Registrierpflicht für Armbrust?

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 1.587 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Juni 2018 um 14:33) ist von edwin2.

  • Moin Moin

    Ich bin zwar gerade im Urlaub , aber es ist wohl wieder gerade ein Angriff auf unsere Freiheit und Mündigkeit im gange :

    Zitat :

    Ein Beitrag von Christian Schindler (Karabinercafe)

    Auf der Facebook-Seite von Katja Triebel kam es im Verlauf der letzten Tage zu einer recht hitzigen Diskussion. Auslöser war ein Artikel des britischen ,,Express” vom 14. Mai 2018: Deadly crossbows sold on High Street without need for a licence or background checks (Tödliche Armbrüste werden auf der High Street verkauft, ohne dass eine Lizenz oder Hintergrund-Checks erforderlich sind)
    In Kurzform lässt sich der Artikel folgendermaßen zusammenfassen: Der Verfasser zeigte sich über die Tatsache erschrocken, dass man in Großbritannien (mit seinen strengen Waffengesetzen) ohne jede Registrierung ab 18 Jahren eine Armbrust im (Zitat) ,,Sturmgewehr-Stil” kaufen könne. Die Altersbeschränkung sei dazu noch relativ leicht zu umgehen. Aufgrund der angenommenen Leistungs- und Durchschlagsfähigkeit einer Armbrust fordert der Autor des Artikels eine Registrierpflicht für die besagten Armbruste. Zudem zitiert er Poltiker (z.B. Helen Goodman, Labour Party), die ein generelles Verbot von Armbrüsten in Großbritannien befürworten.
    Auf Katjas Seite bezeichnete Peter Huth (Chefredakteur der Welt am Sonntag) die Express-Forderungen als ,,absolut korrekt” und brachte im weiteren Verlauf der Diskussion weitere Thesen ein, die aus Sicht der GRA eine sachliche Antwort benötigen. Da von Mitdiskutanten die Befürchtung aufkam, der betreffende Journalist könnte sich vereinzelte unsachliche Sprüche von legalen Waffenbesitzern für einen polemischen Angriff herausgreifen, möchten wir hier noch einmal die Thesen des Journalisten P.H. aufgreifen und sie einer sachlichen Widerlegung gegenüberstellen.

    P.H.: Kein Mensch braucht eine Armbrust
    Allein diese Eingangsthese ist einer freiheitlichen Gesellschaft nicht würdig. Tatsächlich ,,brauchen” Menschen erstaunlich wenig und somit müsste sich der besagte Journalist auch die Frage gefallen lassen, ob man auch die von der Allgemeinheit gefeierten Fußballspiele braucht, welche oftmals mit Fankrawalle, Randale, Körperverletzungen und teuren Polizeieinsätzen einhergehen.
    Aus dem angelsächsischen Raum kommend, wurden Reenactment, historische Darstellung, Liverollenspiel und Living History in den letzten Jahrzehnten sehr beliebt. Dieser Darsteller eines spätmittelalterlichen Armbrustschützen benötigt für seine Rekonstruktion zwingend eine Armbrust: https://l.facebook.com/l.php?u=https%…jwr0JCzjVcenxsA
    Das Armbrustschießen ist eine Präzisionssportart gemäß der Sportordnung des DSB.
    Es heißt ,,bill of rights” und nicht ,,bill of needs”.

    P.H.:Es geht nicht nur im Kriminalität, sondern auch um Unfälle.
    Armbrüste sind kriminologisch irrelevant und werden bestenfalls einmal alle paar Jahre oder Jahrzehnte für ein Verbrechen genutzt.
    Armbrüste sind im Vergleich zu Kurzwaffen schwer, sperrig und unhandlich zu transportieren. Zudem sind Sie im Regelfall einschüssig und vergleichsweise langwierig nachzuladen. Ein verdecktes und unauffälliges Führen scheidet also für einen Kriminellen quasi aus. Daher sind Armbrüste auch im kriminellen Milieu unbeliebt.
    Es liegen keine bekannten Statistiken über Unfälle mit Armbrüsten vor. In einer Zeit, in der Versicherungen sogar die Unfallwahrscheinlichkeit beim Benutzen von Kugelschreibern berechnen, darf man mutmaßen, dass von Armbrüsten keine relevante Unfallwahrscheinlichkeit ausgeht.
    Moderne Armbrüste für das Sportschießen erreichen selbst in der Basisversion einen Neupreis von mehreren hundert Euro. Exemplare mit hoher Leistung oder Rekonstruktionen spätmittelalterlicher Windenarmbrüste kosten bereits mehrere tausend Euro. Für das Geld kann man sich aber entweder illegal eine Schusswaffe auf dem Schwarzmarkt beschaffen oder für sehr viel weniger Aufwand eine andere Tatwaffe besorgen, die nicht einzeln und teilweise umständlich nachzuladen ist.

    P.H.: Es geht hier um Geräte, die zum Töten hergestellt werden und auch dazu benutzt werden können.
    Armbrüste für das Sportschießen, Armbrüste für die historische Darstellung, Biathlongewehre, Scheibengewehre, Zimmerstutzen, Sportpistolen, Repliken von Vorderladerwaffen und andere Sportwaffen werden nicht für das Töten gebaut, sondern für die historische Darstellung, die historische Lehre und für das Sportschießen. Der missbräuchliche Einsatz liegt, wie bereits geschrieben, im unteren Promillebereich und ist bei einigen Waffenarten sogar gar nicht messbar.

