Einschießen eines ZF mit einem Unterhebelspanner

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 7.804 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. Januar 2019 um 10:40) ist von Air_Walt.

  • Hallo liebes Forum,

    Erst einmal, ich freue mich für die Aufnahme und bedanke mich, dass ich euch ein paar Fragen stellen kann. Tolles Forum.

    Kurz zu mir, ich bin 35 Jahre alt, Vater und wohne in der Nähe von Köln im Bergischen Land. Mit dem Kauf meiner Walther LUG Varmint im Set mit ZF und Schalldämpfer erfülle ich mir ein Jugendtraum.

    Nun habe ich gleich eine Frage, da die Suche nichts gebracht hat.

    Wie schieße ich am besten mein ZF ein? Ich habe auf YouTube ein paar Videos gesehen, wo die Waffen immer auf einem Standfuß befestigt waren und auch zum Laden darin blieben und nicht bewegt wurden. Nun habe ich ja ein Unterhebelspanner und muss die Waffe zum Spannen bewegen. Welch ein Tip habt ihr, um sicherzustellen, dass die Waffe wieder genau an die Ausgangsposition kommt? Oder ist das nicht so wild.

    Verzeiht mir, wenn das eine dumme Frage ist, aber ich mache mir da echt Gedanken drüber. :?:

    Vielen Dank und viele Grüße
    Alex

    „Auch wenn es dein Ego erschüttert, aber das ist nicht das erste Mal, dass ich eine Knarre vor der Nase habe“
    (Puls Fiction) :thumbsup:

  • Ein Prellschlaggewehr sollte nicht eingespannt eingeschossen werden!
    Du kannst es aber aufgelegt einschießen, dazu am besten auf eine "rutschige" aber feste Unterlage ("Sandsack", Bench-Rest Auflage) oder aufgelegt auf der flachen Hand.
    Leg das Gewehr nach dem Spannen immer gleich auf und halte es immer gleich! Das ist das wichtigste bei einem Preller!
    Auch sehr wichtig: Nie zu fest halten! Das Gewehr muss beim Schussvorgang (Kolbenbeschleunigung) ungehindert, aber gleichmäßig geführt "zurückfedern" können!
    Vergleichbar wie ein Artilleriegeschütz auf einer beweglichen Lafette! :D

    Google vielleicht auch mal nach "Artillery Hold", dann wird das deutlicher...

  • Lege das Gewehr auf einen Sandsack oder ähnliches, hänge neben deiner Zielscheibe ein Lot ( Schnur mit einem Gewicht unten dran), Richte dein Gewehr mit einer Wasserwaage aus und stelle das Fadenkreuz so ein, das das Lot und das ZF in einer Flucht sind. Dann Schrauben vorsichtig anziehen.
    5 Schuss machen und dann mit der Verstellung vom ZF auf das Zentrum der Treffer einstellen.
    Dann sollte es klappen. Die LGU schaft auf 10m locker Streukreise unter 10mm.
    Meine LGU trifft am besten mit JSB Exact Express 4,52mm.

    Planlos geht mein Plan los.

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  • Ich glaube, das sind aber eher dann die Feinheiten..um die letzten Klicks zu machen. Wir sollten hier erstmal in de Rookie-Mode...neue Knifte mit ZF und wenig Erfahrung. Also erstmal generell

    Auflage ist erstmal wichtig (s. Post3)

    Generell schiesst die Knifte erstmal irgendwo hin...wenn du Glück hast, auf die Scheibe. Ansonsten...einfach näher ran und grob verstellen

    Dann erstmal gucken, wie so die Streukreise sind, das hat nichts mit dem ZF zu tun...immer auf die gleiche Stelle halten (auch wenn die danaben liegen)
    Immer Schussgruppen machen und dann den Abstand zum anviserten Ziel nehmen. Das muss erstmal stimmen, ansonsten kurbelst du dich zu tode und vermischt Schützenfehler mit ZF-Einstellung usw.

    Dann kannst du erstmal sehen, wieviel mm oder cm du am ZF drehen mußt (Messschieber macht sich ganz gut, aber Lineal geht auch)

    Dazu mußt du wissen, wieviel mm du mit einem Klick am ZF verstellst (Meistens ist das 1/4 MOA..d.h pro Klick auf 100m bedeutet 0,73cm...bei 10m 0,073cm..bzw. 0,73mm). Dann kann man schon ein paar Umdrehungen dann machen... :D ..

    Und so tastet du dich einfach an die Mitte ran, bis der Streukreis, den du vorher irgendwo geschossen hast, in der Mitte der Scheibe liegt.

