Die Ausrüstung für den Jungjäger

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 6.125 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. September 2018 um 21:27) ist von kojona.

  • Was benötigt der Jungjäger zum Beginn, bzw. welche Ausrüstung ist zu Anfang wichtig?


    Grundsätzlich bin ich ja der Meinung, dass passende Kleidung das Wichtigste ist, was man durchaus schon während des Kurses kaufen kann oder sogar sollte. Denn die meisten Kurse gehen über den Winter hinweg und beinhalten auch immer Außenstunden.
    Grundsätzlich bleibt die Kleidung und Farbgebung dem Träger überlassen, aber bunte Freizeitkleidung ist unpassend. Die Hauptkleidung im Tarnmuster, oder in camouflage, wie es zu neudeutsch heißt, ist nicht immer passend. Aber die orangene Signalfarbe ist wichtig und auf Gesellschaftsjagden vorgeschrieben. Keine Angst, das Wild kann diese Farbe nicht wahrnehmen. Blaue Farbtöne sind unbedingt zu meiden, denn diese sieht das Wild sogar am besten.
    Wichtig ist eine Jacke und Hose, am besten mit Membrane, was sie regentauglich macht. Wer bei einer Treibjagd im Herbst durch Senf- oder Rapsfelder gestreift ist, weiß warum gerade hier wasserdichte Hosen und auch Stiefel wichtig sind.
    Funktionsunterwäsche ist sehr praktisch, jedoch kein Muss. Auf Treibjagden sind Warnwesten vorgeschrieben. Notfalls geht auch die aus dem Auto.


    Einen Hut mit Signalband! Ist sehr wichtig und auch wenn man insbesondere als junge Person noch nie einen Hut getragen hat, ist er auf der Jagd unverzichtbar. Weil er eine Hutkragen hat, schützt er bei Regen besser. Ein einfaches Capi ist im Sommer nützlich, aber wenn es regnet läuft das Wasser in den Nacken. Ich bevorzuge die Version „Rollhut“, denn den kann man aufrollen und in die Beintasche o.ä. stecken und ihn beim Schüsseltreiben nach der Jagd nicht in der Kneipe vergessen.


    Schuhwerk – robuste Stiefel sind wichtig, meistens auch zusätzlich Gummistiefel. Dort bitte nicht am Geld sparen, denn nasse und kalte Füße beenden die Jagd! Wer Treibjagden mitläuft sollte bedenken, dass diese im Herbst und Winter stattfinden und die Flächen in der Regel sehr nass sind. Die Gummistiefel bitte nicht mit Gartenstiefel verwechseln. Jagdlich brauchbare Gummistiefel sind gefüttert und eine deutlich bessere und bequeme Passform. Damit kann man auch einen ganzen Tag laufen.


    Messer – ein gutes Messer wird immer benötigt. Ob nun ein Klappmesser oder mit feststehender Klinge bleibt jedem selbst überlassen. Es versteht sich von selbst, dass gute Messer nicht für 20 € zu haben sind. Aber so ab 50 € kann man Qualität erwarten. Da es fast eine unendliche Anzahl an Ausführungen gibt, sollte man sich beraten lassen. Ich persönlich ziehe Messer mit nicht allzu großer Klinge vor. Unhandliche Messer bleiben früher oder später im Schrank liegen und das wäre schade. Auffällige Messer mit Signalfarben helfen dem Wiederfinden im Gras, insbesondere bei Dunkelheit unter der Taschenlampe.


    Taschenlampe – Ausführungen mit LED verstehen sich von selbst. Eigentlich ist nur die Größe wichtig. Wieder einmal soll es nicht so groß sein, ein Holster dazu kann praktisch sein.


    Fernglas – ein wichtiges Werkzeug. Unbedingt Markenware auswählen. Der Zweck bestimmt die Größe des Glases. Leichte Pirschgläser bis ~ 30 mm Objektivdurchmesser sind ideal für die Pirsch, große Hochleistungsgläser mit 56 mm Durchmesser sind wegen guter Dämmerungsleistung ideale Ansitzgläser. Hier gilt, nicht sparen. Ein gutes Glas entscheidet über die letzte halbe Stunde im Ansitz und die ist entscheidend zur Jagd. Mit schlechten Gläsern muss man früher abbaumen, einfach weil man nichts mehr sieht.
    Preise zu nennen ist schwer. Dafür ist das Angebot zu vielfältig. Man sollte aber nicht billig kaufen, denn generell ist jagdliches Ausrüstungszubehör sehr lange haltbar.


