HW 40 PCA - "Bleinebel" beim Schießen?

Es gibt 31 Antworten in diesem Thema, welches 17.317 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Januar 2019 um 20:33) ist von Olja.

  • Hallo zusammen,

    kürzlich habe ich wieder mit dem LP schießen angefangen und benutze dafür die HW 40 PCA, die ich mir zu diesem Zweck angeschafft habe (schieße - bisher - nicht im Verein, sondern einfach in meiner Freizeit ab und an mal auf Scheiben im Scheibenkasten).

    Zunächst hätte ich eine evtl. etwas "doofe" Frage, die ich mir auch mit Hilfe von google nicht beantworten konnte: Was bedeutet eigentlich der Zusatz PCA?

    Die Mündungsenergie der Waffe wird mit 3,5 - 4 Joule angegeben, wobei Tests die ich dazu bisher gesehen habe eher in Richtung 3,5 gehen. Dementsprechend schnell fliegen die Diabolos (benutze Umarex Match 4,5 mm/.177 mit glattem Schaft) natürlich. Der Versuch bei einem Schuss ein Video in Zeitlupe zu drehen in der Hoffnung, dabei später im Video das Geschoss aus dem Lauf fliegen zu sehen schlug fehl, da ein Diabolo dafür offenbar doch um einiges zu schnell fliegt. Was aber in dem Zeitlupenvideo zum Vorschein kam war, dass sichtbar Luft aus dem Lauf schoss, was ja auch normal ist, wobei ich aber nicht damit gerechnet habe, dass es so deutlich zu sehen ist. Nun meine eigentliche Frage: Ist das, was beim Schuss abgesehen vom Diabolo aus dem Lauf austritt denn wirklich einfach nur komprimierte Luft oder hat die Luft dabei durchaus einen höheren Anteil an Bleipartikeln, sodass man wie ich es mal nenne von einem "Bleinebel" sprechen kann? Sollte dem so ein, wäre schießen in geschlossenen und möglicherweise kleineren Räumen natürlich höchst ungesund und nicht empfehlenswert.
    Das gleiche Zeitlupenvideo habe ich bei einem Schuss mit meinem Luftgewehr (Hämmerli Hunter Force 600 Combo) gedreht, wobei ich dabei später im Video keinen Luftausstoß oder "Bleinebel", falls es bei der HW 40 einer ist, festellen konnte.

    Ansonsten bin ich mit der LP sehr zufrieden. Nach Einstellung der Visierung schießt sie sehr präzise. Sehr angenehm, im Vergleich zu z. B. meinem Luftgewehr, finde ich auch den kaum vorhandenen Prellschlag.

    Danke schonmal für eure hoffentlich zahlreichen und sachlichen Beiträge.

    Gruß
    FlashBang
    --
    Jede Waffe kann großen Schaden anrichten, aber erst einmal muss sie treffen.

    3 Mal editiert, zuletzt von FlashBang (6. Januar 2019 um 21:41)

  • Das ist eher Öl Nebel. Blei Staub ist bei den Energien eher nicht zu erwarten.

    PCA steht denke ich für Pre Charged Air. Das ist auch der Grund für den geringen Prellschlag, beim Schuß bewegt sich kein Kolben oder Feder sondern es wird nur die komprimierte Luft freigesetzt.

    Life is good

  • Wenn Du Bedenken wegen dem Blei hast dann wasch Dir ordentlich die Finger nachdem du in den Diabolos gegrabbelt hast. In den Dosen und an den Diabolos ist eine Menge Bleistaub dran.

  • Wenn Du Bedenken wegen dem Blei hast dann wasch Dir ordentlich die Finger nachdem du in den Diabolos gegrabbelt hast.


    Das habe ich mir schon vor langer Zeit, als ich schon einmal in Sachen LG, bzw. LP schießen aktiv war angewöhnt. Nach dem Schießen als erstes gründlich die Hände waschen :thumbup:
    Größere Bedenken hätte ich auch nur, wenn tatsächlich "Bleistaub" in nicht geringen Mengen aus dem Lauf käme, da man das Zeug ja dann auch einatmen würde.

    Gruß
    FlashBang
    --
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  • Ich würde auch sagen, das wird wohl ein Ölnebel sein. Aber ich könnte mir auch vorstellen, dass dort die Luftströmung verdichteter bzw. erhitzter Luft sichtbar wird. Das Stichwort dazu wäre Schlierenfotografie, was Dichteunterschiede und damit erzeugte unterschiedliche Brechnugsindexe von Luft sichtbar macht.
    Bleistaub wird hauptsächlich am Ziel erzeugt, wo das Geschoss stark verformt oder zerlegt wird.

  • Danke für die Erläuterung @Floppyk :)

    Ich werde wenn ein paar mehr Diabolos mit der HW 40 verschossen wurden noch einmal eine Aufnahme in "Zeitlupe" machen, denn mit steigender Schusszahl sollte das Öl im Lauf ja weniger werden. Mir wurde empfohlen ab und an mal einen öligen "Reinigungspfropfen" zu verschießen, um evtl. Bleirückstände aus dem Lauf zu entfernen und ein verbleien zu verhindern (kenne ich bereits von meinem LG). Danach sollte man den Effekt, den ich beobachtet habe vermutlich wieder sehr deutlich wahrnehmen können, bis nach ein paar Schüssen vermutlich nicht mehr genug Öl im Lauf ist, um das Ganze sichtbar zu machen.

