Fragen zu LG 10m aufgelegt

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 6.918 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Mai 2019 um 19:43) ist von malcomdz.

  • Hallo liebe Schützengemeinde,

    ich versuche mich nun seit etwa 2 Monaten in 10m stehend aufgelegt, derzeit noch ohne Vereinsmitgliedschaft (weil ich hier in der Oststeiermark noch keinen mit geeigneter Anlage gefunden habe). Andererseits kann ich im Haus auf 10m schießen, ohne Mitbewohner oder Haustiere zu gefährden.
    Ich verwende ein gebraucht gekauftes Walther LG300 im Schichtholzschaft, Auflagekeil war dabei.
    Auch wenn ich jetzt noch weit von einer wettkampftauglichen Leistung entfernt bin, möchte ich mich mit Anschlag und Ausrüstung im Rahmen des Zulässigen halten, um nicht später mal umlernen zu müssen.

    Ich würde nun gerne den Auflagepunkt weiter nach vorne bringen. Dazu hab ich in verschiedenen im Internet verfügbaren Sportordnungen und Fachartikeln z.T. widersprüchliche Aussagen gefunden: einerseits ist die Länge des Vorderschafts nicht beschränkt, andererseits darf der Auflagekeil aber nicht vor den Vorderschaft ragen (fand ich in einer Artikelreihe des bayrischen Schützenbundes). Eine "Verlängerung" des Vorderschafts durch einen Anbauteil (keilförmig oder nicht) ist also offenbar nicht zulässig?

    Zum Anschlag: in verschiedenen Quellen (z.B. Reinkemeier, Bühlmann et. al, Gewehrtraining 2008) wird empfohlen, die linke Hand (bei Rechtsschützen, no na) auf den Lauf zu legen; es werden sogar Spezialteile zum Anbau auf der Diopterschiene dafür angeboten. Andererseits fand ich eine Sportordung der o.Ö. Schützenbundes für das Auflageschießen, in dem diese Haltung ausdrücklich verboten ist.
    Gibt es eigentlich eine überregionale Sportordnung für das Auflageschießen?

    LG Hannes

  • Gibts bestimmt, auch wenn ich da nichts genaueres kenne.

    Zur Hand: Je nachdem, wie hoch dein Gewehr liegt, ist es sehr bequem, mit der Linken den Hinterschaft zu stützen. Der Ellenbogen liegt dabei auf dem Tisch auf.

  • Gibt es eigentlich eine überregionale Sportordnung für das Auflageschießen?

    Ja, der DSB hat offiziell Auflagedisziplinen für LG, LP und KK ab der Altersklasse. Das Alter war früher mal 46 Jahre, soll nun etwas früher erlaubt sein.
    Der Auflagepunkt bzw. die Länge und Breite der Auflage ist vorgegeben. Steht in der Sportordnung des DSB.
    Auch eine Handauflage ist zulässig. Dafür gibt es Anbauteile, die aber nicht in/an der Schiene befestigt werden, sondern seitlich an den Systemschrauben. Daher sind diese Handauflagen auch modellabhängig.
    Da du von Auflagekeil sprichst, deutet das auf eine umgerüstete der Schützenklasse hin. Das kann man so machen, aber wenn man das "richtig" machen will, gehört auch eine Diopter Rückverlagerung, wie auch Visierlinienerhöhung dazu. Das kommt ergonomisch dem stehenden Anschlag entgegen und man muss nicht so krumm und vorgebeugt stehen. Vergleiche dazu die LG mit Auflageschaft.
    In der Altersklasse ist auch das Adlerauge oder vergleichbare Zielhilfen zulässig.
    Die Auflageschützen schießen regelmäßig 300 Ringe von 30 Schuss. Es geht dann nur noch um die Innenzehner, bzw. Teilerwertung.