    Schusswaffen – nicht umsonst schreibe ich dazu etwas zum Schluss. Jedem Interessenten zum Jagdschein fiebert meistens die Erlaubnis entgegen. Aber man sollte nicht zu schnell kaufen.
    Der Jagdschein berechtigt zum Erwerb von zwei Kurzwaffen und beliebig vielen Langwaffen. Die Kaliberauswahl, wie auch die Ausführung der Waffe selbst, bleibt dem Jäger überlassen. Da es auch unzählige Kombinationsmöglichkeiten mit der Optik gibt, ist eine gute Beratung unerlässlich.
    Grundsätzlich gilt, der Jagdschein berechtigt auch zur Ausleihe von Waffen, so dass man es mit dem Kauf nicht so eilig haben sollte.
    Je nach Jagdmöglichkeiten bestimmen die Waffen- und Kaliberart. Standard sind eine Flinte, meistens im Kal. 12 und ein Repetierer mit sehr guter Optik. Mit Mittelkalibern .308 Win oder 30-06 Springf. macht man nichts falsch.
    Die Optik sollte variabel sein, das Absehen sollte einen regelbaren Leuchtpunkt haben. Mildot und komplett beleuchtete Absehen sind jagdlich an der Grenze der Unbrauchbarkeit. Standard sind heute Optiken mit 3-12-fachem Zoom, bel. Absehen 4 bei 56 mm Objektivdurchmesser. Die Zielfernrohrmontage muss zur Waffe passen. Gut gemachte Schwenkmontagen sind den einfachen Weavermontagen weit überlegen. Nicht selten kostet die Optik mit Montage weit mehr als die Waffe selbst. Aber ist das Alles gut ausgesucht, braucht man im Jägerleben keine neue.


    Das halte ich nun für das „Grundwerkzeug“. Natürlich gibt es undenkbar viel Zubehör, die das Jägerleben einfacher, schöner und praktischer machen sollen. Vieles davon kommt später quasi automatisch dazu, aber auch vieles wird überbewertet oder ist nur was für die Jagdspezialisten.

  • Sorry, aber das hört man in jedem Jagdkurs und kann es in jedem Jagd Thread für Jungjäger so nachlesen und hilft keinen so richtig.

    Was ist da jetzt der Iiteressante Teil?

    Ich würde niemanden .30-06 empfehlen ohne auf Drall und Lauflänge einzugehen. Schwenkmontagen sind nicht mehr Zeitgemäß, wer nimmt noch das Glas ab? Weaver mit einer hochwertigen Ringmontage ist genauso gut für den Jungjäger.

    Auch ist der Glaube an Zeiss, Swarowski und Konsorten übertrieben. Andere Hersteller sind auch gut auf. Eine halbe Stunde bringen die nicht, höchstens 5-10 min. Im Gegensatz zu meinen Nikon Gläsern gibt es sehr wenig Unterschied.

    Wenn man so einen Standard Empfehlungs Artikel machen könnte, währe ja auch Langweilig ;)

    Erklär mal lieber warum .300 Win Mag und Absehen 1 Müll ist. Oder Kombinierte Waffen nicht mehr so ganz sinnvoll sind. Oder warum eine kalte Waffe Waffen eingeschossen werden muss.....Da kann man Jungjäger vor sinnlosen Ausgaben retten. Was ich bisher so gesehen habe, liegen in solchen Dingen die Knackpunkte.

    2 Mal editiert, zuletzt von Patronenkiste (22. Juli 2018 um 01:38)

  • Gerade den Teil zur Bekleidung fand ich interessant, danke für die kurze Zusammenfassung.

    @Patronenkiste

    Da das hier überwiegend ein Forum für freie Waffen ist, gibts wahrscheinlich mehr Leser, die noch nicht in einem Jagdscheinkurs gesessen haben und für die das ganze Neuland ist. In den Fachforen gibts warscheinlich für jeden Ausrüstungsgegenstand ein eigenes Thema, aber für einen Überblick find ich nicht schlecht.

    @Floppyk

    Thema Billig-Messer: Was hälst du von den schwedischen Mora Messern? Da gibst schon viele um die 20 €, hat dann zwar keinen Griff aus 1000 Jahre alter Mooreiche, sondern Plastik, aber die sollen ganz gut schneiden.

  • Die Messer von Mora, bzw. dessen Klingenstahl genießen einen guten Ruf. Aber die günstigen Messer sind halt auch einfach gefertigt und haben nur eine sehr einfache Plastikscheide. Als reines Jagdmesser aber durchaus brauchbar, wobei man sich bei evtl. Verlust nicht groß ärgern muss.

