Phänomen Parallaxe

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 1.958 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Juli 2018 um 11:11) ist von BMP I.

  • Chairgun zeigt etwa gleiche Werte an.
    Leider geht die max. Entfernung nur bis 271m:


    Bei einem 56er Objektiv wird die Abweichung noch größer:


    HFT Schützen müßen da bei immer sehr aufpassen. Deshalb werden dort meist nur kleine Objektive verwendet. Ich schiesse aber mit einem 56er Objekiv un dhabe dann bei 9m und 42m folgende Abweichungen:


    Da muß man schon sehr aufpassen.


    Gruß Udo

  • Bei LG Schützen ein nicht unerhebliches Problem, wenn Sie i der Wohnung (Haus, Keller, ...) schießen, und ihr ZF erst ab 10 oder 12m paralaxefrei einstellbar ist (oder gar nicht) und Sie auf 7 oder 9m schießen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Bei LG Schützen ein nicht unerhebliches Problem, wenn Sie i der Wohnung (Haus, Keller, ...) schießen, und ihr ZF erst ab 10 oder 12m paralaxefrei einstellbar ist (oder gar nicht) und Sie auf 7 oder 9m schießen.

    Vielleicht hab ich ja einen Denkfehler, aber die sind doch dann parallaxefrei gestellt wenn sie das Bald scharf darstellen. Dann wäre das was du geschrieben hast ja ein Paradoxon.

  • Dann ist das ZF auf 7m auch nicht scharf einzustellen mit der Paralaxeverstellung, weil die Paralaxe nur z.B. bis 10m frei einzustellen geht..

    Und hier muß man aufpassen. Es kann trotzdem scharf sein, wenn Jemand z.B. mit der Okularverstellung (Dioptrinausgleich) das Ganze wieder ein wenig "begradigt" (also die Schärfeebene vom Zielkreuz in Richtung Bild-Zwischenebene verkurbelt hat.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (9. Juli 2018 um 18:19)

  • Und nur weil man das Bild über das parallaxerad und die den dioptrienausgleich scharf gestellt hat, heißt das noch lange nicht, das kein Parallaxefehler auftreten kann.

  • Und nur weil man das Bild über das parallaxerad und die den dioptrienausgleich scharf gestellt hat, heißt das noch lange nicht, das kein Parallaxefehler auftreten kann.

    Kannst du das belegen oder erklären?

    Gruß Udo

    Einmal editiert, zuletzt von Udo1865 (9. Juli 2018 um 21:20)

  • Und hier muß man aufpassen. Es kann trotzdem scharf sein, wenn Jemand z.B. mit der Okularverstellung (Dioptrinausgleich) das Ganze wieder ein wenig "begradigt" (also die Schärfeebene vom Zielkreuz in Richtung Bild-Zwischenebene verkurbelt hat.

    Hmm, wenn man am Okular dreht, verschiebt man doch auch die Bildebene analog ? Wenn Du z.B. einmeterst und danach Deine Dioptrien verstellst, verschieben sich meiner Erfahrung nach die Entfernungen, d.h. die Entfernungsskala ist für die Tonne.

    Bei 300 m Zielentfernung und Fokussierung auf 100 m ist die Abweichung maximal ~ 1/2 MOA, das muss die Büchse erstmal leisten.

    Bei kleinen Vergrösserungen ist das Zielbild über einen längeren Bereich scharf. Klar, das man dieses dann vor oder hinter die Ebene des Absehens legen kann. Dann ist wieder Parallaxe vorhanden.

    Andreas

  • Vielleicht hab ich ja einen Denkfehler, aber die sind doch dann parallaxefrei gestellt wenn sie das Bald scharf darstellen. Dann wäre das was du geschrieben hast ja ein Paradoxon.

    Die Meinung wird oft vertreten, ist aber nicht ganz richtig.
    Die Schärfe exsistiert nicht nur in einer Ebene sondern in einem
    Bereich der mit zunehmender Entfernung größer wird.
    Parallaxefreiheit gibt es aber nur in genau einer Ebene.
    Man merkt das bei kleinen Entfernungen nicht weil der Bereich
    der Tiefenschärfe relativ klein ist.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Kannst du das belegen?
    Gruß Udo

    Ja war bei den beiden tasco Target varmint 6-24x42 wie bei dem ritter 10-40x50 bei meinem aktuellen Airmax 4-12x40 amx.
    Bei meinem Nikko Stirling 10-50x60 Diamond und bei meinem benke 10-40x50 war das nicht so.
    Bei dem Airmax : wenn ich immer exakt gleich durch das Glas schaue tritt keine Verschiebung auf.
    Bei meinem benke und bei dem oben genannten Nikko muss ich nicht wiederholgenau durch schauen.
    Das Airmax kann ich bei Gelegenheit mal mitbringen. Da hab ich eine Treffpunktverlagerung von ca.1cm bei 10facher Vergrößerung und 50m Distanz. Auf 100m kann ich es nicht genau sagen.

