Was braucht man zum Vorderladerschießen? (Hier nur Gerätschaften)

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 5.435 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Juni 2018 um 18:55) ist von Pellet.

  • Was braucht man zum Vorderladerschießen? (Hier nur Gerätschaften)

    Vorderladerwaffe – hier Beispiel für Perkussion Kal. .45
    Rundkugeln
    Schusspflaster (Patches)
    Pflastermilch (Patch Lube)
    Zündhütchen
    Schwarzpulver (Schweizer No. 2 oder andere Sorten Körnung 3F / FFFG)
    Schwarzpulver Solvent (Reinigungsmittel)
    Reinigungspatches
    Waffenöl
    Gummi- oder Holzhammer
    50’er od. 100’er Röhrchenbox
    Pulverwaage
    Kugelsetzer
    Lade- und Putzstock im Set mit versch. Aufsätzen und Mündungsschutz
    Bronze- Nylonbürste, Wollwischer passend zum Putzstock
    Pistonschlüssel
    Fett für Pistongewinde (Hochtemperaturfett)
    Gehörschutz
    Schutzbrille

    Diese Gegenstände halte ich für das Minimum, wobei das Schwarzpulversolvent mitsamt mit den Reinigungspatches nicht zwingend sind, aber sie erleichtern die sehr wichtige Reinigung des Vorderladers nach dem Schießen enorm.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (18. Juni 2018 um 10:21)

  • dazu dann noch...

    Trichter
    Schöpfmaße
    Düsenlehre
    Kupferpaste (für Pistongewinde)
    Kugelzieher und -ausbläser
    Schraubendreher
    Schutzbrille
    Ladebrett (für die bessere Übersicht)

  • unnötig
    nützlich, aber nicht wichtig, bzw. kann man sich leicht selbst bauen
    unwichtig
    Hochtemperaturfett hatte ich in der Liste, Kupferpaste geht, ist aber unschön
    ist Bestandteil des Ladesets
    dto, Ausbläser ist nützlich, aber nicht zwingend
    hat jeder
    Schutzbrille - hatte ich in der Tat vergessen. Die ist wichtig und zwingend
    nützlich, aber nicht wichtig

  • Das Ladebrett finde ich durchaus sinnvoll. Ich habe schon mal das Pulver vergessen. Seit dem Ladebrett ist das nicht mehr passiert. Ein Mitglied unseres Vereins hat sogar ein besonderes Ladebrett. Da steckt die Kugel in einem Kanal fest und rollt erst dann zur Ausgabe wenn man vorher das Pulver entnommen hat.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • Mir ging es um das Minimum zu VL Schießen. Was es ansonsten noch für nützliches Zubehör gibt, ist ja Ansichtssache und fast grenzenlos.
    Zudem kommt ja noch mehr dazu wenn man Steinschloss oder Revolver schießen möchte.

  • Deine Auflistung ist schon eine sehr gute Grundausstattung.
    Brille und Gehörschutz sind aber das Oberwichtigste und
    Allererste nach dem Waffenkauf.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • Wichtig sind vor allem Schraubendreher mit passender Klingengröße. Die oftmals verwendeten Klingenstärken von 1 bis 1.1 mm passen oft nicht, da die Schlitzbreiten der an den Waffen verbauten Schrauben z.B. bei vielen Pedersolis unter 1 mm liegen.

    Man sieht das sehr häufig auf Bildern bei egun, wenn der Besitzer keine passenden Schraubendreher hatte.

    Ein Reinigungspiston ist des weiteren zwingend erforderlich - spart das ewige ausschäften und schont somit die Waffe

    Nicht lang schnacken - einfach machen!

  • Nur mal so am Rande: Es kommt bei der Reinigung eines Vorderladers immer auf die Konstuktionsweise der Waffe an, ob es mehr nützt oder mehr schadet, wenn der Lauf ausgehakt wird.

    Nimmt man z.B. eine Jäger Target von Pedersoli als Beispiel, lässt man die lieber schön zusammen, wenn man länger Freude an der Waffe haben möchte. Der Lauf wird mit 2mm Kegelstiften am Schaft gehalten, die sich ausgesprochen fummeilig entfernen lassen. Wird diese Waffe des Weiteren über Diopter geschossen, kommt es nach jeder Demontage des Laufes zu einer leichten Treffpunktverlagerung.

    Ich kann diese Art der Reinigung nur jedem empfehlen und raten, die Waffen zusammen zu lassen.

    Nicht lang schnacken - einfach machen!

  • Ist bestellt.
    Die Keile und Keilösen sind natürlich einer Abnutzung ausgesetzt. Wir reinigen die Waffen immer schon direkt im Verein. Da könnte man verschiedene Schläuche holen, dazu ein paar Ventile, und das ganze dann direkt an der Spüle anbauen. Gute Sache und nicht teuer.

