DIANA 75 - Korntunnel, Laufdichtung und Widerstand Spannhebel beurteilen

Es gibt 50 Antworten in diesem Thema, welches 13.809 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. März 2021 um 09:11) ist von Spocht.

  • Hallo und guten Morgen,
    darf ich noch mal beim Thema "Korntunnel" nachgrätschen? Wie er runtergeht, konnte ich jetzt nachlesen (So wie sich Stachelschweine vermehren- ganz ganz vorsichtig. Und natürlich mit einem Holzklotz), möchte das aber nicht auf "gut Glück" machen. Konkret habe ich folgende Fragestellung: Wie sieht es darunter aus, gibt es da irgendwo einen Schwalbenschwanz o.ä., an dem man einen anderen Korntunnel/ eine Erhöhung/ sonstwas dranbauen kann? Gibt es hierbei Unterschiede zwischen den Modellen (Meine ist BJ '78)?

    Wäre toll, wenn sich der eine oder andere erinnert, was die alte Lady so "darunter" trägt...
    Gruß Udo

    Vigilia pretium libertatis (lat., => "Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe kotzen." Oder so- und nicht ganz so martialisch wie "Si vic pacem, para bellum")

  • Herzlichen Dank- ein Schwalbenschwanz ist da nicht zu erkennen. Braunkack! Bleibt wohl nur, beim Büchser einen reinfräsen zu lassen. Oder mit ZF zu schiessen- Soll ja auch ganz gut funktionieren.

    Vigilia pretium libertatis (lat., => "Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe kotzen." Oder so- und nicht ganz so martialisch wie "Si vic pacem, para bellum")

  • Dann hab ich wohl die falsche (Hebelscharnier und Prismenschiene in einem Teil) Serie erwischt. So'n erhöhtes Dingsbums hat nicht zufällig noch jemand unterm Ofen liegen?

    Vigilia pretium libertatis (lat., => "Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe kotzen." Oder so- und nicht ganz so martialisch wie "Si vic pacem, para bellum")

  • Neues vom Spocht: Mittlerweile habe ich eine Lösung für mich gefunden. Manch einer mag den Kopf schütteln, die Knifte dermaßen zu verunstalten, vielleicht auch wegen der teilweise hanebüchen unsauberen Arbeitsweise, aber: Mir macht das Gerät jetzt richtig Spaß. Daher für alle interessierten in Kürze (na ja) die Maßnahmen und das Ergebnis.

    Da anscheinend niemand (bei Egon) einen erhöhten Kornsattel (der zur Visierlinienhöhe der unten gezeigten Lochkimme passen würde) zu verkaufen hatte, musste eine andere Lösung her. Eine Anfrage bei einem nahegelegenen Büchser für das Einfräsen einer Prismenschiene ergab einen Voranschlag i.H.v. 250,00 bis 300,00 EUR. Abwehrkonditionen? Andere potenzielle Anbieter antowrteten nicht, konnten das nicht- oder hatten bis September genug zu tun- gönne ich ihnen (gerade jetzt in Coronazeiten), nur solange warten- das wollte ich nicht.

    Also, was tun? Im Bestreben, alles nur minimal- bzw. noninvasiv umzubauen, wurde der Entschluss gefasst, selbst einen handelsüblichen Kornsattel aufzusetzen. Ein Rückbau in den Originalzusatnd sollte dabei immer möglich sein- was, wenn jemand beim Verkauf des Sportgerätes ("... sowas verkauft man aber nicht!") nicht meinen schlechten Geschmack teilt, nämlich nach Möglichkeit alle Kniften mit einer Visierung a la G3 auszustatten- damals im "öffentichen Dienst" gehasst, heute mit wehmütigen Erinnerungen verbunden... und zufällig die einzige offene Visierung, die ich halbwegs beherrsche.