    @Patronenkiste
    Ich habe bewusst keine Markennamen bei den Optiken, wie auch Waffen genannt. Es ist aber wichtig, dass sich der Jungjäger Gedanken darüber macht und auch weiß, warum sich eben die Ferngläser von Optikern oder gar vom Discounter doch von guten Optiken aus dem Jagdfachhandel mitunter stark unterscheiden und warum sie i.d.R. ihr Geld wert sind.

    Was die Besonderheiten der 30-06 angeht, darf man darauf vertrauen, dass der Waffenhersteller schon die richtige Kombination aus Lauf- und Dralllänge weiß und entsprechend verbaut.

    Ich habe nicht geschrieben, dass eine 300 WinMag und Absehen 1 "Müll" sind, wie du es schreibst. Ich würde beides aber keinen Jungjäger empfehlen. Wer so etwas erbt oder sehr günstig vor die Füße geworfen bekommt, soll seine Erfahrung machen. Es hat ja auch seinen Grund, warum gerade das alte Absehen 1 faktisch vom Markt ist und das Absehen 4 nun der Standard ist. Zudem kenne ich im Moment kein ZF, was Absehen 1 mit einem Leuchtpunkt kombiniert. Letzteres ist bei der Jagd unbedingt zu empfehlen.
    Wenn ich oben angefangen hätte über Vor- und Nachteile bestimmter Waffen zu referieren, wäre das ein sehr langer Text geworden, den sich wahrscheinlich auch keiner bis zu Ende gelesen hätte. Außerdem kann man über Waffen(arten) wie auch Kaliber trefflich gut streiten.
    Eine gute Beratung im Fachgeschäft mit "Realstücken" ist unerlässlich. Kein Jungjäger wird aufgrund meiner Ausführungen nun drauflos kaufen. Mir geht es um Basisinfos, analog zu meinen kürzlichen Beträgen bezüglich Jagdschein.

  • Ich möcht noch anmerken, dass deine Ausführungen Floppyk ja auch das Startposting darstellen. In einem einzigen Posting kann man gar nicht alle Aspekte von Jagdausrüstung behandeln. Aber als Start und erste Übersich hast du die wichtigsten Informationen zusammen geschrieben. Wir können diesen Thread ja wunderbar mit grossen Massen an Inhalt füllen.
    Von meiner Seite aus kann ich auch sagen, dass Mora Messer gut als Jagdmesser taugen. Scharf, günstig und gut zu bekommen. Und es gibt ja auch Ausführungen mit dickeren Klingen, die wohl etwas haltbarer sind. Und ein Verlust tut auch nicht so weh.
    Bei Bekleidung kann ich aus eigener Erfahrung als günstige Variante die Sachen von Decathlon empfehlen. Die Jagdabteilung dort wird immer weiter ausgebaut. Preis-Leistung ist hier wirklich Top. Klar gibt es bessere Produkte, aber bei den großen Marken liegt allein die Hose schnell bei 200€.
    An Schuhwerk sollte man tatsächlich nicht sparen, wenn man neu kauft. Und auf Platz im Schuh achten, so dass man im Winter auch mit dicken oder doppelten Socken gut reinkommt.
    Bei Waffen ist ein Repetierer wohl die alltagstauglichste Wahl. Und auch die günstigen, die deutlich unter 1000€ kosten, sind ausreichend präzise und funktionieren.
    Aber bei Neukauf würde ich heute auf ein Gewinde für Schalldämpfer achten.
    Nachträglich ist man sonst gut 2-300€ zusätzlich los.
    Bei Montagen bin ich aber im Gegensatz zu Floüpyk der Meinung, dass Picatinny eine gute Wahl ist, wenn man nicht in die Chinaecke greift sondern Markenware a la Recknagel nimmt. Dann sind die auch wiederholgenau.
    Nur von Gebrauchtwaffen mit Suhler Einhakmontage sollte man eher Abstand nehmen. Die Montage erfordert einen wirklich guten Büchsenmacher, wenn ein neues Glas drauf soll.
    Da gibt es x bessere moderne Alternativen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Ich möcht noch anmerken, dass deine Ausführungen Floppyk ja auch das Startposting darstellen.

    Genau so ist es. Allerdings liegt meine Intention dieses Beitrages nicht eine ellenlange Diskussion über die Ausrüstung zu eröffnen, sondern vielmehr als Fortsetzung meines Jagdscheinbeitrages. Es soll vielleicht auch ein bisschen Neugierde und Interesse wecken.

