Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 3.494 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. November 2018 um 21:25) ist von Ballistic.

  • Liebe Leute,

    heute habe ich mich mal wieder intensiver mit meiner HW45 beschäftigt und auf meinen Schweinchenkasten geschossen.

    Ich habe in den letzten Jahren nicht viel geschossen, aber alle Monate mal immer wieder, damit die Mechanik in Bewegung bleibt.

    Anfangs dieselt sie immer gerne mit gewisser Rauchentwicklung. Aber plötzlich, als kein Rauch mehr aus dem Lauf kam, so nach ca. 10 bis 15 Schuss, gab es wieder mal den starken Knall. Sie hat wieder auf Pyrotechnisch umgeschaltet. Hat mich nicht groß beeindruckt, da sie das ab und zu mal so macht, aber selten, obwohl ich nie was in den Luftkanal geschüttet habe.

    Was ich hin und wieder mache, ist die Laufdichtung leicht mit Silikonfett einzureiben, so auch heute wieder, aber nur einen Hauch.

    Der nächste Schuss wieder das Gleiche, der nächste wieder. Habe dann statt JSB ecaxt 0,51 gr. eine Gecko eingelegt, dann war Ruhe.

    Da ich Bedenken hatte, dass was kaputt gegangen sein könnte, habe ich sie erst mal 20 Min. in Ruhe gelassen und anschließend durch den Chrony geschossen (den kleinen, den man vor dem Lauf montiert) und sie hatte mit den JSB 166 m/s , 7,02 J. Also ganz normal.

    Habe das Ganze nochmal dreimal wiederholt zur Überprüfung und dann hat es wieder geknallt.

    Ich weiß jetzt nicht, ob schon mal jemand das Vergnügen hatte mit dieser Explosion durch den Chrony zu schießen.

    Die angezeigten Werten waren 229,9 m/s, 13,47 J.

    Kennt jemand dieses Phänomen?

    Wie gesagt, hin und wieder ist das immer mal vorgekommen, aber ich habe schon JSB mit 50 Schuß hintereinander rausgelassen, aber das hatte ich noch nie.

    Viele Grüße

    Martin

  • Hallo,

    wo kommt das Dieseln her? Es kann nur von Öl kommen, das im System zündet und so einen extra Schub gibt, der allerdings nicht kontrollierbar ist. Das Dieseln zerstört die Dichtungen. Wurde das Teil irgendwann überholt oder/und mit Ballistol geflutet?

    Es geschieht nichts ohne Ursache.

    Gruß Viper1497

  • Ich habe extra geschrieben, dass ich nie was in den Luftkanal geschüttet habe und auch nicht sonst wo hin.

    Ich hatte sie vor Jahren in der Garantiezeit mal bei Weihrauch, weil die 2. Spannstufe nicht mehr ging und seitdem habe ich nur Oberflächen gepflegt und Scharniere leicht geölt und auch vorher habe ich kein Öl oder sonstiges in den Luftkanal eingebracht. Die Weihrauchs hätten das wahrscheinlich bemerkt und mir was gehustet.

    Das kann es nicht sein, sonst wäre ich auch nicht so überrrascht gewesen.

    Viele Grüße

    Martin

  • Hallo,

    tut mir ja leid, wenn ich dich enttäusche, aber an der heißen Luft beim Komprimieren können sich nur Kohlenwasserstoffe entzünden, die entsprechend dünnflüssig sind. Wenn nichts da wäre könnte auch nichts zünden.

    Gruß Viper1497

  • Hallo,

    ich habe in diesem Forum schon viel über dieses Thema gelesen, auch alles, was seinerzeit Lt. Columbo geschrieben hat, aber hier muss ich Dich leider auch enttäuschen.

    Ich habe tatsächlich die in Frage kommenden Teile nie mit Kohlenwasserteilestoffe benetzt.

    Deshalb habe ich auch von einem "Phänomen" geschrieben.

    Gruß
    Martin

  • An der Feder wird genug Fett sein, um die ganze Pistole anzuzünden. Durch mechanische Manipulation kann es in den Kompressionsraum gelangen und dort zünden.

    Wenn es weiterhin auftritt und absolut unerwünscht ist, wäre eine Reinigung angesagt.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Hallo,

    es könnte sein, dass das Fett an der Dichtung sich teilweise zersetzt hat und damit Öl aussondert.

    Ich kann aus der Ferne nur eine ungefähre Diagnose stellen, die präziser wäre, wenn ich das Teil vor mir hätte.

    Kohlenwasserstoffe sind z. B: Fette und Öle.

    Gruß Viper1497

  • Wie gesagt, ich habe sie in der Vergangenheit selten und nur sporadisch für ein paar Schuss ab und zu benutzt.

    Vielleicht liegt hier tatsächlich der Hund begraben, dass sich was, so wie Viper 1497 anmerkt, zersetzt hat.

    Mich wundert aber, dass es bei der Gecko gleich vorbei war und mit JSB gleich wieder aufgetreten ist.

    Ich werde es einfach weiter beobachten, vielleicht legt es sich wieder.

    Ich wollte nur wissen, ob jemand so eine Erfahrung, und ich schwöre, ohne Manipulation schon mal gemacht hat.

    Aber 229 m/s sind schon eine Hausnummer!! Treffen ist aber nicht mehr drin.

    Viele Grüße

    Martin

  • Es ist so wie Markus sagt, da ist massig Fett drin. Wenn die HW45 dann noch die gleiche Eigenschaft hat wie die MP61, nämlich zwischendurch immer mal wieder was von dem Fett in den Kompressionsraum zu ziehen, dann kommt es immer mal wieder zum Dieseln. Das legt sich immer nach wenigen Schüssen, aber kehrt wieder wenn die Waffe eine weile gelegen hat.

    Nun scheint da die Art des Schmierstoffs und die abgegebene Menge so gut zu passen dass es nicht nur Raucht, sondern auch mehrfach zündet. Hatte ich bisher nur ein mal und das war auch nur ein Schuss. Dass das fast zum Dauerzustand wird ist wohl höchst selten und garantiert nicht gesund für die Waffe.

    Mein Rat: Zerlegen, reinigen und sinnvoll fetten. Oder es eben machen lassen.


    Mich wundert aber, dass es bei der Gecko gleich vorbei war und mit JSB gleich wieder aufgetreten ist.

    Bei den JSB baut sich ein minimal höherer Druck auf weil die eine weichere Bleimischung haben und besser im Lauf abdichten. Das wäre jetzt mal meine Theorie.

  • :S Leider ein generelles Weihrauch-Problem...


    Hallo,

    irgendwie verwundert es mich, dass Weihrauch zu viel Fett verwendet haben sollte und das auch noch mehrfach auftritt.

    Wenn die HW45 viel mehr bewegt, also benutzt wird, löst sich dann das Problem alleine, oder muss sie zerlegt und trocken gelegt werden, um das Problem zu lösen?

    Gruß Viper1497

  • Bei allem was bisher geschrieben wurde habe ich den Eindruck das hier eine Fettfüllung ausölt.
    Wahrscheinlich wird durch unglückliche Lagerung dieses Öl in / an den Kompressionsraum gebracht.
    Zunächst würde ich die LP mit der Mündung nach oben auf ein bis zwei Blatt Küchenrolle lagern.
    Dann kann Öl nach hinten abfließen. Ggf. Halterung bauen.

    Zerlegen und reinigen mag ja nicht unbedingt jedermanns Sache sein?

  • Hallo,

    irgendwie verwundert es mich, dass Weihrauch zu viel Fett verwendet haben sollte und das auch noch mehrfach auftritt.

