Feinwaage gesucht

Es gibt 125 Antworten in diesem Thema, welches 13.575 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. September 2018 um 20:14) ist von Olja.

  • Für ein paar Dias halte ich das aber übertrieben somal die dinger alle 3 Monate geeicht werden.

    Geeicht wird grundsätzlich alle zwei Jahre. Die Waagen werden alle drei Monate wahrscheinlich Dakks kalibriert. :D

    Mit bestem Schützengruß

    Andreas

    VDB - Fördermitglied


    "100 Prozent der Schüsse, die Du nicht abgibst, verfehlen ihr Ziel." - Wayne Gretzky -

  • Ich habe mir gerade mal 2 Stahl BB's genommen (unterschiedliche Sorte) und jeweils 4 Messungen gemacht.
    BB1 0,360, 0,359, 0,360, 0,359
    BB2 0,347,0,345, 0,344, 0,345

    Um sowas zu sortieren, reicht das Ding.

    3 Mal editiert, zuletzt von Olja (4. September 2018 um 22:58)

  • Da wir die nur zum zählen brauchen sind wir nicht Eichpflichtig.

    Absolut richtig.
    Es werden Stückzahlen ermittelt und Stückzahlen kann man nicht amtlich eichen.

    Mit bestem Schützengruß

    Andreas

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  • Das Problem ist die herumrollende Kugel. Bei diesen günstigen Waagen ist es sehr wichtig, dass man immer auf der selben Stelle auflegt.

    Dass die Waage erstmal eine halbe Stunde lang im angeschalteten Zustand auf gleichmäßige Temperatur gebracht werden sollte, wurde vorher schon erwähnt.

    Was mir wichtig ist, wie lange braucht die Waage, bis sie ein konstantes Gewicht anzeigt?

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Bei diesen günstigen Waagen ist es sehr wichtig, dass man immer auf der selben Stelle auflegt.

    Bei einfachen Waagen braucht man eigentlich nicht über Exzentrität (Eckenlast) reden.
    Die ist meist katastrophal. Irgendwoher muss ja der Qualitätsunterschied kommen.

    Praxistipp: Einen größeren O-Ring zentrisch auf die Waagschale aufbringen und immer in dem Bereich wiegen.

    wie lange braucht die Waage, bis sie ein konstantes Gewicht anzeigt?

    Wenn nach etwa 10 Minuten kein stabiles Gewicht angezeigt wird, würde ich das Teil entsorgen.

    Mit bestem Schützengruß

    Andreas

    VDB - Fördermitglied


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  • Die Waagegeschwindigkeit ist wichtig und hängt hauptsächlich vom Chip (AD Wandler) und der Dämpfung der Mechanik ab.
    Manche Waagen nutzen sehr langsame Wandler, die iterieren / approximieren.

    Bei Waagen, die auf Druck oder Zug basieren, sind oft die Umweltbedingungen wesentlich wie die örtliche Anziehungskraft, Temperatur, ...

    Bei vergleichenden Waagen nicht da beide Gewichte an jedem Arm die gleiche Veränderung durchmachen.
    Allerdings sind hier präziese Waagen wesentlich teurer. Die elektronischen lassen sich auch billig recht genau herstellen, da man Sie einfach eletronisch abstimmen / eichen / tarieren kann.

    Im Chip muß nur quasi eine Tabelle hinterlegt sein, bei welchem Sensorwert welches Gewicht angezeigt werden soll.
    Der Sensor muß dazu auch nicht linear sein.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Woher soll ich das wissen, ob die Waage ein konstanstes Gewicht anzeigt ? Ich wechsel gerade Diabolos hin und her und die Unterschiede werden sofort angezeigt. Das Delta liegt im Moment gerade mal bei einem 2/000 g.

    Ich spiele gerade mit 2 diabolos rum, die ich abwechselnd wiege...

    dia 1... 0,551, 0550, 0,551
    dia 2 ... 0,555, 0,555,0,556

    Reicht mir eigentlich zum Vergleich. Mir auch wurscht, was die wirklich wiegen

  • Immer das selbe Dia drauflegen. ;):D Bei der Meßgenauigkeit ist es eh ein Zufallsbit der Anzeige bzw des Chips.
    Die Waage sollte etwa 10x genauer sein als das, was man wiegen möchte.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (5. September 2018 um 00:20)

  • Die elektronischen lassen sich auch billig recht genau herstellen

    Es kommt darauf an was Du für Anforderungen stellst.
    Die Waagen, die ich betreue, fangen bei etwa 6 K-Euro an.

