Weihrauch HW 25L zerlegen

Hallo,

ich habe vor kurzem das alte Weihrauch HW 25L aus meiner Jugend bei meinen Eltern im Keller wiederentdeckt.
Es ist etwa 20 Jahre alt und ganz gut erhalten, wenn man bedenkt wie es gelagert wurde.

Nach einer Grundreinigung habe ich testweise verschiedene Diabolos ausprobiert.
Die H&N FTT 4,51mm und vor allem 4,52mm sind hin und wieder im Lauf stecken geblieben; zum Teil mit einem leichten Zischen an der Laufdichtung.
Ich würde daher gerne die Lauf- und Kolbendichtung tauschen.

Schaft und Abzug sind entfernt, jedoch komme ich beim zerlegen nicht weiter und würde mich freuen, wenn mir jemand mit etwas mehr Erfahrung, mit ein paar Tipps zur Seite stehen könnte.

Bilder sagen mehr als tausend Worte:

Es sieht so aus, als müsste der im Rohr steckende Federmechanismus gelöst und durch die Rückseite (links) herausgeführt werden.
Die oben zu sehende Schraube würde die Feder beim Öffnen zwar zurückhalten, kann im aktuellen Zustand jedoch einfach rausgedreht werden.
Ich vermute daher, dass die viereckigen, seitlichen Teile den Federmechanismus zurückhalten.

Hier die Ansicht von unten.
Die viereckigen Teile sind ober- und unterhalb der Schraube hoffentlich gut zu erkennen.

Erste zaghafte Versuche die viereckigen Teile herauszuhebeln, oder hineinzudrücken sind gescheitert.
Da mir mein Augenlicht ganz lieb ist, nichts kaputt gehen soll und ich den Mechanismus noch nicht ganz verstehe, möchte ich an dieser Stelle nicht ohne Tipps/Hinweise weitermachen.
Die Waffe zur Überholung einzuschicken wäre zwar als Notlösung in Ordnung, aber angesichts der Kosten im Vergleich zum Neupreis, würde ich die HW 25L gern selbst instandsetzen.

Hat von euch schonmal jemand eine HW 25 zerlegt, oder kann allgemein mit dieser Art der Befestigung etwas anfangen?
Ich würde mich über jeden Hinweis freuen!

LG Bastian

Vielen Dank,
so hat es funktioniert!

Das Ende mit der Sicherung (Bauteil 719) konnte nach dem Lösen der sichernden Schraube (719a) noch einen halben mm eingedrückt werden, um die viereckigen Plättchen (719b) zu entlasten.
Dadurch konnten Sie relativ leicht entfernt werden.

Es empfiehlt sich das Ganze zu zweit zu machen.
Während einer die Sicherungsseite zur Entlastung mit beiden Händen kräftig auf eine rutschfeste Unterlage (Gummimatte) drückt, kann der Andere die Schraube lösen und die Plättchen annähernd kraftlos, Stück für Stück, mit einem Schraubenzieher heraushebeln.
Von da an ist der gesamte Federmechanismus gelöst.

Bei mir waren Grate an den "Taschen" der Plättchen, sodass das Innenteil (719) und die Kolbendichtung hakten.
Mit einer Wasserpumpenzange und einem Lappen kann man das Innenteil vorsichtig hin und herdrehen, um es herauszubekommen.
Vorsicht! Die Feder steht zu dem Zeitpunkt noch unter relativ viel Druck.

Nochmals Danke für die Hilfe!

Sack und Asche!

Aus der Wiederentdeckung des HW ist der Wunsch nach einem neuen LG entstanden. (ganz weit vorne: HW 97 und Walther LGU)
Mein Unterbewusstsein scheint schon eine Entscheidung getroffen zu haben und konnte damit nichtmehr hinter dem Berg halten.

Threadtitel und Tags kann ich - vermutlich da ich noch "Greenhorn" bin - nicht ändern.
Könnte ein Moderator das bitte anpassen?

Ist erledigt

Überzeug' mich!

Ich hoffe ein bisschen Offtopic ist okay.
Ihr (bzw. die Informationsflut) macht mich fertig!

Du schlägst genau in die richtige Kerbe - meine Entscheidungsschwäche.
Das LGU ist mir aktuell sympathischer, da ich hauptsächlich in Keller und Garten Scheiben lochen und plinken möchte.
Um weder meine bessere Hälfte, noch meine Nachbarn zu verärgern, ist die Lautstärke ein wichtiges Kriterium.

Auch wenn mich ein bisschen Schrauberei nicht stört, finde ich es schade, dass beim HW 97 das V-Mach Kit fast schon obligatorisch zu sein scheint.
Was mich wiederum nachdenklich stimmt, ist ein Beitrag (ich glaube sogar hier im Forum), demnach die Ersatzteilsituation bei Weihrauch langfristig gesehen eventuell besser sein könnte.

Es gibt noch ein paar andere Argumente, aber Lautstärke, allgemeiner Modifikationsbedarf (/-kosten) und Versorgungssituation sind mit die wichtigsten. Einstiegstauglich fürs FT sind sie ja zum Glück beide, falls das mal Interessant werden sollte.

