Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 4.307 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Juni 2018 um 13:15) ist von edwin2.

  • Moin Moin, ich hab auch mal ne Bastelfrage :D

    Möchte alle Seiten eines Buches zusammenkleben, aber so das die aussenkanten aussehen wie bei einem normalen Buch, danach soll im Innenteil mit Stichsäge oder anderem eine Passform ausgeschnitten werden (nein nicht für eine Waffe).

    Wie geht man sowas am besten an?

    Wer jetzt schreibt nimm nen Prittstift, der kriegt POPO haue ;)

    Pitsche, Pitsche, Patsche, der Redneck hat einen an der Klatsche :ruger:

  • Hallo,

    spontan fällt mir ein:

    Stahllineal und Cuttermesser jede Seite einzeln schneiden.

    Oder

    Stahllehre bauen und Cuttermesser ...

    Wie viele Blätter soll das Buch haben?
    Blätter kann man mit Heisskleber am Rücken zusammen kleben.
    Buchbinderleim oder Knocheleim geht auch.
    Leim vorher verteilen mit Spachtel.

    Gruß Viper1497

    Einmal editiert, zuletzt von Viper1497 (28. Juni 2018 um 19:20)

  • Der Innenzuschnitt ist nicht das Problem, Stichsäge etc. bis hin zur Portal CNC Fräse 1000x600x120 sind vorhanden, die Seiten sollen nur am Rand noch so nen bissl nach Buch aussehen und kein Block sein.

    Dachte hier gibts evtl. nen Buchbinder in unserer bunten Truppe

    Pitsche, Pitsche, Patsche, der Redneck hat einen an der Klatsche :ruger:

  • Habe sowas noch nie gemacht aber ich würde es mal mit dünnflüssig angerührtem Tapetenkleister versuchen. Deckel zu Seite klappen und die Seiten eintauchen. Zusammenklappen, trocknen lassen.
    Wie gesagt, keine Erfahrungswerte eher ein kreativer Ansatz.

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

  • buchbinderleim wird nicht so fest. normal nimmt man ne gazeund leimt die auf den buchrücken also papier aufstoßen mit schraubzwingen und brett festmachen leim drauif gaze drasuf und leim nochmal drüber.

    hab ich mal so gelernt...

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Hallo,

    mir ist deine Ausgangsfrage nicht ganz klar.

    Gibt es das Buch, das du ausschneiden möchtest bereits fertig oder willst du es herstellen?

    Wenn es das Buch gibt, kannst du die einzelnen Seiten mit Buchbinderleim verkleben. Einmal ringsum und in der Mitte ein Kreuz mit Leim und Pinsel bestreichen. Leim nicht zu dick auftragen und gleichmässig dünn verstreichen mit Spachtel. M.E. musst in der Mitte des Buches anfangen zu kleben. Wenn das Buch viele Seiten hat kommt da viel Spass auf.

    Anschließend das ganze Buch mit beidseitiger Zulage pressen und eine Nacht in der Presse lassen.

    Wie du diesen Buchblock dann fräsen willst kannst du mir einmal schildern. Wie spannst du ein?

    Gruß Viper1497

  • Die Aufgabe kenne ich :)

    Buch öffnen und mit Schaubzwingen Seiten fixieren. Mit sehr scharfem Cuttermesser ge.wünschte Form ausschneiden. Langsam und vorsichtig!!
    An der Schnittkanten darf sich das Papier NICHT verdicken/aufwerfen. Fräse scheidet aus!

    Wenn der Ausschnitt fertig, die Innenkanten des Ausschnitts dezent mit Ponal bestreichen. Vorderer Buchdeckel offen, Brett auf die oberste Seite des Ausschnitts. Daruf achten, dass trotz offenem, vorderen Buchdeckel alle Buchseiten und der hintere Deckel in "Regalposition" sind ..... Mit Schraubzwingen Brett gegen hinteren Buchdeckel bei "normaler" Position der Seiten zusammenpressen.
    Seiten sehen nach Behandlung von außen normal aus, da nur an den Kanten im Ausschnitt verklebt. Tipp:Dickeres Buch und Prozedur zweimal, Nicht nut mit Hinterdeckel sonder auch mit Vorderdeckel durchführen.
    Seite dürfen im Schnitt keinesfalls verklebt wirken.