    Mit bestem Schützengruß

    Andreas

    VDB - Fördermitglied


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  • Aber ein halbwegs brauchbares Ergebnis läßt sich mit einer elektronischen Waage halt leichter erziehlen.
    Versuche doch mal, eine elektronische 20-40 Euro Waage als Balkenwaage ähnlich genau in Massen zu bauen.

    Bei den Elektronischen muß man nur eine billige Platine in ein billiges Plastikgehäuse setzen und einen Sensor zwischen zwei planen Platten einkleben.

    Gruß Pay

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Zudem es oftmals nicht um die absolute Genauigkeit geht, sondern eher um Vergleichbarkeit, bzw. Wiederholbarkeit.

    Richtig, wenn es um Diabolos und deren Vo geht.

    Die wichtigste Anforderung an eine Waage, danach kommt erst die Genauigkeit.

    Falsch, wenn es um die Qualität und Fähigkeit einer Waage geht.

    Um sowas zu sortieren, reicht das Ding.

    Richtig, wenn man (relativ) sortieren will, siehe ganz oben.

    Aber nun zu den Begriffen:
    Messtechnisch gibt es den Begriff "Genauigkeit" nur in Ausnahmefällen. Messinstrumentente besitzen eine Messunsicherheit. Das ist (allgemein verständlich ausgedrückt) die einzig wirklich gültige absolute Bewertungsgröße.
    Daneben gibt es Begriffe wie Wiederholgenauigkeit/Reproduzierbarkeit. Und ganz gefährlich: "Auflösung"!

    Ich versuche eine Erläuterung an einem ganz einfachen Beispiel.

    Ein Teil hat tatsächlich eine Masse von 1,001000g.

    Waage 1 (habe ich in meinem Labor) besitzt (geeicht) eine Messunsicherheit von 0,00001g= 10µg. Diese Waage wird also irgendetwas anzeigen zwischen 1,00101g und 1.00099g. Immer wieder!

    Waage 2, Reproduzierbarkeit 0,001g Tatsächliche Masse immer noch 1,00100g.
    Die Waage zeigt (ok. übertrieben) 1,101g an, beim nächsten mal 1,102g, beim dritten mal 1,100g an. Die Wägungen schwanken nur um 0,001g .... sind aber allesamt um 0,1g falsch.

    Waage 3, Auflösung 0.001g. Das ist nur die Anzeige der Waage, nicht die Waage selbst!!! Übertrieben könnte bei einer tatsächlichen Masse von 1,001000g dabei rauskommen 1,001g oder 0,766g oder 2,318g. Es zählt nur die letzte Stelle der Anzeige.

    Tja, das ist mein Job.
    Und bedeutet immer sehr viel Überzeugungsarbeit, weil es kaum jemand glauben will. Aber es ist so.

    Es ist vollständig ausgeschlossen, dass man eine Waage mit einer Messunsicherheit von 0,001g unter 1000€ erwerben kann, eine Reproduzierbarkeit von 0,001g könnte für 10€ bis 20€ (aus China, etc.) möglich sein und für viel Zwecke ausreichen - es sind dann halt relative Messungen ohne den Anspruch auf den wirklichen Wert.
    Auflösungen, also die letze Stelle der Anzeige haben gar keinen Wert, außer man macht sie selbst durch eigene Versuche mit immer demselben Prüfobjekt zur Reproduzierbarkeit.

    Ach ja,
    Abwiegen von Diabolos bringt nichts, hundertfach probiert...hundertfach diskutiert. Ich selbst bin schuld daran mit etlichen Beiträgen.

    Aber auf einer Glasplatte rollen lassen ....

    Gruß
    Musashi

  • Ab einer gewissen Anforderung (z.B. Pharma) funktioniert das mit einem primitiven Sensor in der Qualität nicht mehr.
    Ein einfacher Sensor hat eine interne Teilung von max. 30 000 Ziffernschritte.

    Um auf eine plausible Reproduzierbarkeit zu kommen, teile ich den Wert durch zehn. Rechnersich sind wir da bei stabilen 3 000 Ziffernschritte. Das entspräche einer Waage mit max. 3 Kilogramm bei einer Teilung von einem Gramm.

    Durchaus o.k. um meine 100 Gramm Aufschnitt beim Metzger zu wiegen.