  • Das ist wahr, ellenlange Ausrüstungsthreads findet man im Netz zu Genüge und selten sund sie wirklich fruchtbar.
    Ich denke, wirklich Sinn macht es aber, hier allgemeingültige Tipps zu geben, worauf ein Einsteiger in jagdlichen Belangen achten sollte, wenn er kauft.
    Etwa, dass man lieber möglichst viel in sehr gute Optik investiert, als in teure Waffen.
    Eine günstige Amibüchse mit einem Top-Glas drauf, wird mir mehr bringen, als eine Büchse, die so heisst wie ein Sportwagen von Audi mit nem 300€ Glas vom Jagddiscounter.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Was die Besonderheiten der 30-06 angeht, darf man darauf vertrauen, dass der Waffenhersteller schon die richtige Kombination aus Lauf- und Dralllänge weiß und entsprechend verbaut.

    Da erwartest du wohl zu viel. Die Waffenhersteller bauen was sich verkauft. Gerade bei der 30-06 werden oft unsinnig kurze Läufe verbaut.

    Aber bei Neukauf würde ich heute auf ein Gewinde für Schalldämpfer achten.

    Nur als Ergänzung:
    Nicht nur auf das Gewinde, sondern auch auf einen kurzen Lauf. Bei einem 65cm Lauf mit einem Schalldämpfer wird die Büchse in Kanzeln extrem unhandlich.
    Für kurze Läufe eignen sich mache Kaliber besser als andere, z.B. die .308 besser als die 30-06. Bei der .308 sollte man aber auf die Dralllänge achten, der übliche 12" Drall ist für bleifreie Jagdmunition teils zu lang. Von dem her finde ich pauschale Aussagen wie

    Mit Mittelkalibern .308 Win oder 30-06 Springf. macht man nichts falsch.

    eher kontraproduktiv.

  • Da gebe ich dir teilweise recht. Die Diskussion welche Kombi Kaliber, Lauflänge und SD wird wohl noch kommen.
    Aktuelle Neuwaffen werden fast ausschließlich mit Mündungsgewinde geliefert.

  • @Floppyk auch wenn es für den JJ sicher nicht oberste Priorität hat - was bzw. welchen Waffentyp hältst Du für eine geeignete Kurzwaffe für den Jäger (Fangschuß, Jagdschutz)? Ausgehend davon, dass es im Revier wie in meiner Gegend überwiegend Niederwild, Rehwild und gelegentliches Schwarzwild gibt.

    Der Haupteinsatzbereich in der Praxis dürfte die Erlösung von verunfalltem, also angefahrenem, Wild sein

    Man hat hier ja als einzige Einschränkung die Untergrenze von 200 Joule für den Schuss auf Schalenwild.

    Eine praktische Grenze wird wohl auch Größe und Gewicht der KW sein. Niemand wird gerne immer eine KW am Gürtel mitschleppen wollen, die geladen deutlich über 1 kg wiegt.

    Mein Nachbar ist Jäger, den habe ich mit einer kompakten Glock, vermutlich eine Glock 19 in 9 mm Para, gesehen. Von Gewicht, Größe und Wirksamkeit her bestimmt nicht die schlechteste Wahl.

    Ich würde vom Gefühl her zu einem S&W Revolver Kaliber .357 Magnum mit mittelgroßem Rahmen und einer Lauflänge von 3 oder 4 Zoll und entsprechender, geeigneter Munition (etwas schwerere HP oder Blei SWC Geschosse) tendieren.

    Leider gehen diese Waffen, zumindest sofern aus Stahl, auch schon an die Grenze von 1 kg hin. Die Gefahr, dass daraus irgendwann eine sinnlose Schrankwaffe wird, besteht durchaus.

    Eine Nachsuche auf verletztes Schwarzwild nur mit KW würde ich als jagdlicher Laie eher für gefährlich und nicht empfehlenswert halten. Ich denke dafür braucht man einen erfahrenen Profi, samt Hund und einer kompakten, leistungsstarken Langwaffe.

    Am besten dürfte es sowieso sein, nur sichere Schüsse abzugeben. Und zur Sicherheit gehört meiner Ansicht viel Training und auch Disziplin, um ggf. den Finger auch mal gerade zu lassen.

