Diana Oktoberfestgewehr zerlegen/ instandsetzen

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 27.020 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. November 2019 um 08:55) ist von hoeflerrr.

  • Hallo Zusammen,

    da ich die ersten Probleme mit meiner Okti bereits durchgemacht habe, hier ein paar Infos zum zerlegen:

    Vorarbeiten für alles ist eigentlich das

    Abbauen des Schaftes:

    Die beiden seitlichen Schaftschrauben müssen raus:

    Und die vordere Abzugsbügelschraube:

    Danach kann der Schaft abgenommen werden.


    Was ziemlich schnell bei den meisten passiert, ist dass keine Kugel mehr aus dem Lauf kommt. Die Kugelzuführung ist verstopft und muss befreit werden.


    Was man immer brauchen kann im Okti-Sortiment sind Sprengringe!
    Die sind hier in den Maßen 2,3mm und 3,2mm verbaut (Danke an rifleman!)


    Lauf befreien, Kugelzuführung ausbauen:


    benötigtes Werkzeug:
    - Kreuzschlitzschraubendreher
    - kleiner Schlitzschraubendreher
    - kleiner Hammer
    - Durchschlag o.Ä.
    - evtl. Spitzzange


    1. Schaft abbauen:
    (siehe oben)

    2. Sicherungsstift entfernen:
    Sprengring entfernen, Stift herausziehen

    3. Kugelwippe mit Kugelzuführungsstift ausbauen:
    Nun kann die Kugelwippe mitsamt Kugelzuführungsstift herausgenommen werden.
    Dazu am hinteren Teil den Kugelführungsstift nach unten herausziehen und die Kugelwippe nach hinten aushängen.

    In diesem Teil (Kugellift) findet ihr die Verstopfung. Jetzt kann man auch den Lauf und das Magazinrohr komplett reinigen.
    Falls Ihr den Kugellift von der Kugelwippe trennt, achtet bitte auf die Einbaurichtung! Die größere Öffnung muss nach vorne!

  • Kolbenfeder+Kolben ausbauen (Teil 1):

    Skill Level: Wer eine FWB300 zerlegen kann, bekommt das auch hin!

    benötigtes Werkzeug:
    - Kreuzschlitzschraubendreher
    - kleiner Schlitzschraubendreher
    - kleiner Hammer
    - Durchschlag o.Ä.
    - evtl. Spitzzange
    - Inbusschlüssel 6mm


    1. Schaft abbauen:
    (siehe oben)

    2. Kugelwippe abbauen
    (siehe oben)

    3. Spannschienenabdeckung abbauen:
    Diese ist nur geclipst. Mit einem Schraubendreher anheben und nach oben ausclipsen.


    4. Spannhebel abbauen:
    Den silbernen Splint mit dem Hammer und Durchschlag herausschlagen.

    Jetzt kann der Spannhebel nach oben entnommen werden und die Spannschiene durch eine seitliche Drehung ausgehängt werden.

    4. Sicherung vom Abzug trennen:
    Den Splint im Bodenstück herausnehmen

    Den Sicherungsring vom schwarzen Splint mit einem kleinen Schlitzschraubendreher entfernen und Splint herausnehmen

    5. Abzugszüngel ausbauen:
    Den Sicherungsring vom schwarzen Splint mit einem kleinen Schlitzschraubendreher entfernen und Splint herausnehmen.

    Abzugszüngel entnehmen

    6. Schraube für Bodenstück abschrauben:
    Bodenstückschraube (6mm Inbus) herausschrauben.

    7. Abzugsgruppe ausbauen:
    Die Abzugsgruppe kann nun sanft von vorne nach hinten rausgeklopft werden, danach von unten abnehmen. Gleichzeitig kann man die Sicherungsgruppe nach hinten rausschieben.

    Im nächsten Post geht es weiter.

  • Kolbenfeder+Kolben ausbauen (Teil 2):


    8. Systembolzen ausbauen:
    Den vorderen der beiden Querbolzen mit einem Durchschlag heraustreiben, dann Sichern mit einem Schraubendreher o.Ä., Zweiten Bolzen raustreiben.

