Funktionelle Fragen

Es gibt 53 Antworten in diesem Thema, welches 8.042 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Juli 2018 um 22:30) ist von 2erlei.

  • Hallo zusammen,

    Ich hatte hier in den letzten Monaten viel Stoff zum lesen und lernen.
    Vor zwei Monaten habe ich eine Perfecta 32 gekauft. Diese einmal geschossen und gleich zerlegt um eine Reinigung wie vielfach beschrieben durchzuführen. Das hat auch einen guten Effekt gehabt. Mit dem Gewehr ist plinken auf 20-25 m gut möglich. Sogar mein Junior kann auf 20m Coladosen umlegen. :)
    Nun möchte ich zu dieser Billigbüchse eine ordentliche haben. Da habe ich mir vorerst eine HW35 bzw. eine FWB 300s uns Auge gefasst. Ich weiß, viele raten hier zur 300s. Mich reizt aber auch der Preller. Es wird auf die nächsten Jahre gesehen eh beide Gewehre für mich geben. Die 300s möchte ich nicht so teuer kaufen und restaurieren. Habe mir jetzt erstmal ein Budget von 250€ gesetzt. Da würde die HW35 voll rein fallen und bräuchte keine weitere Zuwendung. Ich weiß aktuell nicht ob ich die rastauration der 300s schnell hin bekomme, weil ich vor einem Monat nochmal Papa geworden bin... Daher reizt mich aktuell der Preller mehr. Nun zu meinen Fragen:

    1. Beide Gewehre sind für FT geeignet, richtig?

    2. Die Perfecta hat zur Korrektur der Entfernung, eine stufig Höhenverstellbare Kimme, die Skala passt auch ganz gut zur abgeschätzten Entfernung. Wie funktioniert das jetzt mit Diopter und der offene Visierung an der HW35? Schießen diese Gewehre auf längere Distanz gleich? Gibt es keine ballistische Kurve? Kann ich mir nicht vorstellen. Oder sind diese nur auf ihre eingeschossene Distanz genau?

    3. Die HW 35 wird als Weitschussgewehr verkauft. Was heißt das?


    PS.: Für FT habe ich bisher nur Interesse, ich will nicht gleich damit beginnen, daher bitte auf Frage 2 trotzdem antworten, auch wenn es für FT ein ZF braucht.

    Danke für eure Hilfe schon Mal.

    Gruß Chris

    Gruß Chris


    Perfecta 32 - Feinwerkbau 300S - Haenel III-60 - Diana 25 (BJ 55) - Diana 75 - Weihrauch HW 40 - Diana 75 T01 - Smith & Wesson 79 G - Umarex Legends S40 - Beretta PX4 Storm, Diana 35, in der Reihenfolge eingetrudelt :thumbsup:

  • Beide Gewehre sind für FT geeignet, richtig?

    Grundsätzlich ja. Die FWB300 wäre dann ein Klasse5 Gewehr, die HW35 käme dann in die Klasse4.

    Die HW 35 wird als Weitschussgewehr verkauft. Was heißt das?

    Das nennt sich "Marketing".

    Für FT habe ich bisher nur Interesse, ich will nicht gleich damit beginnen, daher bitte auf Frage 2 trotzdem antworten, auch wenn es für FT ein ZF braucht.

    Mit dem Kauf einer der beiden Gewehre machts du erst mal nichts falsch. Eins von beiden gehört mindestens in einen geordneten Haushalt. ;)
    Was das FT betrifft, so solltest Du dir das mal in Natura ansehen. Aus welcher Ecke in D kommst Du denn, wenn ich fragen darf?

    Gruß Ralf

    Mitglied in der Selbsthilfegruppe "Anonyme Prellerschützen".


    Field-Target mit einer HW97RS im 1. DFTC2000 e.V.

  • Yup.

    Weitschuß ist ein Reklamegag. Da hier in Deutschland alle LGs nur 7,5J haben dürfen (Ausser mit WBK), unterliegen auch alle der gleichen Ballistic und schießen gleich weit. Nur streuen tun Sie unterschiedlich.

    Ich würde zu einer FWB 300 raten. Man hat auch den zeitlich verzögerten Rückschlag. Man könnte Sie auch durch Festklemmen des Rücklaufes in einen Preller verwandeln und wieder zurück.

    Die HW35 oder eine andere HW wie die 97K ist auch nicht schlecht für Klasse 4.

    Vorteil der FWB 300:
    Absolut preisstabil. Du kannst Sie später für den selben oder höheren Preis verkaufen.
    Nachteil:
    Da nur gebraucht bei EGun zu bekommen, mußt Du dich mit Ihr ersteinmal beschäftigen.
    Checken und gegebenenfalls restaurieren, was aber nicht schlimm ist.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Ich würde zu einer FWB 300 raten. Man hat auch den zeitlich verzögerten Rückschlag. Man könnte Sie auch durch Festklemmen des Rücklaufes in einen Preller verwandeln und wieder zurück.

