Wie wird CO² zum idealen Antrieb für F-Waffen

Es gibt 40 Antworten in diesem Thema, welches 6.690 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Januar 2019 um 01:11) ist von NC9210.

  • Moin ihr Lieben. Da ich ja gerade begeistert von meiner Chaser bin, habe ich mir überlegt, was man tun kann, um die Leistung bei Verwendung von CO² zu optimieren. Das ganze sollte einfach umzusetzen sein und funktionieren ohne die Waffe ändern zu müssen. Der ideale Bereich liegt bei 30-31°C, da hat CO² einen Druck von 72-73 bar. Hört sich ja schon mal super an. Man müsste also die Kartusche beheizen, um sie bei der idealen Temperatur zu halten. Jetzt habe ich mich umgeschaut und Heizmatten für Terrarien entdeckt, die flexibel, wasserdicht und mit einfachen USB-Anschlüssen mit 5V arbeiten. Das Ganze bei Amazon für unter 10,-€. Daran eine 20000er Powerbank gehängt, sollte das stundenlang konstant die Wärme halten. Evtl. muss man das noch in Alufolie einpacken, damit die Wärme nur nach Innen abgestrahlt wird, was aber kein Problem darstellt. So könnte man die Befestigung um die Kartusche gleich mit Aluklebeband vornehmen und hätte 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
    Was haltet ihr von der Idee oder habt ihr vielleicht sogar bessere Vorschläge? Last mal hören.

  • Also Ralph ,
    ich schiesse mit meinen CO2 Waffen eigendlich nicht im Winter wengen dem unbeheiten Schiessstand sonder nur bei Temperaturen so ab 20 ° .
    Da habe ich die beste Trefferlage auf die Scheibe .
    Das mit dem Beheizen wäre mal eine Überlegung wert , könnte man auch eine Steckdose am Stand anbringen und ein Netzteil verwenden .

    Erwin

    Wir machen unsere FT Ziele jetzt selber Selber oder bauen diese um Umbau

  • Früher, nach dem goldenen Zeitalter der Federdruckkolbenkompressionsgeräte, hat man CO2-Waffen bei Wettkämpfen eingesetzt. Um da die Leistung zu optimieren, haben die erfolgreichen Trainer die Kartuschen vor Wettkampfbeginn gekühlt. Das finde ich als wesentlich einfacher als zu heizen; außerdem wird dann der Druck in der Kartusche nicht so hoch. Die nötige v0 kann man auch bei niedrigerem Druck einstellen, ist also kein Problem.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Ich will den Druck ja konstant machen. Wenn man kühlt steigt danach ja die Temperatur immer weiter, bis die Raumtemperatur erreicht ist. Da hat man ja nichts gewonnen.
    Ich probiere das jetzt, Heizmatte ist bestellt und Chrony ist auch unterwegs.

  • Die Idee hatte ich ja schon mehrmals vor Jahren. Temperiertes CO2 Gas müßte zu extrem exakten LGs führen. Ausserdem spart man sich den Regulator. Allerdings haben die meisten CO2 Pusten recht grottige Abzüge. Aber es gibt ja auch CO2 Match-LGs. Diese mit einem temperierten CO2 Tank sind jedem modernen PCP Match-LG ebenbürtig.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Hmmm....

    Bei jedem Schuss fällt die Temperatur ja rapide ab, da sich flüssiges CO2 wieder in gasförmiges verwandelt. Bei schneller Schussfolge auch bis zum berüchtigten Cooldown. Um dann wieder auf 30°C zu kommen, braucht es natürlich seine Zeit oder noch mehr Wärme.

    So oder so erzeugt man dann ein stetiges Temperatur-Auf/Ab, was man kaum kontrollieren oder sicher beherrschen kann. Besser wäre es, diese Schwankungen so gering wie möglich zu halten, das gelingt aber am ehesten unterhalb von 20°C. Also isolieren statt regulieren.

    Hinzu kommt das Platzproblem. Keine Ahnung wie das bei der Chaser ist, aber für solche Maßnahmen muss man ja auch Platz haben bzw. es extern anbringen, so dass es nicht stört.

