die Einstellschraube ist aus relativ weichem Alumium, und der Haltebügel ist häufig seitlich gebogen (wahrscheinlich um ein Lösen der Schraube zu verhindern), hier sollte man nicht zu feste mit z.B. unpassendem Werkzeug hantieren... Die Schraube ist schneller "vergrießgnaddelt" als man gucken kann! :D 2. Passt auf die Feder auf, die kann sich verkanten und Federn aus Augen pulen ist auch keine schöne Sache...

    Die Kleinteile gut beiseite legen und nun zum nächsten Schritt:

    Hier ist auch wieder etwas Achtsamkeit gefragt! Es muss nun der Haltestift (50l) für den Abzug ausgetrieben werden. Begutachtet man die Stifte genauer fallen schnell die Verstemmungen der Stifte auf. Jetzt sollte man sich beide Stiftenden genauer anschauen, da eines der Enden in der Regel etwas flacher und ebener im Gehäuse liegt. Das ist oft das rechtsseitige Ende, muss aber nicht! In diesem Fall ist es linksseitig:

    Wie hier auf den Bildern gut zu erkennen ist, kann man auch vom seitlichen Blickwinkel sehen, dass hier linkssetig der Stift "größer" erscheint als rechts...

    Man sollte nun darauf achten, dass man den Stift immer in die Richtung des flachen (größer erscheinenden) Endes austreibt!
    Ich habe nochmal die Stifte fotografiert um zu verdeutlichen was das Problem ist:

    Es ist deutlich zu erkennen, dass nur eine Richtung zum Austreiben möglich ist. Zumindest ohne Schäden und so, dass die Stifte auch später wieder halten!

    Hat alles geklappt sieht euer Abzug jetzt so aus:

    Als nächstes muss die Einheit aus Steg + Zunge (52+52a) entfernt werden, hierzu muss der Stift 50n ausgetrieben werden.

    Dazu das selbe wie im vorherigen Schritt beachten! Schaut euch den Stift an, bzw. ertastet die flachere Seite:


    Bei diesem Abzug liegt das flachere Ende nun gemeinerweise wieder rechtsseitig...
    Also von links nach rechts austreiben (Richtung des roten Pfeils).


    Ist dies erledigt, so könnt ihr Steg und Zunge, die jetzt keine Einheit mehr bilden entnehmen.
    Das ganze sieht dann so aus...


    Bei vielen "Rekord"-Modellen sitzt die Haltehülse für die Fangklinke (50f) relativ locker, sodass nach entfernen des Stiftes für Steg und Zunge schon die Fangklinke mit hinausfällt, da die Formfeder nun keine Spannung mehr erzeugt...


    Weiter im nächsten Beitrag...

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    Einmal editiert, zuletzt von Unfallchirurg (11. Januar 2019 um 13:46) aus folgendem Grund: Korrektur

  • Zerlegeanleitung "Rekord"-Abzug - Demontage (Teil 2) + Rowan Match-Züngel:


    Sollte sich die Haltehülse der Fangklinke noch nicht gelöst haben...


    ... so kann man sie nun händisch leicht mit dem Durchtreiber herausdrücken und Fangklinke und Formfeder entnehmen...

    Als Letztes muss nun nur noch der Rasthebel (50a) gelöst werden.
    Der Stift des Rasthebels (50g) ist nicht verstemmt und in der Regel so locker, dass er auch händisch entfernt werden kann.

    Die verbliebene Haltehülse (50e, roter Pfeil) kann auch einfach herausgedrückt werden

    Dem mittig verbliebenen Stift 50m widme ich mich erst wieder bei der Montage...


    Hier nun der zerlegte "Rekord":


    Rowan-Züngel:


    Bevor ich im nächsten Teil zum Polieren der Klinken übergehe, möchte ich noch etwas zum Rowan-Züngel schreiben.
    Warum habe ich mich für den Rowan-Abzug entschieden? Dies hatte 2 Gründe:

    1. Die HW 30 ist aufgrund der Schaftform mit der eher flachen Linie von Hinterschaft zu Griff für mich gerade in liegender Schießposition eher "unergonomisch"!
    Mit einem nach hinten versetzten und senkrechter verlaufendem Züngel ist die Position für den Abzugfinger besser zu erreichen.

    2. Und das ist ein eher unschöner Punkt: Ich habe mich von einer Produktbeschreibung täuschen lassen... Das Züngel wird als "einstellbar" beworben, was keineswegs der Fall ist! Es gibt Abzug-Modelle (wie ich später noch beim V-Mach-Abzug erwähnen werde), die im oberen Teil des Züngels eine Einstellschraube für die 1. bzw. 2. Stufe besitzen. Hätte ich mir das Produktbild genauer angeschaut, dann hätte mir auffallen müssen, dass dies hier nicht der Fall ist.
    Aber gut, mit dem Züngel bin ich trotzdem zufrieden, allerdings ist ein Preis von ca. 40€ in meinen Augen ohne Einstellmöglichkeit nicht mehr gerechtfertigt...
    Lehrgeld bezahlt...


