Diana 60 Schaft und links drehen

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 8.903 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. März 2019 um 18:52) ist von Airror.

  • Tag!

    Ich mag meine Diana 60 sehr. Es scheint nur nahezu unmöglich zu sein, einen Linksschaft für die Dame zu finden. Durch einen Zufall konnte Ich sehr günstig einen Rechtsschaft erwerben der auch schon durch ein eingelassenes Namensschild "versaut" war.

    Zur Anwendung kamen ein selbstgebautes Schnitzmesser und Schleifpapier. Und der Winkelschleifer für's grobe Schlichten der Schnitzspuren. Ein Winkelschleifer mit Drehzahlregelung & 40er Fächerscheibe ist ein erstaunlich brauchbares Werkzeug zum Holz schleifen.

    ^das ist der originale Schaft, zur Veranschaulichung.

    Das ist der Neue nach der Bearbeitung und der ersten Ölung:

    Und das mein Werkzeug:

    Nächster Teil: eine Schaftbacke muss auf die andere Seite. Das wird der schwerere Teil. Vorallem, weil Ich will, dass es zumindest haaalbwegs passabel aussieht. Ein Stück Nussbaum liegt schon bereit.

  • So, weiter geht's... Es gab moch ein Stück Nussbaum im Keller. Grob angezeichnet und zurecht gesägt und mit dem Hohlbeitel & Hobel weiter in Form gebracht.

    Als die Vorderseite halbwegs passend war, ging es an die Rückseite. Ich wollte den Schaft nicht spanend bearbeiten, deswegen hab' Ich die Rückseite meiner Backe dem Schaft angepasst.

    Zwischen durch immer wieder anhalten und guggen, wo noch was weg muss.

    Und iiirgendwann, nach viel rumgebeitel und Winkelschleifereinsatz, passte es halbwegs.

    Nochmal alt & neu im Vergleich:

    Die Backe darf jetzt in Öl baden, hoffentlich bekomme Ich sie noch etwas dunkler. Andererseits muss sie das aber nicht, es soll ja bewusst aufgesetzt aussehen - weil nichts anderes ist es. Deswegen auch eine sichtbare Verschraubung.

    Der Prügel passt jetzt deutlich besser in meine Visage und die Hand liegt gut am Schaft. Jetzt fehlt noch ein passendes Glas und dann ist das mein Klasse 5 Gewehr :) Eigentlich hatte Ich dazu eine FWB 150 angedacht - aber mit der komme Ich nicht klar, die kommt wieder weg. Die Diana hingegen - :love:

  • Ich habe großen Respekt vor Leuten, die solche Arbeiten so schön hinbekommen. :thumbup:
    Leider kann ich das nicht.

    Mit bestem Schützengruß

    Andreas

    VDB - Fördermitglied


    "100 Prozent der Schüsse, die Du nicht abgibst, verfehlen ihr Ziel." - Wayne Gretzky -

  • Hi Schmaler,

    da sieht der Schaft von "meiner" ja dochn bissl alt aus.....
    saubere Arbeit, sogar die Maserung paßt halbwegs zum Schaft....

    Gruß, Wolfi

    Warum wegwerfen wenn man es reparieren kann?

  • Danke!

    Ich hab's zum einen in der Schule gelernt, zum andern ist mein Vater Schreinermeister. Mit dem Schaft hatte Ich aber auch einfach Glück; der war ziemlich gut schon von der Basis, keine Kratzer und keine Dellen. :)

  • Und heute das erste mal ausgeführt mit dem umgebauten Schaft. Passt. Und lässt sich viel schöner anfassen. Und 'n Rechtsschütze kann damit auch noch schießen. Ich geb' die gerne aus der Hand, sorgt immer wieder für erstaunen :)

  • ein holz anzuflicken ist insofern schwer . als das die farbe und maserung schwer zusammenpassen. ist ja von 2 verschiedenen bäumen...
    insofern sieht das gut aus. ausserdem ist dein wwerkzeug unterdurschnittlich für solche arbeiten. das haste richtig gut gemacht..

    ich arbeite mangels kreissäge inzwischen auch gern mit der flex und fächerscheibe das grobe vor, und wenn man etwas feingefühl gewinnt , hört man kurz vor erreichen des ziels auf und ballert keinen dellen rein , sondern schleift den den rest . das kann viel zeit sparen..

    gruß edwin

    INVICTUS

  • So. Ich habe noch das System das mal im umgebauten Schaft steckte erwerben können - jetzt stecken beide Systeme wieder im originalen Schaft. Beide sind innerlich komplett überholt, das "Neue" macht ein paar Meter mehr, das kommt mir entgegen.

    Inzwischen kam noch eine Hakenkappe von Anschütz dazu und ein Simalux Gold Edition 8-32x50. 41cm, das Gerät passt um Sackhaaresbreite gerade noch so drauf. :D

    Der Hakenkappé fehlte die Befestigungsschraube - kein Hindernis wenn man eine Drehbank hat.