    Um das ZF irgendwann dann ganz genau einzurichten...s. oben

  • Generell hat es der Anfänger deutlich schwerer als eine erfahrene Person, weil seine grundsätzlich noch schlechten Schießergebnisse das Einstellen von Visiereinrichtungen schwierig machen. Denn der Anfänger wird einen mehr oder weniger großen „Schützenfehler“ produzieren. Wir meinen mit „Schützenfehler“ alle vom Schützen produzierten Fehler, die den präzisen Treffer verschlechtern. Allen voran ist das der Abzugsfehler und das „Mucken“ beim Abziehen. Diese Fehler werden unmerklich gemacht. Der Profi ist auch nicht frei davon, aber er merkt es und sagt schon gleich nach der Schussabgabe sinngemäß - Mist, nach links unten verrissen.
    Daher wird dir eine schnelle und genau Einstellung eines ZF nicht gelingen, zumal du auch erst mit vielen tausend Schüssen erst merken wirst, welche Sorte Dias am besten in deiner Waffe laufen.
    Daher sehe das nicht zu verbissen. Mein kleiner Rat:
    Schaffe wiederholbare Bedingungen
    Stabiler Tisch mit nicht zu weicher oder zu harter Schießauflage
    Am Besten Sitzend und so ausrichten, dass man ohne Verrenkungen schießen kann
    Zeigen die ersten Schüsse gar keine Treffer auf der Zielscheibe, weiß man meistens gar nicht wohin vorbei geschossen wurde und kann folglich auch nichts einstellen. Dann Distanz zum Ziel halbieren. Ziel ist zuerst eine Grundeinstellung, damit man überhaupt erst einmal auf der Scheibe trifft. Dann auf die Wunschentfernung schießen. Das unbedingt mit Ruhe und möglichst viel Schuss und unbedingt auf einer Zielscheibe. Mit Korkenzielen oder ähnlich kann man kein ZF einstellen!
    Idealbedingungen hat man im Raum um Wettereinflüsse zu vermeiden. Das auch, weil man dann hoffentlich nicht frieren muss.
    Es macht Sinn die einmal ausgetestete Bedingungen zu notieren.
    Ansonsten hilft nur viel schießen.
    Noch ein Tipp: Schraube die Kappen der Einstelltürme ab und lege sie an einem sicheren Ort. Vorerst wirst du ständig drehen müssen und da macht es keine Sinn, die Kappen ständig wieder aufzuschrauben. Schießt man draußen oder auf schmutzigem Kellerboden, verliert man die Kappen schnell. Ersatz ist schwierig zu bekommen.
    Ist das ZF passend montiert? Am Anfang sollte man gut testen, ob das ZF für seinen persönlichen Anschlag auch passend montiert ist. Wenn man das ZF später versetzten muss, muss auch neu eingeschossen werden.

  • Verzeiht mir, wenn das eine dumme Frage ist, aber ich mache mir da echt Gedanken drüber.

    Blödsinn, komm her Alex, dann wollen wir einmal. Zum Auflegen kommen wir später.

    Ich habe selbes Gewehr, jedoch mit vorgeneigter Montage. JSB Exact Express in 4,52 sind eine gute Wahl, aus einem bestimmten Grund verwende ich die Heavys, für Dich jedoch unwichtig.

    • Ich würde bei 10 m beginnen, um grob zu sehen wo Dein Dia hinfliegt.
    • Wirklich einschießen würde ich sie auf 15 m Entfernung. Die Korrektur an den Verstelltürmen dürfte kein Hexenwerk sein.

    Warum nun auf 15 m? Von der Energie her, fliegt das Dia am längsten in einer Höhe. Danach beginnt die Talfahrt. Am besten malst Du dir auf Karton eine Skala 5 mm/1 cm oder alternativ einen Zollstock. Die betrachtest Du dann in 15 m durch Dein Zielfernrohr. Jetzt kannst Du sehen, wie viel Du höher halten musst im Verhältnis zu wechselnden Entfernungen.

    Kompliziert? Nein, guckst Du hier. Das ist ein Screenshot von Chairgun eines vergleichbaren Gewehrs.

    • Fleck, d.h. Mitte Absehen (Fadenkreuz) von 14m - 18 m.
    • ca. 3,5 cm höher halten bei 30 m

    Ob die Werte jetzt für Dein Gewehr 1 zu 1 stimmen, weiß ich nicht. Das kann man aber ganz leicht raus finden. Man nehme:

    Alles nette und vor allen Dingen hilfsbereite Leute, die sich über Gäste freuen. Nicht vergessen, dass Dein LGU nur in einem verschlossenen Behältnis transportiert werden darf.

    Ach ja, auflegen... Locker, wie bereits beschrieben. Wenn Du es halbwegs hin bekommen hast, mache Versuche: Handgriff fest, oder ohne Daumen umfassen usw. Du wirst staunen was das ausmacht. Alleine wenn der Spannhebel versehentlich nicht richtig eingerastet ist, fliegt das Dia locker 2 cm ins Abseits.

    Egal wie, ich wünsche Dir viel Erfolg.

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

    2 Mal editiert, zuletzt von BMP I (5. Januar 2019 um 17:36)

  • Genau das meine ich...völliger Overkill und stiftet mehr Verwirrung, als es hilft. Ballsitische Kurvern kommen später und der Umgang damit. Ich würde erstmal auf die Entfernung einschiessen, auf die er erstmal schiesst. Mehr nicht.