    Nachtrag:
    Hier findet man alle offiziell genehmigten Sportordnungen aller Schießsportverbände in der jeweils aktuellsten Fassung:
    https://www.bva.bund.de/DE/Services/Bu…ort_inhalt.html

  • Floppyk: vielen Dank für den link!
    Wie Du richtig bemerkst, ist der Schaft der einfachste damals (ca. 2009) angebotene aus Schichtholz, kein Alutec. Der Auflagekeil ist ein Anbauteil, dürfte aber Originalzubehör sein.
    Zur VLE: ich verwende die Centra Block, im Moment ohne Distanzstücke (d.h. nur 11mm Erhöhung) und ca. 40mm Rückverlagerung. Das passt mit dem Verstellbereich der Schaftbacke. Um noch höher zu kommen müsste ich die Schaftbacke ersetzen oder zumindest die Schrauben, mit denen die Schaftbacke eingestellt werden kann, durch längere ersetzen. Als Schaftkappe verwende ich eine Gehmann Position statt der originalen, mit 30mm Schaftverlängerungen. Macht in Summe schon ein viel "griffigeres" Gefühl an der Schulter. Die Kopfhaltung ist sicher noch verbesserungswürdig, aber einigermaßen entspannt und im Moment sicher nicht mein größtes Problem. Das besteht einfach darin, den Nullpunkt reproduzierbar zu bekommen und einfach ruhiger zu werden :S .
    Zum Adlerauge: ist mir bewusst, aber im Moment versuch ich es noch ohne, weil ich sonst auch die Schiessbrille anpassen lassen müsste.

    Geldmarschall: ich meinte die Disziplin "stehend aufgelegt", nicht benchrest oder so. Kein Tisch, nur ein Auflagestativ mit einer Auflage aus Rundmaterial.

    LG Hannes

  • Nachtrag zur Kopfhaltung: wie man sich doch täuschen kann...
    In dem Beitrag vorhin meinte ich noch, meine (zu niedrige) Kopfhaltung sie nicht das vorrangige Problem mit dem Anschlag.
    In der Zwischenzeit hab ich

    • die VLE AUF 23mm erhöht
    • die Schrauben der Schaftbacke durch längere ersetzt
    • einen "Tastpunkt" auf der Schaftbacke angebracht
    • die Schaftkappe minimal um die Längsachse gedreht und nach außen (d.h. zum Arm hin) geschränkt

    Und voila: auf einmal spüre ich die korrekte Position der Wange (des Jochbeins, um genau zu sein) auf der Schaftbacke und, viel wichtiger, ich hab so etwas wie einen Nullpunkt 8o (d.h. der erste Blick durch die Visierung trifft bereits die Scheibe).

    Und plötzlich ist auch das Zielbild meistens scharf... :D

  • Falls sich der Kommentar auf den Tastpunkt bezieht:
    Dadurch spürt man den Abstand zum Diopter, auch mit geschlossenen/abgewendeten Augen. Von diesem Abstand hängt wiederum die scheinbare Größe des Korntunnels im Gesichtsfeld, das durch die Irisblende des Diopters begrenzt ist, ab.
    Man spürt also, ob der Kopf richtig / zu weit vorne / zu weit hinten auf der Schaftbacke liegt, noch bevor man durch die Visierung blickt.
    Was ich mit dem Nachtrag eigentlich sagen wollte ist, dass man bei der Beurteilung des eigenen Verbesserungspotentials allzu leicht irre geht.

    LG Hannes

  • hilfreich ist eine schießjacke. Oder Weste. Ich bin Auflage Schütze im DSB. Dort erlaubt ( zumindest im SSB) ab dem Jahr wo Mann 51 wird.
    Zum stehen. Ich komme gut zurecht mit etwa schulterbreit auseiner stehenden Füßen. Fast paralell zum Tisch. Auflage Punkt meines Gewehr soweit vorn wie möglich. Übrigens eine Walther 300 xt alutec mit Vorherrschaft Auflage.
    Hand legen ich oben auf den Lauf. Möglichst immer an die selbe Stelle. Ich nutze eine Erhöhung 15 mm adlerauge 0,75. Dazu irisblendemit dioptrienausgleich. Ja im Alter eben.... keine rückverlagerung.
    Wichtig ist fest zu stehen. Schuhe mit flacher Sohle mit viel Fläche. Ich trage gern diese Schuhe mit memoryfoam.....
    Auch wichtig die Schulter nicht anspannen oder hochziehen. Locker stehen. Es mus bequem sein.
    So komme ich relativ oft an oder über 315 Ringe bei 30 Schuß.
    Im Training einen Marathon geschossen. 100 Schuß 1043,7. Sicher geht mehr....
    Für mehr Infos einfach fragen....