    Und dem Simalux habe Ich noch einen größeren Turm gebaut, damit Ich mehr Platz für Markierungen habe und für eine generell bessere Ergonomie. Hauptsächlich aber, weil's einfach viel wichtiger aussieht mit so einem riesen Turm auf dem großen Ofenrohr...

    Habe mich damit jetzt für den ersten Wettkampf angemeldet, bin gespannt... Der Bleibeschleuniger hat so wie er jetzt ist knapp 360€ gekostet, inklusive der Überholung. Ich denke nicht, dass man arg viel günstiger in Klasse 5 antreten kann :) Jetzt muss das Ding nur noch eingeschossen werden. :rolleyes:

  • Respekt, da ziehe ich meinen nicht vorhandenen Hut! :thumbup:

    Mit bestem Schützengruß

    Andreas

    VDB - Fördermitglied


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  • Das sind genau die Beiträge, die mich erfreuen.
    Vielleicht hätte ich es etwas anders angepackt, vielleicht jeder mit handwerklichem Geschick irgendwie anders. Aber das spielt keine Rolle!

    Es ist für mich so schön zu sehen, wie jemand Gedanken und handwerkliche Mühe in sein Luftgewehr steckt. Noch dazu, wenn so ein gelungenes Ergebnis dabei herauskommt. Glückwunsch!

    Und Fotos von einer Drehbank, endlich mal wieder.

    Gruß
    Musashi

  • Weiter geht's, EvoII ist eine linke Diana 75. Da Ich jetzt zwei davon habe, kann eine für's Field Target verwendet werden. Eine will Ich weiter mit Diopter auf Scheibe schießen.

    Die Linksversion hat Vor- wie auch Nachteile, mal abgesehen davon dass nur der Links-Schaft für mich passt.. Ich muss zum einen nicht weit aus meinem Anschlag heraus um sie zu spannen und zu laden - das fand Ich bei meiner FWB 150 furchtbar mit dem Hebel rechts. Dafür kollidiert der Spannhebel mit einem Messrad von erwähnenswerter Größe. In altbewährter Tradition geht es also auch hier weiter mit einem China-Glas; 6-24x50, 80€. Scheint bis auf die Vergrößerung identisch zu sein mit dem Futang das auf der Diana 60 sitzt... Messen geht gut, es is nicht all zu trüb - wirklich ganz OK für das Geld. Nur bekomme Ich es erst ab 11m richtig scharf, damit kann Ich aber leben.

    Montage ist eine einstellbare von Hawke. War ursprünglich mal die lange, musste aber gekürzt werden weil der Focus-Ring auflag. Die Ringe sind no-name aus der Bucht, die niedrigsten die Ich finden konnte. So passt die Visierlinie ohne dass Ich die Backe erhöhen muss.

    Oben auf noch ein billiges Red-Dot zur schnellen Ziel-Auffassung.

    Als Ersatz für den Korntunnel gab's ein Stück zerspantes POM.

    Und am anderen Ende hängt eine Hakenkappe die angeblich von Diana sein soll. Woher sie wirklich stammt - keine Ahnung. Ich konnte dazu rein gar nichts finden. Andererseits passt sie überraschend gut an den Schaft. An sich aber egal, hauptsache die Ergonomie passt und das tut sie.

    Als Knieauflage sollte wieder die bewährte Handstütze aus dem Hause Anschütz dienen. Und da fand Ich shcnell den ersten Defekt an der ollen Diana; die Schrauben für die UIT Schiene waren aus dem Holz gerissen.

    Also schnell eine Hülse aus POM gedreht und das Problem gelöst...

    Schiene fest, Hamster wackelt nicht mehr.

    Der Schaft hat noch eine Ölung bekommen, dabei kam sogar ein zartes Tiger-Muster zum Vorschein.

    Und denn - ab auf den Stand, das Ding mal ausprobieren...

    Fühlt sich gut an, es stellt sich dieses Gefühl ein, dass das Gewehr eine Verlängerung des Körpers wird, irgendwie passt da alles. Richtige Länge, richtiger Schwerpunkt, Abzug am richtigen Platz und die Visage liegt bequem und ohne Verrenkungen.

    Man könnte fast auf die Idee kommen, die Diana 60 öfter im Schrank zu lassen... Aber dann müsste ich das Rohr einmetern. Und darauf hab' Ich mal so gar keine Lust...

  • Weiter geht's. Kleine Rückblende zur Diana 60 bzw. dem darauf montierten Futang Glas; da hatte Ich mir den nullbaren Turm so gebaut:

    Für die Diana 75 hab' Ich allerdings dann doch lieber den Turm recycled, den Ich mal für das Simalux-Glas gedreht hatte; das Simalux passt nämlich wieder nicht am links angebrachten Spannhebel vorbei. 90° Drehen - hmm, ja - kommt dann halt sehr hoch, gefällt mir nicht... Und mit dem Front-Focus komme Ich weitaus besser zurecht als ursprünglich mal gedacht.