  • Die meisten Jäger dürften sich einen 357'er Revolver mit kurzem Lauf kaufen. Der ist am einfachsten zu bedienen, kommt mit den unterschiedlichsten Patronensorten zurecht und ist schön führig, notfalls in der Jackentasche zu führen.
    Man bekommt den S&W auch als Airlite Version. Aber starmme 357'er Laborierungen machen tüchtig Aua in der Hand. Allerdings reicht für den Fangschuss auf Niederwild eine 38'er völlig aus.

  • Die meisten Jäger dürften sich einen 357'er Revolver mit kurzem Lauf kaufen. Der ist am einfachsten zu bedienen, kommt mit den unterschiedlichsten Patronensorten zurecht und ist schön führig, notfalls in der Jackentasche zu führen.
    Man bekommt den S&W auch als Airlite Version. Aber starmme 357'er Laborierungen machen tüchtig Aua in der Hand. Allerdings reicht für den Fangschuss auf Niederwild eine 38'er völlig aus.

    Na dann lag ich schon mal ziemlich nahe dran.

    Ja klar, die weichere .38 Special ist immer ne gute Option, gerade bei den kompakten Leichtgewichten.

    Man könnte ja beide Kaliber (.357 Mag. und .38 Special) mitführen, z. B. mit einem Speedloader, und wäre dann für alles gerüstet.

  • Man könnte ja beide Kaliber (.357 Mag. und .38 Special) mitführen, z. B. mit einem Speedloader, und wäre dann für alles gerüstet.

    Was denkst du denn wie viele Patronen du pro Jagd insgesamt benötigst?
    Ich gebe dir einen Tipp: Die Menge wird das Gewicht deiner Ausrüstung nicht merklich steigern.

  • Was denkst du denn wie viele Patronen du pro Jagd insgesamt benötigst?Ich gebe dir einen Tipp: Die Menge wird das Gewicht deiner Ausrüstung nicht merklich steigern.

    Na ja bei einem Revolver wohl kaum mehr, als man in der Trommel hat.

    Auf Hochwild braucht man wohl kaum mehr als das Magazin des Gewehrs fasst, auf Niederwild mit Schrot vielleicht schon ein paar mehr.

    Beim Angeln bin ich, da ich eher der Bewegungs- als der Ansitzangler bin, auch eher minimalistisch unterwegs.

  • *lol*
    Welche Jagdmöglichkeiten hast du jetzt?
    Ich habe noch nie mehr als eine Patrone gebraucht. Außer auf dem Tontaubenstand. Da waren es schon mal 100 oder so.

  • Welche Bekleidungsmarken für die Jagd sind:
    -Luxus und sehr gut.
    -Kostspielig und sehr gut.
    -gutes Preis- Leistungsverhältnis.
    -preiswert mit Qualitätseinschränkung.

    Gleiche Frage zu Schuhwerk.

    Gruß Udo

  • Mit Luxuskleidung habe ich keine Erfahrung, weil die Sachen ausserhalb dessen sind, was ich zu zahlen bereit bin, aber Firmen wie Keyler oder Franken & Cie fallen wohl ganz gut in diese Schiene. Da bist du schnell bei 500€ für eine Jacke.
    Vom Stil her in Richtung Tradition und Adelskleidung.
    Teuer und gut kann man Fjall Räven, Härkila, Jagdhund und noch diverse andere nennen.
    Wobei hier natürlich auch immer einige Leute von eher ernüchternder Qualität sprechen, weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben.
    Bei Schuhwerk ist es ähnlich. Luxus ist wohl am ehesten handgemacht.
    Ansonsten ist man mit den etablierten Marken für Wanderschhuhe wie Meindl, Lowa, Hanwag gut bedient.
    Gute Gummistiefel gibt es u.a. von Aigle oder Le Chameau, wobei man zwar zwischen 150€ und 250€ rechnen muss, aber man kann die nicht mit den üblichen Gummistiefeln aus dem Baumarkt vergleichen. Damit kann man ohne Probleme den ganzen Tag rumlaufen und es lohnt sich ggf. auch das Neubesohlen, wenn die Sohlen durch sind.
    Preis/Leistungsmäßig halte ich wie schon geschrieben diese französische Sporthandelskette für ziemlich gut.
    Viele nutzen auch BW-Kleidung.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • ohne alle Posts gelesen zu haben, möchte ich fix ein paar Tipps meinerseits aufschreiben,
    da ich selbst erst dieses Jahr Jäger geworden bin und das Thema für mich praktisch Taufrisch ist.
    Erfahrungen in Sachen Outdoor habe ich dennoch schon seit vielen Jahren (Meeresangeln etc.)
    und kann daher auch aus Erfahrung sprechen.