    Walther 300xt
    Smith&Wesson 586 und Baikal IJ61 liegen im Keller ungenutz

  • So komme ich relativ oft an oder über 315 Ringe bei 30 Schuß.
    Im Training einen Marathon geschossen. 100 Schuß 1043,7. Sicher geht mehr....
    Für mehr Infos einfach fragen....

    Du solltest den "nicht" DSB Schützen das mit den Teilern mal erklären.
    Ich war sehr verwirrt als mir einer unserer Auflageschützen was von 311 Ringen mit 30 Schuss erzählte.
    So ganz habe ich es immer noch nicht verstanden, obwohl google mein Freund ist. Ich verlasse mich da auf die Auswertemaschine und die Meyton Anlage.

  • Ich glaube, das ist relativ einfach, zumindest wenn ich es richtig verstanden habe ^^ . Also, die "10" ist ja nur noch ein Punkt. Wenn man die "10" gerade so einreißt, hat man bei Zehntelteilung eine 10,1. Trifft man die "10" absolut mittig, hat man eine 10,9. Bei den anderen Ringen ist es genauso. Den jeweiligen Ring angerissen ergibt eine X,0, den nächsthöheren Ring oder bei "10" Punkt gerade so nicht berührt ergibt eine X,9.
    Sehr ärgerlich sind also viele 9,9 welche letztlich nur eine "9" sind. 30 mal 10,9 ergeben also maximale 327.

    Bei den o.g. 1043,7 im 100 Schuß Marathon können also durchaus nur "10" getroffen worden sein, allerdings können da auch einige "9" oder gar "8" dabeigewesen sein, die über "hohe" "10" kompensiert wurden.

  • Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, gibt es aber keine Teilerwertung in den Auflagedisziplinen. Auflage bedeutet auch Alters- und Seniorenklasse.

  • Bei den o.g. 1043,7 im 100 Schuß Marathon können also durchaus nur "10" getroffen worden sein, allerdings können da auch einige "9" oder gar "8" dabeigewesen sein, die über "hohe" "10" kompensiert wurden.

    Richtig erklärt. Auch das mit den zehnteln.
    Es waren 5 neuner dabei....

    Richtig Altersklasse ist aber in Sachsen keine Auflage klasse. Ab Senioren 1.

    Teiler....
    Das ist hier recht gut erklärt
    Teilerschießen

    Das ist sozusagen "Schießen für Fortgeschrittene".
    Dies bedeutet :
    Man geht davon aus, dass die Schützen ins Schwarze treffen - und misst lediglich den Abstand von der absoluten Mitte.
    Und zwar in tausendstel Millimeter beim Luftgewehrschießen und in hundertstel Millimeter beim Kleinkaliberschießen.
    Was wiederum mit der Tatsache zusammenhängt, dass Luftgewehre wesentlich präziser schießen als Kleinkalibergewehre.
    Die Schützen können sofort erkennen, dass ein 3,5-Teiler LG im Prinzip genau so viel wert ist wie ein 187-Teiler KK.
    Wohlgemerkt - wir reden hier über tausendstel Millimeter !
    Legt man die Scheiben nebeneinander, so sieht man kaum einen Unterschied. Und in solchen Fällen muß "Kollege Computer" ran. Ein spezieller Scanner sieht sich das Einschußloch genau an, analysiert Größe und Lage und errechnet dann den Mittelpunkt des Loches.
    Dies bedeutet auch, dass beim Schießen um Ringe mehrere Chancen bestehen, während beim Schießen um Teiler der einzige Treffer wichtig ist.
    Und dies wiederum bedeutet, dass neben Können auch mehr Glück im Spiel ist.

    Den besten Teiler zu schießen ist wirklich Glück. Schon bei einer 10,9 ist Glück dabei. Zumindest bei mir, soll ja Leute geben die die sehr oft treffen.....
    Teilerwertung wird gerne bei Preisschießen genutzt. Wie zb beim Walthercup im Januar in Berlin. Da bin ich jedes Jahr anzutreffen. Der erste Preis ist immer eine Walther Matchwaffe...... Ich habe noch keine abbekommen. Aber schon eine Gewehrtasche gewonnen die ich gerade auch brauchte....

