Gute Waffenfotos machen

Es gibt 45 Antworten in diesem Thema, welches 11.905 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. November 2018 um 19:18) ist von Musashi.

  • Die Sensorgröße hat einen großen Einfluß auf den Grad der Tiefenunschärfe.
    (Crop-Faktor)

    Das ist richtig.
    Nur kannst du die eben nicht verändern. Bei einem Objektiv gibt es Blendenwerte, und Brennweiten. Der Sensor ist fest verbaut (ich kenn da nichts anderes) und damit nicht variabel einsetzbar.
    Aber egal,
    Zusammengefasst:
    - viel Licht
    - gleichmäßiges Licht
    - Objekt freistellen
    - Stativ verwenden
    - Literatur besorgen und auch lesen!

    "Umfahren" und "umfahren" ist die gleiche Bezeichnung für das genaue Gegenteil.

  • Hab mal geguckt was das für ne Cam ist ,es wird auch ne Randunschärfe bemängelt.

    Wenn die erst nicht so dolle ist wirds bei schlechten Lichtverhältnissen noch schlechter.

    So der Fotograf bin ich jetzt auch nicht,aber war Abends mit Blitz

    Dagegen ein 150€ Handyfoto

  • - Literatur besorgen und auch lesen!

    Das ist was ich meine. Ich kenne das aus meinem ganzen Filmgedöns..."welche Kamera macht gute Filme?"

    Ich kann mir auch kein Instrument holen und gleich zum Konzert gehen damit....und auch kein Gewehr und zu Olympia.

    Man muß sich intensiv mit der Sache beschäftigen...oder, in dem Fall, jemanden zu Rate ziehen fürn nen Grillabend, der sich damit auskennt und ein paar Fotos macht. Das wäre im Moment die effektivste Methode

  • Wenn du dunkle Waffen von hellem Hintergrund aufnimmst, kriegst du ein Problem mit der Belichtungsautomatik, die weiß dann nicht, was sie machen soll.

    Wenn du eine Kamera hat, bei der das geht, dann vielleicht mal nicht auf "Auto" stellen, sondern mit den Blenden- und Belichtungsprogrammen rumspielen.

    Das erste Bild ist ja nicht soo schlecht, die Beleuchtung ist halt nicht so optimal, die Lampe spiegelt sich ja fast in der glatten Waffe. Da wären Lichter von den Seiten deutlich besser.

  • Mit dunkelen Sachen auf hellem Hintergrund (Reifen im Schnee) bekommt man immer ein Problem. Der Kontrastumfang ist einfach zu gering.
    Also muß man sich entscheiden, ob ich absaufen lasse (kein Profil mehr auf dem Reifen, dafür der Schnee sichtbar), oder Clippen lasse (Schnee wird zu weißen Fläche, dafür Profil sichtbar).

    anders ist das natürlich, wenn der Hintergrund einfach nur Hell sein soll (ohne Struktur)

  • Ich kann der Empfehlung von Oblatixx nur beipflichten ( Post # 8 ).
    Das Prinzip lautet "freistellen" - grundsätzlich gehören Zubehör und andere Dinge nicht zu einem guten Foto . ( Siehe Bild #2)
    Freistellen heißt nicht nur unscharfer Hintergrund, der durchaus bei einer Sachaufnahme auch stören kann.
    Die Waffe sollte "freischwebend" vor dem Hintergrund dargestellt werden. Ein Schattenwurf der Waffe kann auch durchaus stören .
    Ich versuche das Objekt mit dünnen Perlonschnüren vor dem Hintergrund zu fixieren. Diese Schnüre können dann in der Endbearbeitung weggestempelt werden.
    Aber Vorsicht bei Luftbewegung ! (Unschärfe). Besser sind dann schon dünne Metallrohre.
    Meine Fotos belichte ich sehr gern unter unserer überdachten Terrasse und möglichst im diffusen Licht oder im Schatten.
    Eine manuelle Lichtmessung ist unbedingt erforderlich. So entstand das unten abgebildete Foto wobei ein leichter Schlagschatten durchaus die Plastizität des Bildes steigern kann.

    Man kann auch einen großen Karton, den man nach hinten wölbt, nehmen.
    Die Waffe stelle ich dann direkt auf den Karton.

    Man muß sich schon etwas Zeit zum Experimentieren nehmen. Versuch macht klug !

    MfG Horst.

  • Hallo
    Was sollen es denn für Fotos werden, welche Aussage willst damit treffen?
    Fotos von Deinem Bestand, reine Abbildungen, oder Detailfotos von Waffenbestandteilen?