    Kleidung
    zu den Farben hat Floppyk genug gesagt und da ich mit Hut leider dämlich aussehen, trage ich keinen und kann darüber nichts sagen :rolleyes:

    Hosen
    bedingt macht Markenware/Qualität Sinn, aber:
    ich gebe keine 100 € + für eine Sommerhose aus, die nicht viel können muss außer leise, leicht und atmungsaktiv zu sein, spätestens aber nach dem ersten richtigen Einsatz garantiert Schäden hat.
    Hier tuen es normale Baumwoll- oder Mischgewebe, die man für 30 - 50 € bekommen sollte.
    Allerdings haben die dann keinen Kugelsicheren Fjall Räven Lederpatch, oder tragen das heilige Härkila Siegel =O
    Im Herbst/Winter sieht das ganze anders aus. Hier sollte man 100-150 € für eine vernünftig gefütterte, robuste und Wasser/Windfeste Hose hinlegen.
    Empfehlen kann ich für den Herbst die HART Feldberg oder für den Winter die Pinewood Abisko. Hier geht es um das blanke Wohlbefinden an kalten Tagen.

    Oberkörper
    Im Sommer sind leichte Hemden ideal. Sie sind leicht und schützen auch die Unterarme (junger Fichtenwald), was ein T-Shirt nicht bietet. Auch hier ist man mit +- 30€ bedient und muss nicht trauern, wenn man mal einen Hartz verschmierten Stamm zur Seite schubst,
    oder in den Dornen hängen bleibt. Auch hier schützen Patches, Schriftzüge und damit verbundene Wucherpreise nicht vor Schäden.
    Für gewisse Anlässe mag sowas sinn machen, aber nicht im Alltag.
    Wenn es kälter wird und doch rau zugeht, sind leichte Fleecejacken top. Sie haben ein meist vernünftiges Preis/Leistungsverhältnis und stecken was weg.
    Außerdem sind sie die ideale Zwischenschicht im Winter, um über der Wollunterwäsche und dem Pullover, als letzte Instanz vor der Jacke für mollige Wärme zu sorgen - Zwiebelprinzip!
    Bei Jacken spar ich nicht, da es hier wieder um das Wohlbefinden geht.
    Im Sommer trage ich gerne die Carinthia G-Loft ISG und für den Winter nutze ich als letzte Schicht die Pinewood Hunter Pro Xtreme (super Preis-Leistung!).

    Kleidungswahl als Treiber
    Als JJ muss/darf man sich damit abfinden, bei den ersten Gemeinschaftsjagden als gemeiner Treiber zu dienen. Gut sichtbare Kleidung ist da Pflicht! ideal ist Robustes Material,
    mit dem man auch durch Fichtendickungen und Brombeeren marschieren kann.
    Schutzhosen vor Hosenflickern/Keilern wie die Pfanner Nachsuchenhose machen eher Sinn für Hundeführer,
    die auch mal ein krankes Stück Schwarzwild mit der Feder Abfangen müssen.
    Um bei den oft stundenlangen Märschen nicht im eigenen Saft zu garen, empfiehlt es sich die Kleidung so zu wählen,
    dass man vor dem Treiben etwas friert. Durch die Anstrengung regelt sich die Temperatur dann auf ein angenehmes Maß.

    Schuhe
    Auch wenn es manchmal zu warm wird, trage ich im Sommer leichte, etwas höhere Lederstiefel ohne Fütterung, die ich ggf. auf dem Ansitz lieber ausziehe,
    als darin Grassamen, Rinde, Erde, Getreide etc. zu sammeln und im schlimmsten Fall beim Aufbrechen auch Flüssigkeiten und Körperteile.
    Mindestens knöchelhohe, wasserabweisende und leicht zu reinigende (!) Schuhe machen sinn. Hier spare ich auch nicht, da es wieder um das Wohlbefinden und den Schutz geht.
    Leicht Lederstiefel kosten schnell 150 € und mehr, halten aber bei vernünftiger Pflege mehrere Jahre.
    Im Winter trage ich hohe, Neoprengefütterte Gummistiefel!
    Hoch, wasserdicht und warm ist Pflicht und da dürfen/müssen schnell mal 200 € den Besitzer wechseln.
    Meine Stiefel habe ich seit 3 Jahren im Einsatz und freue mich bei jedem anziehen darüber, hier nicht gespart zu haben.