    Zurück zum Thema:

    Hier noch kurz ein paar Vergleichsbilder zum Original-Züngel:





    Pluspunkte:

    Der Abzug ist sauber verarbeitet, die glatte Aluminiumoberfläche gefällt mir haptisch besser, als die geriffelte OEM-Abzugsoberfläche (auch wenn dies griffiger ist). Im Lieferumfang ist eine gut verarbeitete Messingschraube zur Einstellung des Abzuggewichtes enthalten, die der weichen originalen Weihrauch-Einstellschraube deutlich überlegen ist!


    Im nächsten Beitrag widme ich mich den einzelnen Polierschritten...

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    Einmal editiert, zuletzt von Unfallchirurg (11. Januar 2019 um 13:51) aus folgendem Grund: Korrektur

  • "Rekord"-Abzug - Klinken polieren (Teil 1)


    Auch nach erfolgter sauberer Einstellung, kann es sein, dass ein Abzug noch leicht "kriecht" bzw. eine "schleppende" Charakteristik aufweist.
    Um dies zu eliminieren und ein sauberes und trockenes Abzugsverhalten zu erlangen, empfiehlt es sich die mechanischen Kontakt- und Reibeflächen der Abzuginnereien zu polieren.

    Hier gibt es wahrscheinlich "hunderte" Vorgehensweisen und einige Leute behaupten auch, dass dies nur "Voodoo" sei und der Benefit so marginal, dass sich der Aufwand nicht lohnt...

    Ich möchte hier nur einmal meine Vorgehensweise vorstellen, mit der ich bis jetzt sehr gute Erfahrungen gemacht habe:


    Zum Polieren:

    Welce Bauteile sollen überhaupt genau poliert werden?


    Die Antwort im Bild:

    Wenn wir uns nochmal den Abschnitt "Funktion" im ersten Beitrag anschauen, dann wird klar, dass diese 4 Teile, die Komponenten der hauptsächlichen Abzugmechanik darstellen. Deshalb sollten genau diese Teile auch poliert werden um eine feine und sanft gegeneinandergleitende Oberfläche zu erzeugen. (Die beiden Stahlstifte an der Züngeloberseite können bei Bedarf auch mitpoliert werden)


    Was benötigt man zum Beabeiten der Bauteile?

    Zunächst sollten alle zu polierenden Teile gründlich z.B. mit Bremsenreiniger gereinigt/entfettet werden.
    Da ich die Kontaktflächen nicht nur poliere, sondern in einer "Vorbehandlung" auch glattschleife, benötigt man ein Schleifmedium. In meinem Fall Schleifpapier. Zum eigentlichen Polieren benutze ich Autosol und den Dremel mit verschiedenen Polieraufsätzen. Das geht aber auch von Hand, wenn man das will, oder kenen Dremel zur Hand hat...


    Welche Stellen werden genau poliert?

    Bild 1

    Bild 2

    Bild 3

    Bild 4

    Bild 5

    Bild 6

    Schaut man sich vor allem die Kontaktfläche von Zunge zu Rasthebel an (Bild 3 + 4) wird deutlich, dass diese Oberflächen doch noch einiges an Nachbehandlung vertragen!


    Wie wird bearbeitet?

    Ich schleife mit 1500, 2000, 2500 und für den Feinschliff mit 3000er Körnung die Kontaktflächen ab. Im nächsten Schritt wird dann poliert. Solange bis sich eine hochglänzende und spiegelnde Oberfläche ergibt, die sozusagen ein "chromähniches Finish" besitzt.


    Fangklinke schleifen:


    ... anschließend Fläche mit Autosol und dem Dremel polieren...


    Das waren schon wieder 10 Bilder...


    Weiter im nächsten Beitrag mit den Ergebnissen der Polierarbeit!

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    2 Mal editiert, zuletzt von Unfallchirurg (11. Januar 2019 um 13:57) aus folgendem Grund: Korrektur

  • "Rekord"-Abzug - Klinken polieren (Teil 2)


    Hier möchte ich nun noch kurz zeigen, wie in etwa die fertig polierten Kontaktflächen aussehen sollten...
    Bei spiegelnden licht-reflektierenden Oberflächen ist das immer so eine Sache mit der Fotografie, deshalb habe ich, soweit möglich, versucht die Spiegelwirkung auf den Bildern festzuhalten...