    Kein Mensch hat hier von Field-Target und unterschiedliche Entfernungen geredet. Wenn ich auf Scheibe 8, 10, 12m Schiesse und mich erstmal auf nur die Entfernung ein und arbeite mich erstmal ein. Ziel ist es, erstmal kontinuierlich die Mitte auf einer fixen Entfernung zu treffen.

    Alles andere kommt später

  • Genau das meine ich...völliger Overkill und stiftet mehr Verwirrung, als es hilft.

    Siehst Du lieber Alex, auch ich mache grobe Fehler ;) Ein Glück das es aufgefallen ist...
    Sollte irgendwas nicht klar sein, kannst Du gerne fragen.

    Liebe Grüße Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Moin,

    da ich wenig Zeit habe, richte ich jedes ZF, grob in der Wohnung(auf 10m), mit Hilfe eines Red-Dot-Lasers ein. habe ich für 4 Euronen aus der Bucht.


    Gruß Dirk

    Toujours en vedette - Allzeit bereit

    2 Mal editiert, zuletzt von bierminus (5. Januar 2019 um 18:35)

  • Ich fange immer bei 5 m mit dem groben Einschiessen an, sonst habe ich ein Loch in der Wand. 8)
    Dann auf 10m einschiessen. Da ist der Schützenfehler am kleinsten.
    Aber Achtung, das Diabolo schlägt dann ein paar Zentimeter höher ein, als bei 5m.
    Am Turm erstmal ordentlich kurbeln, damit man auch eine Veränderung sieht.

    Wenn man dann irgendwann grob Fleck schiesst, dann immer 5 Schuss und dann erst eine weitere Korrektur vornehmen, auf keinen Fall nach jedem Schuss etwas verstellen. Dann drehst du ewig. Ich nehme mir nach dem groben Einschiessen auch erst die Seitenabweichung und dann die Höhenabweichung nacheinander vor.

    Gruß Udo

    2 Mal editiert, zuletzt von Udo1865 (5. Januar 2019 um 19:18)

  • Mache ich auch so. Zuerst auf 5-6m 1-3 Testschüsse, ob man den Kugelfangkasten halbwegs mittig trifft. Wenn ja, erhöhe ich den Abstand auf 10m , ...

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Wow...vielen Dank für die echt hilfreichen Tips.

    Ich freue mich schon, wenn ich es in die Praxis umsetzen kann.

    Ich habe noch eine andere Frage. Was muss ich beachten, außer das Gewehr locker zu halten, damit mein ZF nicht den Geist aufgibt.

    Dankeschön

    „Auch wenn es dein Ego erschüttert, aber das ist nicht das erste Mal, dass ich eine Knarre vor der Nase habe“
    (Puls Fiction) :thumbsup:

  • Das LGU ist ein recht sanfter Preller. Pass nur auf, dass das Gewehr nicht runterfällt während du die Scheiben wechselst.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Das LGU ist ein recht sanfter Preller. Pass nur auf, dass das Gewehr nicht runterfällt während du die Scheiben wechselst.

    Und pass auf das dir das ZF während der Montage nicht runterfällt....

    Das ist mir mit meiner ersten Waffe passiert....Nagelneues HW100KT Set vom Schneider......mit NIKKO Nighteater....habt ihr gewusst das ein ZF auf Laminatboden ein paarmal titscht?

    Gruß Udo

  • Ganz vergessen...es kann durchaus sein, das du die Höhe nicht mehr verstellt bekommst, d.h. du hast z.B. trotz Anschlag des Höhenturms immer noch Tiefschüsse. Auch keine Problem, dann muß das "Heck" des ZF etwas höher, so das du eine minimale Vorneigung bekommst.
    Aber versuch erstmal so...

  • Hab ich das Zielfernrohr richtig montiert?

    Ich hab es nicht in die 3 Löcher reingeschraubt. Oder muss das da rein?

    Zudem merke ich keinen Unterschied, wenn ich an der Schärfe rumdrehe. Oder gibt es da ein Trick.
    Jedenfalls istbes nicht, wie in der Gebrauchsanweisung.

    Was mache ich falsch...?

    „Auch wenn es dein Ego erschüttert, aber das ist nicht das erste Mal, dass ich eine Knarre vor der Nase habe“
    (Puls Fiction) :thumbsup:

  • Hallo, wo merkst du keinen Unterschied, wo drehst du an der Schärfe?

    Ich kam , sah und schoss vorbei :cry:

    Carpe Diem
    Si vis pacem para bellum

  • Hallo, wo merkst du keinen Unterschied, wo drehst du an der Schärfe?

    Hier gibt es keine 2 Rädchen... und ich merke keinen Unterschied, wenn ich durch sehe.

    „Auch wenn es dein Ego erschüttert, aber das ist nicht das erste Mal, dass ich eine Knarre vor der Nase habe“
    (Puls Fiction) :thumbsup: