Weihrauch HW 35 - Diabolos für 5m, 10m, 20m, 30m

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 6.934 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. September 2018 um 07:58) ist von Nosferatu2008.

  • Hallo Zusammen!

    Seit ein paar Wochen besitze ich ein (neues) Weihrauch HW 35 (4,5mm), mein erstes Luftgewehr. Bislang habe ich 600-700 Schuss abgegeben und habe großen Spaß an meinem neuen Hobby.

    Ich schieße auf unterschiedliche Distanzen und auf unterschiedlich große Zielscheiben. Meist wähle ich die 10m Distanz.
    Bei einer Entfernung von 5m und 10m schieße ich auf Zielscheiben, die von der Größe her den Vorschriften des Deutschen Schützenbundes für eine Distanz von 10m entsprechen. Konkret handelt es sich um diese Streifen mit 10 Spiegeln.
    Bei einer Entfernung von 20m und 30m schieße ich auf größere 14x14 Zielscheiben. Konkret handelt es sich um Zielscheiben dieser Art.


    Waffen Schlottmann empfiehlt auf seiner Internetseite zum HW 35 explizit zwei Sorten an Diabolos, nämlich zum Scheibenschießen die H&N Baracuda Match, und zum schießen auf entferntere Ziele die H&N Excite Hollow Point.


    Bislang habe ich gut 400 Schuss mit den Baracudas, und rund 200 Schuss mit den Excites geschossen. Die Empfehlung von Schlottmann zu den Baracudas kann ich im Vergleich zu den Excites nicht wirklich nachvollziehen. Außer auf die kurze Distanz von 5m erziele ich mit den Excites im Schnitt bessere Treffer. Auf 30m ist der Unterschied sogar sehr groß. Bei allen Distanzen tritt auch folgendes auf: während die Excites "gut lesbare", kreisrunde Löcher in den Zielscheiben hinterlassen, erzeugen die Baracudas ausgefranste, weniger saubere, ehere gerissene "Löcher".

    Vielleicht sind die Baracudas mit ihren 0,69g schlicht zu schwer für eine freie HW 35. Schließlich weist der Hersteller H&N darauf hin, dass dieser Typ Diabolo mit Luftgewehren von mindestens 16 Joule Leistung verwendet werden soll. Gleichzeitig leidet die Repräsentativität meines Tests darunter, dass ich als Anfänger naturgemäß kein perfekter Schütze bin, "Vergleichstests" deshalb also zwangsläufig nicht allzu sauber ausfallen können.


    So, zufrieden bin ich also mit den Excites, die mit 0,46g rund ein Drittel leichter sind als die Baracudas. Dennoch stellt sich mir die Frage, ob ein leicht schwereres Diabolo noch bessere Ergebnisse liefern könnte. Außerdem stellt sich mir die Frage nach der richtigen Kalibergröße. Die beiden bislang verwendeten Sorten sind im Kaliber 4,50mm. Gelesen habe ich, dass letztlich nur Tests mit dem je eigenen Luftgewehr Auskunft darüber geben können, welche haargenaue Kalibergröße die passende ist. Dies ist relativ ernüchternd. Erstens habe ich kaum Lust, Zeit dafür zu investieren. Zweitens dürfte es sehr schwierig werden, wirklich belastbare Rückschlüsse zu ziehen. Denn mit den Schießkünsten eines Anfängers wird es wohl eher schlecht möglich sein, Unterschiede zwischen Diabolos verschiedenen Kalibers auszumachen - oder sind Unterschiede zwischen den einzelnen Kaliberstufen auch für Anfänger spürbar?


    So, nun bitte ich Euch um Erfahrungen, die Ihr mit verschiedenen Diabolos mit einem HW 35 auf verschiedene Distanzen gemacht habt. Dass Luftgewehre unterschiedlich sind, kein Gewehr dem anderen exakt gleicht, ist mir bewusst. Daher braucht Ihr mich bitte nicht darauf hinweisen, ich solle durch eigene Tests herausfinden, welche Diabolos zu meinem Luftgewehr passen. Ich möchte hier explizit nach Euren persönlichen Erfahrungen fragen, was gleichzeitig voraussetzt, dass Ihr regelmäßig mit einem HW 35 schießt. Kommentare von Schützen, die "mal" mit einem HW 35 geschossen haben werden eher weniger hilfreich sein. Außerdem ist bitte zu beachten, dass ich das HW 35 neu gekauft habe, es sich also um die aktuelle Version handelt, und nicht um ein 20 Jahre altes Gewehr, das eventuell (minimal) andere Eigenschaften besitzt.

    Wenn ich mir bei Sportwaffen Schneider verschiedene Diabolos von RWS oder von H&N anschaue, finde ich Preise von 2,95 Euro bis zu 14,95 Euro pro 500 Schuss. Die "billigen" Diabolos müssen es nun wirklich nicht sein. Jedoch stelle ich mir die Frage, ob ich als Anfänger auf die von mir bevorzugte Entfernung von 10m wirklich einen Unterschied bemerken würde zwischen, sagen wir mal, der 0,53g Meisterkugel von RWS für 8,95 Euro, oder den 0,53g R10 Match Diabolos von RWS für 10,95 Euro.


    Könnte ich bei der kleineren 5m Distanz sogar zu Diabolos im Bereich von 5 Euro pro Dose greifen? Besteht ernsthaft die Gefahr, dass diese "billigen" Diabolos den Lauf bzw. die Züge des HW35 beschädigen, oder sind die Fertigungstoleranzen auf Dauer so unbrauchbar, dass ein Trefferbild mit solch günstigen Diabolos einfach keinen Spaß macht?


    Nun bin ich auf Eure Antworten gespannt. Welche Diabolos verwendet Ihr bei welcher Entfernung? Welche Maße wählt Ihr - die normalen 4,50mm oder andere Stufen?

    Zum Schluss noch folgendes: die "Durchschlagskraft" des Diabolos interessiert mich nicht, solange ein sauberes Loch in der Zielscheibe entsteht. Es geht hier nicht darum, ob eine Cola Dose ein Loch bekommt, sondern rein um die Präzision des Schusses beim konzentrierten schießen auf Zielscheiben.


    Viele Grüße


    techau

  • Gute Erfahrungen habe ich mit JSB Exact gemacht (sind Rundköpfe), die sind für jede Entfernung total super und nach einigen verirrungen mit H&N Excite, RWS Basic und irgendwelchen Gamos gibts nur noch die und als Flachköpfe nur noch die RWS Club...

    Die Flachköppe sind zum Scheibenstanzen ideal, weil die schöne runde Löcher ausstanzen. Auf längere Entfernungen sollen die aber nicht so pralle sein, ich habe es aber nicht ausprobiert. Benutz die flachen halt zum mit der LuPi scheibenlochen und die Runden zum mit dem LG plinken. Doof, mehrere Sorten an der gleichen Waffe zu verwenden, weil man dann ständig an der Visierung schrauben muss.

    Das alles muss man aber an der eigenen Waffe austesten (habe selber kein HW35), jede Waffe ist da anders, da können sich diese Teströhrchen oder ein großer Testeinkauf lohnen. Wenn man dann mal die RWS-HN-JSB Palette abgegrast hat, weiß man, was die eigenen Pusten am liebsten fressen...

    Friendly fire - isn't

  • Könnte ich bei der kleineren 5m Distanz sogar zu Diabolos im Bereich von 5 Euro pro Dose greifen? Besteht ernsthaft die Gefahr, dass diese "billigen" Diabolos den Lauf bzw. die Züge des HW35 beschädigen, oder sind die Fertigungstoleranzen auf Dauer so unbrauchbar, dass ein Trefferbild mit solch günstigen Diabolos einfach keinen Spaß macht?

    Dazu noch: Nein, solange die Billigdias aus Blei sind, ist das kein Problem. Also die günstigen Gecos oder RWS Basic machen nichts an der Waffe und treffen ganz manierlich mit gelegentlichen Ausreißern.

