Strapazierfähige Outdoor Regenbekleidung für Forstarbeiten

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 4.482 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. November 2018 um 22:47) ist von Jeri Ryan Fan.

  • Zu obigen Thema möchte ich gerne eure Erfahrungen und hoffentlich auch Empfehlungen erfragen.

    Ich mache jedes Jahr im Herbst so 20 bis 30 Raummeter Feuerholz. Bei meiner Terminvereinbarung mit dem zuständigen Revierförster habe ich immer das "Glück", das es da gerade in dieser Zeit intensiv regnet.
    Meine alte Regenbekleidung (Jacke + Hose) hat nach ca. 5 Jahren ausgedient, es muss also was neues her - und da würde ich gerne auf das geballte Schwarmwissen hier im Forum zugreifen.
    Es geht also um stark beanspruchbare (Arbeits) Regenbekleidung.

    Freue mich auf eure Hilfe, für entsprechende LInks bin ich besonders dankbar.

  • Was bist du denn bereit auszugeben? Ich schwöre auf Gore Tex Bekleidung. Da fehlt mir aber noch ne Hose... Ich habe als Jacke eine. Arcteryx Alpha FL. Nicht ganz günstig aber ich schwitze nicht darin und von außen kommt auch nix durch.

    Gruß Chris


    Perfecta 32 - Feinwerkbau 300S - Haenel III-60 - Diana 25 (BJ 55) - Diana 75 - Weihrauch HW 40 - Diana 75 T01 - Smith & Wesson 79 G - Umarex Legends S40 - Beretta PX4 Storm, Diana 35, in der Reihenfolge eingetrudelt :thumbsup:

  • Ich suche Dir Morgen mal paar Sachen raus, bin Heute zu müde :sleeping: .

    Das MilTec PVC Zeug kannste vergessen, bleibst vielleicht von außen trocken, dafür kannst Du von innen baden.

    Welches Budget schwebt Dir vor?

    Gruß Alex

  • Auf gar keinen Fall MilTec, da gibt es noch ganz andere Bezeichnungen für das vor dem 'Tec'
    aber an dieser Stelle sollte das "auf gar keinen Fall" auch ausreichen ohne dies weiter ausführen
    zu müssen.
    Snugpak liefert recht gute Bekleidung und muss gestehen, die Kleidung von Engelbert Strauss
    taugt mir auch ganz gut.
    Mittlerweile gibt es von diesem Hersteller auch ein breites Angebot.

  • Frag doch mal die Forstarbeiter in deinem Revier, was die bei Regen nutzen.
    Ich glaube, am besten wäre in deinem Fall auch wasserfeste Forstkleidung.
    Die Jacke sollte ja schon entsprechend in Signalfarben sein und, die Hose Schnittschutz haben, wenn's nicht ne einfache Überziehhose wird.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Strapazierfähig, Wasserdicht und atmungsaktiv ? Gibt es nicht.
    Du musst immer einen großen Kompromiss eingehen.

    Atmungsaktiv bleibt es eh nur halbwegs, wenn es innen feuchter wie außen ist.
    Wenn nicht, will die Feuchtigkeit nicht unbedingt raus.
    Regnet es draußen, versagen alle Wundermaterialen eh.

  • Strapazierfähig, Wasserdicht und atmungsaktiv ? Gibt es nicht.

    Genau das habe ich schon beim Lesen der Überschrift gedacht.
    Mein Gedanke dazu: Man wird nicht umhin kommen, zwei Sätze Outdoorkleidung kaufen zu müssen. Das alleine schon wegen der Außentemperaturen und dem körperlichen Einsatz.
    Aber ich habe auch im Kopf, wenn es um das Arbeiten mit der Kettensäge geht, ist da ohnehin nicht viel Auswahl. Denn da ist spezielle Sicherheitskleidung gefordert.

    Ansonsten würde ich einen verstärkten Blick auf die Jagdausstatter nehmen.