    9. Kolbenfeder ausbauen:
    Dann das Federlager belasten (Ich hab das ganze System mit dem Lauf nach oben auf die Werkbank gestellt und runtergedrückt.)
    Nun kann man den Sicherungsschraubenzieher rausziehen und alles entlasten.
    Das Bodenstück und die Kolbenfeder lassen sich jetzt herausziehen.


    10. Kolben und Kolbenfeder ausbauen:
    Die Feder mit Gegenlager nach hinten entnehmen

    Der Kolben lässt sich durch den Spannschlitz im System jetzt nach hinten herausschieben.
    So sieht das Ganze dann ausgebaut aus:

    Mit freundlicher Unterstützung von rifleman, vielen lieben Dank dafür!

    Maße der Kolbenfeder:
    Drahtdurchmesser: 2,5mm
    Außendurchmesser: 18,8mm
    Innendurchmesser: 13,8mm
    Länge: 18,5cm
    Windungen: 26

    Bei der Systemhülse komme ich auf einen Innendurchmesser von 26,9-27,0mm.
    Der Kolben hat 26,5mm Durchmesser.


    Maße der Dichtung:
    Durchmesser: unten 26,5mm, oben 27,0mm
    Höhe: 6mm
    Lochdurchmesser: unten 12mm, oben 16,2mm

    Beide Teile gibt es beim Jagd- und Sportwaffencenter Gotha in verbesserter Ausführung.

    Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge.


    Beachten muss man hierbei vor allem die Abzugssache:

    So muss nämlich das silberne Distanzstück sitzen, sonst passt es nachher nicht:

    Abzugsgruppe reinschwenken

    Distanzstück reinsetzen, Abzugsgruppe leicht reinschieben

    Dann mit einem Schlitzschraubendreher die obere Rastnase herausfischen und beim Vorschieben der Abzugsgruppe darauf achten, dass das Teil über das Systemrohr kommt:

    Um den Abzugszüngel einzubauen, muss die untere Klinke etwas gekippt werden, damit der Abzugszüngel sauber reinschlüpft.
    Dazu mit einem kleinen Schlitzschraubendreher die Klinke anheben und den Abzug einfädeln.

  • Spannhebel zerlegen:


    Der Spannhebel ist aus brüniertem Stahl.

    benötigtes Werkzeug:
    - Kreuzschlitzschraubendreher
    - kleiner Schlitzschraubendreher
    - kleiner Hammer
    - Durchschlag o.Ä.
    - evtl. Spitzzange


    1. Schaft abbauen:
    (siehe oben)

    2. Spannschienenabdeckung abbauen:
    (siehe oben)

    3. Spannhebel komplett abbauen:
    (siehe oben)

    4. Spannhebel zerlegen:
    Sicherungsring am Spannhebelbolzen, um den sich der Spannhebel knickt entfernen

    Bolzen vorsichtig heraustreiben (am besten mit einem Durchschlag). ACHTUNG! Im Spannhebel befindet sich eine kleine, federbelastete Kugel.
    Unten am Spannhebel sieht man ein kleines Loch, da kommt die dann rausgefallen (oder geschossen).
    Am besten einen Lappen drumwickeln, damit sie nicht abhauen kann.
    Die Kugel ist sehr klein (4,37mm).

    Danach kann man auch die Feder aus dem Spannhebel herausziehen.

    Mit freundlicher Genehmigung von rifleman:

    Zusammenbau:
    Beim Zusammenbau zuerst die Feder in den Spannhebel, dann die kleine Kugel (mit bisschen Fett haftet sie besser und fliegt nicht dauernd rum). Alles mit den Spannhebelinnereien nach oben gerichtet halten, damit nix rausfällt.
    Dann das Spannhebellager ansetzen und den Spannhebelbolzen halb reinstecken.
    Jetzt kommt der kritische Moment: Die Federbelastete Kugel am besten von der anderen Seite, wo der Bolzen wieder rauskommen soll, mit einem kleinen Schraubendreher niederdrücken. Dann den Bolzen nachschieben, bis er über die Kugel rastet.

