Waffen-Posse geht weiter Ärger mit Anti-Terror-Ausrüstung der Berliner Polizei

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 3.711 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Dezember 2018 um 12:53) ist von Olja.


  • Wobei es ja einen feinen Unterschied macht, ob der Kollege dagegen zustößt oder er nur dagegen zu stoßen muss...


    Der Rest des Artikels ist ja eigentlich ein peinliches Selbsteingeständnis der behördlichen Unfähigkeit: Koffer nicht mitbestellt, veraltete Schießstände ohne vernünftige Lüftung, herumtollende Beamte im Mannschaftstransporter, die die Aimpoints der Kollegen kaputtmachen (und ein Aimpoint ist außerhalb Berlins weltweit sehr stabil und ebenfalls im SEK-Einsatz). Und auf die Muni müssen wohl Aufkleber: Ein Treffer kann Ihre Gesundheit gefährden. Berlin ist arm, aber schon lange nicht mehr sexy - arm und armselig...


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Ist zwar nicht in Berlin passiert sondern in Bayern (Landshut?) aber aufgrund der u.s. Auszug einer Pressemeldung frag ich intressehalber hier mal nach:

    "...gelang es dem Beschuldigten die Waffe aus dem Holster des Polizeibeamten zu entreissen. Nachdem er die Waffe durchlud, richtete er sie gezielt auf den Oberkörper eines weiteren Polizeibeamten und versuchte mehrfach abzudrücken.“ Nur einer zusätzlich eingebauten Sicherung ist es zu verdanken, dass sich kein Schuss löste...."

    Meine Frage: Welche Dienstwaffe/Sicherung und tragen Polizeibeamte immer mit leerem Patronenlager (Vorschrift)?
    Da waren laut Bericht drei Beamte vor Ort und ich bin doch sehr verwundert das es selbst bei einem solchen Szenario nicht zum Waffeinsatz durch die Beamten kam...soweit ich dem Bericht entnehmen kann wurden im weiteren Verlauf alle Beteiligten verletzt, ein Beamter davon ist langfristig arbeitsunfaehig.

    Alle sachlichen Kommentare sind willkommen, insbesondere von Foristen die mit Polizeilichen Verfahren vertraut sind!

    Vielen Dank!

  • Die Dienstwaffen der Polizei haben keine manuelle Sicherung, die den Schuss verhindern würden.
    Weiterhin führt die Polizei ihre Schusswaffe grundsätzlich fertiggeladen im Holster. Die aktuellen Holster verfügen aber über eine Wegnahmesicherung, die erst entriegelt werden muss.

  • Die bayrische Polizei setzt die HK SFP9 ein und
    die gibt es auch mit manueller Sicherung.
    Falls es noch eine P7 war, die hat eine Handballen-
    Sicherung an der sogar die Polizisten scheitern.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Die P7 ist m.W. nun bundesweit Geschichte.
    Die neue H&K SFP9 gibt es - wie alle Waffen von H&K - in mehreren Versionen. Die Polizei hat bzw. wird Versionen ohne Sicherung bekommen.

  • Die SFP9 wird derzeit ausgegeben, es sind noch P7 im Einsatz.
    Bist du sicher daß alle Polizisten die Version ohne Sicherung
    erhalten haben? Ich habe auf die Schnelle nichts dazu gefunden.
    Nach dem Bericht tippe ich aber ohnehin auf eine P7.

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  • Bist du sicher daß alle Polizisten die Version ohne Sicherung
    erhalten haben?

    Suche mal der technischen Richtlinie TR zur Ausschreibung von Dienstwaffen. Ich bin zwar nicht sicher, ob ich auf dem letzten Stand bin, aber in der mir bekannten Version sind Forderungen enthalten, die die Waffen einhalten müssen, um an der Ausschreibung teilzunehmen.

  • OK, also war das ziemlich sicher eine P7.
    Davon sind noch etliche im Umlauf.

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  • Die bayrische Polizei setzt die HK SFP9 ein und
    die gibt es auch mit manueller Sicherung.
    Falls es noch eine P7 war, die hat eine Handballen-
    Sicherung an der sogar die Polizisten scheitern.


    Hallo,

    eine solche Handballensicherung ist an einer Kurzwaffe nichts Neues. Wenn an dieser Sicherung sogar Polizisten scheitern, dann frage ich mich, wann die mit ihrer Dienstwaffe das letzte mal geschossen haben. Jemand, der eine solche KW zum ersten mal in die Hand bekommt, kann
    möglicherweise Probleme haben. Allerdings wenn man das Griffstück richtig in die Hand nimmt, ist die Sicherung gelöst.