    Bei den tasco Target waren es 4 cm

    Einmal editiert, zuletzt von JoHannes89 (9. Juli 2018 um 22:42)

  • Bei dem Airmax : wenn ich immer exakt gleich durch das Glas schaue tritt keine Verschiebung auf.
    Bei meinem benke und bei dem oben genannten Nikko muss ich nicht wiederholgneua durch schaue

    Also wandert das Ziel, wenn du den Kopf hin und herbewegst, obwohl du scharf gestellt hast?
    Sehr interessant. Ist das bei jeder Entfernung so?
    Ich probiere das bei meinem Airmax 4-12x40AO gleich mal aus.

    EDIT: Habe es gerade auf 15m ausprobiert, wenn ich die Parallaxe auf kleinere Entfernungen stelle, wackelt das Zielbild hin und her. Stelle ich die Parallaxe auf 15m und größer wackelt nix mehr. Das Fadenkreuz bleibt auf dem Ziel.
    Eventuell ist dein Glas defekt? Oder könnte es noch eine andere Ursache geben?
    Wo sind die Optikexperten? Play, NC?

    Gruß Udo

    4 Mal editiert, zuletzt von Udo1865 (9. Juli 2018 um 21:47)

  • Parallaxe und Schärfe stimmen nur überein wenn die Optik
    korrekt eingestellt ist. Dieser Vorgang ist verhältnismäßig
    teuer und wird bei preiswerten Gläsern nicht mit der selben
    Genauigkeit ausgeführt wie bei teuren.
    In der Regel ist der Fehler so klein daß die meisten Schützen
    das gar nicht bemerken. Evtl. kann man mit dem Dioptrien-
    Ausgleich am Okular dagegensteuern. Eine halbe Dioptrie
    kann das Auge akkomodieren.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Ist schwer zu sagen, da ein modernes ZF mit Zoom nicht nur aus 2x Linsen (Objektivlinse und Okularlinse besteht, sondern aus 3-4 Linsen bzw Linsengruppen. Wenn alle Linsen exakt ausgerichtet sind, also nicht gekippt und nicht versetzt, dann müßte bei einem scharfen Bild (also Zielkreuz + Target) alles in Ordnung sein und es dürfte sich nichts verschieben.

    Aber bei Zielfernrohren ist die Justierung aufgrund des Mitteltubus und dessen Justierung eventuell nicht immer optimal.

    Kameraoptiken sind da z.B. oft wesentlich präzieser gefertigt. Auch was Farbsäume an SW Rändern betrifft. Ein ZF würde bei einer Kameraobjektiv-Firma durchfallen.

    NC hat es ja simultan ähnlich geschrieben. :D

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Also wandert das Ziel, wenn du den Kopf hin und herbewegst, obwohl du scharf gestellt hast?Sehr interessant. Ist das bei jeder Entfernung so?

    ja man könnte sagen das Ziel wandert.
    Ich habe das Glas bisher nur ausgiebig auf 50m getestet und mal kurz auf 100m.
    Mehr kann ich leider nicht zu sagen.
    Wenn ich das Glas für unterschiedliche Stellungen benötigen würde, hätte ich es vermutlich reklamiert.

  • ja man könnte sagen das Ziel wandert.Ich habe das Glas bisher nur ausgiebig auf 50m getestet und mal kurz auf 100m.
    Mehr kann ich leider nicht zu sagen.
    Wenn ich das Glas für unterschiedliche Stellungen benötigen würde, hätte ich es vermutlich reklamiert.

    Dann könnte es sein das dies hier zutrifft:

    Die Schärfe exsistiert nicht nur in einer Ebene sondern in einem
    Bereich der mit zunehmender Entfernung größer wird.
    Parallaxefreiheit gibt es aber nur in genau einer Ebene.
    Man merkt das bei kleinen Entfernungen nicht weil der Bereich
    der Tiefenschärfe relativ klein ist.

    Eventuell mal ein wenig mit der Parallaxe spielen, dann könnte der Effekt verschwinden.
    Auf so weite Entfernungen ist sowieso erstmal alles scharf. Auch wenn die Parallaxe falsch eingestellt ist.