    Edit: Im Verein findet nur eine erste Reinigung statt. Die Feinheiten kommen dann zu Hause.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • Die Hochtemperatur-Montagepaste hole ich immer im KFZ-Zubehör. Gibt es in Minituben von Förch und günstigeren Anbietern. Da lohnt es sich auch manchmal, wenn man beim nächsten Werkstattbesuch einfach mal einen Mechaniker anspricht. Dann kann man so eine Minitube auch für ein Lächeln bekommen.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • Ich bin immer der Meinung, dass jeder für sich seinen optimalen Reinigungsweg rausfinden muss.

    Ich ziehe den Lauf unmittelbar nach dem schießen ein paar mal mit einem Wollwischer und Pflastermilch durch und gehe abschließend einmal mit Ölbürste und Ballistol durch. Dadurch, das Ballistol leicht alkalisch ist, hebt es den PH-Wert im Lauf an und verhindert so erstmal zuverlässig Korrosion. Das schützt locker für einige Stunden, zu Hause wird dann gespühlt und fertig.

    Ich schieße jetzt seit 20 Jahren Vorderlader mit durchschnittlich 2.000 Schuss im Jahr - und hatte noch niemals Probleme mit Rost. Einzige Pflegemittel: Paker Hale Waffenöl, Ballistol, Wollwischer, Bürste und Lappen aus Baumwolle

    Nicht lang schnacken - einfach machen!

  • Ich habe gestern meinen Pedersoli zur Probe geschossen und auch gereinigt.
    Am Samstag sind Zubehörteile wie auch Reinigungssachen von Artax angekommen. Ich kann deren Schwarzpulversolvent, wie auch die (blauen) Reinigungspatches nur wärmstens empfehlen.
    Früher habe ich immer den Lauf ausgehakt und ihn mit heißem Wasser und irgendeine flüssige Seife unter Verwendung einer Bürste gereinigt. Das geht zwar, aber mit dem Solvent geht das deutlich einfacher und schneller. Sprüht man das auf, so zerfließt augenblicklich der Dreck. Unter Wasser bilden sich richtig schwarzen "Wolken".
    Artax verspricht diesem Mittel auch eine konservierende Wirkung. Damit sollte es nun möglich sein, den VL kurz nach dem Schießen einzusprühen. Jedenfalls ist es absolut sinnvoller, als das mit Öl zu tun. Ich habe auch speziell für VL eine Dose Robola Reinigungsschaum von Klever. Es steht aber auf der Dose, dass es nicht mit einer Brünierung im Kontakt kommen sollte. Das dürfte bei vielen VL schwierig sein. Ob es ähnliche Stoffe wie das Solvent von Artax enthält und man es ebenfalls unter diesem Vorbehalt anwenden soll, weiß ich nicht. Meine beiden Pedersoli sind nicht brüniert, aber man sollte diesbezüglich ein Auge drauf werfen.
    Die blauen Patches passen mit dem kegelförmigen Patchhalter des Putzstocks. Sie sind weich, so dass es sich im Laufprofil anschmiegen kann. Man braucht pro Reinigung nur 2 - 3 Stück davon.

  • Die Hochtemperatur-Montagepaste hole ich immer im KFZ-Zubehör. Gibt es in Minituben von Förch und günstigeren Anbietern.

    Genau so ist es. Ich habe eine graue Minitube auch mal geschenkt bekommen. Es werden keinerlei Ansprüche an schmierende Qualitäten gestellt. Ob es tatsächlich hohe Temperaturen aushalten muss, wage ich auch zu bezweifeln. Richtig heiß wird der VL auch am Piston nicht. Dazu ist die Masse und die Zeitabstände von Schuss zu Schuss einfach zu groß.
    Ich würde keine Vaseline empfehlen, aber wichtig ist überhaupt eine Fettung, damit sich das Piston zur Reinigung auch leicht wieder ausdrehen lässt. Die Gefahr des Festbrennens ergibt sich ohnehin m.M. nur, wenn man das Piston nicht regelmäßig zur Reinigung ausdreht. Viel schlimmer ist es, wenn man dazu eine Spitzzange benutzt.

  • Genau so ist es. Ich habe eine graue Minitube auch mal geschenkt bekommen. Es werden keinerlei Ansprüche an schmierende Qualitäten gestellt. Ob es tatsächlich hohe Temperaturen aushalten muss, wage ich auch zu bezweifeln. Richtig heiß wird der VL auch am Piston nicht. Dazu ist die Masse und die Zeitabstände von Schuss zu Schuss einfach zu groß.

    Normales Fett reicht vollkommen aus. Wichtig ist wie gesagt die Reinigung nach dem Schießen. Das Fett verhindert dem Grunde nach nur, dass die Tropfen der geschmolzenen Schwefel und Salpeteranteile sich nicht im Gewinde aufbauen und es dann blockieren.

    Nicht lang schnacken - einfach machen!