    Ich für mich bin zum Schluss gekommen, dass LG Mumpeln so billig sind, dass ich mir das nicht geben muss, zumal die RWS Club schon besser sind und kaum mehr kosten und selbst JSB Exacts deutlich unter 10€ pro Dose liegen.

    Friendly fire - isn't

  • Vielen Dank für Eure Antworten und die konkrete Nennung verschiedener Diabolo-Sorten!
    Gerne können sich noch weitere Forenmitglieder beteiligen und ihre Erfahrungen schildern!

    Mir gehen aktuell noch zwei Fragen durch den Kopf: eine zum Kaliber, eine zur Art des zielens.


    Zum Kaliber

    Einige Projektile sind von 4,48mm bis 4,52mm erhältlich.

    • Gibt es eine Daumenregel für das HW 35, oder kann ich tatsächlich nur durch ausgiebige Tests herausfinden, welches Kaliber am besten geeignet ist für mein individuelles Gewehr?
    • ist folgende Überlegung richtig? Je größer der Durchmesser des Projektils, desto kräfiger die Druckwirkung des Gewehrs auf das Projektil, und desto genauer der Schuss? (bis zu dem Punkt, an dem im ungünstigsten Fall die Kugel stecken bleibt, oder der Druck nicht ausreicht, um die Kugel sauber zu schießen?)
    • Sollte ich Kugeln, die im Kaliber 4,52mm bzw. 4,51mm verfügbar sind den "normalen" 4,50mm gegenüber bevorzugen, oder lässt sich keine pauschale Empfehlung aussprechen?

    Mit Blick auf meine Freude beim Schießen und die in meinen Augen zufriedenstellenden Ergebnisse mit den H&N Excite Hollow Points bin ich kurz davor, mir mehrere neue Packungen dieser recht leichten Diabolos zu bestellen. Andererseits ist das Bessere immer des Guten Feind, und so bin ich für Ratschläge zu anderen Kugeln bis hier sehr dankbar. Um nochmal explizit zu fragen: ist es eher unwahrscheinlich, dass die Hollow Points mit ihrem geringen Gewicht von 0,46g das Optimum für eine freie HW 35 darstellen? Kann ich davon ausgehen, dass ein "richtiger" Flachkopf mit 0,53g sinnvoller ist? (für Distanzen >20m wie angemerkt ein Rundkopf)


    Zur Art des zielens

    Sollte ich beim Zielen auf die 10m Distanz "Spiegel aufsitzend" oder "Fleck" bevorzugen?

    Als ich auf die 10m Distanz noch die 14x14cm Scheiben verwendet habe, habe ich "Fleck" geschossen. Die kleineren 10m Scheiben jedoch, die den Richtlinien des Deutschen Schützenbundes entsprechen, sind erheblich kleiner. So wie ich die Sache verstanden habe, sind die kleinen Scheiben zum zielen durch ein Diopter gedacht, wobei der schwarze Bereich zu den beiden gewehrseitigen Kreisen in einen gleichmäßigen Abstand gebracht werden sollte.

    Letztlich ist es so, dass der schwarze Bereich der Wettkampfscheiben auf 10m Distanz für mich so klein aussieht, dass ich nicht mit Sicherheit sagen kann, ob ich nun mittig oder abweichend ziele - mit den Excite Hollow Points schaffe ich es dennoch, fast immer den schwarzen Bereich zu treffen.

    Mir stellt sich die Frage, ob ich lieber "Spiegel aufsitzend" zielen sollte, da der Rand des schwarzen Bereiches für mich klarer identifizierbar erscheint, als eine mittige Stelle innerhalb des schwarzen Bereichs.

    Gleichzeitig stelle ich mir die Frage, ob es für Anfänger sinnvoll ist, "Spiegel aufsitzend" zu schießen, oder ob dadurch ein "falsches Lernen" erzeugt wird, und das Gefühl für das richtige Zielen (falls es sowas gibt) verloren gehen könnte, da man ja nie wirklich auf das eigentliche Ziel anlegt.

    Die Entscheidung darüber, wie ich ziele, sollte sicherlich so schnell wie möglich fallen, denn von allzu große Variationen wird meist abgeraten, während konstante Bewegungsabläufe als Schlüssel eines erfolgreichen Trainings beschrieben werden.