    Es gibt aber bessere Verstecke :-), wenn man eine Werkstatt hat.

    Gruß
    Musashi

  • ...oder (u.a.) bei Amazon, unendliche Möglichkeiten

    oder als Ballistol-Flasche - ihr kennt ja meine Meinung dazu: es ist für vieles gut, es sollte nur nicht in die Nähe von Waffen kommen :rolleyes:

    Buchbinder fixieren tatsächlich den Block durch Zwingen, leimen dann die Blockrückseite ein und kleben ein Stück Gaze drüber. Sieht man, wenn man ein gebundenes Buch von oben anschaut. Klebenindungen sind allerdings nie so haltbar wie eine Fadenbindung, aber vielleicht willst du die einzelnen Seiten ja gar nicht mehr aufblättern, dann ist das ultrafeste Einspannen wichtig und verklebte Seiten. Erst dann die Schneidearbeiten mit den Einschränkungen, die Musashi geschildert hat, durchführen.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • viel erfolg . als alter buchdrucker kann ich mir das so nicht vordstellen, das das sauber wird.

    wir hätte mit der buchdruckmaschine eine stanze erstellt und die losen blätter gestanzt und dann verleimt und gebunden.

    so in handarbeit seh ich schwierig, vor allem das fräsen fräse dreht zu schnell und möglicherweise feuer.

    aber versuch macht kluch...

    viel erfolg

    INVICTUS

  • Meine Güte hattet ihr für einzelne Bastelarbeiten viel Zeit in den 1850ern...

    Oder war diese Arbeitsweise Grund für den Wechsel zum Tischler?

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

  • ich bin der letzte gelernte buchdrucker 1980....wirklich wahr. mitte 80er gabs den job nicht mehrund ich hab dann in einer kleinen druckerei gearbeitet mit offset unf großkopieranlagen...

    so ein großkopierer machte 180 seiten die minute, sortierte dabei 200 seiten vorlagen noch hinterander , konnte am ende heften falten und buchrücken binden. sagen wir mal so jede minuten flog ein 180 seiten dickes buch hinten fertig raus.

    das war für books on demand, das hat man sich so vorgestellt, das du im verlag ein buch bestellst und dann wird das eine expemplar für dich gemacht.

    das war dann auch vorbei irgendwann und dann bin ich als tischler eingestellt worden mit bewährungszeit. weil mir keiner zutraute das ein drucker den tischlerjob bewältigt.

    das hat dann geklappt und dann hab ich halt da die anfallenden arbeiten gemacht.
    hat auch 15 jahre spass gemacht. bis eine neue riege vorgesetzte kamen und die leute mißachteten unter ihnen und sie verschlißen...immer mehr aufgaben aufdrückten.die arbeiter in schimmleigen arbeitsräumen arbeiten ließen.

    ich hab dann dagegen was gesagt und war ab da auf der beseitigungsliste. so einfach ist das heute. schwerbehinderte und unkündbare mitarbeiter loszuwerden. man macht sie krank und nach der reha verweigern sie dir eine wiedereingliederung ....finden dann natürlich nichts andres in dem großen 1200 mitarbeiterbetrieb und du bist raus.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Ich habe schon einmal Heftchen bzw. kleine Bücher hergestellt. Einzelne Seiten zu verkleben, ist die schlechteste Lösung, will man denn keinen Abreißblock haben. Dennoch gibt es dazu fertige Einschlagmappen mit einem Streifen Heißkleber am Rücken. Passend dazu gibt es ein Gerät mit Heizung.
    Alternativ kann man sich eine kleine Presse aus zwei stabilen Holzbrettern bauen, die man einfach parallel mit (Flügel)Schrauben oder Zwingen pressen kann. Der Rücken wird dann einfach mit Weißleim bestrichen.