    Gruß
    FlashBang
    --
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  • Wenn die Diabolos optisch sauber sind, wird auch kein/kaum Blei freigesetzt. Gibt aber auch alte Diadosen, wo die Dias in Bleistaub baden. Sehen dann dreckig grau aus.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Optisch sauber waren die Diabolos, die ich bisher verschossen habe auf jeden Fall. Auch baden die Diabolos nicht in Bleistaub, im Gegenteil die Dosen sind recht sauber. Bei einer "alten", ca. 1,5 jahre, Dose Umarex Mosquito Flachkopfdiabolos war gerade noch so der Boden mit Diabolos bedeckt. Das hat sich seit ich die HW 40 PCA habe geändert und es sind vielleicht noch 3 übrig :D Auch wenn man mal mit einem Finger über den Dosenboden fährt, ist zumindst optisch kein Bleistaub zu sehen. Ich denke ähnlich wird es mit den Umarex Match Flachkopfdiabolos auch sein, die übrigens einen etwas wertigeren Eindruck machen, als die Mosquitos.

    Gruß
    FlashBang
    --
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  • Genau.

    Eine Frage hätte ich da an Dich als Veteran mit offenbar sehr viel Erfahrung mit Druckluftwaffen: Kann man sagen, dass entweder Diabolos mit geriffeltem Schaft, bzw. mit glattem Schaft besser oder schlechter für die Waffe, bzw. den gezogenen Lauf sind? Sprich, gibt es bei einer von beiden Sorten evtl. einen erhöhten "Verschleiß", weshalb dann die jeweils andere Sorte Diabolos zu bevorzugen wäre?

    Gruß
    FlashBang
    --
    Jede Waffe kann großen Schaden anrichten, aber erst einmal muss sie treffen.

  • Würde sagen glatter Schaft. Das Diabolo wird in Rotation versetzt. Ein geriffelter Schaft läßt im Flug mehr Luft mit rotieren. Aber entscheidender ist, wie weich das Blei ist. Weiches Blei paßt sich besser dem Lauf an. Dadurch passen JSB in der regel besser da Sie recht weiches Blei benutzen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Ob glatt oder geriffelt ist für eine Lupi wie die HW40 meiner Meinung nach völlig egal.

    Das ölen des Laufes oder durchschießen von öligen Propfen halte ich ebenfalls für Quatsch. Blei wirkt als Schmiermittel, da ändert sich kaum was, auch nach viel schießen. Entfernt man das Blei z.B. mit Robla Solo Mil dauert es einige Zeit bis der Lauf wieder konstant schießt.
    Wenn man da mit Öl einwirkt, ändern sich die Gleiteigenschaften des Laufes mit jedem Schuss.
    Auch hier würde ich sagen, das das für eine HW40 egal ist.

    Eine Luftdruck Waffe aus Stahl wird mit ganz wenig Öl am Lappen äußerlich vom Handschweiß befreit, mehr ist nicht erforderlich.
    Zur Langzeitlagerung in feuchter Umgebung ist ein Ölfilm im Lauf eventuell sinnvoll.

  • Zum Thema Blei...

    Hat eigentlich schon jemand einen Schalldämpfer zwischendurch auseinander genommen ? Ihr werdet euch wundern, das da an Bleistaub drin ist.
    Das sieht aus wie nen Pyrobecher nach Silvester. Und das ist feinster Bleistaub...und nur ein Teil bleibt da drin.

    Einmal editiert, zuletzt von Olja (7. Januar 2019 um 10:37)

  • Wikipedia weis aber auch nicht alles. Googlet mal Golfbälle und warum die Vertiefungen haben. Besonders in Kombination mit dem Magnuseffekt.

    Gruß Play

    Gibt sicherlich einige Effekte die da denkbar sind, ob sich da ein Luftpolster bilden kann wie bei einem Golfball??? Ob ein giriffelter/geknickter Kelch evt. stabiler als ein glatter ist??? Viel ausmachen wird das bei nur 3,5j sicherlich nicht.

    Bei den älteren "staubigen" Diabolos ist es im Normalfall auch kein Blei-Staub, sondern Bleihydroxycarbonat was sich durch Luftfeuchtigkeit mit der Zeit auf den Diabolos bildet.
    Und Bleihydroxycarbonat ist relativ schwer löslich und damit nur in größeren Mengen gefährlich, da müsste man die Diabolos schon in großen Mengen als "Lutschbonbons" benutzen ;) .

  • Danke für Eure zahlreichen Beiträge und Einschätzungen.

    @the_playstation Dann werde ich mich wohl buchstäblich auf glatte Diabolos einschießen ;)

    Danke für Deine Tipps @Akula. Natürlich handelt es sich bei der HW 40 ja nicht um eine hochpreisige Sportwaffe für Wettkämpfe, dennoch möchte man ja auch nichts veranstalten, was der Waffe oder der Präzision schaden könnte, wie z. B. die "falschen" Diabolos verwenden.

    In der Tat ist es erstaunlich, was sich in einem Schalldämpfer so ansammelt @Olja. Allerdings stellt sich ja auch die Frage, wie lange dieser Schalldämpfer schon verwendet wurde, bzw. wann er zuletzt gereinigt wurde. Schießt man, einmal übertrieben gesagt, jahrelang ohne zwischendurch zu reinigen, ist ja klar, dass er dann entsprechend aussieht.

    Gruß
    FlashBang
    --
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