    Der Steg:

    Die Zunge:


    Rasthebel (Kontaktfläche zur Fangklinke):

    Rasthebel (Kontaktfläche zur Zunge):


    Die rasthebelseitige Fangklinke:

    ...kolbenseitige Fangklinke:


    Zu den schwer zugänglicheren Flächen, wie kolbenseitige Fangklinke oder Kontanktfläche des Rasthebels zur Fangklinke sei zu erwähnen, dass hier ein sauberes ebenes Schleifen schwer möglich ist, und man sich daher mit der reinen Politur zufrieden geben sollte...
    Zusätzlich hatte ich noch kurz die beiden Stahlstifte des Rowan-Züngels mitpoliert:


    Die zum Einbau fertigen Teile:


    Im nächsten Beitrag dann eine kurze Montage-Anleitung...


    Gruß
    UCh

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    Einmal editiert, zuletzt von Unfallchirurg (11. Januar 2019 um 13:59) aus folgendem Grund: Korrektur

  • "Rekord"-Abzug - Montageanleitung (Teil 1):


    Im Prinzip erfolgt die Montage wie immer in umgekehrter Demontagereihenfolge mit ein paar Unterschieden. Und auch hier sollte man wieder auf ein paar Dinge Acht geben.

    Zu Beginn noch etwas zur Schmierung. Manche lassen die Abzüge relativ trocken oder Ölen nur leicht. Bei Abzügen bin ich ein großer Fan von Teflon-Fett (Lupus), für die Kolbenraste der Fangklinke verwende ich aufgrund der ordentlichen Beschleunigung und starken Beanspruchung eine Mischung aus Montagepaste und Teflonfett. Der Rest wird zur Leichtgängigkeit minimal geölt. Beim Auftragen helfen Holzstäbchen und Q-Tips (Vorsicht, können Fusseln).

    Zur Montage:

    Begonnen wird die Montage mit dem Einbau des Rasthebels. Ich stecke den Haltestift 50g rechtsseitig in die Bohrung vor (roter Pfeil) und setze dann den Rasthebel mit seiner Formfeder ein:

    Das kann aufgrund der widerspinstgen Formfeder etwas fummelig sein, dürfte aber mit etwas Geduld gut klappen.

    Sind Rasthebel + Feder korrekt montiert dreht man den Rasthebel nun einmal um sich selbst bis das Federende unterhalb des mittleren Haltestiftes (50m), den wir nicht demontiert hatten, zum Stopp kommt:

    Wie man auf dem Bild sieht, steht der Rasthebel nun "auf dem Kopf"...
    Jetzt kann man den mittleren Stift etwas heraus drücken, sodass die Feder vorbei passt (roter Pfeil):

    Anschließend wird der Haltestift wieder hineingedrückt, dass die Feder nun auf diesem zum Liegen kommt.
    Nun von Hand Spannung auf die Feder geben und den Rasthebel in die vorgesehene Position drücken.
    Federspannung mit der Haltehülse 50e sichern.
    Der Rasthebel ist nun fertig montiert. Die Formfeder sollte im korrekten Sitz auf dem Haltestift 50m und unter der Haltehülse 50e liegen (roter Pfeil).



    Einbau von Steg und Zunge:

    Die Kontaktfläche von Steg und Abzugszüngel ordentlich gefettet wird das Bauteil zusammen mit der Zunge ins Gehäuse geführt:
    (hier noch ein Montagetipp: Dieser Schritt ist recht fummelig, da die Zunge im Steg häufig hin und her rutscht. Damit die Bohrung der Zunge in der selben Flucht wie die Bohrung des Steges bleibt kann man die Zunge etwas mit Montagepaste einfetten, sodass sie besser im Steg haftet)

    Den Haltestift habe ich ebenfalls wieder vorgelegt, dass die Montage einfacher von der Hand geht (roter Pfeil):


    Die weitere Montage in Teil 2...

    :W: eihrauch - Always on the Target!

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  • Teil 2 der Montage inkl. Einbau des Rowan Züngels + Einstellung des Abzuges und noch 2 Beiträge über das V-Mach Tuning, sowie L0ngbows Tuning-Abzug werde ich dann heute Abend hier einstellen...

    Bis dahin

    Gruß
    UCh

  • Ich bewundere Deinen Fleiss und Deine handwerkliche Geschicklichkeit, ganz zu schweigen von dem Zeitaufwand.
    Außerdem sind die einmalig schönen Bilddokumente, die klaren Fotos zu erwähnen, die den Wert dieser Artikelreihe potenzieren !
    Ich gratuliere und ich danke Dir für diese wertvolle Artikelreihe,
    Eine sehr gute Dokumentation !

    MfG Horst.

