Schnelles Linux über USB-Stick?

Es gibt 42 Antworten in diesem Thema, welches 7.024 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Dezember 2018 um 13:02) ist von rabo.

  • Ich bin seit Win.95, Windows User, 98, XP und 7 fand ich Klasse.
    Leider habe ich jetzt seit einiger Zeit Windows 10 prof, irgendwie komme ich damit nicht wirklich klar, unübersichtlich, langsam (habe nur einen relativ langsamen, passiv gekühlten Rechner), eben nicht meins.
    Alleine bis Win.10 komplett hochgefahren ist, dauert es über 1 Minute, mit Win.7 waren das noch knapp 20 Sekunden.
    Nun habe ich gehört dass man ein kleines, schlankes und angeblich sehr schnelles Linux über einen USB Stick laufen lassen kann.
    Das würde ich gerne Mal testen.
    Da ich mit Linux noch nie was zu tun hatte, brauche ich da Tipps und Infos von Linux Usern.
    Wo bekommt man so ein Linux für den USB Stick her?
    Werden Treiber, Programme, Internetexplorer usw. von Windows übernommen oder muss man das mit irgendwelchen Linux Programmen realisieren?
    Gibt es da irgend eine Plug and Play Lösung?
    Am liebsten hätte ich ja die Windows 7 Oberfläche zurück, aber das wird wohl nicht gehen.
    Oder Stelle ich mir das alles zu einfach vor?
    Gruß Ingo

  • Moin!

    Linux kommt i.d.R. als s.g. Distribution daher, d.h., als mehr oder weniger großzügig ausgestattetes Gesamtpaket. Diese schnellen Leichtgewichte sind dann eher für bestimmte Aufgaben gedacht, taugen daher eher wenig als Ersatz-System. Da musst du schon was ausgewachsenes nehmen.

    Flaschenhals wird dann die USB-Schnittstelle sein, wenn nicht 3.0 und einen passenden, schnellen Stick. Ist es dann erst mal in den Arbeitsspeicher geladen, läuft es dann aber recht flott- je nachdem wieviel RAM du hast. Um dann auf den Stick auch Daten speichern zu können, muss dieser persistent eingerichtet sein. Zum ausprobieren reicht so was. Alternativ kannst du auch eine DVD brennen, ist vllt einfacher.

    Eine Win7-ähnliche Oberfläche erhältst du am ehesten mit der Desktopumgebung Cinnamon oder Mate, welches mit Linux Mint daher kommt. Hier ist bereits alles an Programmen dabei, was man so braucht. Zwar gibt es Möglichkeiten Win-Software unter Linux zu nutzen, was man aber nur in Ausnahmefällen tun sollte. Treiber benötigst du i.d.R. nicht, die sind schon im Kernel drin. Entweder läuft deine Hardware damit oder nicht. Hast du 32 oder 64bit? Bitte mehr Infos über deine Hardware.

    Sollte deine Hardware schon recht betagt sein, kommen auch ressourcenschonendere Distris in Frage. Hier empfiehlt sich aber eine Parallelinstallation zu Windows. Zunächst solltest du aber mal ein Linux ausprobieren um zu sehen, ob das überhaupt was für dich ist und wie sehr du noch Windows benötigst.

    Schau mal hier:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Zum Download nimmst du natürlich das aktuelle von hier:
    https://linuxmint.com/download.php

    Einsteigern rate ich immer zu Linux Mint, das "bessere" Ubuntu. Vorteil sind hier die vielen möglichen Desktopumgebungen, einfache Softwareinstallationen, viele Anleitungen und eine freundliche Community. Man sollte zu Beginn also erst mal etwas sehr populäres nehmen, bis dass man sich besser auskennt und dann gezielt ggf eine andere Distri wählen. Ist natürlich alles in deutsch. Nach der Installation bzw. im Live-Modus, musst du nur dein WLAN-PW eingeben, dann kannst du auch schon surfen. Auch hast du Zugriff auf deine eigenen Dateien unter Windows.

    Oder hol dir die Zeitschrift Linux-Welt, auf der Heft-DVD ist alles drauf was du brauchst, sogar mit ausführlichem Ebook über Linux und Mint. Je nach deinem Kenntnisstand ist das kein Hexenwerk und sicher wird dir Linux gefallen. Aber Achtung- Linux ist NICHT Windows! Und NEIN- Linux ist nicht für Win-Programme gedacht! Linux ist Linux ist Linux! Windows ist das, womit du unzufrieden bist ;)

    Dann mal los, viel Erfolg und Spaß damit :thumbup:

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • Du kannst passende Linux-Images einfach aus dem Internet runterladen. Das Image dann mit win32diskimager auf den USB Stick kopieren. Den PC im BIOS so einstellen, daß Er wenn im USB Port etwas steckt, Er von USB bootet. PC ausschalten, USB Stick rein und starten. Fertig.