    Solche Überlegungen hatte ich auch schon angestellt und denke heute, dass es wohl besser ist, mit diesen Unzulänglichkeiten des CO2 zu leben, alles andere scheint mir den Aufwand nicht wert.

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • Ein schneller Cool Down tritt aber z.B. bei 10m oder FT Wettkämpfen nicht auf da die Schußabgabe nicht schnell ist. Da spielt eher die Umgebungstemperatur eine Rolle. Sommer / Winter beim FT.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Das Problem ist, dass der größte Temperaturabfall beim Schuss im Ventil stattfindet. Wenn man die Kartusche beheizt, dann kondensiert flüssiges CO2 teilweise im Ventil und wird ebenfalls verschossen. Schon bei kleinsten, unterschiedlichen Mengen, bekommt man große Abweichungen beim Schuss; außerdem erhöht sich der CO2-Verbrauch enorm. Wenn, dann müsste man das Ventil beheizen und nicht die Kartusche.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Hallo carfanatic,

    ich finde Deine Idee prima! Ich habe beruflich mit hochgenauen Quarz-Oszillatoren zu tun, die in Frequenznormalen ihren Dienst tun. Da wird ein Quarz auf +/- 0,1 ppm stabilisiert. Ich würde die (Wärme-) bzw. Stromzufuhr über einen kleinen NTC-Fühler mit Thermostat steuern. Ein Li-Po Akku lässt sich evtl. sogar in einem Hohlraum der Waffe unterbringen. Ich denke, da die CO2-Kapsel auf ca. 30 °C aufgeheizt wird, bekommt auch das Ventil etwas Wärme ab und wird nicht vereisen. Ich könnte mir auch ein 2-stufiges Prinzip vorstellen, bei dem das CO2 in einen Vorraum (z. B. Adapter für mehrere CO2-Kapseln) dekomprimiert und dort schon den Aggregatzustand zu Gas ändert. Die größere Oberfläche des Adapters würde sich besser erwärmen lassen, als ein kleine 12g Kapsel. Das sind nur meine ersten Gedanken zu diesem Thema. ^^

    Viele Grüße
    Kurt 8)

    :schiess1: Schießen lernen – Freunde treffen! :D

  • Also das Kühlen der Kartuschen von Match LGs hatte glaub ich anderer Gründe. Das hat man ja klassischerweise nicht vor dem Wettkampf, sondern vor dem Füllen der Kartuschen gemacht, um eben mehr CO2 in diese hinein zu bekommen. Abgesehen davon war der Ära der CO2 Matchwaffen auch nicht sonderlich lang - erst recht nicht bei den Gewehren.
    Aber die genannte Idee finde ich durchaus interessant.

  • Bei der Chaser sitzt die CO² Kartusche ja in einem Rohr, dass ich von außen heizen werde. Durch den direkten Kontakt mit dem Rohr überträgt sich die Wärme auf die Kartusche. Mit einem Infrarotthermometer kann ich die Temp der Kartusche im Rohr bestimmen. Alles weitere wenn Chrony und Heizmatte da sind.

  • Ich bin ja nun nicht nur Vereinsschütze, ich bin ja auch leidenschaftlicher Plinker.
    Diese Leidenschaft treibt mich auch im Winter vor die Tür. Im Winter sind meine
    Ergebnisse wesentlich konstanter als im Sommer. Die Kartuschen lagern draußen,
    im Schuppen und haben demzufolge eine niedrige Temperatur. Wenn sich jetzt
    die Kartuschen, in der Benutzung, abkühlen, fällt das weniger ins Gewicht, als
    würden sie das im Sommer tun. Ich überlege auch für den Sommer, die Kartuschen
    zu kühlen. In der Benutzung, kühlen sie sich dann ja selbsttätig. Trotz dessen, finde
    ich auch die Heizidee sehr interessant. Schauen wir doch, wie es sich entwickelt.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • Das mit der Heizung hatte ich auch schon mal angedacht, jedoch dann wieder verworfen, weil ich mit vom CO2-Geraffel bereits verabschiedet hatte.
    Dann ist mir die Morph und die Chaser in die Finger gekommen....nun werden wieder recihlich Kartuschen bestellt :thumbup:

    Meine Beretta 92 habe ich zwischendurch nachdem ein Magazin leergeschossen wurde, immer 5Sek gefönt (kleiner Reisefön). Vorteil auch, wenn viel Metall drum ist, was die Wärme dann noch speichert. Hat jedenfalls mehr Wums gehabt, als bei Zimmertemperatur (knappe 5J).
    Bis ich mal ein wenig zu lange gefönt habe...dann hat plötzlich das Ventil abgeblasen <X War halt zu neugierig :rolleyes: .