  • Lauf ausbauen:


    benötigtes Werkzeug:
    - Kreuzschlitzschraubendreher
    - kleiner Schlitzschraubendreher
    - Schraubstock oder Wasserpumpenzange oder Gabelschlüssel SW11


    1. Schaft abbauen:
    (siehe oben)

    2. Kornsattel abbauen:
    Kornsattel mit der Hand fest umgreifen und durch hin- und herdrehen um die Laufachse lockern. Dabei bricht der Kleber auf und der Kornsattel kann nach vorne entnommen werden.
    Das Magazinrohr könnte man jetzt auch schon entnehmen. Dabei kann man es auch gleich entgraten, schadet nicht.

    3. Lauf herausschrauben:
    Am Lauf vorne sind nach entfernen des Kornsattels zwei gerade Flächen mit Schlüsselweite 11 zu sehen.
    Mit Gabelschlüssel gegen Uhrzeigersinn herausdrehen. System evtl. Einspannen.

    Dabei kommt das Gegenlager der Kugelwippe auch mit raus.

    Jetzt sieht man schön, dass der Lauf hinten von einem Gummiring abgedichtet wird.

    Diese Dichtung hat den Außendurchmesser 9mm und 1,5mm Schnurstärke.

    Hinten im Lauf ist eine Kleine Messinghülse, die die Kugel saugend hält.

    Wenn man eine Kugel hinten in die Hülse steckt, merkt man eine kleine Kante.

    Diese ist dafür da, um untermaßige Kugeln wie die typischen verkupferten Bleirundkugeln festzuhalten, damit sie nicht aus dem Lauf kullern. War gut gemeint, sorgt aber für die typischen Klemmer und Verstopfungen. Die Hülse sollte unbedingt aufgeweitet werden.

    Einbau in umgekehrter Reihenfolge.

  • Abzugsgruppe wieder zusammensetzen (Teil 1)


    Oft erreicht mich die Anfrage "Hilfe, ich habe bei meinem Okti die Abzugsgruppe zerlegt und bekomme sie nicht wieder zusammen".
    Für das Zerlegen des Okti muss ja EIGENTLICH nur der Züngel ausgebaut werden.


    Deshalb will ich hier gesondert auf die Abzugsgruppe eingehen.


    benötigtes Werkzeug:
    - kleiner Schlitzschraubendreher
    - Spitzzange


    Zunächst zur Übersicht alle Bauteile:



    Und hier das Schema, wie alles zusammen gehört:

    Rot=Bolzen
    Grün=Feder


    Also dann fangen wir an. Zuerst braucht man aus dem Puzzle folgende Teile:



    Die müssen so in das Gehäuse eingesetzt werden:


    Danach braucht man diese Teile:


    Die Feder am besten wie gezeigt schon mal über die Klinke stecken. Dann so reinsetzen:


    Jetzt braucht man als nächstes diesen Stift:


    Den muss man wie folgt einsetzen, um die vorher eingesetzte Feder vorzuspannen.
    Gleichzeitig ist der Stift auch für die Abzugssicherung da, deshalb ist er vertikal beweglich:



    Wichtig hierbei ist, dass die Federenden sich unterhalb des Stiftes befinden und in die beiden Nuten des Stiftes eingreifen,
    damit sie ihn hochdrücken kann. Das ist etwas fummlig, aber ein schmaler Schlitzschraubendreher hilft, die Federn nach unten zu halten.


    Im nächsten Post geht es weiter mit dem letzten Schritt.

  • Abzugsgruppe wieder zusammensetzen (Teil 2)


    So, letzter Arbeitsschritt!


    Zunächst brauchen wir wieder ein paar Teile (viele sind nicht mehr übrig):



    Zuerst die Feder so einsetzen:


    Dann das Sicherungsblech so einsetzen:


    Den Stift erstmal halb reinschieben, aber nicht weiter als bis zur Feder:


    Die Klinke so einsetzen, dass die Feder drunter ist:


    So muss das dann aussehen:


    So, und nun seid ihr alle in der Lage, eine Abzugsgruppe vom Okti wieder korrekt zusammenzusetzen