    EDIT:
    Schiesser hat es schon besser erklärt. Eine Linux-Heft-DVD geht auch. Ubuntu oder Mint. Als kleines Reise Linux auch Knoppix (zum Knopper Schockoriegel). :)

    Wer nicht spielt und keine Spezialsoftware oder Spezialhardware benötigt, ist mit Linux gut beraten.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    2 Mal editiert, zuletzt von the_playstation (12. Dezember 2018 um 07:41)

  • Die "Frisierstufe" #1 ist der Einbau einer SSD, auch wenn nicht der schnellste Modi der seriellen Schnittstelle genutzt werden kann.
    Sinnvoll ist unter Windows eine SSD aber nur ab ver. 7.

  • Man könnte auch Lubuntu antesten.
    Der Desktop sieht dort noch etwas nach Windows aus und diese Distri ist lt. Hersteller auch für lahme PCs geeignet.

  • Erstmal Danke für die Infos,
    Ein paar Daten zu meinem Rechner.
    Es ist ein Asus Board (Asus E35M1-M PRO) mit einem E350 Prozessor (2 Kern 2x1600) und onboard Grafik.
    Es sind 4 GB Ram (3,61 GB verwendet) und 2 St. 128GB OCZ Vector SSD Platten eingebaut, die zweite benutze ich als Speicher, da die zuerst nur eine verbaute SSD schnell relativ voll war (ganz zu Anfang war mal eine langsame 750er Samsung Festplatte verbaut).
    Dazu besitzt der Rechner ein DVD-Brenner
    Ich habe mir den Rechner damals so zusammen gebaut weil ich was Geräuschloses haben wollte.
    Spielen tue ich nicht mehr, die Spiele die ich noch besitze sind für 98 und XP, und laufen auf Win.7 und jetzt 10 leider nicht mehr (DOS), auch nicht mit irgendwelchen Emulatoren.
    Der Rechner ist hauptsächlich für Internet, Bild/Grafikbearbeitung (Paint, Paint.NET, Gimp usw.), Word, Excel, Musik hören, Filme ansehen (zB. YouTube) gedacht, was er unter Win.7 an sich alles gut geschafft hat.

  • Das Board unterstützt max. 8GB (2x4), verbaut sind im Moment 2x2GB, was bis jetzt immer gereicht hat.
    Das Langsamste an dem Rechner dürfte der 1600er Prozessor sein, aber nur damit konnte ich ein passives System realisieren.

  • 4 GB reichen für Linux selbst völlig, die Frage ist dann eher, wie viel RAM andere Anwendungen dann verlangen. Bei der Bearbeitung großer Bilddateien kann das schon eng werden. Aber RAM lässt sich ja auch aufrüsten, 64bit ist hier aber Pflicht.

    Anders als bei Windows kann man bei Linux unter einigen verschiedenen Desktopumgebungen (DE) auswählen. Die bereits genannten sind sehr Windows-ähnlich. Bei den leichteren DE wie XFCE und LXDE fällt auf, dass hier an einigen Konfigurationswerkzeugen gespart wurde, was man dann übers Terminal erledigen muss. Das setzt entsprechende Kenntnisse voraus. Allerdings scheint das in deinem Anwendungsfall nicht maßgeblich.

    Bei Mint ist schon alles an Programmen dabei, die du so verwendest. Gimp müsste aber, imho, mittlerweile nachinstalliert werden. Aber das sind nur ein paar Mausklicks. Auch ein Office ist dabei. Bedeutet- wenn man eine solche Distribution installiert, dann sind danach auch gleich alle diese Anwendungen schon mit dabei! Man muss sie also nicht einzeln und nacheinander nach installieren.

    In Sachen Bildbearbeitung gibts für Linux auch sehr viele und klasse Software, guckst du hier:
    https://wiki.ubuntuusers.de/Grafik/

    Da Mint auf Ubuntu basiert, kannst du dieses erstklassige Wiki zu 98% auch bei Mint verwenden. Du kannst sogar aus den Tutorials heraus per Mausklick Software installieren und ohne Neustart usw. sofort benutzen. Noch einfacher gehts nicht.

    Wichtig- wenn du ein Linux testen möchtest, musst du es als Abbild/Image(img) brennen bzw. auf den Stick schreiben- NICHT als Daten! Praktisch alle Linuxe lassen sich so live testen und auch damit arbeiten. Theoretisch kannst du also dein System auf einem Stick überall mit hinnehmen und von quasi jedem PC aus starten. Auf diese Weise kannst du auch ein bestehendes Linux auf Stick ziehen und dann mit zu Bekannten nehmen. Aber eine feste Installation wird es (noch) nicht ersetzen. Kommt halt immer drauf an.

    Solltest du dich mit Linux und seinen Anwendungen anfreunden können, kannst du parallel dazu XP installieren, für deine alten Spiele- sofern XP deine HW unterstützt... Dann hast du ein neues Produktivsystem und eine Win-Spielekonsole in einem. Man kann also sehr wohl und reicht einfach beide Welten nutzen.