    Frei nach dem Motto "Die Axt im Haus ersetzt den Kaiserschnitt" habe ich daher von jemandem, der im Besitz einer Drehmaschine ist, eine Hülse herstellen lassen, die den Zwischenraum zwischen Lauf (Außendurchmesser gemessen: 12,9 bzw. 14mm) und dem Kornsattel (Innendurchmesser: ca. 16mm) ausfüllt. Dazu noch habe ich mir noch ein paar weitere Teile besorgt bzw. aus dem Fundus rausgekramt:

    • Zunächst: Die Hülse [3].
      Wer keine Möglichkeit hat/ niemanden kennt, der eine Drehbank hat: Sowas kann man auch online in diversen CNC-Auftragsfertiger-Shops online ordern (natürlich auch vor Ort beim freundlichen Metallbauer); ich hatte mir ein Angebot machen lassen => ca. 50 EUR.
      Das "Dicke Ende" hat aus optischen Gründen den Außendurchmesser des Laufmantels (ca. 22mm), und da zwischen dem Ende des Laufgewichtes und der Mündung noch ca. 60mm Lauf liegen, Teil [4] aber nur ca. 38mm lang ist, ist dieser Teil sichtbar.
    • Zur schonenden Befestigung auf dem Lauf: Kunststoffscheiben [1].
      Diese wurden von einem auf knapp 4mm (Durchmesser der Madenschrauben in Teil [4]) abgedrehten Kunststoffstab (ebenfalls im Bild) abgesägt, entgratet und in die beiden Löcher der Hülse eingesetzt. Sie verhindern, dass die Madenschrauben, mit denen Teil [4] festgeklemmt wird, den Lauf verkratzen.
    • Als Basis für den weiteren Aufbau: Der Kornsattel [4].
      Erhältlich beispielsweise bei einem einschlägigen "Versandhaus" unter der Bezeichnung "Ringkornaufnahme 38x28" zu finden. Innendurchmesser 16mm, leider alternativlos, daher war [3] erforderlich.
    • Als Korn: HK-"Not-Visierung", z.B. von einem MR223/308 [5].
      Ab und zu auch separat (ohne Gewehr) bei Egon erhältlich; mit etwas Glück ist auch ein Verstellschlüssel dabei. Allerdings müssen die Klemmbacken unten noch etwas abgefeilt werden, da diese sonst auf [4] aufsetzen würden. Was dem Fachmann vielleicht aufgefallen ist: Die Korneinsätze dieser Lösung sind normalerweise oben offen- lassen sich allerdings nach dem Austreiben des Stiftes unter dem Balkenkorn gegen einen komplett geschlossenen Einsatz eintauschen (im Militariahandel erhältlich)- so passiert. Stilecht natürlich mit einer passenden Kimme (s.unten), ebenfalls von HK (wen das nach oben offene Korn nicht stört, der kann ggfs. ein paar Taler sparen, wenn er das Set von "WFN" ordert).
    • Noch ein Adapter: 11mm-Schwalbenschwanz auf Picatinny [2].
      Ein Standardprodukt, muss allerdings etwas nachbearbeitet werden, denn der Schwalbenschwanz von [4] ist schmaler als die 11mm-Aufnahme auf der Innenseite. Daher: Aufsägen, aus der Mitte etwas rausnehmen, draußen etwas draufkleben (vgl. mit unbearbeitetem Exemplar). Als Abstandhalter für "außen drauf" bewährt hat sich hier ein PC-Slotblech; dieses hält (zumindest bis alles bombenfest miteinander verschraubt ist) mit Sekundenkleber (Rest zwischen [3] und [4]; von diesem hier haben schon mehrere Sportgeräte profitiert).

    Komplett montiert kam folgendes dabei heraus:

    Und zusammen mit

    werden wieder Erinnerungen wach. Das einzige, was jetzt noch fehlt, ist der Geruch, der Knall, die Halbautomatik und natürlich- der Rückstoß. Daher habe ich den zweiten Kolben ausgeb- nee, Moment, genau deswegen ist es ja eine Diana 75 geworden.

    Ich hoffe, ich habe nicht gelangweilt oder sogar zum Nachbauen angeregt, und wer noch etwas optimieren kann => gerne in den Thread. Und wer will, kann natürlich auch einen aktuellen Korntunnel samt Diopter draufklemmen- dem Kornsattel ist das wurscht.

    Vigilia pretium libertatis (lat., => "Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe kotzen." Oder so- und nicht ganz so martialisch wie "Si vic pacem, para bellum")

    Einmal editiert, zuletzt von Spocht (16. März 2021 um 15:47)