    Zum Schluss noch meine Meinung zu Kleidung mit Klimamembrane:
    Ob es nun Gore-Tex oder ein anderer Hersteller ist, wäre für mich völlig egal. Die Technik ist ausgereift und funktioniert - mit einer Ausnahme.
    Als Jäger und auch als Treiber würde ich ohne solche Kleidung gar nicht auf Treibjagd gehen wollen. Schon ein Durchgang durch ein Acker mit winterlicher Gründungung durchnässt die Kleidung bis zum Bauchnabel.
    Die Ausnahme: Ich habe eine begrenzt gute Meinung zu Schuhen mit Klimamembran. Solange die Stiefel neu sind funktioniert das. Aber nach gewisser Zeit werden die Schuhe doch undicht. Man kann leider nicht feststellen an welcher Stelle das passiert, aber ich vermute, dass das Material in den Knicken des Obermaterials mürbe wird und reißt oder es sind die Nähte. Wer ins nasse Gelände muss, geht nichts über ein Paar solide und gute (!) gefütterte Gummistiefel. Für die sonstige Revierarbeit mag ich immer noch solide Lederstiefel, allein wegen der einfacheren Pflege. Stiefel mit Membrane und derbes Glattleder schießen sich gegeneinander aus. Solide Lederstiefel sind ohnehin meistens dicht.
    Das mal unabhängig von Forstarbeiten, insbesondere mit der Kettensäge.

    Übrigens - ich habe mal aus einem Nachlass ein paar Jagdwaffen gekauft. Die Witwe erzählte mir, dass ihr Mann bei Arbeiten mit der Kettensäge verunglückt ist, weil im Wald so schnell keine Hilfe kommen konnte.

  • Strapazierfähig, Wasserdicht und atmungsaktiv ? Gibt es nicht.

    Doch!

    Je nach stärke des Regens kommt es auf die Imprägnierung an. Solange das Obermateriel nicht saugt und damit die unterliegende Membrane versiegelt funktioniert die Atmung trotzdem noch. Ja, es muss der der Feuchtedruck innen größer sein wie außen, sonst funktioniert die Diffusion nicht, aber schwitzen wie in einem Gummianzug wird man in einer richtigen Outdoorjacke niemals. Sonst wären die Preise für derartiges Equipment völlig überzogen. Ich war auch skeptisch diesen Preis zu investieren, aber es hat sich gelohnt. Ich bin mit dieser Jacke ein Radrennen im strömenden Regen gefahren und habe mit dieser Jacke nicht überdimensional geschwitzt, bin quasi nicht "im eigenen Saft weggelaufen".

    Ich würde auch behaupten wollen, dass die ProShell-Außenschicht haltbar genug ist, jedoch ersetzt sie keine Schnittschutzbekleidung!

    Gruß Chris


    Perfecta 32 - Feinwerkbau 300S - Haenel III-60 - Diana 25 (BJ 55) - Diana 75 - Weihrauch HW 40 - Diana 75 T01 - Smith & Wesson 79 G - Umarex Legends S40 - Beretta PX4 Storm, Diana 35, in der Reihenfolge eingetrudelt :thumbsup:

  • Übrigens - ich habe mal aus einem Nachlass ein paar Jagdwaffen gekauft. Die Witwe erzählte mir, dass ihr Mann bei Arbeiten mit der Kettensäge verunglückt ist, weil im Wald so schnell keine Hilfe kommen konnte.

    Ja, gerade Forstarbeiten können schnell saugefährlich werden. Wenn der Baum beim Fällen in die falsche Richtung kippt oder tote Äste aus Nachbarbäumen runter reisst und und und. Darum sollte der Blick immer nachnoch oben gehen, wenn der BaumBlick beginnt zu fallen.
    Zudem sollte immer eine zweite Person dabei sein, die nicht unmittelbar im Gefahrenbereich ist und Erste Hilfe Ausrüstung und Handy immer griffbereit.

    Ich war auch skeptisch diesen Preis zu investieren, aber es hat sich gelohnt. Ich bin mit dieser Jacke ein Radrennen im strömenden Regen gefahren und habe mit dieser Jacke nicht überdimensional geschwitzt, bin quasi nicht "im eigenen Saft weggelaufen".

    Ich würde auch behaupten wollen, dass die ProShell-Außenschicht haltbar genug ist, jedoch ersetzt sie keine Schnittschutzbekleidung!

    Arcteryx macht schon ziemlich hochwertige Sachen. Aber ich persönlich würde keine 300€ Outdoorjacke für Forstarbeiten kaufen.
    Die wäre mir zu schade um sie mit Harz zu versauen oder irgendwo im Geäst mit Löchern zu versehen.
    Da würde ich das Geld lieber in wirklich gute wasserabweisende Forstkleidung (Pfanner, Husqvarna, Sthil etc.) in Signalfarben und mit Schnittschutz für die Hose (ohne lässt einen der Förster normal eh nicht raus) investieren und ne billige Regenjacke für drüber holen, wenns allzu, massiv giesst.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Lieber HW.