  • "Rekord"-Abzug - Montageanleitung (Teil 2) / Einbau Rowan-Matchzüngel:


    Wenn die Einheit aus Zunge und Steg montiert wurde, dann kann man nun die Fangklinke montieren.
    Am besten lässt sich die Fangklinke montieren, wenn man Steg+Zunge zusammen einrastet (siehe Bild)

    Dann die Formfeder der Fangklinke in Position bringen und zusammen Einsetzen.

    Das Federende muss nun, genau wie die Feder des Rasthebels auf dem Haltestift 50m und unter der Haltehülse 50e liegen.

    Sitzt die Feder in der richtigen Position, kann man die Klinke gegen den Fderwiderstand in ihre Position drücken und mit ihrer Haltehülse 50f sichern.

    Bei korrekter Montage ergibt sich nun folgendes Bild:

    Die beiden Formfederenden verlaufen antiparallel seitlich am Gehäuse anliegend und werden zwischen Stift und Hülse gehalten (rote Pfeile).


    Als Letztes wird nun der Abzug bzw. das Züngel montiert.

    Hierzu noch etwas im voraus:
    Schon das originale Weihrauch-Züngel hat leichtes seitliches Spiel im Abzuggehäuse! Wenn der Abzug unter Federspannung steht, dann fällt dies nicht deutlich auf, kann aber bei feiner Einstellung schon spürbar sein!

    Hier das seitliche Spiel mit dem OEM-Weihrauch Züngel im roten Kreis dargestellt.

    Dazu ein paar Maaße:

    Die Weite des Gehäuses beträgt an dieser Stelle: 7,16 mm
    Breite des HW-Züngels: 6,6 mm
    Breite des Rowan-Züngels: 6,24 mm

    Daraus ergibt sich ein seitliches Spiel mit dem Rowan-Züngel von ca. 0,9 mm. Das wäre doch deutlich spürbar und für mich sehr störend.
    Nun habe ich versucht diese "Not zur Tugend" zu machen und hatte noch Passscheiben hier, die zwar im Durchmesser etwas überdimensioniert waren, aber durchaus ihren Zweck erfüllten. Mit diesen Passcheiben habe ich den Abzug, für mich angenehmer, etwas weiter nach rechts versetzt. Um genau zu sein um 0,8 mm (0,8 mm links unterlegt, 0,1mm rechts).
    Das ist nur ein klein wenig, aber so passt die Auflage des Abzugfingers besser.

    Im Anschluss wird nun der Abzug montiert. Hierfür besitzt der "Rekord" eine "Servicebohrung" am oberen hinteren Ende, direkt neben der "Sicherungslasche". Das hat den Sinn, dass man die Fangklinke, die durch den Federdruck den Steg nach unten drückt, in gespannter Position halten kann. So ist der Steg frei beweglich und der Abzug lässt sich problemlos montieren.

    In die Bohrung einfach einen Durchtreiber schieben:

    Als nächstes habe ich die Oberseite des Züngels und die Passscheiben gut gefettet und eingebaut:

    Im Bild gut zu erkennen! Auch hier wieder daran denken die Haltestifte richtigherum von der richtigen Seite einzuschlagen!!! (Seite ZU der ausgeschlagen wurde)

    Ist das Züngel montiert, kann man den Durchtreiber entnehmen und zum Abschluss der Montage, Abzugfeder + Einstellschraube einbauen.

    Hierbei darauf achten, dass die Feder in der richtigen Position an der Zunge im Abzug platziert wird. Hierfür besitzt die Zunge an der Unterseite einen kleinen Dorn:

    Feder in richtiger Position:

    Es kann manchmal passieren, dass die Feder sich verkantet oder nicht auf dem Dorn anliegt. Das führt zu Störungen oder macht sich bei Verklemmen der Feder in einem nicht einstellbarem Abzugsgewicht bemerkbar!


    Den Abzug nun von Hand spannen (Fangklinke herunter drücken + Rastehebel einhaken) und die korrekte Funktion prüfen.
    Stimmt alles, ist der Abzug nun bereit um sauber eingestellt werden zu können!

    Dazu mehr im nächsten Beitrag...

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  • Weihrauch "Rekord" - Abzugseinstellung:




    Zu Beginn möchte ich nochmal darauf hinweisen, dass die Einstellung des Abzuges nur erfolgen sollte, wenn man sich mit der Materie befasst hat, bzw. gut mit dem Abzug auskennt. Das gilt prinzipiell für jeden Abzug, da ein falsch bzw. schlecht eingestellter Abzug immer ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt!
    Die folgende Vorgehensweise dient nur der Anschauung und stellt keine Anleitung dar! Für evtl. Schäden Unfälle übernehme ich natürlich keine Haftung.