    Messer
    Weniger ist mehr!
    Lange Rambomesser, Klappmesser (Schmutz in den Zwischenräumen) und teure Schmuckstücke sind bei der Jagd nur hinderlich.
    Keiner wird gerne mit seinem 100 € Hirschhorn - Damast - Schmuckdolch das Schloss einer Sau aufbrechen oder die zähe, borstige und oft
    Schlamm verkrustete Schwarte eines Keilers aufschärfen. Und wenn man dann im Schein der Lampe zusammen packt und das Messer doch im Feld vergisst,
    ist die Freude groß. Lange Messer alá Hirschfänger, sind hinderlich beim oft filigranen Arbeiten am Wild.
    Die "Goldene Mitte" sind meiner Meinung nach die Messer von Mora. Das Material ist top und der Schliff optimal und leicht nachzuschärfen.
    Die Länge und das Griffstück machen es möglich, damit auch starkes Wild aufzubrechen, erlauben aber auch filigranes Arbeiten.
    Full-Tang etc. spielen bei der Jagd keine Rolle und bei einem Preis von 10-15 €, kann man davon ein paar auf Reserve halten.
    Tipp: die roten Bauhausmesser sind von Mora. Wen also der Schriftzug nicht stört, der kann da günstig und schnell kaufen.

    Rucksack
    Der eine schleppt den halbe Haushalt mit sich, der andere nur das Nötigste.
    Ich für meinen Teil habe bemerkt, dass unabhängig von der Größe des Rucksacks, Außentaschen und separate Fächer absolut sinn machen.
    Außen kann man wichtige Kleinigkeiten griffbereit verstauen (Wasserflasche, Tabbak, Munition,Wärmebildkamera etc.), ohne sie auf dem Ansitz
    im Hauptfach laut zwischen all den anderen Dingen heraus zu kramen. In den, idealer weise getrennten Hauptfächern, kann man etwas nach Bedarf aufteilen.
    In einem habe ich Dinge, die ich bei jedem Ansitz brauche - Fernglas, Taschenlampe, Kissen ggf. Gewehrauflage, Mütze, Handschuhe
    und in dem anderen Dinge, die ich weniger oft brauch - Messer, Bergehilfe, Knochensäge, Plastiktüte, Erste Hilfe, Gummihandschuhe, Powerbank.
    Wichtig für jeden Rucksack ist jedoch, dass man ihn möglichst leise öffnen und schließen kann, keine Metall oder Kunststoffteile außen liegen die Geräusche machen
    und er sich angenehm, auch gefüllt, lange tragen lässt - Pirsch.
    Ich kann den Härkila Reisa empfehlen! nicht perfekt, aber nahe dran.

    Taschenlampe / Kopflampe
    hier niemals sparen!
    Für mich, nach Büchse und Messer, das wichtigste Werkzeug!
    Ich mach es kurz, da hier mit wenigen Worten alles gesagt ist.
    Wer keine gute Kopflampe mit zur Jagd nimmt, ist selbst schuld.
    Ich empfehle dringend eine die auch über dem Kopf einen Gurt hat.
    Man spart sich lästiges verrutschen bei schnellen Bewegungen (Laufen, Springen) und kann sie auch schnell mal mit/ohne Mütze aufsetzen,
    ohne nachjustieren zu müssen.
    Ich habe die Led Lenser H14 R.2 und bin über die vorhandene Lumen-Leistungsreserve sehr froh, wenn ich sie mal brauch - nachsuche bei Nacht...

    Waffe
    (Standard Büche, alles andere ginge zu weit)
    Da wir alle verschieden sind, muss hier jeder selbst eine Entscheidung treffen.
    Der eine möchte von Anfang an die R8 mit montiertem Zeiss V8 führen, der andere will günstig einsteigen.
    Da hilft nur der Gang zum BuMä des Vertrauens und das Probieren.
    Zu "blinden" Internet Käufen kann ich für den Anfang nicht raten.
    Die Waffe sollte einem liegen und zu oft können Kleinigkeiten wie laute Sicherungen oder klappernde Magazine großen Frust bedeuten,
    was sich nur beim Probieren prüfen lässt.

