Verschlussdichtungen

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 2.342 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. September 2018 um 19:29) ist von yacuza.

  • Ich bin eben spontan auf eine Frage gekommen bei der ich mir unsicher bin.

    Von der Baikal MP-46M ist ja bekannt dass man sie mit offenem Verschluss lagern sollte, da die beiden Dichtungen sonst auf Dauer geschädigt werden.

    Nun kam mir der Gedanke dass das vielleicht auch bei anderen Verschlusssystemen der Fall sein könnte. Nehmen wir zum Beispiel einen Verschluss mit Ladedorn der über einen O-Ring direkt im Lauf abdichtet. (AR20, QB78D, RP5, uvw...)

    Ist der Verschluss zu, wird der O-Ring ja zwischen Ladedorn und Lauf komprimiert. Wäre es da nicht sinnvoll bei längerer Lagerung oder Nichtnutzung den Verschluss offen zu lassen? Allerdings hab ich bisher immer geschlossen Gelagert und musste noch nie einen O-Ring wechseln. Ich bin mir unschlüssig.

    Was meint ihr?

  • Kein schlechter Gedanke. Ich könnte mir schon vorstellen, dass durch die andauernde Belastung auf die Dichtung es zu Verschleiß in Form von plastischer Verformung kommt und dadurch natürlich auch die Dichtheit des Verschlusses leidet.

    Wenn ich mein LG 210 greifbar habe, werde ich den Ansatz bei mir Mal beobachten, allerdings habe ich da die Befürchtung, dass bei den Walther Systemen (LG200,LG300 usw..) durch den gespannten Verschluss die Federn leiden werden.
    Dann doch lieber den O-Ring regelmäßig tauschen, anstatt der Federn.

  • allerdings habe ich da die Befürchtung, dass bei den Walther Systemen (LG200,LG300 usw..) durch den gespannten Verschluss die Federn leiden werden.

    Ja, das ist klar. Bei Systemen die man zum öffnen spannen muss geht das natürlich nicht.

    Bei meiner AR20 könnte ich das machen. Da hab ich neulich beim Dichtheitstest der Laufdichtung festgestellt dass diese den Druck nicht mehr richtig halten kann. Zum schießen reicht es zwar noch, aber sie ist halt nicht mehr so perfekt dicht wie am Anfang. Nun weiß ich allerdings nicht ob das eventuell am normalen Verschleiß liegt. Ich hab jetzt insgesamt 3500 Schuss durch.

  • Ich meine den O-Ring der auf dem Ladedorn sitzt, der dichtet den Lauf ja nach hinten ab.

    Wenn man einen Schalldämpfer montiert hat kann man die Dichtheit ganz einfach überprüfen. Macht man aus Sicherheitsgründen zwar eigentlich nicht und ich empfehle es auch nicht zur Nachahmung. Aber einfach mal einen Leerschuss abgeben und vorne den Schalli mit dem Finger dicht halten. Wenn die Dichtung am Ladedorn noch gut ist sollte der Druck erst entweichen wenn man den Finger weg nimmt.

    Bei meiner AR20 ist es momentan so dass der Druck hörbar hinten ausströmt. Daher vermutete ich dass die Dichtung am Ladedorn eventuell schon abgenutzt ist, was mir nach 3500 Schuss aber etwas früh vorkommt.

    Jetzt ist mir aber eingefallen dass ich ja vor ein paar Wochen den Vorderschaft demontiert hatte um die V0 einzustellen. Vorderschaft und Laufmantel sind bei der AR20 ja ein Teil. Der Lauf wird im Laufmantel von einem O-Ring geführt. Demontiert man das ganze kann der O-Ring eventuell beschädigt werden, ist aber nicht schlimm weil der ja keine dichtende Funktion hat.

    Nun ist es so dass ich zur Schalli-Montage den Adapter von Kaniss verbaut habe. Dieser wird einfach in den Laufmantel gesteckt. Wenn der O-Ring im Laufmantel bei der Demontage beschädigt wurde kann es sein dass die Luft beim Dichtheitstest nun am O-Ring vorbei strömen und weiter hinten im System austreten kann. Das muss ich mir erst mal noch genauer anschauen.

    Aber die Ausgangsfrage bleibt unabhängig davon gleich.


    Ist der Verschluss zu, wird der O-Ring ja zwischen Ladedorn und Lauf komprimiert. Wäre es da nicht sinnvoll bei längerer Lagerung oder Nichtnutzung den Verschluss offen zu lassen?

  • Also ähnlich wie bei meinem. Testen kann ich das momentan leider nicht, aber ich denke, dass eine gewisser Druckverlust dort noch im Rahmen ist und sich nicht merklich auf die Präzision und Stärke auswirkt.... (Natürlich nur im gewissen Maß).