    Alle Merkmale: mittlere Brennweite, kleine Blende.
    Details: ev. kürzere Brennweite, oder Makroobjektiv (50er), große Blende.
    Und dann RAW Bearbeitung, vorallem Schwarzwert einstellen, sonst siehst ja nix bei einer schwarzen Waffe.
    Wenn Blitz, immer indirekt.

    vg

    ich hatte meine Waffen zur Bestandsaufnahme mal fotografiert.

  • ein Beispiel für das "freistellen" vor unscharfem Hintergrund, hier allerdings mit ner ausgewachsenen Spiegelreflexkamera, d.h. mit relativ großem Sensor ("APS-C"), vom Kollegen Ancheru aus dem Thread "Schöne SSW Bilder" :

    P22 + L2M


    kriegt man mit kleineren Sensoren natürlich nicht mehr ganz so einfach hin (man kanns in einer Tele-Stellung des Zooms versuchen ...)

    noch ein - wie ich finde - sehr schönes von ihm, nur mal so als Beispiel, was so machbar ist (aber wie schon gesagt, da ist auch die entsprechende Ausstattung da, von Kamera und Objektiv her ...) :

    :thumbup:

  • Zum Freistellen:

    * Etwas Abstand vom Motiv ist nie verkehrt, sonst werden bei weit offener Blende die Ränder unscharf. Bei Pistolen mag das nicht so auffallen, bei größeren Objekten aber schon. (siehe Motiv Auswahl in den vorherigen Beiträgen ;) )

    * Größerer Sensor (Kleinbild / Vollformat) hilft ungemein, wenn der Hintergrund einfarbig ist kann man aber auch viel am Rechner nach ziehen.

    Zum Thema Licht :

    * Belichtungsautomatiken funktionieren prima, man muss sich nur etwas damit beschäftigen. Wenn man die Möglichkeit hat eine Blende zu dunkel zu belichten kann man auf die dunkle Waffe einstellen (Kamera Auslöser halb durch drücken wenn der dunkelste Punkte anvisiert ist,dann gedrückt halten, Motiv ausrichten und durch drücken)

    * Blitz wenn möglich vom Motiv weg drehen auf eine glatt weiße / graue Wand bzw. Decke. Wenn die Fläche min. 2m von der Kamera und 1m vom Motiv weg ist hat man meistens schon eine gleichmäßige Beleuchtung ohne Reflexionen auf blanken Stellen.

    Wenn der Blitz nicht drehbar ist kann man auch einen Taschenspiegel zwischen Blitz und Motiv halten.

    * Stativ braucht man nicht unbedingt da man keine langen Belichtungszeiten braucht. Mit selbstauslöser kann man aber sich selbst aus dem Licht holen und wackelt nicht beim auslösen. Hilft ggf. bei störenden Schatten

    * lieber etwas weniger Licht als ungleichmäßige Beleuchtung.

  • Ähm sorry aber das Objektiv hat damit nix zu tun sondern vorrangig die Sensorgröße

    Die Sensorgröße hat einen großen Einfluß auf den Grad der Tiefenunschärfe.

    Dazu wurde ja schon einiges gesagt.

    Die Tiefenschärfe wird beeinflusst durch die Kombination von Blende (Öffnung im Objektiv) und die damit zusammenhängende Belichtungszeit. Kleiner Blendendurchmesser (= große Blendenzahl) bedeutet längere Belichtungszeit, um ein gleich helles Bild zu erhalten wie mit großer Blendenöffnung und kurzer Belichtungszeit. Das ist physikalische Optik und mathematisch berechenbar.

    Ich bin mit mehreren "analogen" Spiegelreflexkameras in die Fotografie eingestiegen. Vor allem mit manuellen Kameras, bei denen man noch mit Blendeneinstellung und Belichtungszeit "spielen" konnte.

    Gibt es ja heute nicht mehr!

    Die Sensorgröße spielt direkt überhaupt keine Rolle für die Tiefenschärfe. Indirekt könnte es sein, weil eine größere oder kleinere Fläche belichtet werden muss.
    Die Anzahl der Pixel wird völlig überbewertet und stellt ab einer Größe von ca. 6 Megapixel für Normalmenschen und relativ kleinen Darstellungen auf dem PC oder postkartengroßen Ausdrucken keinen sichtbaren Unterschied mehr dar (auch das kann man leicht verifizieren, wenn man die Auflösung des Monitors oder des Druckers ins Verhältnis stellt).

    Wenn es um die Kameratechnik geht, ist das Wichtigste die Qualität des Objektivs. Nur ein wirklich gutes Objektiv erlaubt Einstellungen von z.B. Tele- und Makroaufnahmen in höchster Qualität .... und vernünftige Bildqualität! Ich kann oft die Digitalgläubigkeit vieler junger Menschen nicht mehr nachvollziehen.

