Gamo Black 1000 IGT zu wenig Joule

Es gibt 46 Antworten in diesem Thema, welches 14.623 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. August 2018 um 23:23) ist von beerwalker.

  • Hi Leute,
    Ich habe mir das Black 1000 von Gamo gegönnt. Angegeben ist es mit 7,5J. Nun habe ich es bekommen, aber kann damit nicht mal einen Bierdeckel durchschiessen (Spitzkopfdiabolo). Habe es durch meinen Chrono geschossen, und komme auf lächerliche 5,4Joule. Der Prellschlag ist desweiteren mehr als heftig!
    Woran kann das liegen???

  • Das liegt sicherlich daran, dass viele Waffen eben bis 7,5 J haben und nicht exakt 7,5.
    Der heftige Prellschlag mag auf die Drosselmethode Loch im Kolben hindeuten.
    Vielleicht hat schon jemand diese Gamo auseinander genommen.

  • Das Black 1000 dürfte über einen geschlossenen Kolben verfügen, dass sollte eigentlich über die Transfer-Bohrung gedrosselt sein.
    Knick das Ding Mal und schaue wie groß das Loch ist, hat es geschätzt 1-2mm oder etwa 3,5mm?
    Die Drosselmethode reagiert auf verschiedene Diabolos Recht sensibel, hast du Mal verschiedene durch den Chrony geschossen?
    Ein Bierdeckel sollte man selbst mit 3,5J noch schaffen, das wundert mich etwas.
    Ist das Gewehr neu oder gebraucht?

  • Ich habe auch mal eine Gamo IGT Variante ersteigert. In einem Anfall von Wahnsinn, wie sich dann herausstellte, weil ohne vorheriges Gegenchecken z.B. hier im Forum. Optisch in Ordnung, sieht schick aus. Plastik und Gummiteile schön griffig. Interessiert hatte mich das IGT-System und dessen "Vorteil" gegenüber einem Federsystem.
    Nun ja. Dass das gut Stück tritt wie ein Pferd ist ja noch zu ertragen. Rein vom Gefühl her macht das ganz ordentlich bumms. Die Ernüchterung tritt ein, wenn man den Fehler macht, die Mündungsenergie zu messen. Bei mir sind es um die 6 J.
    Zum Thema Gamo und IGT gibt es hier im Forum recht viel zu lesen. Hätte ich vor dem Kauf tun sollen!
    "Gleichmäßige Schussentwicklung durch das IGT-System"? Auf jeden Fall bei der gedrosselten Variante und wegen der Art und Weise der Drosselung nichts von zu spüren. Da erscheinen die angepriesenen dämpfenden Gummieinlagen im Schaft als echter Witz.
    Ich denke, bei den offenen Varianten ist das alles ganz sinnvoll. Das konnte ich jedoch nicht ausprobieren.
    Meine Gamo bleibt bei mir und ist dem Einsatz bei schlechtem Wetter vorbehalten. Da ist die Ausführung in Kunststoff sehr zweckmäßig.

  • Ist da dann auch keine schwächere Feder eingebaut sondern nur diese Transfer Port Drosselung ?
    Wäre ja absurd dämlich... und ein richtiges sc heiss Gewehr dann.

    Da ist ne 16J Feder + Vorspannbolzen drin =~24J
    Da hämmert der Kolben mit voller Wucht der offenen Version auf ein großes Luftpolster, und dann versucht sich die gestaute Luft durch das sehr kleine Loch zu quetschen.
    Ja ist eine fast so beschissene Drosselung wie damals mit dem Loch im Kolben.

  • Bedeutet diese Transferport Drosselung ein verringerter Durchmesser von der Kompressionskammer zum Lauf?
    Oder ist das eine Nebenbohrung, aus der viel komprimierte Luft nebenher entweicht?

  • Bedeutet diese Transferport Drosselung ein verringerter Durchmesser von der Kompressionskammer zum Lauf?

    Genau das!
    Bei der alten Drosselung über den Kolben hat man ja einfach ein Loch zur Druckentlastung in die Stirnseite des Kolbens gebohrt, so dass der Druck der für 7,5J zu viel erzeugt wird, nach hinten in das System abblasen kann, sprich das Luftpolster vor dem Kolben wurde trotz voller Leistung der Feder verringert, dadurch schlägt der Kolben härter als bei der offenen Version auf.
    Bei der neuen Drosselung hat man dieses Entlastungsloch nicht gebohrt, dafür den Durchlass zum Lauf verkleinert, zwar hat der Kolben/Feder immer noch die Leistung der offenen Version, trifft jetzt aber auf ein größeres Luftpolster als bei der offenen Version, wodurch zumindest der Kolben sanfter abgebremst wird und das LG nicht mehr ganz so laut ist wie bei der Drosselung über die Kolbenbohrung. So drückt die Luft langsamer aber länger in den Lauf.
    Warum Gamo diese eher schlechten Drosselungsmethoden benutzt? Das konnte mir noch niemand erklären.
    Sinnvoller wäre ein Kolben ohne Loch, eine normale Transfer-Bohrung, und eine deutlich schwächere Feder zu verbauen.
    Das wäre sogar einfacher und billiger!

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo.M (20. Juli 2018 um 13:34)


  • Sinnvoller wäre ein Kolben ohne Loch, eine normale Transfer-Bohrung, und eine deutlich schwächere Feder zu verbauen.
    Das wäre sogar einfacher und billiger!

