Leistung von LG Waffen im Vergleich zum verwendeten Druck

Es gibt 103 Antworten in diesem Thema, welches 13.370 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Oktober 2018 um 11:44) ist von the_playstation.

  • Ich habe mir mal erlaubt in einer neueren Auflage des Buches nachzuschlagen.Die Cardews rücken nach weiteren Versuchen von der Diesel-Theorie ab. Jedes
    Gas verhält sich anders:


    Erstaunlicherweise ist Stickstoff jetzt fast gleich wie Luft...

    Rosinenpicker ;) Aber leider außerhalb des Kontextes schon in der Nähe von Irreführung. Schon mal auf die Idee gekommen, dass die Cardews dafür ein nicht dieselndes System benutzt haben um die Ergebnisse sauber vom Diesel-Effekt zu bekommen? Alles andere würde dieses Experiment doch verfälschen.
    In dem Buch gibt es übrigens ganze Kapitel zum Thema "Combustion".
    Allerdings ist es Richtig, dass sie sprachlich von "dieseln" abrücken und eben jetzt "combustion" nutzen, um sich klarer auszudrücken.
    Deine Aussage, dass die Cardews von der Diesel-Theorie abrücken ist bewusst falsch!
    Hast Du in der gleichen Ausgabe auch zum Beispiel Kapitel 7 gelesen?
    Wie erklärst Du das ausgestossene Mehrvolumen?

  • Habe das Buch nicht aber für Mehrvolumen kann prinzipiell sprechen:
    1.) Erwärmung
    2.) bessere Abdichtung
    3.) Verdampfung von Flüssigkeiten aufgrund der Erwärmung
    4.) Dieseln

    Ohne das Buch kann ich aber nicht sagen, was vorliegt.

    P.S. zu den Gasen.
    In allen oben aufgeführten Gasen ausser Luft kann es nicht zum Dieseln kommen, da der Sauerstoff fehlt.

    Was ist Feaon 22? Ah. Eine Form eines Kohlenwasserstoffs.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Play...Das Buch ist hier weiter oben verlinkt...
    Erwärmung? Bunsenbrenner unter dem Luftgewehr? Der durch die Kompression erfolgte Volumenzuwachs durch Erwärmung ist beschrieben und berücksichtigt.
    Bessere Abdichtung? Vielleicht nicht auszuschließen, aber Größenordnung passt nicht, dafür ist es einfach zu viel.
    Verdampfen von welchen Flüssigkeiten? Etwa von Ölen? Die dann auch noch dieseln könnten? Verdampfen setzt Energiezufuhr in Form von Wärme voraus...nach dem Abkühlen kondensieren die Dämpfe aber wieder...

    Und zu Deiner Mengenberechnung, wobei ich Deine Zweifel daraus nachvollziehen kann, ich hab mir mal den Spaß gemacht die Einspritzmenge eines modernen Diesels Pi mal Daumen nachzurechnen: Ich komme auf 0,03ml (5l/100km/h). Damit werden aber dann auch ein Kolben mit 75mm Durchmesser und bis zu 200bar Verbrennungsdruck betrieben...
    Wenn man dann noch bedenkt, dass der Wirkungsgrad eines Diesels mit höherer Verdichtung (die wir in einem Luftgewehr ja haben) steigt....bleibe ich bei dem empirisch nachgewiesenen "Mythos" vom Dieseln.

    Einmal editiert, zuletzt von herr_svensson (12. Oktober 2018 um 08:19)

  • Und zu Deiner Mengenberechnung, wobei ich Deine Zweifel daraus nachvollziehen kann, ich hab mir mal den Spaß gemacht die Einspritzmenge eines modernen Diesels Pi mal Daumen nachzurechnen: Ich komme auf 0,03ml (5l/100km/h). Damit werden aber dann auch ein Kolben mit 75mm Durchmesser und bis zu 200bar Verbrennungsdruck betrieben...
    Wenn man dann noch bedenkt, dass der Wirkungsgrad eines Diesels mit höherer Verdichtung (die wir in einem Luftgewehr ja haben) steigt....bleibe ich bei dem empirisch nachgewiesenen "Mythos" vom Dieseln.

    Soso und wieviel Male pro Minute spritzt das LG 0,001 ml an Öl ein. 8)

    Play hat schon richtig gerechnet. Die eingesetzten Ölmenge an LG sind nach nur wenigen Schüssen verbraucht. Da dieselt dann gar nichts mehr.
    Andererseits kann man an deinem Beispiel gut erkennen das bewusstes Ölen bei jedem Schuss einen erheblichen Leistungszuwachs bringen wird.
    Das kann man auf YT auch gut sehen.

    Das Dieseln bezweifelt keiner. Es geht darum das ein angebliches dauerhaftes Dieseln über längere Zeit ohne nachfüllen erheblicher Mengen Öl unmöglich ist. Es sei denn wir reden hier von Energien unter 0,01 Joule.