    Das ist so nicht ganz richtig.
    Die FWB ist und bleibt ein harter Preller. Die FWB verfügt über ein Rücklaussystem, welches dafür sorgt, daß der Schütze den Prellschlag so gut wie nicht spürt.
    Das heißt jedoch nicht, daß die FWB nicht prellt. Der "nicht zu spürende" Prellschlag einer FWB hat schon viele ZFs gekillt. ;)
    Durch blockieren des Rücklaufs ändert sich nichts an der Präzision, jedoch spürt der Schütze den Prellschlag deutlicher, was ich persönlich vorziehe.

    Gruß Ralf

    Mitglied in der Selbsthilfegruppe "Anonyme Prellerschützen".


    Field-Target mit einer HW97RS im 1. DFTC2000 e.V.

  • Ich besitze beide HW35 und FWB 300.
    Bei der HW 35 bist du was die ZF Auswahl für FT angeht etwas eingeschrenkt.
    Die FWB 300 war mein FT eistieg. Auch wenn ich die HW 35 schon Jahre vorher hatte.
    Wenn du für eine FWB 250 Ausgeben willst brauchst da nicht soviel dran zu machen.
    Das ist die Mittlere Preisregion.
    Zur Ballistischen Kurve Jedes Projektil unterliegt der Schwerkraft und somit fliegt es immer in der Ballistischen Kurve.

    Die Geschichte mit dem Weitschuß rührt aus den 50ern da war es eines der Stärksten LGs die auf den Markt kamen.
    Heute mit 7,5J ist es wirklich nur noch Marketing somal es heute auch Luftgewehre gibt im Ausland die mehr Dampf haben als eine offne HW 35. Die Liegt so bei 12-13J Heute gibts Federdruckpusten mit 27J.
    Das ist so die Grenze wo der Prellschlag noch beherrschbar ist.
    PCP (Presslüfter) sind auch 1000J aufm ausländischen Markt zu finden.

    Durch blockieren des Rücklaufs ändert sich nichts an der Präzision, jedoch spürt der Schütze den Prellschlag deutlicher, was ich persönlich vorziehe.

    Ja ich weiß, wenn es bei dir nicht Prellt ist es kaputt :P

    Fieldtarget bei der FSG-Starnberg Youtube
    Field -Target ist wie Sportschießen, nur viel Geiler!!!

    3 Mal editiert, zuletzt von Nosferatu2008 (27. Juni 2018 um 10:12)

  • Hallo Ralf.

    Ich meinte, daß man die FWB 300 quasi von einem LG Klasse 5 in ein Klasse 4 LG durch Blockierung ändern könnte, falls man Klasse 4 üben will. :)

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Ich danke euch für die vielen Antworten.

    @Ladehemmung: Ich komme aus Chemnitz, hier gibt es einen FT Club, der in ölsnitz zu trainieren scheint. Da würde ich gern Mal gucken gehen.

    Wie kann ich jetzt mit diesen beiden Typen von Gewehr, die Entfernung zum Ziel kompensieren, bei offener Visierung? Schätzen? Oder gibt es eine Pi Mal Daumen Regel wie oft man das vertikal Rädchen dreht für eine bestimmte Entfernung?

    Gruß Chris


    Perfecta 32 - Feinwerkbau 300S - Haenel III-60 - Diana 25 (BJ 55) - Diana 75 - Weihrauch HW 40 - Diana 75 T01 - Smith & Wesson 79 G - Umarex Legends S40 - Beretta PX4 Storm, Diana 35, in der Reihenfolge eingetrudelt :thumbsup:

  • Oder gibt es eine Pi Mal Daumen Regel wie oft man das vertikal Rädchen dreht für eine bestimmte Entfernung?

    Da bleibt mit offner Visierung nix anderes über als schätzen und schießen.
    Standartmäsig hat die HW 35 Kimme und Korn. gut zum Plinken für scheiben nicht so toll.
    Es gibt aber von Weihrauch ein Diopter macht für scheiben sinn.
    Die FWB 300 ist eine reine Matchwaffe somit Standartmäsig mit Diopter oder für Laufenden Keiler (heute laufende Scheibe genannt) mit einem Speziellen Glas.
    Letztere ist in deinem Budget nicht drin.
    Für FT empfehle ich immer den Universalschaft da sie eine Verstellbare Schaftbacke (Wangenauflage) hat.
    Gemessen wird nur bei Longrange oder FT und nur mit einem Zielfernrohr mit Paralaxe ausgleich.
    Beim Match schießen hat man ja eine Feste Distanz die Beträgt 10m somit einmal einschießen und es passt immer, genau selbe Haltung und selben Stand vorausgesetzt. Als die FWB 300er 70er und 80er gebaut wurde gab es eben noch kein FT.