    Das ist vollkommen richtig, bis auf billiger. Wenn man für alle Waffen die gleichen Teile herstellt, wird das duch die größere Menge deutlich günstiger, als verschiedene Teile in kleinerer Menge.

  • Die IGT arbeitet mit einer Gasdruckfeder.
    Da braucht man nur etwas Druck abzulassen.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Das ist vollkommen richtig, bis auf billiger. Wenn man für alle Waffen die gleichen Teile herstellt, wird das duch die größere Menge deutlich günstiger, als verschiedene Teile in kleinerer Menge.

    Da Gamo nur 3 Systeme hat wo es relevant wäre, wären es nur max. 3 verschiedene, schwächere Federn.
    So gibt es min. 3 extra für D produzierte Transferporteinsätze dazu wird noch der überflüssige Vorspannbolzen verbaut.

  • Die IGT arbeitet mit einer Gasdruckfeder.
    Da braucht man nur etwas Druck abzulassen.

    Wie willst du das machen?
    Das sind geschlossenen Stoßdämpfer ohne Möglichkeit was aufzufüllen oder abzulassen.
    Da kannste max. versuchen was passendes mit weniger Druck zu beschaffen.

  • Ich meine daß Gamo mit etwas weniger Druck arbeitet soll.
    Für den Hersteller ist das kein Problem und es braucht keine
    abweichenden Teile.
    Hatsan hat das viel schlauer gelöst. Die Feder hat ein Ventil
    und kann nach Belieben mit Druck beaufschlagt werden.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Es wäre mal interessant, die verschiedenen Drosselsysteme mit dem Schussverhalten und Präzision zu listen. Insbesondere das Loch im Kolben oder eine Bypassbohrung reduzieren ja auch das Luftvolumen.

  • Hi,

    bei meinem Gamo Black 1000 ist werkseitig der geschlossene Kolben (Gamo Art.-Nr. 15278) mit der 24J-Standardfeder (Gamo Art.-Nr. 16090) sowie dem Vorspannbolzen (Gamo Art.-Nr. 34280) verbaut. Die Drosselung erfolgt wie Ingo M. bereits geschrieben hat über den Transferport. Dieser hat in der F-Variante einen Durchmesser von ca. 1-1,5 mm. Bei der Offenen Version hat der Transferport einen Durchmesser von ca. 3,2 mm (dann 24 Joule).

    Bei der IGT-Version ist ebenso der Kolben (Gamo Art.-Nr. 15278) verbaut mit der Gasdruckfeder (Gamo Art.-Nr. 35450) sowie einem Washer (Gamo Art.-Nr. 35650). Die Drosselung erfolgt hier auch, wie bei der normalen Federdruckvariante, über den kleineren Transferport.

    Der Prellschlag meiner 7,5 J Version ist schon recht heftig. Eine Drosselung seitens Gamo mittels größerem Transferport, schwächerer Feder und fehlendem Vorspannbolzen hätte ich auf jeden Fall auch bevorzugt. Wie die Lebenserwartung meines ZF, trotz der Gamo Recoil Reducing Rail sein wird, muss man abwarten. Das Gewehrchen lässt sich freihändig nur im "Attilery Hold" vernünftig schießen. Bei festem Griff nimmt der Streukreis deutlich zu. Mangels Chrony kann ich leider nicht beurteilen wie dicht mein Black 1000 an der 7,5 J Grenze ist. Einen Bierdeckel schafft es aber locker.

    Gruss

    Baikal_PMM

  • Der Vorspannbolzen ist ein kleiner Metallbolzen der mit der Feder in den Kolben gesteckt wird, sozusagen eine Federaufnahme wodurch die Feder weniger Raum bekommt und damit beim Spannen stärker gespannt wird bzw. im nicht gespannten Zustand schon etwas vorgespannt ist.
    Ist im Prinzip das Gleiche als würdest du ein paar Unterlegscheiben hinter bzw vor die Feder legen.

  • Ja eben, das macht man ja eigentlich mit Scheiben. Kann mir immer noch nicht vorstellen wo und wie da ein Bolzen in den Kolben kommt.
    Gibts da mal ein Bild oder Skizze von?

    „Viele Grüße aus Sachsen-Anhalt“

    Einmal editiert, zuletzt von HW45Wolf (22. Juli 2018 um 14:42) aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Viele Gamos gefallen mir von der Optik und Haptik her sehr gut.
    Die ich bisher in der Hand gehalten habe, machten auch von der
    Verarbeitung her einen guten Eindruck.

    Leider sind die Gamo-LGs in der "F"-Version nahezu alle unbrauchbar.

    Einzige Ausnahme sind die Gewehre mit dem Namenszusatz "Delta".
    Die haben in sämtlichen Versionen, im Original eine Feder von weniger
    als 7,5 Joule verbaut. Auch kein Loch im Kolben und keine Drosselung
    über den Transferport. Sie haben auch akzeptable (zwar nicht einstellbar,
    aber ab Werk sehr gut eingestellt) Abzüge und sind recht präzise.
    Allerdings sind es nur recht leichte und kleine Gewehre, die in erster
    Linie als Jugendgewehre konzipiert sind.
    Für erwachsene Menschen empfiehlt sich hier die "Delta Max Force",
    mit den ungefähren Maßen einer HW30.

    Edit: Die Delta Fox GT hat einen einstellbaren Abzug ;)

    Field Target Club Nordhessen
    SILHOUETTEN-STAMMTISCH SG STEINHORST 1850 e.V.

  • Die ehemals Kräftigen kann man mit einer vernünftigen
    Feder relativ leicht in ein sehr gutes Gewehr verwandeln.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.