    Walther 300xt
    Smith&Wesson 586 und Baikal IJ61 liegen im Keller ungenutz

    Einmal editiert, zuletzt von malcomdz (10. Mai 2019 um 20:38)

  • Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, gibt es aber keine Teilerwertung in den Auflagedisziplinen.

    Alle LG-Auflage-Rundenwettkämpfe und Meisterschaften im Bereich des DSB werden seit der Saison 2018/2019 nur noch mit Zehntelwertung ausgetragen!

    Richtig glücklich ist ein Grüner erst, wenn er anderen etwas verbieten kann.
    Ein Staat ist immer nur so frei wie sein Waffengesetz.


  • Hallo,


    meines Wissens durfte man nur eine einzige Optik an der Auflagewaffe haben. Entweder Adlerauge (vorne) oder Diopter mit Optik (hinten). Bei Meisterschaften wurde dieser Punkt bisher überprüft.

    Welches Korn verwendet ihr? Welcher Durchmesser? Benutzt jemand die verstellbaren Durchmesser?

    Gruß Viper1497

  • verstellbares Irisringkorn benutze ich. Aber einmal die richtige Größe gefunden fummel ich da eigentlich nicht dran rum.
    Zur Optik. Richtig nur eine erlaubt. Hab ich ein Adlerauge am Korntunnel verbaut und am Diopter eine verstellbare Irisblende mit Farb und Polarisations Filter mit Dioptrienausgleich. Keine vergrößernde Optik. Ist sozusagen dasselbe wie eine Schießbrille oder Glas vor dem Diopter.
    Und ich habe erfolgreich einen guten Platz bei der sächsischer LM belegt. Und die Kontrolle natürlich bestanden. War einer der glücklichen die nach dem Wettkampf ausgelost waren.

    Walther 300xt
    Smith&Wesson 586 und Baikal IJ61 liegen im Keller ungenutz

  • verstellbares Irisringkorn benutze ich. Aber einmal die richtige Größe gefunden fummel ich da eigentlich nicht dran rum.
    Zur Optik. Richtig nur eine erlaubt. Hab ich ein Adlerauge am Korntunnel verbaut und am Diopter eine verstellbare Irisblende mit Farb und Polarisations Filter mit Dioptrienausgleich. Keine vergrößernde Optik. Ist sozusagen dasselbe wie eine Schießbrille oder Glas vor dem Diopter.
    Und ich habe erfolgreich einen guten Platz bei der sächsischer LM belegt. Und die Kontrolle natürlich bestanden. War einer der glücklichen die nach dem Wettkampf ausgelost waren.


    Hallo,

    wie hast du den Durchmesser des passenden Iriskornes herausgefunden. M.E. gibt es nur zwei Möglichkeiten entweder verschiedene Glasringkorne aus zu probieren oder ein verstellbares Irisringkorn zu benutzen. Die erste Variante ist wesentlich preiswerter als die zweite Variante.
    Wenn ich verschiedene Adleraugen benutze muss ich auf jeden Fall am Irisringkorn drehen, damit es wieder passt. Auf manchen Schützenständen muss das Adlerauge variiert werden.

    Gruß Viper1497

  • wie hast du den Durchmesser des passenden Iriskornes herausgefunden. M.E. gibt es nur zwei Möglichkeiten entweder verschiedene Glasringkorne aus zu probieren oder ein verstellbares Irisringkorn zu benutzen. Die erste Variante ist wesentlich preiswerter als die zweite Variante.
    Wenn ich verschiedene Adleraugen benutze muss ich auf jeden Fall am Irisringkorn drehen, damit es wieder passt. Auf manchen Schützenständen muss das Adlerauge variiert werden.

    Gruß Viper1497

    muss? auf manchen Schützenständen das Adlerauge variiert werden? Wieso? Ich habe eins und das nutze ich auf allen Ständen.
    Rausgefunden die Größe des Ringkorn ganz einfach. Im Verein helfen wir uns gegenseitig. Erst die ein oder andere Größe getestet dann ein verstellbares probiert. Ich fand es gut das ich da noch ein wenig rumprobieren kann..... Also einfach eins organisiert....

    Walther 300xt
    Smith&Wesson 586 und Baikal IJ61 liegen im Keller ungenutz