    Noch eine letzte Frage zu diesem Aspekt:

    Dem HW 35 lagen verschiedene Kornbläter bei. Derzeit habe ich das feine Perlkorn eingebaut. Macht es Sinn, ein Ringkorn zu verwenden, während kein Diopter, sondern die klassiche Kimme zum Einsatz kommt? Oder sollte ich lieber beim Perlkorn bleiben, und lediglich eine Entscheidung fällen zwischen den beiden Optionen "Spiegel aufsitzend" oder "Fleck"?


    Vielen Dank und freundliche Grüße

    techau

  • Hallo,

    letzten Endes wirst Du das mit Deinem Gewehr austesten müssen. Diese Fragen kommen hier ja regelmäßig und enden immer bei dem Satz:" Must Du selber für Dich und Dein Gewehr raus finden!"

    Trotzdem meine Erfahrungen dazu.
    Ich habe bei meiner HW35 das Perlkorn und komme damit gut klar.Auf 10m schieße ich Fleck und Diabolos nehme ich bis 10m Gecos oder H+N Sport und darüber JSW Exact 4,52.

  • Zur HW35 kann ich keine Angaben machen. Ich selbst bin auch Anfänger und habe 1x HW30s und 1x HW57 .

    Habe auch die RWS Basic , RWS Hobby , Mosquito und einige andere getestet. Jetzt habe ich eine Lösung für beide HW,s gefunden

    für zu Hause so um die 10 Meter nehme ich für beide die H&N Sport , für FT-Training nehme ich die JSB exact 4,52 , so habe

    ich den Kreis jetzt eingeschränkt auf 2 Sorten . Ob ich nochmal zu anderen tendiere hängt evtl. von meiner Pers.Entwickelung im Schießsport ab.

    Bis jetzt stehe ich noch ganz am Anfang.

  • Hallo Zusammen!

    Vielen Dank für Eure Antworten und Erfahrungsberichte! Habe mir nun eine ganze Reihe verschiedener Diabolos gekauft, von billig bis teuer, und teste fleißig vor mich hin. Die von Euch genannten Sorten habe ich auch dabei.

    Mein Schussbild ist schon recht schön geworden. Das liegt aber sicher weniger an Unterschieden zwischen den Diabolos, sondern einfach daran, dass ich mit der Zeit lerne, besser zu zielen. Nach und nach wird sich dann sicherlich eine Auswahl von 2-3 Sorten herauskristallisieren.

    Auf die maximale Distanz die ich schieße, 31 Meter, sind aber schon jetzt die JSB Exact Express (4,52mm) mein Favorit. Hauptsächlich schieße ich aber auf 10 Meter Distanz, wo das Rennen noch lange nicht entschieden ist. Wenn ich da z.B. "teure" RWS R10 Match nehme, oder aber "billige" Gecos, dann bin ich mir oft nicht sicher, ob das Schussbild nicht zufällig entsteht, es an den Diabolos liegt, oder an meinen (noch nicht konstanten) Schießkünsten. Es ist aber mittlerweile immerhin so, dass ich mit allen Sorten, ob teuer oder billig, zum größten Teil in den schwarzen Bereich treffe. Mal sehen, wie die Sache 2000 Schuss später aussehen wird.

    Beste Grüße

    techau

  • Diabolo Tests macht man zur ermittlung der Streukreise.
    Da muss das Thema Schütze Außen vor bleiben.
    Deine HW 35 legt man dazu vorne und hinten in eine Benchrest auflage immer wieder gleich ab nach dem laden und spannen und zieht dann den Abzug durch.
    Pressluftwaffen werden eingespannt.
    Aber Grundsätzlich sollte erst der Schütze besser werden dann die Streukreise.

  • Zur Verbesserung des Schützen:

    Einen Preller, und nach meinen Erfahrungen insbesondere die HW35, darf man nicht zu eisern im Griff haben. Gib ihr etwas Freiraum und du wirst merken das die Genauigkeit und Wiederholbarkeit der Treffer sich steigern.

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!