    Der "Rekord"-Abzug besitzt mehrere Einstellmöglichkeiten.

    Die 2 Haupt-Einstellelemente sind:

    - Die Schraube zur Einstellung des Abzugsgewichtes (51a)
    - Die Schraube zur Einstellung des Rastensprunges/Klinkenüberschneidung (52b)

    Des weiteren kann der Vorzugsweg über den vor dem Züngel befindlichen "Rückstell-Stopp" (Abgewinkelte Lasche) verringert werden.


    Die drei Einstellelemente im Bild mit roten Pfeilen markiert.

    Wie sollte man nun den Abzug einstellen?

    Zu aller erst sollte der Abzug immer für eine gründliche Einstellung ausgebaut werden! Man liest des öfteren mal davon, dass im eingebauten Zustand nur an der Schraube für das Abzugsgewicht (51a) herum gedreht wird, und im schlimmsten Fall der Abzug undefiniert "herumschwabbelt" und unsicher auslöst!

    Das kann man relativ einfach vermeiden, indem man den Abzug ausbaut und die Einstellungen am von Hand gespannten Abzug vornimmt.
    (Es sei hier erwähnt, dass die Charakteristik im eingebauten Zustand jedoch leicht von dieser Einstellung abweicht! Das kann aber auch eingebaut nachreguliert werden)

    Zuerst widmen wir uns der Schraube 51a:

    In der Schemadarstellung zur Funktion, im ersten Beitrag, lässt sich leicht ableiten wofür diese Schrabe zuständig ist.
    Sie reguliert die Spannung der darunter befindlichen Abzugsfeder, welche die Zunge nach oben drückt. Da sich die Feder an der Zunge HINTER dem Angelpunkt der Einheit von Steg+Zunge befindet und der Abzug VOR dem Angelpunkt gegen den Steg drückt, kann man sich das ganze wie eine Wippe bzw. klassische Waage vorstellen.
    Erhöhe ich hinten die Federspannung, so muss ich vorne mit dem Abzugs-Züngel mehr Kraft aufbringen um den Steg gegen den Federdruck nach oben zu drücken.

    Somit reguliert diese Schraube das Gesamtabzugsgewicht. (Gesamtgewicht von Vorzugsgewicht + Abzugsgewicht wird reguliert)

    Da konstruktionsbedingt aber auch der Druckpunkt indirekt über diese Schraube mit beeinflusst wird, darf das Gewicht nicht zu niedrig eingestellt werden!

    Dreht man die Schraube zu weit heraus, so fällt die Federspannung der Zunge weg und es kann sich ungewollt ein Schuss lösen, da minimale Hebelbewegung ausreicht um den Rasthebel frei zu geben!

    Dieser "untere Totpunkt" kann ermittelt werden und sollte nicht überschritten werden!
    Dazu:

    1. Den Abzug von Hand spannen und seitlich am Gehäuse greifen
    2. Die Schraube 51a langsam herausdrehen und pro 1/4 Umdrehung leicht das Züngel drücken, jetzt genau beobachten/fühlen ob sich das Züngel selbsttätig durch den anliegenden Federdruck in seine Ausgangsposition zurückstellt.
    3. Ist der "Totpunkt" erreicht, so wird das Züngel nicht mehr zurückverlagert und beginnt zu "schwabbeln".
    DIES STELLT DEN UNSICHEREN BEREICH DAR UND SOLLTE AUF JEDEN FALL VERMIEDEN WERDEN!!!

    4. Nun sollte man die Schraube wieder hereindrehen. Ab einem gewissen Punkt (meist ist ein leichtes "Federknacken" hörbar) stellt sich das Züngel wieder in die Ausgangsposition zurück, AB HIER sollte eine viertel bis halbe weitere Umrehung hineingedreht werden.
    5. Diese Position sollte nun beibehalten werden, bzw. von hier aus nicht mehr hinausgeschraubt werden!

    In diesem Fall ist das geringst mögliche noch sichere Abzugsgewicht erreicht.


    Dies kann je nach "Rekord"-Modell bei ca. 150g Minimum liegen... Entscheidend hierfür ist die Feder!

    Bei meinem Tuning-Abzug habe ich die Originalfeder, gegen eine weichere Feder (gefühlt ca. 70-80% weicher) getauscht.
    Die Feder passt sehr gut! Ich habe sie im Baumarkt bei den Kleinteilen der Eisenwarenabteilung gefunden.
    Von Experimenten mit Kugelschreiberfedern kann ich abraten, wobei verschiedene Federn von den Piezoelementen von Elektrofeuerzeugen passen können ( ;) habe ich mir von einer Person sagen lassen).
    Die Feder sollte jedoch nicht zu weich sein, da der Abzug sonst nicht mehr korrekt auslöst, bzw. entweder gar nicht mehr auslöst oder unerwartet auslöst.

