Doppelt so viele Kleine Waffenscheine wie 2015 : Weißer Ring rät davon ab, sich zu bewaffnen

Es gibt 89 Antworten in diesem Thema, welches 17.455 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Juni 2018 um 22:00) ist von kai.

  • Sicherlich sind Meinungen frei, die meine ebenso, wie die anderer.

    Aber jene, die behaupten, man könne sich mit einer "Zinkplempe" nicht verteidigen, haben, meiner Meinung nach, entweder keine Ahnung, weil sie sich noch nie verteidigen mußten, oder aber sie reden, meiner Meinung nach, aus bestimmtem politischen Grunde so, schließlich gibt es viele, die dem Bürger die bewaffnete Selbstverteidigung absprechen wollen, weil man so etwas doch im ach so friedlichen Deutschland nicht bräuchte...

    Auch ich gehöre zu denjenigen, die nach Anschaffung der ersten SSW einen Selbsttest mit Pfeffermunition von Walther machten. Mir hat das gereicht, um, quasi per eigenem Leibe zu wissen, daß man mit solcher Munition auf einige Meter Entfernung und bei Verschuß eines ganzen Magazins sich sehr wohl Angreifer vom Leibe halten kann. Dem war dann wenig später auch so. Davon ab gibt es für die, die es partout immer noch nicht glauben mögen, genug einschlägige Videos auf Youtube, die zeigen, wie sich der Beschuß mit Pfeffer oder gar Mischung aus Pfeffer und CS auswirkt. Also, mit Verlaub: das Negieren von "Zinkplempen" als SV-Waffen ist närrisch.

    Aber auch ich gehöre zu denjenigen, die auch den Verkauf von "Zinkplempen" unter Waffenschein stellen würden, denn daß solche ja tatsächlich zur Selbstverteidigung gut geeigneten Waffen nebst der Munition an Kreti, Pleti und Irre frei verkäuflich sind, halte ich für sehr gefährlich. Ein ordentlicher Leumund als Generalvoraussetzung und eine gescheite Sachkundeprüfung vor Erteilung des Waffenscheins und dann die Vorlage desselben beim Kauf der Waffe und Munition wäre sinnvoll, würde aber Herstellern und Handel wohl weniger gut gefallen. Ich war zwar beim Bund, das war aber so lange her, daß ich zu Freunden in einen Schützenverein bin, und mich dort habe gründlich neu in die Kurzwaffenhandhabung einweisen lassen. Regelmäßiges Training mit der "Zinkplempe" gehört außerdem dazu, um sie sicher zu führen.

    Der Gedanke, Schußwaffen mit Gummigeschossen unter Waffenschein zuzulassen, mag in Hinblick auf die Selbstverteidigung zunächst sinnvoll erscheinen. Aber seien wir mal ehrlich: wollen wir einen Angreifer nur an seinem Tun hindern, oder schwer verletzen oder gar töten? The Wild Wild West in Germoney? Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß eine "Zinkplempe" mit Pfeffer oder sogar, was ja hier auch empfohlen wird, mit Mischung aus Pfeffer und CS im Wechsel geladen, hoch wirksam ist, und Angreifer stoppt, so daß er aus der Gefahrenlage abhauen kann, wenn der Schütze weiß, was er tut, und entsprechend trainiert hat. Wobei natürlich das Meiden und Umgehen übler Situationen immer noch die allerbeste Selbstverteidigung ist.

    Somit sollte man vielleicht andenken, die Reichweite von Pfeffer- und CS-Munition im Stile etwa der JPX von Piexon zu erhöhen, und mir persönlich wäre es gar nicht unrecht, wenn die "Zinkplempen" aus Stahl wären, damit sie des Geldes mehr wert sind, aber zu erlauben, mit ballistischen Geschossen, auch wenn diese aus Gummi sind, zu schießen, wäre meiner Meinung nach Irrsinn. Ich hab mir Videos mit solchen Gummigeschoß-Waffen angeguckt, und wer, wie ich, denn auch mal erlebt hat, daß der scharfe Schuß ins menschliche Bein schon übelste Folgen haben kann, der weiß, daß Geschoße gerade in der Hand von Laien, die aus Dummheit oder Bequemlichkeit mit der Waffe kaum trainieren, überhaupt keine gute Idee wären. Daß dem so ist, sieht man ja auch an der ständigen trotteligen Presseberichterstattung über Waffen. Wenn ich lese, daß solche Schreiberblödel noch nicht mal "Pistole" von "Revolver" unterscheiden können, weiß ich, warum ich auch fordere, daß nur jene, die eine schreiberische Ausbildung haben, einen Waffenschein für die Computertastatur bekommen und erst dann als Journalisten auf die Menschheit losgelassen werden sollten...

  • Ob eine SSW zur SV taugt oder nicht, haben wir schon oft diskutiert - hat hier aber nichts zu suchen.
    Fakt ist, die Zahl der KWS ist gestiegen. Das ist zumindest amtlich belegbar.
    Und vermutlich dürften sich auch die Hersteller von Pfefferspay&Co. ebenso über gestiegene Absätze freuen, wie die Hersteller von SSW.
    Offensichtlich ist: Deutschland bewaffnet sich.
    Das halte ich auch nicht für erstrebenswert, wenn jeder Depp bewaffnet durch die Gegend zieht.
    Aber GAR NICHTS zu machen, kann nun wirklich nicht der richtige Weg sein.
    Das Recht muss dem Unrecht nicht weichen!

    Fördermitglied des VDB.

  • Das Hauptproblem in Deutschland ist es, zu verinnerlichen, daß Wehrhaftigkeit nichts Schlechtes sein muß.

    Ich führe eine Waffe, weil ich es nicht einsehe, auf offener Straße zum Opfer von Leuten zu werden, die meinen, mich umhauen, umtreten, messern und ausrauben zu können.