    Und jetzt möchte ich auf stabile Werte von 0,001 Gramm kommen?

    Mit bestem Schützengruß

    Andreas

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  • Ach ja,
    Abwiegen von Diabolos bringt nichts, hundertfach probiert...hundertfach diskutiert. Ich selbst bin schuld daran mit etlichen Beiträgen.

    Ok das du mit schuld warst / bist wusste ich nicht aber alle die ich kenne haben es nach kurzer ZUeit wieder eingestellt.
    Auch einer der ältesten Topschützen aus Starnberg hat es mal versucht.
    Du dürftest ihn noch kennen ich nenne mal die Initialien KK er meinte er hat stunden lang gewogen und Zeit verschwendet die er besser mal mit Trainieren verbracht hätte. :D

  • es sind dann halt relative Messungen ohne den Anspruch auf den wirklichen Wert.

    Genau..wurscht...aber ein gewisses Delta ist da auch erkennbar. Bei Dia's ist mir das auch eigentlich egal.

    Aber ich bin nah dran, mit BB's extrem gute Streukreise mit der Morph zu erzeugen...nun will ich die Murmeln mal aussortieren und gucken, ob es noch mehr bringt 8)

    Spielerei eben

  • Hallo Musashi

    Deine Beispiele sind aber etwas gemein ;) gewählt.

    Wenn ich eine Waage mt 1kg Auflösung und oder Wiederholbarkeit und oder Meßunsicherheit habe, wird man halt nie 1g genau messen können.

    Entscheidend ist, daß der Sensor entsprechend unterschiedliche Daten liefert (auch dessen Rauschen bzw generelle Ungenauigkeit) und ob diese entsprechend fein gemessen werden können. Und das Ganze mechanisch entsprechend wiederholgenau aufgebaut ist.

    Daher ist es schon erstaunlich, was mit den Plastikdosen (den kleinen Chinateilen) so möglich ist. Den alleine mechanisch sind Sie schon zum gruseln.

    Wenn man den Sensor ausschlachtet, ordentlich verbaut und ... könnte man die Qualität sicherlich schon erheblich steigern.

    Wo es scheitert ist bei der Interpretation der Meßwerte durch den Chip / Microprozessor. Die hinterlegten Werte sind sicher nicht praktisch an der einzelnen Waage ermittelt.

    Aber DIY ist sicher eine hohe Qualität für nicht so viel Geld möglich, Z.B. durch einen Arduino und einem AD Wandler mit hoher Auflösung. Entscheidend ist der Sensor.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (5. September 2018 um 00:24)

  • Falsch, wenn es um die Qualität und Fähigkeit einer Waage geht.

    Bitte genauer definieren, bin seit über vierzig Jahren Waagenbauer und von der Physikalisch-Technische Bundesanstalt akkreditiert um Ersteichungen durchzuführen und Dakks Kalibrierschein zu erstellen.

    Sorry, da muss schon definitiv mehr kommen.

    Mit bestem Schützengruß

    Andreas

    VDB - Fördermitglied


    "100 Prozent der Schüsse, die Du nicht abgibst, verfehlen ihr Ziel." - Wayne Gretzky -

  • Was mich aus der tatsächlichen Praxis mal interessieren würde, ist der Einfluss einer Vorlast auf der Waagschale.
    Beispiel: Sagen wir mal, die Waage hätte einen Messbereich von bis max. 100 g. Ich möchte nun einen Gegenstand von 1 g auswiegen. Ist es egal, ob die dazu benutze Waagschale beispielsweise 10 g Gewicht oder 50 g hat? Ich kann ja jede Vorlast wieder auf Null setzen.

    Mir ist schon klar, dass sich bei einer Vorlast - so nenne ich das jetzt einfach mal - von 50 g dann maximal nochmals 50 g auflegen kann, um den Waagebreich bis 100 g nicht zu überlasten. Aber macht das in Sachen Messgenauigkeit bei modernen Waagen einen Unterschied?

  • Irgendwie sollte das hier auch nicht in eine Grunsatzdiskussion von Waagen entgleiten...

    Ich messe gerade (und immer mehrmals die selben) Stahl-BB's.
    0,348, 0,347,

    die andere Murmel, 0,360, 0,356, 0,360

    Alles aus gleicher Nuckelflasche... evtl. lohnt es sich da doch mal nen Versuch bezüglich Streukreis zu machen.