    Kaliber
    um nicht die nächste unendliche Diskussion los zu brechen, hier meine persönliche Meinung.
    Auch wenn man sich für Schussfest hält, einen dicken Geldbeutel hat und Waidheiligkeit Groß schreibt,
    ist eine 9,3x64 nicht die Lösung aller Probleme.
    Man sollte das Kaliber möglichst nach den erwarteten Gegebenheiten auswählen (Niederwildrevier, Hochwildrevier etc.), wobei es "Allrounder" gibt,
    mit denen man meisten Situationen richtig liegt.
    Bei der Kaliberwahl muss man auch bedenken, dass .45/70 Gov. oder 30-06 nach einer Zeit nicht nur auf dem Stand keinen Spaß mehr machen,
    sondern bei der Jagd verstärkt zum Mucken führen können.
    Eine .308 Win. bietet genügend Energie für alles deutsche Wild und schießt sich sehr angenehm.
    Lange Trainigstage werden so nicht zur Last und sind zudem auch noch günstiger.
    Und dank der großen Auswahl an Geschossen (ja 30-06 bietet das auch :P ), ist für alles Wild die richtige Medizin dabei!
    Am Ende entscheidet aber immer der Treffersitz, ob .45/70 Gov. oder 222. Hornet.

    Glas
    Hier spielt Qualität eine große Rolle!
    dennoch muss es kein Zeiss V8 sein. Ein Meopta R2 erfüllt seinen zweck ebenfalls überraschend gut.
    Ab einer gewissen Preisgrenze entscheiden persönliches Empfinden und der Geldbeutel, da die nötige Qualität geboten ist.
    Ein Mindestbudget von ca. 1000 €+ für einen Neukauf ohne Montage (z.B. Meopta oder Zeiss V6) muss man einrechnen!
    Für den Anfang empfiehlt sich ein Lichtstarker Allrounder z.B. ein 3-12 x 56, mit welchem man vom Morgenansitz bis zur Vollmondnacht an der Kirrung alles abdeckt.

    Fernglas
    hier hab ich selbst noch wenig Erfahrung gesammelt.
    Bisher bin ich aber mit meinem alten Zeiss Jenar 8x30 sehr zufrieden, das ich für +- 80 € auf dem Flohmarkt erstanden habe :P .
    Wer ein ordentliches Fernglas für die Nacht möchte, muss tiefer in die Tasche greifen.
    Nachts nutze ich das ZF auf meiner Büchse, da ich durch die Bewegung bei Nacht kein Wild verschrecke, wie es am Tag der Fall wäre.
    Achtung: bei Festbrennweiten über der 10 X marke muss man bedenken, dass ein freihändiges, verwacklungsfreies abglasen kaum noch möglich ist!

    Wichtige Helfer
    Dinge die ich am Anfang nicht hatte, aber jedem Jungjäger empfehle:
    - Handliche Knochensäge zum öffnen des Schlosses bei starkem Schwarzwild - oft belächelt, aber unendlich nützlich (z.B. Gerber Vital Pack Saw)
    - Bergehilfe. Es reicht ein einfaches, nicht zu dünnes Seil mit Schlinge. Perfekt ist ein breites Abschleppseil/Band, dessen Enden man zusammennäht,
    um das Seil/Band um den Oberkörper legen zu können. Daran befestigtes man mittels Karabiner (idealer weise mit Drehgelenk) ein dünneres Seil,
    das man dem Wild als Schlinge um den Träger legt. So kann man auch schweres Wild gut bergen.
    - Wildwanne oder große, wasserdichte LKW-Plane für`s Auto. Wer seinen ersten Keiler schießt und ohne da steht, büßt mit langem Putzen.
    - Gartenschere zum leichten und schonenden (Gescheide) öffnen der Bauchdecke und des Brustbeins.

    Obligatorisch sollten Gummihandschuhe, große Plastiktüten (Raubwild, Aufbruch etc.), kleine Plastikbeutel (Trichinenprobe, kleines Jägerrecht), Erste Hilfe Set und ein Handy für den Notfall sein.


    Bestimmt habe ich das ein oder andere vergessen, denke aber die mir wichtigsten Punke aufgeführt zu haben.

    Ich hoffe es hilft dem ein oder anderen weiter :thumbsup:

    Gruß

    Wer das liest, ist der lebende Beweis für die Wirksamkeit dieser freistehenden Werbefläche ! :deal:

    Einmal editiert, zuletzt von kojona (14. September 2018 um 00:26)

  • Kann ich alles unterstreichen. Nur mit das mit dem Fernglas nicht.
    Da leihe dir mal ein aktuelles Glas in der 56 mm Klasse aus und schaue dir mal die Umgebung im Vergleich mit deinem in Dunkelheit an. Kannst auch die Sterne mal anschauen. Da wirst schnell den Unterschied sehen. Es ist einfach heller und deutlicher. Da mitunter das Fernglas über den Abendansitz entscheidet, würde ich da nicht sparen. Gut fand ich auch das recht neue Pirschler III von DDOptics.