    Mit meiner momentanen Abstimmung komme ich auf ca. 80g Auslösegewicht im ausgebauten Zustand! Leider besitze ich keine Abzugwaage und kann es im eingebauten Zustand nicht kontrollieren...

    Durch die mechanische Anordnung der Klinken und des Abzuges sind dem ganzen im Originalzustand hier jedoch auch physikalische Grenzen gesetzt.
    Ein Beispiel, wie man diese Grenzen überwindet wird in den nächsten Beiträgen zum "V-Mach" und dem "L0ngbow-Tuning" deutlich.


    Zur nächsten Einstellmöglichkeit, dem Druckpunkt:

    Der Druckpunkt des "Rekord"-Abzuges wird maßgeblich durch den Kontakt zwischen Zunge und Rasthebel beeinflusst.
    Diesen Kontakt, die sog. Klinkenüberschneidung können wir durch die vordere Stellschraube am Steg (52b) einstellen.

    Es wird oft behauptet, dass diese schon von Werk aus "sehr gut" eingestellt ist und man dort nichts verstellen brauch...
    Das sehe ich komplett anders!!! Ich habe schon ein paar "Rekord"-Abzüge in der Hand gehabt, die von Werk aus mit einem massiven Kriechweg eingestellt wurden, sodass der "normale" Anwender, der nichts verstellen möchte, mit diesem Abzug mit Sicherheit keinen Spaß gehabt hätte!
    Allerdings möchte ich hier nochmal deutlich erwähnen, dass man diese Schraube mit Gefühl und Bedacht einstellen muss!!!
    Stimmt hier die Einstellung nicht birgt der Abzug wieder ein erhöhtes Sicherheitsrisiko!

    Wie erwähnt wird mit der Einstellung ein evtl. Kriechen bzw. Schleppen am Druckpunkt reguliert.
    Also der "Druckpunktweg"...
    Bei den aktuellen Modellen lässt sich die Schraube mit einem 8er Torx einstellen.

    Wie sollte nun eingestellt werden?

    Dazu am besten 2 Beispiele, wie NICHT eingestellt werden sollte:

    1. Übermäßiger Kriechweg:

    Hier im Bild deutlich zu erkennen wurde die Schraube 52b viel zu weit herausgedreht. Die Zunge liegt fast über die gesamte Kontaktfläche dem Rasthebel an.
    In dieser Einstellung ist ein deutliches Kriechen/Schleppen am Druckpunkt vorprogrammiert!


    2. Verlust des Druckpunktes (unsicherer Rastensprung!)

    Die Schraube 52b wurde zu weit hinein gedreht.
    Diese Einstellung sollte schon aus Sicherheitsgründen vermieden werden, da sich bei kleinsten Erschütterungen ein Schuss lösen kann!
    Abgesehen davon, gibt es keinen definierten Druckpunkt mehr und der Schuss bricht irgendwo auf der Hälfte des eigentlichen Vorzugweges.

    Deutlich zu erkennen: Die Zunge berührt den Rasthebel nur noch minimal! In dieser Einstellung ist zusätzlich ein erhöhter Verschleiß an den Klinkenkanten gegeben.


    Jetzt eine genaue Angabe für den einzustellenden Klinkenübergriff zu geben wird schwierig.

    Es kommt noch hinzu, dass sich die verschiedenen Einstellungen untereinander beeinflussen und man schwer sagen kann: "bei 0,x mm Klinkenübergriff liegt der beste Druckpunkt".
    Das sollte jeder einfach testen und für sich selbst am passendsten einstellen...

    Nochmal der Hinweis, im eingebauten Zustand ändert sich die Charakteristik unter Hauptfederspannung leicht! Deshalb am besten vorsichtig prüfen und nchjustieren, wenn erforderlich.


    Zur letzten Einstellmöglichkeit:

    Dem Vorzugsweg:

    Auf dem obigen Bild habe ich einmal die Strecke zum Züngel bei voreingestelltem Abzug skizziert. Diese Strecke lässt sich nun durch ein Biegen des "kleinen Winkels" vorne am Gehäuse verkürzen. Logischerweise allerdings nur in Richtung Druckpunkt!
    Hierzu spanne ich den Abzug und Drücke mit einer Spitzzange (Wiederlager hinteres Gehäuseende, wo die Mutter einliegt) die vordere Lasche (roter Kreis) Richtung Abzug. Auf diese Weise lässt sich der Vorzugsweg verkürzen (roter Pfeil).