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • Ja ist 64bit Windows drauf.
    XP ging damals auf Grund fehlender Audio Treiber leider nicht, das war der Grund warum ich bei dem Rechner auf Win.7 umsteigen musste.
    Ich werde mir Mint Mal runterladen und sehen ob ich's ohne Kenntnisse zum laufen bekomme, ist es besser das Ganze auf einen Stick oder auf DVD zu brennen?

  • Ja ist 64bit Windows drauf.
    XP ging damals auf Grund fehlender Audio Treiber leider nicht, das war der Grund warum ich bei dem Rechner auf Win.7 umsteigen musste.
    Ich werde mir Mint Mal runterladen und sehen ob ich's ohne Kenntnisse zum laufen bekomme, ist es besser das Ganze auf einen Stick oder auf DVD zu brennen?

    Theoretisch ist USB-Stick besser, da das sog. "LIve-System" von einem Stick aufgrund der besseren und schnelleren Zugriffszeiten schneller läuft als von CD/DVD.

    Aufgrund eigener Erfahrung kann ich allerdings berichten, dass viele der "selbstgebrannten" Linux-USB-Sticks bei mir nicht liefen, weil sie nicht als "bootbar" erkannt wurden (Rechner erkannte nicht, dass sich auf dem Stick ein Betriebssystem befand, was er hochfahren konnte).

    Von DVD ging das immer - aber das Live-System wird halt von DVD eher gemächlich laufen. Zum Testen trotzdem geeignet.

  • So, kurze Rückmeldung, ich habe mir von oben genannter Seite Linux Mint 19 Cinnamon 64bit v2 runtergeladen und als Image auf DVD gebrannt.
    Dann DVD Laufwerk auf Prio1 umgestellt und das Ganze gestartet, nach etwa 4 Minuten Laufwerksgekratze hatte ich dann den Desktop, leider nur alles auf englisch (auch die Tastaturbelegung), umstellen auf Deutsch hat nicht geklappt, Internet war sofort da (hänge per Lankabel an der Fritzbox) der Internetseitenaufbau ist schneller als bei Windows, auch das Bild auf dem Monitor kommt mir sogar etwas schärfer vor, scheint aber auch eine größere Bildschirmauflösung zu sein.
    Von der gesamten Optik schon Windows ähnlich.
    Viel machen konnte ich auf Grund der anderen Tastaturbelegung leider nicht.
    Liegt das an der Installation auf DVD?

  • Hier gibts die bereits in dt. lokalisierte ISO zum DL:
    https://sourceforge.net/projects/linux…sch/files/18.3/

    Weitergeleitet aus der Mint-Community:
    https://www.linuxmintusers.de/index.php?PHPS…92&topic=9668.0

    Eindeutschen kann man es auch leicht selbst, in dem man in der Paketverwaltung die dt. Sprachdateien nachlädt und ganz wichtig- das System anschließend vollständig aktualisiert! Okay, muss man aber auch wissen, sorry ;)

    Ein dt. Benutzerhandbuch zu Mint findest du dort ebenfalls in den Downloads. Siehe dort Installation, erste Schritte usw.
    https://www.linuxmintusers.de/files/Handbuch…Cinnamon_DE.pdf

    Bei Linux ist manches anders als bei Windows, lass dich davon nicht abschrecken. Wenn man das Konzept und die Prinzipien erst mal kapiert hat, ist es kein Thema. Erstelle erst mal ne neue DVD mit der schon dt. Version und befolge dann die Schritte aus dem Handbuch, was danach zu tun ist. Das wars dann auch schon. :)

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • Ich möchte noch ergänzen, dass ein USB-Stick auf Dauer nicht als Festplattenersatz geeignet ist. Der Grund ist, dass Betriebssysteme wie Linux und Windows manche Dateien sehr oft überschreiben und ändern, dafür sind USB-Sticks, abgesehen von der niedrigen Geschwindigkeit, nicht ausgelegt, und sterben dann schnell.

    Zum Ausprobieren taugt ein Live-System vom USB-Stick, bei einem Live-System wird das System mehr oder weniger komplett in den Arbeitsspeicher kopiert (RAM-Disk) und das System läuft dann von dieser RAM-Disk, dafür gibt es aber auch deutliche Einschränkungen dabei, das System dauerhaft für sich einzurichten und Daten dauerhaft zu speichern.

    Wenn du Linux dauerhaft betreiben möchtest, solltest du es auf eine Festplatte oder SSD installieren. Notfalls kann das auch eine (schnell angebundene) externe Festplatte sein, das ist immer noch viel besser als ein USB-Stick.

  • Ich möchte es ja erstmal nur ausprobieren, wenn es dann gefällt kommt es auf die SSD, dann sollte das Hochfahren vom Rechner auch keine 4 Minuten sondern hoffentlich nur noch ein paar Sekunden dauern.
    Das blöde Windows 10 nervt einfach nur, heute Nacht nach dem ausprobieren, beim Rechner abschalten hat Windows erstmal 2 Stunden Updates installiert.