Haenel 311

  • Das hier vorgestellte Gewehr ist das Haenel Sportschützenmodell 311.
    Es wurde auch unter der Bezeichnung 3.112 sowie 311.2 angeboten.

    Dieses Modell wurde ca. von 1964 bis 1979 gebaut.
    Der Schaft ist Buchenholz und wurde, wie es typisch für Haenel Gewehre ist, nussbaumfarbig gebeitzt.
    Es ist 1110 mm lang und wiegt immerhin stolze 3200 g.
    Der Lauf ist starr und besitzt 12 Züge auf einer Länge von ca. 415mm.
    Es ist ein Einzellader im Kaliber 4,5mm der mittels Spannhebel gespannt wird.
    Hauptverwendungszweck war das Wettkampf- bzw. Matchschießen.
    Die Seriennummer dieses Exemplars lautet 27699 und es ist mit 1Q gestempelt.

    Eines der Besonderheiten dieses Modells ist wohl die Ladeklappe.

    Der Diabolo wird von oben mit dem Kopf nach unten in die Ladeöffnung eingeführt. Ein Reindrücken ist nicht nötig. Da die Bohrung in der Ladeöffnung etwas größer als 4,5 mm ist, kann man ihn einfach "hineinplumpsen" lassen. Durch das umlegen des Ladeklappenhebels wird er um 90 Grad gedreht und liegt dann direkt vor der Lauföffnung.
    Da die Walze einen recht großen Durchmesser besitzt kann man prinzipiell alle Arten von Diabolos laden. Praktisch sollte man bei Matchmunition bleiben, da das Gewehr hierfür ausgelegt ist.
    Hier ein Bild der ausgebauten Ladewalze.

    Diese Walze sitzt exakt in einer Bohrung im System und wird dort durch zwei seitliche Platten fixiert.

    Das Abzugssystem ist die sogenannte "Mehrstufige Abzugseinrichtung". Man kann mittels Schrauben sowohl den Abzugswiderstand wie auch den Vorweg einstellen.

    Der Abzug hat einen klaren Druckpunkt und man benötigt erstaunlich wenig Kraft zum Abziehen.
    Gesichert wird beim Spannen automatisch durch einen Sperrschieber.
    Sie ist ähnlich gestaltet wie beim 310 und das Gewehr wird durch Reindrücken der Sicherung entsichert. Zusätzlich dient die Ladeklappe als Sicherung. Solange sie geöffnet ist, kann der Diabolo den Lauf nicht verlassen.
    Die vordere Wechselkornaufnahme ist bei meinem Modell mit einem Ringkorn ausgestattet.

    Hinten wird mittels Diopter visiert.

    Die Blende läßt sich in Höhe und Seite mittels Rädchen verschieben.
    Hier fehlt allerdings, wie bei moderneren Gewehren üblich, die Bezeichnung für Rechts, Links, Hoch und Tief. Mit ein wenig Probieren hat man es allerdings recht schnell herausgefunden.
    Eine Besonderheit dieses Diopters ist wohl der sogenannte "Blendenrevolver".
    Mittels eines kleinen Rächens hinter der Gummiblende kann man insgesammt 6 verschiedene Lochblendengrößen von 0,8mm bis 1,6mm auswählen.

    Das Diopter kann durch Halbwellenarretierung auf der Visierschiene über Rasten in 12 verschiedenen Abständen zum Auge verschoben werden.
    Vorne am System befindet sich noch eine kleine Prismenschiene auf der ein optionales Mikrometervisier befestigt werden kann.
    Dann müßte das Ringkorn allerdings gegen ein Balkenkorn ausgetauscht werden.
    Das Gewehr liegt dank seines Schafts mit Pistolengriff und der höher gezogenen Schaftbacke sehr gut in der Hand. Das Spannen geht erstaunlich leicht von der Hand, nur unwesentlich schwerer als beim Modell 310.
    Die Dioptervisierung ist sehr genau.
    Dank des geringen Abzugswiderstandes ist es möglich auf 10m sehr kleine Streukreise zu erzielen.
    Fazit: Ein Matchgewehr mit besonderer Technik.