    Gruß Udo

  • Ewig dieselt kein Luftgewehr. Das würde ich auch nicht behaupten.
    Mein Ansatz zum Mythos wäre, dass die Energiezuführung durch den Treibstoff Öl und damit die absolute Menge gar keine entscheidende Rolle spielt. Ich denke eher das durch die Verbrennung auch nur geringster Mengen die Druckspitze, welche das Geschoss beim Federdruckgewehr ja nur sehr kurz beschleunigt, etwas "verlängert" wird und damit den Wirkungsgrad der Energieumsetzung "Gespeicherte Energie Feder/Bewegungsenergie Geschoss" steigert.
    Die Cardews nennen ein Mehrvolumen von 12%. Überschlägig zurückgerechnet sind das 0,0004g Öl (wenn ich mich nicht irgendwo auf die Schnelle verhauen habe). Das der Energiegehalt dieser Minimalstmenge nicht Ursache der Leistungssteigerung sein kann, leuchtet selbst mir "Mystiker" ein. ;)

  • Man kann auch anders rechnen. Z.B. wenn man mit 1ml Öl 2000 Schüsse machen würde (und sich dabei das Öl reslos verbrauchen würde, was nicht zutrifft). Wieviel Energiezugewinn brächte das pro Schuß?

    Und spielt das gegenüber der 7,5J Feder eine Rolle? Früher habe ich auch mit "Dieselöl" ;) ;) ;) gefettet. Und 20-25x Schuß hatte Sie dann ordentlich Diesel-Wums. Aber dann war der brennbare Anteil langsam verbraucht.

    Was mich zum zweiten Problem bringt. Der Konstanz.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Überschlägig zurückgerechnet sind das 0,0004g Öl

    Bei 1000 Schuß also 0,4g oder 0,5ml.

    Da die dafür genutze Fettmenge extrem gering ist, muss man sich über etwas 5000 bis 10000 Schuss keine Gedanken mehr machen, wenn zuvor richtig gefettet wurde.

    Für 10.000 Schuß braucht es dann 5ml.
    Wo ist der Tank?
    Und wie wird verhindert daß die verdieselte Menge
    zunächst viel höher ist?
    Sorry, das ist völlig unhaltbar.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Erfahrungsgemäß gibt es bei den alten Lederdichtungsluftgewehren (da fällt es am meisten auf) nach einer Überholung/ Ölung drei Phasen:
    -Laut, qualmt, riecht; ca. 20 bis 50 Schuß
    -Normales Schussverhalten, mit Abgas-Geruch; kann ich nicht beziffern, gefühlt 1000 bis 2000 Schuss
    -Leistungsverlust bis zum Gefühl eines Leerschusses (das liegt dann aber auch daran, dass eine trockene Dichtung nicht mehr richtig dichtet)
    Die Phasen eins und zwei kenne ich im übrigen auch von den Feinwerkbau-Rechteckring-Moppeds. Phase drei fällt da natürlich aus.

    Konstanz: Kommt auf den Überwachungszeitraum/Schusszahl an. Die Oberfläche die Öl zur Verbrennung bereitstellen könnte bleibt gleich, Volumen, Federkraft und damit Kompression auch. Warum sollte sich die Verbrennung ändern? Zumindest zwischen von mir aus 20 folgenden Schüssen? Zwischen den Schüssen 50 bis 70 und den Schüssen 550 und 570 dürfte sich aufgrund der abnehmenden Ölmenge allerdings Unterschiede ergeben.

  • 10.000 Schuß ohne Nachfetten oder Ölen halte ich für fahrlässig dem Material gegenüber.
    Mal davon abgesehen: Hast Du schon mal eine neue trockene Lederdichtung geölt? Ich bin mir nicht sicher, ob Du mit 5ml hinkommst...

  • Mit 0,0004g Brennstoff also 0,4mg bekommt man nicht viel Energie. Da bekommt man keine 2,5 Joule raus.

    Als Vergleich:
    Das ist 1/10tel des kleinsten Justiergewichtes also 1/10tel des winzigen Schnippsels ganz unten mitte links.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Der Wirkungsgrad kann nur max. 100% betragen. Nich 200% oder 1000%. In der Realität eher <50%.

    In der Realität:
    Feder komprimiert. Beim Dieseln zündet das Öl irgendwann. Ab da wird der Kolben und die Feder stärker abgebremst. Es geht dadurch sogar wieder etwas Leistung verloren, da ein Teil der Dieselenergie in den Kolben rückübertragen wird.

    Die nächste Frage, die sich mir stellt ist, ab welcher Kolbenposition hat das Diabolo den Lauf verlassen?
    Das wäre auch eine interessante Frage.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Die nächste Frage, die sich mir stellt ist, ab welcher Kolbenposition hat das Diabolo den Lauf verlassen?
    Das wäre auch eine interessante Frage.