    Aber das sollte man bedenken, das es nicht zuuu warm

    Ansich ist die Idee gut, aber die Chaser ist nicht gerade anfällig für Trefferpunktverlagerungen und schiesst konstate Trefferbilder über 50 Schuss.
    Aber Versuch mag klug und da der Kapeselmantel aus Metall ist, könnte das funktionieren. Evtl. starte ich da mal einen Versuch und föne den Aussenmantel mal warm.

    BTW. versuche ich gerade so richtige Höhen für Schaftbacke und Vorderschaft zu finden und tüftel da gerade mit Heizungsisolierung rum, um das ding führiger zu bekommen.
    Irgendwie so eine Einheit als Vorderschaft incl, Akku und Heizung könnte da evtl. rein. Schwarz kunststoffummantelt...oder ähnlich.

  • Die Frage ist ja auch, worum es sich bei dem Projekt überhaupt geht?

    Höhere Temp. = höhere Schussenergie
    konst. Temp. = kleinere Varianz

    Unterm Strich scheint es mir einfacher die Kapsel zu isolieren, so dass sie eine möglichst gleichbleibende Temp. behält, die ja bei jedem Schuss aber eben sinkt. Das wäre dann eine Lösung für die Varianz.

    Aufwendiger ist es, die Kapsel auf eine möglichst "hohen" Temp. zu halten bzw. diese nach jedem Schuß schnell wieder zu erlangen. Also die Lösung für eine höhere Energie.

    Am besten würde sich dann ein Vorkammerprinzip eignen, wie bei einem 2x 12g-Adadpter, allerdings würde man da ja ein weiteres Ventil benötigen, um die Kapseln zu trennen. Keine Ahnung wie das gehen soll...

    Besser wäre dann eine externe CO2-Versorgung über eine große Flasche, deren Temp. man wesentlich einfacher regulieren kann und über den Adapter nur soviel CO2 in die Kapsel strömen lässt, die für den Schuss gebraucht wird. Aber ob das praktikabel ist?

    Aber... voll interessant das! ^^

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • In der Tat sehe ich da jetzt keine Vorteile, was die Varianz betrifft. Schnelle Schussfolgen kühlen trotzdem ab und der Druck variiert.
    Maximal in der etwas höheren Leistung.

  • Wenn man das wirklich sauber lösen will baut man einen
    Druckminderer vor die Kartusche und stellt den auf 50 Bar
    ein. Man kann aber auch gleich auf Pressluft wechseln..

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Naja...der Gag liegt ja an den kleinen Kartuschen...und ohne Kompressor oder Pumpen.
    Aber im Prinzip gebe ich dir Recht. Bei der Chaser liegt die Pressluftlösung schon auf der Hand (Bandit)

  • Wenn man das wirklich sauber lösen will baut man einen
    Druckminderer vor die Kartusche und stellt den auf 50 Bar
    ein. Man kann aber auch gleich auf Pressluft wechseln..

    Die letzten Match Co2 LPs hatten einen Regulator.
    Meine alte Hämmerli 480 kann ich ab Werk wahlweise
    mit Co2 oder Pressluft betreiben. Für beides liegt ein
    Füllstück bei. Mit dem Einzug der Pressluftpüster war
    das Thema Co2 auf einen Schlag uninteressant.

  • Eigentlich müsste man schon den Thementitel beantworten mit - Geht nicht, gibt es nicht.
    Im Grundsatz gibt es kein Ideal, denn alles ist mit Vor- und Nachteilen behaftet. Bei CO² ist es ein Kompromiss zwischen Herstellungs- und Betriebskosten zu Aufwand und Leistung. Als fast ideal würde ich aber den Pressluftantrieb nennen, der zumindest "schießtechnisch" schon dem Ideal recht nahe kommt. Er ist halt nur teuer.