    Diese Dichtung ist ja eigentlich nicht darauf ausgelegt einen Druck dauerhaft standzuhalten, eher muss sie für einen kurzen Impuls abdichten.

    Außerdem hast du ja auch beim Dämpfer usw. an den Verschraubungen evtl. auch kleine Undichtigkeiten.

    Ich würde mich da jetzt nicht verrückt machen.
    Alles was zählt ist eigentlich nur, dass die V0 konstant ist und die Geschossenergie nicht zu viel vom soll abweicht.

    Also ich würde ne Serie durchs chrony Schießen und wenn die Konstanz da ist, als auch der Bums gut, dann würde ich den Ring erst mal nicht tauschen.

    Oder aber du machst die Probe und kaufst einen O-Ring und machst ein vorher nachher Versuch mit chrony.
    Dann weißt du, ob der Wechsel was gebracht hat und hast für die Zukunft einen Anhaltspunkt, wann die Dichtung gewechselt werden sollte.
    Wobei mir 3500 Schuss sehr wenig vorkommt.

    Bei meinem LG210, was jetzt schon 14 Jahre alt ist, ist noch die erste Dichtung am Dorn und da sie die Leistung bringt, die sie schon immer gebracht hat, sehe ich da jetzt kein Grund die zu wechseln.
    Da sind jetzt bestimmt schon 30.000+ Schuss durch.

  • Also kein Grund was zu tauschen.

    Dann lass es doch auch, man kann Sachen auch kaputt reparieren. :D

    An meiner Steyr hab ich in den 2,5Jahren in den ich sie habe nix gemacht ausser einmal die V0 zu korrigieren und dreimal gereinigt was bei dem gezogenen Steyr Lauf ok ist.
    Die Läufe der 110er und Chalange sollte man öfters mal trocken und nur trocken durchziehen.
    Der Rest bei mir war nur das Anbringen von Anbauteilen.
    Nun kommt nach dem Hubertusparcours noch mein Garima Wheel dran und dann sollte ich damit auch durch sein.
    Rink Griff seit letzter Nacht dran liegt nun sehr viel besser in der Hand hoffe auch ruhiger das werd ich Sonntag sehen.

  • Dann lass es doch auch, man kann Sachen auch kaputt reparieren.

    Ich hab doch gar nicht gesagt dass ich die tauschen will. :D

    Wir sind auch eigentlich voll vom Thema abgekommen. Es sollte eigentlich darum gehen ob man die Waffen bei denen es möglich ist den Verschluss zu öffnen ohne sie zu spannen, auch mit offenem Verschluss lagern sollte um die Dichtung zu schonen.

  • Bei meiner Anschütz 8001 mache ich das so!

    1. Um die Dichtung zu schonen
    2. Weil bei der Anschütz der Spannhebel am Verschluss unter nicht gerade wenig Spannung steht und diese Kraft voll auf die Mechanik wirkt.
    Die Dichtung sitzt auf dem Laufkonus und bleibt trotz des entlasteten Hebels verdeckt und geschützt.
    Bei der letzten Überholung musste dieser Spannhebel getauscht werden.
    Bei der Tesro und der HW 110 lasse ich den Verschluss geschlossen da dort diese Kräfte nicht so stark auftreten und die Dichtung so vor äußeren Einflüssen geschützt bleibt. Sie trocknet nicht so schnell aus!

  • Eigentlich nicht!
    Aber wenn Du den Verschluss so weit öffnest das Licht an die Dichtung kommt, kann sie natürlich auch schneller altern.

    OB sich das praktisch irgendwie bemerkbar macht, ich denke das ist rein theoretisch. ;)

  • Eigentlich nicht!
    Aber wenn Du den Verschluss so weit öffnest das Licht an die Dichtung kommt, kann sie natürlich auch schneller altern.

    OB sich das praktisch irgendwie bemerkbar macht, ich denke das ist rein theoretisch. ;)

    Psst, wie soll da Licht drankommen nach dem Waffg?

  • Meine BSA Hornet (Ladedorn mit Dichtung und unter Federspannung wenn geschlossen) wurde immer mit geschlossenem Ladedorn gelagert. Die Feder ist noch stramm und es entweicht beim Schuss nicht der leiseste Hauch Luft.
    Die Hornet habe ich 2005 gekauft, wenn ich mich nicht irre.

    Nun ist die Stichprobenmenge mit 1 sehr klein und ist nicht direkt mit deinem Luftgewehr vergleichbar, aber mal Ernsthaft: Wenn dein O-Ring nach 10 Jahren nicht mehr richtig dichtet ist es auch kein Problem einen neuen einzusetzen, oder?