    Bei meiner Terminvereinbarung mit dem zuständigen Revierförster

    Da Du dein Holz ja offensichtlich legal erwirbst und Dich nicht zu verstecken brauchst, würde ich auf Tarnmuster verzichten. Gerade wenn die Jagdsaison beginnt oder andere "Experten" im Wald unterwegs sind, kann es vorteilig sein rechtzeitig wahrgenommen zu werden.
    Das wissen auch echte Marktführer: https://www.stihl.de/STIHL-Produkte…schutzhose.aspx

    L.G. Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!

  • Wie gut oder schlecht ist eigentlich die Regenbekleidung der Bundeswehr?

    zum Beispiel die:
    https://www.ebay.de/itm/REGENANZUG…ar=423047908463

    Das sind keine BW "Originale" sondern Nachbauten hier z.B. von Mil-Tec. Nicht alles von denen ist Müll aber leider vieles schon.

    Das dort sind doch nur ganz normale PU Jacken. Polyester mit Gummiüberzug. Hält dicht aber geschlossen schwitzt man auch sofort drinnen. Ist, als wenn du dir einen Müllsack anziehen würdest. Da kannst du auch eine günstige Regenjacke vom Bau nehmen, sie halten auch trocken, kosten wenig, sind weithin sichtbar und etwas großzügiger geschnitten damit man nicht so schwitzt.

    Hose würde ich ne Schnittschutzhose empfehlen. Im Prinzip kannst du auch ne ganz normale Arbeitsjacke nehmen von bekannten Markenherstellern für sowas. Die halten schon auch trocken und das Klima drunter ist besser als in so einem PU Teil. Auf solchen Klimamembranhokuspokus würde ich auch nicht viel geben. Das ganze funktioniert ohnehin nur dann sinnvoll, wenn entsprechende Temperaturunterschiede bestehen....unnütz teuer bei mäßigem Nutzen. Aber wird ja entsprechend gehypt.

  • Den Schnittschutz hatte ich jetzt nicht mit bedacht.

    Aber für Strapazierfähig, Wasserdicht und atmungsaktiv gibt es definitiv etwas.

    Und zwar Loden, da kommt kein hochmoderne Schnickschnack Stoff ran.

    Gruß Alex

  • Sorry, war die letzten Tage im "Vollstress" und deswegen kaum Online.

    Erst einmal vielen Dank für alle Antworten.

    Ich habe mehrere Jahre im Forst gearbeitet, daher auch meine sehr guten Kontakte zu den hier verantwortlichen Oberforstrat und den Revierförstern.
    "Mann" will ja auch ab und zu mal ein Wildschein haben . . . :D:D:D

    Ich habe hochwertige Schutzkleidung zum Sägen (Schnittschutzhose + Schnittschutzhandschuhe + Schnittschutzstiefel + Helm) und professionelles Werkzeug zum Sägen. (Stihl 362 + Stihl 261 M-Tronic, beides mit 40iger Schiene)

    Mir geht es also nur um Regenbekleidung, da primär eigentlich die Jacke, eine nasse Schnittschutzhose ist zu ertragen und nach der Arbeit zieht man die ja eh aus.

    Was haltet ihr von der "Mutter" aller Regenjacken, ein Friesennerz ist ja ziemlich bekannt.

    https://www.hanseheld.de/friesennerz-ba…l?number=2398-8

  • Was haltet ihr von der "Mutter" aller Regenjacken, ein Friesennerz ist ja ziemlich bekannt.

    Ich bin ein großer Fan dieses "oldschool" Teils. Um Trocken zu bleiben gibt es ausser dem Ölzeug von Helly Hansen, Compass und Co. nichts besseres.
    Problem ist das diese PVC Dinger die Bewegungsfreiheit deutlich beeinträchtigen was beim "Holz machen" nicht unbedingt von Vorteil ist.
    Dazu kommt noch das Atmungsaktivität und PVC nicht zusammengehen.

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

  • Pfanner Forstbekleidung ist super.
    Ich hab die Gladiator Hose von denen, das tut einmal im Portmonaie weh und man hat bei entsprechender Pflege sehr lang was davon.
    Ich mach nicht viel Holz aber beseitige öfter umgestürzte Bäume im Revier.
    Außerdem haben die auch neben den Normalen auch Größen für Kurze und wie mich, Lange.

  • Würde auch, egal wie affig es aussieht, so bunt und leuchtend wie möglich im Wald arbeiten.
    Wenn Du eingeklemmt unterm Holz liegst willst Du dass man dich schnell findet.
    Im BW-Flecktarn Goretex Teil ist man dann vielleicht trocken aber eher verloren.

  • Das "moderne Zeugs" gibt´s auch in bunt. Trocken UND auffällig schliesst sich nicht aus. Im Gegenteil.

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!