    Gruß Udo

  • All Linsen sollten gerade undc deren Linsenmittelachse / Mittelpounkt alle auf einer Blickachse liegen.
    Bei ZFs wird das sehr schlampig gemacht. Bei Kameraobjektiven sehr viel besser, bei Teleskopen noch etwas besser und bei Mikroskopobjektiven von Carl Zeis Jena (bei den Apochromaten bis hin zur 5ten bis 8ten Beugungsordnung!!!).

    Da geht es um Nanometer. :D

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Bevor man sich über die Parallaxe gedanken macht sollte man erstmal den Dioptrien Ausgleich auf sich persönlich einstellen. Am besten geht man folgend vor. Heller Hintergrund zb. Himmel, weiße Wand. Parallaxenausgleich auf unendlich stellen. Man dreht Ihn ganz raus wenn man durch schaut ist das Absehen unscharf man dreht ihn wieder soweit rein bis das Absehen scharf ist. Sollte dann passen. So wenn man die Parallaxe einstellt sodass, das Absehen und Ziel scharf zu sehen sind heißt noch lange nicht das keine Parallaxe mehr vorhanden ist. Einfach den Kopf vorm Zielfernrohr bewegen und so seien Blick durch ZFR variieren und schauen was passiert. Wenn das Absehen oder das Ziel "schwimmt" weiter einstellen bis es nicht mehr vorkommt.

  • @Parasite du hast was wichtiges vergessen, deshalb hier mal die Zusammenfassung der Firma Steiner aus einer Bedieungsanleitung:

    Das Okular sollte so eingestellt werden, dass das Fadenkreuz scharfund schwarz erscheint. Die Einstellung erfolgt schnell und einfach.Gehen Sie dabei wie folgt vor:

    • 1 RichtenSiedasZielfernrohrzumHimmeloderaufeinehelleWandund blicken Sie durch das Zielfernrohr. Wenn das Fadenkreuz scharfund schwarz erscheint, ist keine weitere Justierung erforderlich.
    • 2 Andernfalls drehen Sie die Dioptrienverstellung, bis das Fadenkreuzscharf und klar sichtbar ist.

    HINWEIS: WährendSieanderDioptrienverstellungdrehen,solltenSie nicht durch das Okular sehen. Ihre Augen würden sonst das un-scharfe Bild kompensieren.
    OKULAREINSTELLUNG

    Und ja über den Dioptrien Ausgleich haben wir alle uns hier auch schon Gedanken gemacht und den auch auf unsere Augen eingestellt.
    Aber wie ja weiter oben bereits jemand schieb: den meisten Schützen wird es nicht auffallen da diese meinst nicht in der Lage sind wiederholgenau zu schießen und denen es vermutlich immer auffallen würde haben meist keine billigen Gläser.
    Also ist die Kombination aus gutem Schützen + billiges Glas mit scharfem Bild und Parallaxe Fehler wohl recht selten.

    Und noch was von Steiner :
    PARALLAXEN- UND FOKUSEINSTELLUNG
    FÜR M5Xi 3-15x50mm und 5-25x56mm:
    Die Parallaxe be-schreibt die sichtbareBewegung des Faden-kreuzes in Bezug zumZiel, wenn das Augenicht direkt durch dieMittelachse des Ziel-fernrohres blickt. Zielein verschiedenen Ent-fernungen sind scharfvor oder hinter dem
    Fadenkreuz des Zielfernrohrs. Die Parallaxe ist auffälliger beiZielfernrohren mit höherer Vergrößerung und größeren Objektiv-durchmessern.
    Zur Parallaxen- und Fokuseinstellung drehen Sie den Drehknopfauf der linken Seite des Verstellturms, bis die Zahl, die der Ent-fernung des bekannten Ziels entspricht, auf einer Linie mit derBezugsmarkierung liegt. Ist die Entfernung nicht bekannt, drehenSie am Drehknopf, bis das Ziel scharf zu sehen ist.
    Das Zielfernrohr ist für die Entfernung Ihres Ziels parallaxenfreieingestellt, sobald Sie Ihr Auge seitlich oder auf- und abwärts be-wegen können, ohne dass sich das Fadenkreuz merklich in Bezugzum Ziel zu bewegen scheint.

  • Ihr Lieben.
    Der Teufel steckt im Detail. Habt Ihr den Film unten angesehen, 300 m schießen in Wetzlar. Bei 0:56 steht im Hintergrund eine Waffe mit dem Kolben auf dem Tisch und mit dem Korn nur an die Wand gelehnt. Umfallen des Gewehrs wirkt sich bestimmt auch nachteilig auf die Parallaxe aus. Damit dürfte fest stehen wer am Abend die Getränke zahlen musste...

    Liebe Grüße
    Udo

    Die friedlichsten Menschen,
    die mir bis jetzt begegneten,
    waren bewaffnet!