    So eingestellt ergibt sich ein sehr guter "Match-Charakter" des Abzuges...
    Der Aufwand hat sich jedenfalls gelohnt!!! :thumbup:

    Hier noch einmal der jetzt in der HW 30 "Match" verbaute Abzug:


    Gegen Ende möchte ich noch 2 andere Tuningmöglichkeiten vorstellen, von denen ich absolut begeistert und überzeugt bin.

    Das ist zum einen der "V-Mach" Abzug und zum anderen die geniale Tuningidee des Users 'L0ngbow'.


    Weiter im nächsten Beitrag mit dem V-Mach Tuning...

    Gruß
    UCh

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  • Sehr, sehr schöner Beitrag, aus meiner Sicht einer der sorgfältigsten Beiträge der letzten Jahre ...

    ....und einer, der unglaublich viel Aufwand bedeutet hat.

    Ich bin gespannt wie es weitergeht.

    Gruß
    Musashi

    P.S. Bei dem handwerklichen Geschick hat man Glück, wenn man nach einem Unfall unter seinem Skalpell liegt :)

  • "Rekord"-Abzug Tuning - Der "V-Mach" Abzug:




    Beschäftigt man sich genauer mit den kommerziellen Angeboten auf dem Gebiet der Tuningmöglichkeiten des "Rekord"-Abzuges so fndet man v.a. in England eine Menge verschiedene Tuner und deren verschiedene Tuning-Abzüge.
    Eine v.a. auch in der deutschen Field Target Szene bekannte Tuningmöglichkeit ist das "V-Mach" Abzugstuning des Engländers Steve Pope (Ehemals Venom).

    Da zum "V-Mach"-Abzug schon einiges geschrieben wurde, möchte ich das Thema nur der Vollständigkeit halber nochmal kurz anreißen. Genaueres zum V-Mach wäre auch nochmal einen eigenen Beitrag wert.


    Als ich das erste mal mit der HW77 + V-Mach Abzug eines Vereinskollegen geschossen habe, war ich sofort von der sehr guten Abzugscharakteristik begeistert. Kurze Zeit später hatte ich Glück und konnte einen gebrauchten V-Mach Abzug für meine FT-HW97k erwerben. Die V-Mach Abzüge sind leider nicht günstig, wobei bis vor einiger Zeit auch das günstigere Einschicken des eigenen Abzuges zu Steve Pope nach England möglich war. Dieser hat dann den Abzug überarbeitet und zurückgeschickt.

    Wie hier die aktuelle Lage ist kann ich allerdings nicht sagen.


    Was macht nun den V-Mach-Abzug aus?


    :D Um diese Frage zu beantworten möchte ich das Rad nicht neu erfinden und nutze die Gelegenheit nochmals um den für mich besten Beitrag dieses Forums zu erwähnen.

    Der User 'Musashi' hat in diesem Beitrag: Tuning Weihrauch HW 97k (ACHTUNG: lange Ladezeit!) bereits das Wichtigste zum V-Mach-Abzug erwähnt. (Der ganze Beitrag ist sehr lesenswert!)



    Die von 'Musashi' ewähnten 2 Faktoren beschreiben den Abzug wunderbar, ohne dass es einer großartigen Ergänzung bedarf.

    Der sehr feine und trockene Abzugscharakter zusammen mit dem extrem niedrigen Gewicht von Werten bis unter 50g machen diesen Abzug auch für mich zu einer absolut lohnenswerten Maßnahme!

    Eine Sache möchte ich noch erwähnen, die ich an diesem Abzug sehr schätze.
    Das glatte Alu-Züngel des Abzuges fühlt sich sehr gut an und kann auf Wunsch für Rechts-/Linksschützen als seitlich gedrehte Variante erworben werden.

    Hier noch 2 Bilder des Abzuges in der Rechts-Schützen-Variante, verbaut in meiner HW97k:

    von rechts:

    von links:


    Im nächsten und letzten Beitrag möchte ich zum Schluss noch eine Variante, die mir auch sehr gut gefällt vorstellen.

    Der User 'L0ngbow' hat den "Rekord"-Abzug seiner HW97k selbt getunt und dabei auch ein Charakteristikum des V-Mach-Abzuges übernommen.