  • Füt FT brauchst Du ein Zielfernrohr. Alternativ eventuell noch den Diopter der FWB 300 nutzen. Mit offener Visierung FT schießen wird SEHRRRRRRRR schwer. Die Entfernungseinstellung ist bei den meisten offenen (Nichtmatch)-Visierungen auch nicht optimal.

    Eine FWB 300 (ca. 200 Euro), das Repkit von Gotha und ein ZF für ca. 160 Euro (Ritter, Benke) sollte für den Anfang genügen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Bevor man Geld für ein Glas raus haut lieber mal bei den Chemnitzern FT freunden rein schneien und es sich angucken.
    Auch mal verschiedene Gläsern durch sehen. Die FWB 300 insbesondere Universal kann man sich aber schonmal holen.
    Noch in den Ring werfen würde ich die Diana 75 auch ein sehr gutes Gewehr, vielleicht sogar die bessere FWB 300.
    Aber der Aufbau ist sehr viel komplizierter mit mal eben zerlegen mit dem Hauswerkzeug und überholen ist es da nicht getan.
    Bei Gläsern sind die Unterschiede so Groß das man ums testen eigentlich nicht herum kommt.

  • Beim Budget von 250,- ist ohnehin erst einmal nur die FWB 300 drin. Der Diopter reicht für den Anfang bzw muß ersteinmal reichen.

    Richtig!!!
    Nicht selten wird das Glas dann auch teurer als die Waffe, und bevor man da was holt mit dem man nicht klar kommt.
    Fahr zu den Chemnitzern FT Jungs alle die ich da kenne sehr hilfsbereit und keiner beist :D

  • Ich komme aus Chemnitz, hier gibt es einen FT Club, der in ölsnitz zu trainieren scheint. Da würde ich gern Mal gucken gehen.

    Mach das. Sind nette Leute. :thumbup:

    Wie kann ich jetzt mit diesen beiden Typen von Gewehr, die Entfernung zum Ziel kompensieren, bei offener Visierung? Schätzen? Oder gibt es eine Pi Mal Daumen Regel wie oft man das vertikal Rädchen dreht für eine bestimmte Entfernung?

    Ja, da musst du schätzen. :D
    FT mit offener Visierung ist durchaus möglich, aber sinnlos. Je weiter das Ziel entfernt ist, destohöher der Abfall des Geschosses. Wenn du da nicht den genauen Haltepunkt ermitteln kannst, läuft das auf ein reines Glücksschiessen raus.
    Mit einem entsprechenden ZF mit einstellbarer Paralaxe hat man die Möglichkeit, die genaue Entfernung zum Ziel zu ermitteln um dann das ZF so einzustellen, daß das Geschoss richtig ins Ziel geht. Wenn man nichts einstellen will, dann "dottet" man eben. Das heißt, man hält das ZF entsprechend der gemessenen Entfernung eben höher.
    Aber das können dir die Jungs in Chemnitz vor Ort besser erklären.

    Mitglied in der Selbsthilfegruppe "Anonyme Prellerschützen".


    Field-Target mit einer HW97RS im 1. DFTC2000 e.V.

  • Erst mal einen finden vor lachen.

    Das stimmt derzeit, es hat sich herumgesprochen das der Schaft für die Glasmontage besser geeignet ist. ;)
    Viele kaufen die hauen billigste Gläser drauf und hauen sie auf Egun für 400-500 eur raus.
    Finger weg egal wie viel da von FT dabei steht.
    Diese konstelationen sind alles nur nicht FT tauglich.

  • Ich habe derzeit bei eGun zwei gefunden mit universalschaft 7019375 und 7018604 wobei ich vermute, dass diese über mein Budget gehen werden...

    Gruß Chris


    Perfecta 32 - Feinwerkbau 300S - Haenel III-60 - Diana 25 (BJ 55) - Diana 75 - Weihrauch HW 40 - Diana 75 T01 - Smith & Wesson 79 G - Umarex Legends S40 - Beretta PX4 Storm, Diana 35, in der Reihenfolge eingetrudelt :thumbsup:

  • Habe auch beide und jedes ist auf seine Art wirklich klasse!!!
    Aber eine HW35 für FT als Einsteiger ist in meinen Augen recht sporttlich, oder?! :whistling:

    PS: Will nicht klugscheißen, aber "Weitschussgewehr" ist nur HEUTZUTAGE und NUR IN 7,5 Joule-Ländern Marketing!

    Die HW35 gibt es bald 70 Jahre und damals sowohl in DE als auch jetzt in >7,5J Ländern gilt/galt das Gewehr aufgrund seines Hubs/Kolbengröße als Weitschussgewehr...
    Wie Diana 350 Magnum oder HW80 haben diese Gewehre einfach etwas mehr Power!
    (Was nicht unbedingt mit Präzision einhergeht).

    Bei der HW 35 begeistert mich am meisten das Schießen selbst! Ist in meinen Augen emotionaler als Pressluft etc.

    Für FT -> FWB 300! :thumbup: Das Präzisionswunder!

    Habe meine für 160€ ersteigert und auch selbst restauriert!