    P.H.: Einen anderen Zweck haben sie nicht.
    Warum der besagte Journalist hier irrt, wurde bereits behandelt.

    P.H.: Ansonsten sind Waffen etwas für Profis – und hier reden wir von Militär, Polizei und Personenschutz.
    Von der Tatsache einmal abgesehen, dass es ein offenes Geheimnis ist, dass das Schießtraining vieler Polizisten arge Mängel aufweist, vergeht sich der besagte Journalist hier massiv an der liberalen Waffenrechtstradition, die seit dem Spätmittelalter, Morgarten, Sempach, den Burgunderkriegen, über die Bill of Rights 1689, der levee en masse der Französischen Revolution und den Forderungen der demokratischen Revolutionäre von 1848/1849 ein zentrales Merkmal bürgerlicher Freiheitsbestrebungen war. Von Journalisten muss man eine entsprechende Recherchearbeit erwarten können, weswegen wir dringend dazu auffordern, sich mit der Geschichte von Waffengesetzverschärfungen zur Waffengesetzen zu befassen.

    P.H: Wo ist das Problem für Sie bei den vom Express vorgeschlagenen Massnahmen?
    Damit spielt der Journalist auf eine Registrierpflicht von Armbrüsten an. Wie bereits erläutert, sind Armbrüste nicht deliktrelevant. Eine Registrierpflicht, die erfahrungsgemäß einen administrativen, logistischen und finanziellen Aufwand in nicht unbedeutender Höhe mit sich bringen würde, hätte also keinen kriminologischen oder sicherheitsrelevanten Mehrwert.
    Armbrüste sind sind bereits Teil des deutschen Waffengesetzes.
    Jeder halbwegs begabte Teenager kann eine Armbrust selbst herstellen.

    Nachtrag von Katja Triebel:
    Obwohl die meisten Diskutanten in dem eingangs erwähnten Facebook-Post gar keine Armbrust besitzen, haben wir unisono die Registrierpflicht abgelehnt. Wir wissen – aus eigener Erfahrung mit unseren Schusswaffen – wie hoch der administrative und finanzielle Aufwand ist. Wir wissen auch wie gering der Einfluss solch einer Registrierung für Dinge, die nicht deliktrelevant sind, auf die Kriminalität ist. Leider hat Herr Huth überhaupt nichts verstanden: Wir setzen uns nicht nur für unsere persönlichen Befindlichkeiten, sondern auch für die Rechte anderer ein.
    In den letzten Monaten habe ich Dutzende Diskussionen geführt, die inhaltlich (und rhetorisch) überhitzten. Als ich für eine Registrierungspflicht für Armbruste war, riefen die Waffenfreunde, ich würde ihr Leben und ihre Freiheit drastisch einschränken.

    Die Verteidigung der Entscheidung, einen Hund, der zwei Menschen tötete, einzuschläfern, machte mich zum Fan der Todesstrafe. Schlug ich vor, dass Radfahrer doch sinnvollerweise den Radweg nutzten könnten, war ich ein Faschist, der nach Segregation rufe. Wer Flüchtling statt Geflüchteter sagt, ist ein Nationalsozialist, wer will, dass es keine Plastikstrohhalme mehr gibt, ist links-grün-versifft.
    Das ist albern. Wir müssen abrüsten. Schnell.
    Peter Huths Kommentar bei der WELT vom 2. Juni 2018
    [/quote]Warum er unsere Diskussion als überhitzt bezeichnet? Weil er kein Gegenargument wirklich entkräften konnte und selber – wie ein Troll – mit seinen Beiträgen für die Überhitzung gesorgt hatte. Diese Diskussion diente vielleicht nur einem einzigen Zweck: Seinem Vorurteil gegenüber Waffenfreunden neues Futter zu geben, was er in seinem letzten Kommentar zusammengefasst hatte:

    Auf jeden Fall habe ich viel gelernt über das, was in den Köpfen von „Sportschützen“, „Historikern“, „Waffensammlern“ und so weiter vorgeht. Die bizarre politische Verortung von allen, die nicht ihrer Meinung sind, die hysterische Angst, im Zweifelsfall zur Verantwortung gezogen zu werden, die Überhöhung des eigenen Hobbies, die schwache, ewig gleiche, „Bleistift“-Argumentation.”
    [/quote]Zu diesem Kommentar fällt mir nur eines ein: Das ist albern. Wir müssen (sprachlich) abrüsten. Schnell.

    Quelle : https://german-rifle-association.de/registrierpflicht-fuer-armbrust/

    :bash:

    "The right of the people to keep and bear Arms, shall not be infringed"

    "Die Frage ist nicht was wir dürfen, sondern was wir mit uns machen lassen!"

  • ich habe hier , für den vorredner, ein buch : werkbuch für jungen, mit einem detaillierten bauplan für eine armbrust.

    hat man in den 70ern noch mit püappa zusammengebaut. und konnte auch schon stark sein so ein holzbogen.

    die ganze kriminalisierung ist schon irgendwie krank....

    gruß edwin

    INVICTUS