    Das klappt auch im Prinzip, aber man muss aufpassen, dass wirklich alle Seiten auch richtig am Rücken anliegen. Sonst hat man gleich eine fliegende Seite im Buch. Weiterhin darf man das so geklebte Buch nicht um 180 ° aufschlagen. Dann lösen sich die Seiten schnell.
    Da man aber nicht alle Seiten wirklich exakt auf Stoß bekommt, kann man nicht mit dem Daumen an der Kante rasch durchblättern. Dazu muss man drei Seiten des Buches beschneiden. Bis ca. 30 Seiten klappt das noch einigermaßen mit einem Hobby Papierschneider. Will man präzise und wiederholbar schneiden, bleibt kaum ein Weg an einer großen Paperschlagschere. Überaus nützlich, wenn man viel mit Papier umgeht. Kann ca. 5 cm Papier (ca. 500 Seiten) schneiden und klemmt den Stapel auch vernünftig. Kostet aber schon ohne Tischgestell 500 €.

    Besser ist da schon die Methode, wenn man den Ausdruck gleich anders gestaltet. "Bessere" Laserdrucker haben eine Duplexfunktion und können sog. Broschürendruck. Dann werden 4 A4 Seiten doppelseitig auf einer A4 Seite gedruckt. Zugleich wird der gesamte Ausdruck sortiert. Dann kann man einfach den Stapel Ausdruck nehmen und in der Mitte falten und klammern - fertig. Allerdings sollte auch hier mit einem Papierscheider das Heftchen besäumt geschnitten werden.

    Letzte Methode, die ich verwende, ist die Spiralblockbindung. Das sind Kunststoff oder Metallspiralen, die den Papierstabel zusammenhalten. Das hat den wirklich unheimlichen großen Vorteil, dass ein Heft aufgeschlagen auch auf dem Tisch liegenbleibt und dass man sogar die Seiten umschlagen kann. Allerdings braucht man dafür eine Spezialmaschine, die das Papier lochen und mit diesen Spiralbindern verbinden kann.
    Das System hat zwei für mich entscheidende Vorteile:
    Man kann die Bindung wieder öffnen und das gesamte Seitenzusammenstellung leicht wieder ändern.
    Man kann auch nach der Benutzung die Spirale öffnen und mitsamt des Heftdeckels und -Rückens wiederverwenden.
    Zwar kostet so ein Sortiment Spiralen ein wenig, aber die Maschine ist teuer, wenn denn auch sinnvolle Heftdicken verarbeitet werden können. Überhaupt sinnvoll ist das nur bis 500 Blatt. Manchmal findet sich eine gebrauchte Maschine in eBay.
    Aber dieses System verwende ich relativ oft, auch weil es schnell geht. So ein Ausdruck von 100 Seiten ist in wenigen Minuten fertig.

  • ch bin der letzte gelernte buchdrucker 1980....wirklich wahr. mitte 80er gabs den job nicht mehrund ich hab dann in einer kleinen druckerei gearbeitet mit offset unf großkopieranlagen...

    Sorry Edwin aber das ist definitiv Unsinn!

    Bei uns an der Uni gibt es eine eigene Druckerei. Bis vor ca 1,5 Jahren wurde da noch zu Restaturationszwecken mit gesetzten Typen gearbeitet. Natürlich parallel zu Offset etc.
    Der letzte Azubi war noch in den 2000ern da.
    Ich kenne zwar keinen der sich so vehement gegen moderne Arbeitsmethoden wehrt, aber du bist nicht der Einzige der das Arbeiten konservativ beherrscht bzw gelernt hat.

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

    Einmal editiert, zuletzt von Schütze Benjamin (29. Juni 2018 um 14:31)

  • Evtl. Seiten zusammenpressen und in der Nähe der 4 Ecken dünne Nägel einschlagen. Dann mit Cuttermesser in die Tiefe arbeiten. Wie schon geschrieben: "Eventuell"

    Dann die Grube von innen stabilisieren.

  • hier in Niedersachsen wurdeseit 1980 nicht mehr in den Berufsschulen Buchdruck gelernt, wir waren mit 20 mann der letzte Jahrgang ich hab dann noch offset gelernt, aber das war ja dann kein Handwerk mehr sondern Industrie.

    ein jahr später bei der bw hab ich ja dann den druckereizug gehabt der propagandaabteilung da dann schon auch mit offset…

    gruß edwin

    INVICTUS