    Zum Schluss hierzu noch etwas lesenswertes und ein paar sehr gute Gedanken aus selber Feder:

    Abzugstuning für HW97k von V-Mach (Venom Nachfolger) und von mir ;-)

    Abzugsoptimierung Weihrauch Matchabzug


    PS:
    @Musashi
    Vielen Dank Bernard, für das "Klauen" deiner Ausführung zum V-Mach-Abzug! ;)

    Gruß
    Frederik

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  • "Rekord"-Abzug Tuning - "L0ngbow-Tuning-Trigger":



    Last but not least:
    Beim Durchstöbern des Forums bin ich vor kurzem über diesen älteren Beitrag des Users 'L0ngbow' gestolpert:
    Anpassung und Optimierung der Weihrauch HW97K


    In diesem Beitrag wird eine weitere sehr gute "Self-Made-Tuning"-Variante des "Rekord"-Abzuges vorgestellt.
    Diese Variante gefällt mir unter anderem deshalb so gut, da bspw. die Stärken des V-Mach-Abzuges (geänderte Abzugsgeometrie durch vorgelagerten Angelpunkt und daraus resultierendes geringes Gewicht und besserer Druckpunkt) mit dem Verstellcharakter des "HWB-Rekord" kombiniert wurden.


    Hier nun eine kurze bebilderte Vorstellung:

    Als Grundlage jeder ernsthaften Verbesserung hat 'L0ngbow' ebenfalls die Abzugsklinken poliert:


    Für die bereits erwähnte Vorlagerung des Drehpunktes des Züngels wurde das Originalzüngel an den gekennzeichneten Stellen bearbetet. Da das neue Züngel gleichzeitig weiter in Griffrichtung verlegt werden sollte musste der Haltebügel für die Schraube 51a (Abzugsgewicht) entfernt werden.


    'L0ngbow' hat im Anschluss einen tollen "Setback-Trigger" mit Matchzüngel selbst angefertigt:

    Hier der komplette Abzug:


    Der neue Angelpunkt wurde nun ähnlich wie beim V-Mach-Abzug 6 mm nach vorn und 1 mm nach oben verlegt, die Originalabzugfeder wurde ebenfalls durch eine weichere Feder ersetzt, sodass nun phänomenale Abzugsgewichte von um die 35 Gramm erreicht wurden!

    Im hinteren Bereich des Abzuges ist ein verschraubtes Plättchen erkennbar welches verhindert, dass sich die Abzugseinheit beim Festziehen der beiden Schrauben vom Abzugsbügel verspannt. Ohne das Plättchen kann es passieren, dass der nun extrem leichtgängige Abzug hakt oder man das Gefühl hat einen extra Druckunkt zu haben.
    Die Schraube für die Abzugsfeder kommt wieder in das bereits/noch vorhandene Gewinde. Die Schraube wird mit Loctite gesichert.

    Hier nochmal mit Bügel:


    Und verbaut:


    Der "L0ngbow-Trigger" wurde ebenfalls in einer Variante mit einem voll verstellbarem Feinwerkbau-Abzugschuh gebaut:

    Verbaut:


    Eine wie ich finde sehr schöne Idee und wirklich tolle Arbeit! :thumbup:

    Zum Schluss noch ein paar Bilder im Vergleich mit dem originalen HW97k-"Rekord":


    Das soll dann zum Abschluss dieser Beitragsreihe auch die kurze Vorstellung dieser tollen Eigenbau Arbeit gewesen sein.


    @L0ngbow
    Vielen Dank Lothar, dass du mir die Bilder für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt hast und ich hoffe, es ist auch alles richtig beschrieben worden! ;)

    Gruß
    Frederik


    Ich hoffe, dass sich einige, die auf der Suche nach Informationen, Anregungen oder Hilfe beim Zerlegen/Zusammenbauen sind einen Teil aus dieser Beitragsreihe zum "Rekord"-Abzug mitnehmen können.
    Es ist zwar jetzt doch unerwartet wirklich viel geworden, ich habe trotzdem versucht so detailliert wie möglich und dennoch das Wichtigste zusammen zu fassen.

    In diesem Sinne allen viel Spaß am Hobby!

    Gut Schuss und Gruß!

    UCh

  • Ich bin jetzt in die Küche gegangen und habe den Finger auf die Küchenwaage gedrückt.
    Bei 35 Gramm könnte ich noch nicht einmal eine Fliege töten.

    Eine Scheibe Toast wiegt 34 Gramm.
    Marmelade drauf, noch mal 35 Gramm.
    Saft einer Zitrone wiegt 35 Gramm.
    Mein Frühstücksei wiegt schon das Doppelte.

    35 Gramm schaffe ich auf der Waage auch mit pusten.
    Ok, da ist es die Fläche, aber ich schaffe es.
    35 Gramm sind sagenhaft wenig.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • Wenn du fertig bist, alles zusammensammeln...und drucken lassen.
    Das HW30 Kompendium. Kaufe mir noch eine, hätte gerne dann die Fibel dazu

    Wirklich klasse Arbeit :thumbup:

  • Wieder ein traumhafter Bericht :thumbsup:

    Da bekommt man gleich Lust in den Keller zu rennen und zu basteln ^^