Danke für eure Zeit und Mühe!
Das weiß ich zu schätzen.

Ich habe angefangen Argumente zu sammeln und abzuwägen und komme vom Hölzchen aufs Stöckchen.
Es gibt noch eine Menge zu lernen und zu verstehen und so werde ich mich noch ein bisschen tiefer in die Materie einarbeiten, bevor ich eine Entscheidung treffe.

Für die sicherlich anfallenden, weiteren Fragen, werde ich dann beizeiten vermutlich einen gesonderten Thread erstellen, um hier nicht zu viel OT anzuhäufen.

Zitat von Nosferatu2008

Und bei dir läuft es eh auf beides raus HW97 und LGU

Den Wahrheitsgehalt der Aussage habe ich mir bis gerade eben nicht eingestehen wollen.
Wobei diese Sicht meine Hemmschwelle, eine Entscheidung zu treffen, deutlich senken würde.

Andererseits: Weiß man, ob ich bei einer Folgeanschaffung nicht eventuell direkt zur (Druckluft)Flasche greife?

Ohje,

das Repetieren bei den Kirmesbüchsen fand ich schon immer ziemlich sympathisch.
... dann räume ich am besten schonmal etwas Platz im Keller frei
Spaß beiseite, ich werde versuchen, mich bei Neuanschaffungen zu zügeln. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt

Und bei "Neuanschaffung" sind wir auch schon beim Thema.
Ich habe eine LGU in die Hand nehmen können und damit war die Entscheidung gefallen.
Nach mehreren missglückten Kauf-/Bestellversuchen (bereits reserviert/unerwartet vergriffen/kein Zubehör lieferbar) kam sie heute endlich an.

Dazu habe ich ein Ritter 10-40x50 und ein bisschen Zubehör geholt.

Das grobe Einschießen (18m) ging recht fix:

... und so habe ich direkt meine erste "richtige" Scheibe in Angriff genommen und ein wenig mit Vergrößerungen zwischen 10 und 24 experimentiert.
Geschossen wurde draußen auf 18m, bei gerade mal 2 bft Wind, am Tisch sitzend mit der LGU auf zwei Auflagesäcken. (Benchrest?)

Nach dem vierten Spiegel habe ich im FT-Sitz noch 2 Schüsse geplinkt, dann waren die Finger endgültig zu kalt.
Auf der HW25 habe/hatte ich ein 4x20 drauf. Im Vergleich dazu kommt mir 10x schon fast etwas zu viel vor, bei so kurzen Entfernungen.
24x ist für mich selbst im FT-Sitz kaum schießbar. Da wird man ja seekrank.

So ein (für mich) gutes Ergebnis hätte ich bei den ersten Scheiben auch mit den Auflagesäcken nicht erwartet.
Ich bin allgemein sehr begeistert und weiß schon genau, wofür meine Freizeit ab jetzt draufgeht, solang Weib und Wetter es zulassen

Zitat von Nosferatu2008

Das so etwas passiert wenn man jemand hilft seine HW 25 zu zerlegen hätte ich nicht gedacht.

Naja, wie man eben so vom Hölzken aufs Stöcksken kommt

- Dichtungen müssen getauscht werden ($)
- Wenn ich schon dabei bin, wird das defekte 4x20 ZF auch getauscht ($$) ... am besten gegen ein Prellschlagfestes mit Parallaxeverstellung ($$$)
- Wenn ich schon für $$$ aufstocke, wäre doch vielleicht ein neues Luftgewehr sinnvoll. Mal gucken was es so gibt.

Zitat von Nosferatu2008

Vielleicht trifft eh ne begegnet sich man mal auf den Lanes.

Nächstes Jahr werde ich mangels Zeit und Fähgikeit noch keine Wettbewerbe mitmachen.
Eine Walnuss treffe ich bei wenig Wind im Benchrest auf 35m zuverlässig. Im FT-Sitz, kniend, oder stehend braucht es dafür schon eher ein Scheunentor in 10m Entfernung.
Ich setze lieber erstmal einen Fuß vor den anderen. Mit 0 Treffern will man ja auch nicht vom Platz gehen.

Hier in Nordhessen gibt es allerdings einen Verein, bei dem ich mal reinschnuppern möchte.
Falls dort, oder ganz grob in der Gegend ein Wettbewerb stattfinden sollte und ich Zeit habe, wäre ich als Zuschauer natürlich dabei.

Zitat von Nosferatu2008

So mal schauen ob dir das die Nase lang macht.

Das wäre für den Winter im Keller sicher interessanter als mit dem LGU.
Nein, nein, solche Gedanken lasse ich erstmal garnicht an mich heran.
Solang ich das LGU nicht beherrsche, habe ich noch eine Menge interessante Erkenntnisse vor mir, für die nichts neues her muss.
Auf der anderen Seite wollte ich ursprünglich auch nur ne Dichtung.