    Ob es mir immer gelänge, mich durch Gegenwehr so etwas zu entziehen, kann auch ich nicht sagen, aber ich möchte in der Lage sein, mich adäquat zu wehren - weil ich kein Opfer sein will.

    Und das ist mein gutes Recht.

  • Das Hauptproblem in Deutschland ist es, zu verinnerlichen, daß Wehrhaftigkeit nichts Schlechtes sein muß.

    Ich führe eine Waffe, weil ich es nicht einsehe, auf offener Straße zum Opfer von Leuten zu werden, die meinen, mich umhauen, umtreten, messern und ausrauben zu können.

    Ob es mir immer gelänge, mich durch Gegenwehr so etwas zu entziehen, kann auch ich nicht sagen, aber ich möchte in der Lage sein, mich adäquat zu wehren - weil ich kein Opfer sein will.

    Und das ist mein gutes Recht.

    Klasse, das ist gesunder Menschenverstand auf den Punkt gebraucht !!!

  • wollen wir einen Angreifer nur an seinem Tun hindern, oder schwer verletzen oder gar töten?

    Sehr reflektierte und tiefgehende Gedanken zum Thema. Wir und viele andere hier sind damit zufrieden, einen Angreifer lediglich an seinem Tun zu hindern.

    Wie überall auf der Welt gibt es auch hier sicherlich Menschen, die eine schwere Verletzung oder gar den Tod eines Angreifers als nur gerecht oder sogar erstrebenswert empfinden. Dankenswerterweise sanktioniert der Gesetzgeber solches Handeln, soweit es sich außerhalb einer erforderlichen Notwehr als Selbstjustiz manifestiert.

  • Das Risiko des Angreifers wäre mir als Angegriffener ziemlich Wurscht, zumindest während des Angriffs auf mich.

  • Die Frage ist nur: Wer ist in welcher Situation der Angreifer?

    P.S.: Auch der Notwehrexzess kann unter Umständen straffrei bleiben.

  • Hallo
    Meistens sind die Situationen einwandfrei geklärt, siehe den letzten Fall der Polizistin im Zug, aber diese werden durch unsere Regimeführer immer in Zweifel gebracht.
    Wenn jemand mit einem Messer auf mich oder meine Familie zurennt hat der sein Dasein verwirkt, Punkt!

    vg

  • Dass Du in Deinem hypothetischen Beispiel Dein Leben verwirkt hast, sieht derjenige mit dem Messer möglicherweise auch so. Die Frage ist nur warum? Handelt er als Aggressor oder als Verteidiger?

  • Wenn jemand mit einem Messer auf mich oder meine Familie zurennt hat der sein Dasein verwirkt, Punkt!

    Das ist eine sehr missverständliche Äußerung, die im Zusammenhang dieses Threads deutlich als Rechtfertigung von Selbstjustiz rüberkommt. Dirty-Harry-Quatsch will ich hier eigentlich von keinem lesen.

  • Ohh, das ist "Dirty Harry Quatsch", sag mal wo lebst du eigentlich, lade dich gern mal in bestimmte Areale ein .......

  • Du gehst davon aus, dass Du immer richtig handelst. Ich wünsche Dir, dass Du Dich immer so eindeutig verhältst, dass Dein Gegenüber sich nicht in einer Notwehrsituation nach Deinen Maßstäben (“Leben verwirkt") wähnen muss.

    Konfliktsituationen können eine unübersichtliche Dynamik entwickeln.

  • Hätte skriptor anders ausdrücken können, aber der Kern würde doch der gleiche bleiben und ich sehe das genau so !!!

    Es ist uns Männern ein ziemlich starker Schutzinstinkt angeboren, einem mehr, einem weniger, aber Frau und Kinder zu verteidigen ist nun mal keine vorsätzlich bewusste Handlung, sondern über X Jahrtausende vererbter Instinkt - also muss nicht zwingend eine rationale Handlung mehr sein.

    Und wenn man dabei "über das Ziel hinausschießt", dann hat der Angreifer eben Pech gehabt und darf sich für den Darwin Award bewerben.

  • Was hat das mit "bestimmten Arealen" zu tun? Absolut nichts.

    "Hat der sein Dasein verwirkt" kann man so interpretieren, dass du mehr willst als den Angriff abwehren. Und das sind (falls so gemeint) Dirty-Harry-Fantasien, die du dir möglichst bald aus dem Kopf schlagen solltest, sonst handelst du womöglich noch danach. Un wenn du das Aus-dem-Kopf-Schlagen nicht schaffst, dann lass uns hier im Forum wenigstens damit in Ruhe, damit solche Äußerungen nicht noch von jemandem fälschlicherweise für typisch Waffenbesitzer gehalten werden.

  • Es ist uns Männern ein ziemlich starker Schutzinstinkt angeboren, einem mehr, einem weniger, aber Frau und Kinder zu verteidigen ist nun mal keine vorsätzlich bewusste Handlung, sondern über X Jahrtausende vererbter Instinkt - also muss nicht zwingend eine rationale Handlung mehr sein.

    .Oder aber genau dieser Gedanke ist einfach nur eine Rechtfertigung, die man sich schon vorher zurechtlegt. Das wäre ein großer Fehler.

  • Es ist uns Männern ein ziemlich starker Schutzinstinkt angeboren, [...]

    Woah, jetzt wird es archaisch. Ich hoffe, Du hast Deine männlichen Instinkte fest im Griff. :thumbup:

    Das erinnert mich irgendwie an einen Youtuber, der erzählte, dass Männer ihre Frauen schon beschützten, wenn sie das nur zuließen und die harte Seite des Mannes wertschätzten. :laugh: