Drosselung eines starken Luftgewehres (> 7,5 J) auf freie Stärke möglich?

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 14.856 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. November 2018 um 14:59) ist von Nashorn.

  • Es ist also unwahrscheinlich aber nicht ausgeschlossen, das ein Büchsenmacher ein EWB FX einkauft, damit dann den ersten Papierkram hat, eine Drosselung durchführt (wenn er es kann und diese am besten auch was taugt), ein F reinhaut, eine schriftliche Bescheinigung austellt und wieder Papierkram mit den Behören hat (EWB zu F?). Dafür dann XXX Euro haben möchte (berechtigt) und man die Waffe dann erhält. Bezahlt hat man diese bestimmt schon.. Rückgaberecht ausschließen ? Einzelanfertigung ?
    Wenn man dann zuhause schießt und feststellt, das die Waffe nicht trifft, hat man eventuell 1000 - 2000 Euro versenkt.

    Scheint mir etwas zu unsicher. :thumbdown:

  • Eben, möglich ja, aber eine Frage des (finaziellen) Aufwandes. Hinzu kommt der Umstand, dass man nicht selbst eine Schusswaffe abändern und aussagekräftig ausmessen darf.
    Da ist es deutlich einfacher entweder die eigenen Voraussetzungen zu schaffen um erlaubnispflichtige Waffen erwerben zu dürfen oder man sich eben eine freie Waffe aus. Die Auswahl an ferein Waffen und deren freien Individualisierungsmöglichkeiten sind ja fast unbegrenzt.

  • Ja, das stimmt schon.

    Mir würde eine WBK gar nichts bringen, außer dann schöne Luftgewehre im Tresor zu haben. Ich habe kein Interesse an einem Schützenverein bzw. jedes mal dahin fahren zu müssen, um schießen zu können.

    Um es aber theoretisch mal durchzuspielen:

    Was müsste ich tun, um z.B. dauerhaft eine Steyr Hunting 5 Auto 5.5mm 40 Joule besitzen zu dürfen ?

  • Hinzu kommt der Umstand, dass man nicht selbst eine Schusswaffe abändern und aussagekräftig ausmessen darf.

    Das darf man.
    Das Problem ist daß man den Besitz
    nicht erlangen darf.



    Was müsste ich tun, um z.B. dauerhaft eine Steyr Hunting 5 Auto 5.5mm 40 Joule besitzen zu dürfen ?

    WBK beantragen.
    Entweder als Sportschütze (wohl am einfachsten)
    oder als Jäger oder als Sammler.

    Mir würde eine WBK gar nichts bringen, außer dann schöne Luftgewehre im Tresor zu haben.

    Da du die Knifte jederzeit auf 7,5 Joule drosseln kannst
    darfst du damit auch zuhause schießen.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Hm, die Auto ist ein Selbstlader. Mir fällt da spontan keine Disziplin ein, in dem Fall würde "Sport" als Bedürfnis schonmal wegfallen... Auf dem ersten blick bliebe nur ein Jagdschein.

    Für einen Einzellader oder Repetierer würde ein Jahr im Verband, 18 Schießtermine mit EWB Waffen reichen. Damit kannst du dann ne gelbe WBK beantragen und solange du deine Schießtermine einhältst fleißig Waffen drauf eintragen. Sie müssen halt für ne Disziplin geeignet sein, ich meine FT hatte auch ne Energiegrenze von 16J oder so. Aber da werden die FT-Schützen mit EWB Waffen sicher eher was zu sagen können.

    Die Frage ist natürlich ob man, wenn man sich schon den Ärger mit Waffenschrank, Kontrollbesuchen, Anträgen und Bedürfnissen gibt, nicht gleich auch ein paar Heißgaser mit einkauft, Spaß machen die ja auch :)

    Friendly fire - isn't

  • Büchsenmacher finden, der die (erlaubnispflichtige) Waffe einkauft, bearbeiten will und kann.
    Der muss auch die Waffe bei einem Beschussamt prüfen lassen, die dann auch den F-Stempel anbringt.
    Waffe geht dann zum Büma zurück, der sie dann als freie Waffe verkaufen könnte.

    Das Hauptproblem dürfte darin bestehen, dass ein Büma sicherlich ZF-Montagen auf Waffen löten oder schrauben kann und ähnliche Dinge. Ebenso gibt es Büma, die auch die weit aufwändigere Waffenfertigung drauf haben.
    Aber ein Pressluftventil bzw. Regulator zu bearbeiten, ist eine andere Sache. Er wird eher versuchen mechanische Gleichteile zu finden, die einem F-LG entsprechen.
    Wenn das so einfach wäre, muss man auch die Frage stellen, warum hat das der Hersteller bzw. Importeur nicht vorgesehen, wo es doch was in D. zu verdienen gibt.
    Überhaupt dürfte der Sinn nach einem LG mit 7,5 J und 5,5 mm Kaliber eher gering sein. Es hat schon seinen Grund, warum 99,85 % aller LG in D. mit 4,5 mm verkauft werden.


  • Der muss auch die Waffe bei einem Beschussamt prüfen lassen, die dann auch den F-Stempel anbringt.

    Nein, muss er nicht. Er kann den Stempel selber anbringen.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Ich habe auch grad nochmal einiges zur gelben WBK durchgelesen und es scheint tatsächlich so zu sein, das es eine Disziplin geben muss, wo mit solcher Art Waffen geschossen wird ?!

    Field Target max. 16 Joule - keine Steyr Hunting 5A in offener Ausführung. In 16 Joule und mit Einzelschussmagazin möglich? Glaube ja.

    Also nur Jäger Luftgewehre über 16 Joule ?!

  • Field Target max. 16 Joule - keine Steyr Hunting 5A in offener Ausführung. In 16 Joule und mit Einzelschussmagazin möglich? Glaube ja.

    Es ist halt zu klären, ob ne 5A nicht ein Selbstlader ist. In dem Fall müsste sie auf Grün mit Voreintrag. Wie ein AR-15, dass ja bekanntlich tödlicher als tödlich ist :)

    Friendly fire - isn't

  • In irgendeiner zugelassenen Sportordnung, ich glaube vom BDMP, habe ich mehere Disziplinen gefunden für z.B. halbautomatische Druckluftwaffen über 7,5 Joule. Damit hat man jederzeit das Bedürfnis eine verbandsfremde, zugelassene Disziplin zu schießen.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Also nur Jäger Luftgewehre über 16 Joule ?!

    Wohl richtig erkannt und nach meinem Wissen ist das auch so.
    Aber für Jäger ist das in Sachen starkes LG auch nicht so einfach. Denn es gibt Bundesländer, die die Jagd mit Druckluftwaffen verbieten. Will ein im solchen Bundesland wohnender Jäger eine solche Waffe auf JS erwerben, muss er die dauerhafte (!) Nutzungsmöglichkeit in einem anderen Bundesland, wo diese Waffenart zur Jagd zulässig ist, belegen können. Das kann der Jäger, wenn er in dem Bundesland eine Jagdpacht oder mindestens Behehungsschein hat.
    Aber da so ein starkes LG nur einen extrem geringen jagdlichen Nutzen hat und jeder Jäger völlig beliebige scharfe Schusswaffen erwerben darf, kenne ich keinen Jäger, der unbedingt so ein starkes LG haben will. Letztlich kommt der Umstand, dass "kleine" Feuerwaffen aufgrund einfacherer Technik meistens sogar deutlich günstiger sind und dessen Reichweite und Energien in weit höheren Regionen spielen.
    Eine Fuchs kann man nicht mit einem noch so starken LG auf 100 m sicher schießen. Kleinwild auf kurzer Distanz schießen wir mit der Flinte und Schrot.

  • In irgendeiner zugelassenen Sportordnung, ich glaube vom BDMP, habe ich mehere Disziplinen gefunden für z.B. halbautomatische Druckluftwaffen über 7,5 Joule. Damit hat man jederzeit das Bedürfnis eine verbandsfremde, zugelassene Disziplin zu schießen.

    Der BDMP hat tatsächlich Disziplinen für CO2 und Druckluftwaffen über 7,5 J in der Sportordnung, sogar im Kaliber 4,5 und 5,5 mm. Jedoch keine Halbautomaten.
    Hier sind alle offiziellen Sportordnungen aller Verbände einsehbar:
    https://www.bva.bund.de/DE/Services/Bu…ort_inhalt.html

    Mit dem verbandsfremden Disziplinen ist das aber so eine Sache.
    Zwar darf man damit auch als Gastschütze diese Disziplinen schießen, aber wenn in der Sportordnung eines Verbandes Disziplinen gelistet sind, bedeutet das noch lange nicht, dass man diese auch in jedem Schützenverein dieses Verbandes diese auch schießen kann. Der Schießstand muss dafür auch eingerichtet sein.

    Außerdem bekommt man nur ein Bedürfnis für eine erlaubnispflichtige Waffe, wenn man auch Mitglied dieses Verbandes ist.

    Wer bereits Inhaber einer gelben WBK ist, kann aber alle sportlich nutzbaren Waffen auch ohne Einzelbedürfnis erwerben. Somit sind auch erlaubnispflichtige LG möglich, und so wie sich die Sportordnung des BDMP liest, ohne Begrenzung. Aber auf der gelben WBK sind keine halbautomatischen Waffen möglich. Diese bedürfen einer grünen WBK, was als Sportschütze ein Einzelbedürfnis eines Verbandes möglich ist, dem er auch angehörig ist, was auch für den Erstantrag einer gelben WBK nötig ist.
    Wer diese Waffenart auf Gelb erwirbt, sollte sich aber auch um eine Schießmöglichkeit kümmern und wenigstens ein paar Schießtermine dieses Vereins im Schießbuch belegen können.

  • Eine Fuchs kann man nicht mit einem noch so starken LG auf 100 m sicher schießen.

    Würden 1400 Joule nicht evtl. doch reichen?

    Ausserdem würde ich das LG als Jäger zur leisen
    Schädlingsbekämpfung einsetzen.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Würden 1400 Joule nicht evtl. doch reichen?

    Ich wusste dass diese Frage kommt.
    Natürlich, aber die Energie eher von Masse der Geschosse kommt und weniger durch Geschwindigkeit, ist dementsprechend die Flugparabel ungünstig zur Jagd. Man darf nicht vergessen, wir Jäger schießen auf sehr unterschiedliche Distanzen und justieren nicht dafür das ZF vor dem Schuss.

    Ausserdem würde ich das LG als Jäger zur leisen
    Schädlingsbekämpfung einsetzen.

    Im Revier brauchen wir nicht leise schießen. Wer meint einen Fuchs mit seiner 300 WinMag zu erlegen, kann da je gerne tun. Das wird er wahrscheinlich auch tun, wenn er gerade diese Waffe dabei hat. Bevor die Frage kommt - wir begehren den Schalldämpfer zum Schutz unseres Gehörs und den des Jagdhundes.
    Die Bejagung von Schädlingen auf Friedhöfen ist ein absoluter Sonderfall. Derjenige kann ja gerne dafür die Mittel einsetzen, die ihm dann erlaubt sind.

  • Natürlich, aber die Energie eher von Masse der Geschosse kommt und weniger durch Geschwindigkeit, ist dementsprechend die Flugparabel ungünstig zur Jagd.

    Schneller als eine .22er ist die Murmel schon ;)

    Die Bejagung von Schädlingen auf Friedhöfen ist ein absoluter Sonderfall.

    Solche Fälle gibt es mehr. Tauben in Parks,
    Ratten im Industriegebiet ...
    Wer als Jäger eine Luftpuste anmelden will
    findet sicher eine Ausrede Begründung. :)

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Irgendwie wird gerne ein wichtiger, sogar explizit erwähnter Grund zum Erwerb auf Jagdschein vergessen: jagdliches Schiesstraining einschließlich jagdlicher Wettkämpfe.
    Daher sollte man auch locker ein LG dafür bekommen können.
    Auch Field Target sollte als Disziplin begründbar sein, denn ein Verband ist im WaffG nicht festgeschrieben und Field Target ist laut Punkt 1 der FT Sportordnung eine Jagdsimulation. So sollte man auch in Bundesländern mit Verbot der Jagd mit Luftgewehren ein LG auf den Jagdschein bekommen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Ja, aber sicher auch mit dem 5-fachen Gewicht. Das bedeutet, die für uns wichtige GEE ist gering.

    Für die ballistische Kurve ist das Gewicht fast irrelevant,
    die Murmel behält aber Ihre Geschwindigkeit länger bei
    so daß die Kurve minimal flacher[sic!] wird.
    Es ist also genau umgekehrt, die GEE ist größer (die
    Energie ja auch).

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.