Barnett Commando Armbrust

  • An dieser Stelle wollte ich die Barnett Commando etwas genauer vorstellen.
    Ihr Gewicht beträgt ca. 4 kg. Die Zugkraft 175 lbs. also ca. 80 kg. Die Waffe selber ist aus schwarz eloxiertem Dural, der Schusskanal und die Spannvorrichtung sind aus Messing. Der Bogen besteht wie bei fast allen Armbrüsten aus Fiberglas. Das Zielfernrohr ist ein Norconia 4x32 mit Duplexabsehen.

    Gekauft habe ich sie am 5. August 1991 bei Waffen Deckers in Bonn. bereits damals kostete sie mit ZF stolze 995 DM. An den Preisen hat sich bis heute nicht viel geändert:

    Sie besitzt selbstverständlich eine Sicherung die automatisch beim Spannen aktiviert wird:

    Die Greifer zum Spannen der Sehne liegen normalerweise unterhalb der Sehne, damit sie wenn sie beim Schießen vorschnellt von ihnen nicht gebremmst wird:

    Gespannt wird durch Abknicken des hinteren Schaftes. Dabei muß man die Sehne mit der Hand etwas hinter die Greifer ziehen, die durch ein Gestänge in ihrer Führung nach oben wandern. Das Ganze erfordert am Anfang ein wenig Übung, geht aber nach ein paar Versuchen recht einfach:

    Jetzt kann man sie ähnlich wie ein Knickerluftgewehr durchspannen bis die Sehne hör- und fühlbar einrastet. Das Spannen selber geht durch die Hebelwirkung relativ leicht, jedoch deutlich schwerer als bei einem Luftgewehr:

    Danach wird der Schaft wieder zurückgeklappt, der Pfeil in den Schußkanal gelegt und die Commando ist schußbereit.
    Apropos Pfeil. Die FT-Schützen unter euch werden ja wissen wie wichtig die richtige Munition für die Genauigkeit beim Schießen ist.
    Ähnlich verhält es sich mit den Pfeilen beim Armbrustschießen, nur das hier die Qualität noch viel entscheidender ist.
    Man stelle sich vor man schießt einen Diabolo in eine relativ weiche Scheibe, friemelt ihn dann raus, lädt ihn erneut und schießt ein zweites Mal. Das macht man mehrere Male und wundert sich irgendwann warum man nichts mehr trifft. Ähnlich, wenn auch nicht ganz so extrem verhält es sich mit den Standard-Aluminiumpfeilen. Treffen sie auf etwas härtere Oberflächen werden sie krumm. Hier reicht bereits eine Leichte Krümmung aus und der Pfeil fliegt zwar noch, aber nicht mehr dorthin wo man ihn hinhaben will. Am besten kauft man sich vernünftige Pfeile aus Carbon, bei denen die Kiele, der Pfeilboden und die Spitzen bei Bedarf ausgetauscht werden können. Diese Teile gehen nämlich in der Regel irgendwann kaputt. Den Pfeilschaft selber kann man wiederverwenden. Aufgrund des Werkstoffes behält er lange Zeit seine Präzision. Hier ein Bild der Pfeile von Typ Black Hawk die ich verwende:

    Sie sind 34cm lang (ohne Spitze), zerlegbar, und der Schwerpunkt befindet sich recht weit vorne. Mit der kleinen Feldspitze wiegen sie ca. 29 g:

    Mit diesen Pfeilen ist es auch für einen ungeübten Schützen möglich auf ca. 30m die Streukreise innerhalb eines DinA4 Blattes zu halten. Ach ja, man sollte natürlich immer ein und dieselbe Sorte Pfeile verwenden, sonst verändert sich ähnlich wie beim FT die Treffpunktlage erheblich.
    Mit etwas Training kann man auch auf 50m noch sehr zielgenau Treffen.
    Das Problem beim Armbrustschießen ist natürlich einen geeigneten Platz zum Üben zu finden. Das ist unter anderem der Grund, warum das schöne Stück neben meinen Luftdruckwaffen die Rolle des Stiefkindes einnimmt.
    Zum Schluß noch ein kurzer, aber sehr wichtiger Hinweis, für alle die, die mit dem Gedanken spielen diesen Sport zu betreiben.

    Die Sicherheit :
    Wenn es beim Schießen auf dem befriedeten Besitztum für eine Luftdruckwaffe vorgeschrieben ist, daß das Geschoß das Besitztum nicht verlassen darf, beim Armbrustschießen ist es ein absolutes Muß. Leichtsinnigkeit im Umgang kann hier schnell tödliche Folgen haben. Dies ist eine Waffe die nicht nur Löcher in Scheiben schießt, sondern einen Menschen töten kann!

    3 Mal editiert, zuletzt von Old_Surehand (12. Oktober 2003 um 03:11)