    Wenn die HW45 viel mehr bewegt, also benutzt wird, löst sich dann das Problem alleine, oder muss sie zerlegt und trocken gelegt werden, um das Problem zu lösen?

    Gruß Viper1497

    Verwundert mich auch, ist aber so... Wer mal mehrere verschiedene HWs zerlegt hat, wird das kennen!

    Das Problem löst sich meist alleine, in der Form, dass sich die Kolbendichtung verabschiedet, da sich irgendwann bei ständigem Dieseln die Dichtlippe in Wohlgefallen bzw. Rauch auflöst!
    Auch schon 2 mal erlebt!

    Die Werksfettung ist auf alle Fälle von HW zu HW deutlich unterschiedlich!
    (Zu trocken hab ich aber erst einmal erlebt... Das war ne HW97)

  • Zunächst würde ich die LP mit der Mündung nach oben auf ein bis zwei Blatt Küchenrolle lagern.Dann kann Öl nach hinten abfließen. Ggf. Halterung bauen.

    Hinten befindet sich aber die Kompressionskammer. Sollte man daher nicht die Waffe andersherum lagern?

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Hinten befindet sich aber die Kompressionskammer. Sollte man daher nicht die Waffe andersherum lagern?


    Hallo,

    das meine ich auch so, dann kann das Öl wenigstens aus dem Lauf herauslaufen. Man könnte auch versuchen den Lauf mit Küchenpapier trocken zu bekommen.

    Allerdings werden diese Versuche wahrscheinlich wenig fruchten. Ich fürchte auseinander nehmen und neu zusammen bauen ist die bessere Lösung.

    Gruß Viper1497

  • Hinten befindet sich aber die Kompressionskammer. Sollte man daher nicht die Waffe andersherum lagern?

    das meine ich auch so, dann kann das Öl wenigstens aus dem Lauf herauslaufen.


    Tja, schwierige Frage, wenn's in den Lauf gerät ist auch nicht gut...?

  • Nach einer längeren Lagerung tritt diese "detonation" (Begriff lt. Cardew) gern mal auf. Auch wenn Du nach einer Komplettzerlegung die Kolbendichtung wirklich nur mit der mit Motorenöl benetzten Fingerkuppe eingerieben hast.

    Das scheint sich dann am tiefsten Punkt zu sammeln und das gebildete Reservoir wird nun wieder in Wallung versetzt.

    Nimm die Diabolos, bei denen es nicht "knallt". Schiess eine Zeit lang Stufe 1 mit mit den Gekos, auch am Anfang nach einer längeren Lagerungsphase. Wenn sich der Fetthaushalt erst reguliert hat, passt das lange.

    Andreas

  • Hallo,

    vielen Dank für die Hilfestellungen.

    Es ist tatsächlich so, dass die Pistole einige Wochen unbenutzt auf der Seite gelegen hat im kühlen Keller.


    Ich werde jetzt tatsächlich erst mal mit den Geckos handsam weiterschießen und sie auch in einem wärmeren Raum lagern. Ich habe nämlich von Haus aus den Eindruck, dass sie kalt stärker dieselt!!??

    Zerlegen traue ich mich nicht und einschicken kann ich sie immer noch, falls mir die Dichtung doch noch flöten geht.

    Bis jetzt bringt sie ja im "Normalzustand" noch anständige Werte mit ca 7 Joule.

    Viele Grüße

    Martin

  • Hallo,

    ich habe jetzt mal nachgeschaut. Ich habe sie am 04.03.2014 gekauft.

    Heißt das, dass sie alle paar Jahre zum "Ölwechsel", respektive Fettwechsel muss?

    Hat hier keiner eine ältere HW 45, bei dem das Geknalle nicht auftritt?

    Ich habe sie jetzt erst mal auf der Heizdecke, drehe sie regelmäßig um und lasse sie mal durchwärmen. Vielleicht vermischt das Ganze dann.

    Gruß Martin