    Das Objekt wird durch das Objektiv auf den Bildwandler (Sensor) projeziert. Was dort an Bildinformation nicht ankommt, kann auch durch einen 100 Megapixel-Sensor nicht gerettet werden. Das Objektiv ist also wesentlich entscheidender als der Sensor (Bildwandler ab einer gewissen Qualitätsstufe). Hat man z.B. Schneider - Kreuznach auf seinem Objektiv eingraviert, liegt man erst einmal im grünen Bereich.

    Licht - Licht - Licht .... das war oben ein ganz wesentlicher, wichtiger und entscheidender Hinweis. Für ein gutes Foto muss man sich halt Zeit nehmen. Egal ob bei Sonnenlicht oder künstlicher Beleuchtung. Vielleicht gibt es den Schattenwurf, der dem Foto Tiefe verleiht erst im Abendlicht. Jahreszeiten spielen eine Rolle und persönliche Möglichkeiten, nicht jeder hat eine Terrasse oder Balkon in Südlage.

    Auf keinen Fall (oder nur in Ausnahmesituationen) das Kamerablitzlicht nutzen. Flache, stellenweise überstrahlte Bilder sind die Folge ... immer langweilig.

    Fotografieren ohne Stativ geht schon, auch bei wenig Licht. Man muss aber viele Fotos machen. Eines von 20 wird schon scharf sein, weil man zufällig nicht gewackelt hat.

    Mit Smartphones kann man heute wirklich unglaublich gute Schnappschüsse machen, manchmal genauso gut wie mit einer guten Digicam. Aber man kann damit kaum gute Fotos machen. Es ist halt eine Weitwinkelkamera mit maximal eingeschränkten Möglichkeiten.

    Für ein gutes Foto ist also ein bisschen Technik erforderlich, sehr viel Gefühl für gutes Licht, der Sinn für Beschränkung auf das Wesentliche.

    Und kein PS!!!

    Schaut euch mal das Foto von Pellet auf der Startseite an, die WOM. Das ist doch wirklich ziemlich gut.

    Gruß
    Musashi

  • Die Sensorgröße spielt direkt überhaupt keine Rolle für die Tiefenschärfe.


    je kleiner ein Sensor, desto 'kleiner' auch das Objektiv für denselben Bild(erfassungs)winkel wie bei einem größeren Sensor ... (alles wird sozusagen in gleichem Maße geschrumpft ...)

    ein 'kleineres' Objektiv hat eine kürzere Brennweite in mm ...

    je kürzer die Brennweite ist, desto größer ist - physikalisch bedingt - aber die Tiefenschärfe ... umso schwieriger ist also das "Freistellen" ...

    Die Tiefenschärfe wird beeinflusst durch die Kombination von Blende (Öffnung im Objektiv) und die damit zusammenhängende Belichtungszeit.


    die Belichtungszeit hat keinerlei Einfluss auf die Tiefenschärfe

  • Tja, Grundlagen der Fotografie. Man sollte vielleicht doch mal lesen ... :thumbsup:
    Und was auch hilft, sind Bildbände, in diesem Fall über Sachfotografie. Dort kann man sich herrliche Vorlagen abschaun und dann versuchen, diese umzusetzen.

    Das Handyknipsen ist nicht fotografieren. Fotografieren ist ein Lernprozess (man kann sich da wirklich ausbilden lassen!) und hört eigentlich nie auf.
    Und alle die, die mit Film angefangen haben, wissen was ich meine ... :D

    "Umfahren" und "umfahren" ist die gleiche Bezeichnung für das genaue Gegenteil.

  • Damals hat man sich ja auch jedes Foto überlegt - bei den Kosten...

    Heute mach ich ganze Belichtungsreihen, bis es sitzt.

    /Edit: Mit dem Dings hier hats Spaß gemacht, idiotischerweise hab ich die vor einiger Zeit verkauft:

    Da musste man das Thema echt beherrschen, um gute Bilder zu kriegen...

  • Oh ja, die gute alte Leica. Hatte ich auch (damals 80 Mark ost dafür bezahlt), nur das Filmeinlegen war etwas Glückssache, aber tolle, scharfe Bilder. Ist mir einmal passiert, dass ich mich über das 38ste Bild gefreut hatte, und dann noch eins, und dann machte es KLICK in meiner Birne, der Film war nicht eingefädelt. Tja, man war jung ...

    "Umfahren" und "umfahren" ist die gleiche Bezeichnung für das genaue Gegenteil.