    Also den originalen Turm kleiner gemacht - und den selbst gedrehten Turm größer gemacht...

    Bis man beide zu einem zusammenfügen kann.

    Als Indikator dient die Libelle - bei der musste Ich etwas Platz schaffen für den Turm. So sitzt der Anzeiger sehr nah an der Markierung - falsch ablesen fast ausgeschlossen.

    Und so findet nach und nach alles was Ich nebenbei bei anderen Gewehren versucht habe zusammen in einem, welches dann mein Klasse 5 Arbeitstier werden wird.

    Leider hat sie beim ersten Date direkt gestreikt; der Abzug löste den Schuss nicht aus, dieser löste sich erst beim öffnen des Spannhebels. Da muss Ich erstmal Zeit finden, den Fehler zu suchen. Oder sie kommt direkt zum Spezialisten...

  • Und weil mir der olle Lumpenbündel an der Diana 60 doch langsam auf die Nerven ging (zu wackelig beim Stehend-Anschlag), habe Ich mal wieder etwas gebastelt...

    Angefangen mit einem Rest-Stück von der Schaftbacke. Mit dem Dremel die Unterseite bearbeitet um die Griffigkeit zu erhöhen. Ging deutlich schneller, als gedacht.

    Durch das große Loch kommt der Fuß einer Anschütz Handstütze. Verschraubt wird das Holz mittels einer Scheibe auf der Oberseite, mit 4 Schrauben. Holzschrauben wollte Ich nicht verwenden, also habe Ich Gewinde in die Scheibe geschnitten und M4 Schrauben durch gesteckt. Die Scheibe habe Ich aus einer simplen U-Scheibe aus'm Baumarkt gedreht, poliert und mit Ballistol Kaltbrünnierung schwarz gemacht.


    (da fehlen noch die Schrauben auf dem Bild)

    Ich muss noch schwarze Senkkopf-Schrauben finden, aber mit der ersten Anprobe bin Ich zufrieden. Auch die Gewinde muss Ich denn nochmal brünnieren. aber, für's Erste; passt.

    Könnte passieren, dass die D75 einfach kaputt im Schrank stehen bleibt.... :D

    2 Mal editiert, zuletzt von Airror (14. Januar 2019 um 21:49)

  • ich liebe gute , saubere arbeit.. die möglichkeiten hab ich leider nicht..........

    diese handarbeit in industrieperfektion. ich hab immer irgenwo einmal den berühmten schönheitsfehler drin.. wenn ich fertiggebaut hab..

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Danke Euch! :) Aber Schönheitsfehler haben meine Stücke auch ;)

    Die Handstütze ist die "normale" von Anschütz. Die gibt es aus Stahl und Aluminium. Bzw. Ich vermute, dass die aus Stahl auch von Anschütz ist, auch wenn nichts drauf steht. Ist aber identisch. Es gibt die Dinger immer mal wieder auf eGon für relativ schmales Geld. Ich würde allerdings die Variante aus Alu empfehlen; der Hamster an der D60 wiegt stolze 1,5kg :D:D:D

    Die Alu-Variante hab' Ich auch an der HW97k. Ich find die Dinger top für den Zweck :)

  • Weiter geht's. Ich hatte schon des öfteren Probleme mit Streulicht. Eine Sonnenblende wäre schön, aber - es ist ein Knicker. Das Glas selber ist schon das absolute Maximum was auf die Diana drauf passt, ohne den Schaft massiv zu verlängern (was dann wiederum die Ergonomie beeinträchtigen würde). Sogar die Staubschutzkappe muss Ich herunternehmen vor dem schießen, nicht so sehr weil die Klappe sich mit der Parallaxe mit dreht, sondern weil der Lauf beim öffnen daran hängen bleibt.

    ^DAS geht definitiv nicht... Also, nicht so.

    Aber so^ - so könnte das gehen...

    Bleibt dieses Problem, dass sich mit der Verstellung der Parallaxe der Abstand zu Blende verändert und ein mehr oder weniger großer Lichtspalt bleibt. Das Problem lässt sich aber lösen. Zur Felderprobung habe Ich dazu erstmal einfach eine Schutzkappe geopfert. Den Plastikring herausgefummelt und nur die Gummitülle aufgeschoben und beschnitten, bis sie in jeder Stellung der Parallaxe über das Objektiv schnappt.

    Ist jetzt keine ästhetisch besonders herausragende Lösung - aber erstmal muss Ich herausfinden, ob das eine dauerhaft praktikable Lösung ist. Schön machen kann man das immer noch wenn es sich bewährt hat... Noch 15 Tage bis zum Schneehasen Parcours in Ebern 8)

  • Die waren da schon. Vermute, der Laufblock wurde auch bei Modellen mit Kimmen-Visierung verbaut.