    Das würde mich auch interessieren. Es ist ja nicht egal, wenn der Kolben gen Anschlag knallt und in der Folge das System erheblich erschüttert. Dann hätte das einen Einfluss auf die Präzision, wenn dann das Geschoss noch im Lauf ist und folglich davon beeinflusst wird. Dabei ist nicht nur der Prellschlag an sich beeinflussend, sondern der Lauf wird in Schwingungen versetzt.

    Eine ähnliche Frage könnte man auch bei Kurzwaffen stellen, die ein Blowbacksystem haben. Ich denke da, man darf sicher sein, dass das Geschoss längst draußen ist, wenn der Verschluss wieder zu ist. Aber wahrscheinlich geht die Geschossbewegung im Lauf mit Beginn der Verschlussbewegung einher, so dass das sehr wohl die Waffe insgesamt schon während der Schussentwicklung einen ungünstigen Einfluss hat.

    Bei scharfen halbautomatischen Waffen als Rückstoßlader ist das nicht so. Dort setzt die Verschlussbewegung erst ein, wenn das Geschoss den Lauf bereits verlassen hat.

  • Zu dem Zeitpunkt: Guck hier mal rein:
    http://arld1.com/pistonpelletdynamics.html

    Wenn ich das richtig verstanden habe, scheint tatsächlich der Kolben zuerst an den Anschlag zu gehen, bevor das Geschoss den Lauf verlassen hat.
    Aber grundsätzlich denke ich, es kommt auf die Dimensionierung drauf an, insbesondere wenn man an die deutsche Drosselung, Kolbenweg und Lauflänge denkt.

  • 100% Ach wirklich? Falls Du mich für so ungebildet darstellen möchtest...darf ich das dann als Beleidigungsversuch werten?

    Würde ich nie. Ich will damit nur sagen, daß man aus 1ml bzw 0,1ml oder 0,001ml Öl (das noch nicht mal für eine 100% Verbrennung gedacht ist!!!) nur eine sehr begrenzte Menge Energie (bei 100% Wirkungsgrad) herausholen kann.

    Daher ist auch ein 1L Auto recht schwer zu realisieren.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Das würde mich auch interessieren. Es ist ja nicht egal, wenn der Kolben gen Anschlag knallt und in der Folge das System erheblich erschüttert. Dann hätte das einen Einfluss auf die Präzision, wenn dann das Geschoss noch im Lauf ist und folglich davon beeinflusst wird. Dabei ist nicht nur der Prellschlag an sich beeinflussend, sondern der Lauf wird in Schwingungen versetzt.
    Eine ähnliche Frage könnte man auch bei Kurzwaffen stellen, die ein Blowbacksystem haben. Ich denke da, man darf sicher sein, dass das Geschoss längst draußen ist, wenn der Verschluss wieder zu ist. Aber wahrscheinlich geht die Geschossbewegung im Lauf mit Beginn der Verschlussbewegung einher, so dass das sehr wohl die Waffe insgesamt schon während der Schussentwicklung einen ungünstigen Einfluss hat.

    Bei scharfen halbautomatischen Waffen als Rückstoßlader ist das nicht so. Dort setzt die Verschlussbewegung erst ein, wenn das Geschoss den Lauf bereits verlassen hat.

    Perfekt wäre ein durchsichtiges Akrylsystem und eine Zeitlupenkamera. Ohne zumindest eine Zeitlupenkamera, die die Bewegung des Systems und das Verlassen des Diabolos filmt. Durch die beiden ruckartigen Bewegungen beim Losschnellen des Kolbens und aufprallen am Ende und dem Verlassen des Diabolos müßte man dann die Bewegung abschätzen oder berechnen können.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Play, da bin ich voll bei Dir. Mein Gedanke ist, dass die Verbrennung dieser Minimalstmenge die Energieausbeute aus der Feder (25 bis 35% nur im Schnitt) verbessert. Das Geschoss wird bei Federdruckluftgewehren nur auf den ersten 20 bis 30cm beschleunigt. Wenn man diese Phase durch die Zusatzverbrennung nur ein wenig verlängert komme ich zu meiner Wirkungsgradverbesserung...

  • Ich denke, ihr streitet um Begrifflichkeiten. Ein Wirkungsgrad kann auch m.M. nicht mehr als 100 % und das auch nur theoretisch. Wäre er mehr als 100 %, so würde das gegenüber der eingebrachten Energie einen Energieüberschuss bedeuten und das könnte man dann als Perpetuummobile nutzen, was es bekanntlich nicht gibt.

    In der Grafik ist mit den Prozentangaben der komprimierte Luft gemeint, ausgehend vom Normaldruck.
    Selbiges bei Ölschüssen und deren Drucksteigerungen. Aber das hat auch nichts mit Wirkungsgraden zu tun. Das müsste man getrennt berachten. Also Wirkungsgrad des Federsystems und Wirkungsgrad der Energieumsetzung des Öls in Folge der Verbrennung. Beides zusammen kann rechnerisch sicherlich das Gesamtsystem um mehrere 100 % überflügeln, aber das hat mit Wirkungsgrad nichts zu tun.