    Weiterhin sind bei den Dienstwaffen der Polizei anscheinend Veränderung eingebaut, die zivil nicht vorhanden sind. Das Abzugsgewicht ist erhöht. Bei den Mindestwerten, die hier gefordert sind, kann ein Ungeübter schon mal kräftig mit dem Zeigefinger vorher üben.


    Gruß Viper1497

  • eine solche Handballensicherung ist an einer Kurzwaffe nichts Neues.

    Die P7 hat keine Handballensicherung. Die gibt es u.a. bei der 1911'er.
    Die P7 hat eine Griffstücksicherung, die mit den drei unteren Fingern bedient wird. Sie ist deswegen in Verruf geraten, weil viele Menschen Koordinierungsschwierigkeiten zwischen den einzelnen Fingern haben.
    Als grober Vergleich würde ich den Vulcan-Gruß nennen, die V-förmige Spreizung zwischen Mittel- und Ringfinger. Das bekommt auch nicht jeder hin.

    So sind unbeabsichtige Schussauslösungen mit der P7 bekannt, weil Polizisten nur die Sicherung drücken wollen, haben aber auch den Abzug gedrückt. Da mit der Griffstücksicherung auch der Schlagbolzen vorgespannt wird, kam es wohl auch zur Schussabgabe, wenn der erst Abzug gedrückt und dann die Griffstücksicherung betätigt wurde. Insgesamt eine ergonomische Fehlentwicklung der Fa. H&K.

  • Hallo,

    die Handballensicherung kenne ich von den „1911er“ Modellen. Die HK P7 war vor einiger Zeit bei der BW eingeführt worden, wurde aber nach einem Los gestoppt und die HK P8 genommen. Die alten HK P7 bekamen die Feldjäger, die brauchen eh keine Waffen, weil sie nur im Holster dabei sein muss zum Ansehen.

    Zum Thema Sicherung der HK P7. Eine solche Sicherung, die man mit den Fingern drücken muss, sollte man hinbekommen, wenn man nicht gerade ein Grobmotoriker ist. Allerdings haben anscheinend einige Leute Problem, wenn sie die Finger spannen müssen den Zeigefinger nicht zu spannen, weil hier immer noch der Abzug ist.


    Gruß Viper1497

    Einmal editiert, zuletzt von Viper1497 (7. November 2018 um 20:10)

  • Schaut also ganz nach P7 aus...der Fluch der Griffsicherung ein unerwarteter Segen.
    Mit der SFP9 waere die Geschichte wohl anderst ausgegangen :-0

    Danke fuer die Infos an alle!

  • Zum Thema Sicherung der HK P7. Eine solche Sicherung, die man mit den Fingern drücken muss, sollte man hinbekommen, wenn man nicht gerade ein Grobmotoriker ist. Allerdings haben anscheinend einige Leute Problem, wenn sie die Finger spannen müssen den Zeigefinger nicht zu spannen, weil hier immer noch der Abzug ist.

    Naja, in der Praxis hat sich diese Art der Sicherung halt als mist erwiesen, weil eben offensichtlich genug Leute schwierigkeiten haben, die 3 Finger unabhängig vom Zeigefinger zu bewegen, vor allem in Stresssituationen. Klar könnte man das mit mehr Training kompensieren (ich bin eh der Meinung, dass die meisten Polizisten zu wenig Training an der Waffe genießen), allerdings ist das System halt inherent Quark, da gibts dann heute zum Glück bessere Lösungen.

    Friendly fire - isn't

  • Hallo,

    die Dienstwaffen der Polizei sind, bezüglich der Hersteller, ganz verschieden. Die Länder schreiben Lose aus und kaufen, wer vermutlich am günstigsten die Waffe anbietet. Hierdurch kommen diverse Hersteller vor, die das Baumuster, das ursprünglich neu, als 9 mm Luger, eingeführt wurde, (nach)bauen.

    Eine unabsichtliche Schussabgabe ist anscheinend das große Problem der Polizei. Vor wenigen Wochen las ich in der Presse, dass man dieses Problem dadurch lösen möchte, dass man das Abzugsgewicht auf 5 kg erhöht. Das wäre gefühlsmäßig ein hoher Wert.

    Gruß Viper1497

  • Man könnte auch die Schlagbolzen ausbauen, dann bleibt die unbeabsichtigte Schussabgabe auch aus.

    Ich verstehe nicht, wie Polizeien überall ganz gut mit Standarddienstwaffen mit 2,5-3,5kg Abzugsgewicht klarkommen und die Deutschen Polizisten mit 4 oder mehr kg Abzugsgewicht ständig ungewollte Schussabgaben haben sollen. Da scheint es ein ziemliches Ausblidungsdefizit zu geben, kann ja nicht so schwer sein, bei ner PPQ oder SFP9 den Finger geradezuhalten...

    Friendly fire - isn't