Inhalt eines Vorderladerkoffers

Es gibt 35 Antworten in diesem Thema, welches 26.952 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Juni 2018 um 21:50) ist von reinwan1.

  • "Ladung Schweizer 1"

    :)

    Keine Ahnung was das ist.
    Vorderlader haben mich immer schon fasziniert, vor allem als ich weder WBK noch Jagdschein hatte. Frei ab 18 Jahren.
    Der Frankoniakatalog und die Pedersoli-Seiten .... schön, wirklich schön.

    Ich würde mir anlässlich dieses Threads wünschen, dass hier einige Fachleute das Thema "Vorderlader" mal prinzipiell zum Thema machen und es erklären. Ein neuer Thread! Das Fachwissen um Vorderlader scheint zu schwinden, es wäre zu schade, würde es verschwinden.
    - Geschichtliches
    - Unterschiedliche Techniken
    - Schussauslösung
    - Pulverarten und Zwischenmittel
    - Geschosse
    - usw.

    Ein solcher Thread würde nicht nur mir ganz sicher gefallen. Kann den jemand mit ein bisschen Ahnung starten?

    Gruß
    Musashi

  • Oh ja. Da kann man endlos diskutieren. Pflasterschmierung, Pulversorte, Volumen vs. Gewicht, Trichter ja/nein usw. Ein Thread übers "richtige" Waffeöl ist ein Kindergeburtstag dagegen ;)
    Vielleicht können wir ja den ein oder anderen für dieses schöne Hobby begeistern.

    Es grüßt der Ottokar :^)

  • Ich packe meine Koffer, … ach seht selber.
    Der Koffer stammt aus dem Bauhaus und kam 50 EUR.
    In der unteren Schublade könnten sogar 2 VLP platz finden.
    Die weiße Box beinhaltet die Papiere die notwendig sind um mit SP zu hantieren.

    Und natürlich alles was zum Laden und Zwischenreinigen notwendig ist.
    Schusspflaster schon vorbereitet und gefettet. Das hält ewig in der Dose ohne auszutrocknen.
    Den Ladeständer hab ich mir erst kürzlich auf die schnelle gebaut.
    War ein alter Bohrständer. Das Standrohr ist abnehmbar so das alles gut zu verstauen ist.
    Für diesen und für mein Stativ hab ich allerdings eine extra Tasche.

    Ach ja auf der Rückseite vom Koffer hab ich mir was gebastelt wo die Zielscheiben rein passen.

  • Den Ladeständer hab ich mir erst kürzlich auf die schnelle gebaut.

    Irgendwie habe ich es in Erinnerung, dass beim DSB Ladeständer nicht zulässig sind. Ich weiß aber nicht warum.
    Ansonsten toller Koffer, alle Achtung.
    Ist die Pistole eine Pedersoli Continental Target?
    Heute haben mich zwei davon erreicht. Diese Tage kommen Fotos davon.

  • Bei militärischen Einsätzen in früheren Jahrhunderten hat man erkannt, dass das Festhalten der Waffe mit einer Hand, das Laden mit Pulver und Geschoss mit der anderen Hand unsicher ist, mit Fehlgriffen vor sich geht und zu Pannen führt. Deshalb wurde beim Scheibenschießen, welches schon seit 1500 betrieben wird, ein Ladeständer eingeführt. Dieser ist auch in vielen Schützenvereinigungen zur Pflicht gemacht. Am Platz des Schützen, ist deshalb ein Tisch erforderlich, auf den der Ladeständer abgestellt und das Ladezubehör abgelegt werden kann. Der Schütze arbeitet mit dem Rücken zur Scheibe.

    ( Ein Zitat aus der SPI – SchwarzPulverInitiative )

    Ich bin ja im BDS und ich weis nicht ob der Ladeständer dort erforderlich ist.
    Bin ja die Jahre auch ohne ausgekommen. Aber im Alter wird Mann bequem.
    Ich glaube auch nicht das dieser Pflicht ist da es auch nirgends ein Ladeständer käuflich zu erwerben gibt.

    Ja im Koffer ist eine Continental Target und bis zum Ende des Jahres soll noch eine Great Plains Perkussionspistole 410 als Bausatz im Kaliber .54 folgen.

    https://www.artax-vorderlader.de/investarm-vord…r-45-50-54.html

  • Kurz OT:

    Imho ist die Meinung, daß Zwischenmittel wie Grieß den Revolver sicher machen eigentlich Quatsch mit Soße.

    Fast alle Reihenzündungen kommen durch nicht vernünftig aufgesetzte Zündhütchen. Ich drücke die mit einem kleinen Holzdübel mit aufgeklebtem Leder bombenfest.

    Die Kugelgröße sollte auch stimmen, in einen .45er preßt man eine .457er Kugel ein und achtet beim Setzen darauf, daß an der Kammer ein sauberer Bleiring abgeschert wird - diese ist dann absolut dicht.

    Samuel Colt hat das damals demonstriert:

    Er hat auf eine nach dem Laden ausgebaute Trommel ein Häufchen Pulver über die Kugeln geschüttet und dieses entzündet. Dabei ist nichts passiert.

    Auch das heutige Versiegeln der Kugeln mit Fett ist eigentlich überflüssig, aber es hält immerhin die Pulverreste im Lauf geschmeidig.

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    Am liebsten würde ich so Laden wie anno dazumal. Auch an einer kleinen Pulverflasche, so sie denn absolut dicht ist, hätte ich nichts auszusetzen. Was soll da schon groß passieren?

    Heute wird das alles übertrieben, aber daß Zündhütchen vernünftig und vor allem in Richtung Scheibe aufgesetzt werden (das Allerwichtigste!) sagt einem keiner. Ich habe in fast 30 Jahren kein Reihenfeuer gehabt, aber mehrere bei Leuten erlebt, die sowas wie Bore Butter und Wads zurSicherheit verwenden. Einfach irre.

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    Apropos Flasche - ich habe eine selbstgebaute aus Kuhhorn. Und für meinen Kram habe ich eine originale Arzttasche von ca. 1870.

    Ladeständer hab ich nicht - und über so manchen, der jedes Mal die Trommel zum Laden ausbaut und trotzdem nicht besser schießt, wundere ich mich richtig... viel zuviel Featurismus für meiner Mutter Sohn.

    Muß aber jeder selbst wissen.

  • Ich geb dir in allen Punkten so ziemlich recht und habe natürlich ganz früher auch aus der Pulverflasche geladen.
    Mittlereile ist aber nur vorportioniertes Laden erlaubt und wenn ich jetzt die Trommel ausbaue ist es wirklich logischer,
    übersichtlicher und auch schneller. Da ich die Kammern nicht bis zum Rand mit Pulver fülle, brauch ich Grieß als
    Füllmittel. Somit hab ich schon doppelt so viel zu füllen. Aus und Einsetzen der Trommel ist ein kurzer Handgriff.
    Die Zündhütchen fliegen bei mir zwar von selbst weg, wenn aber nicht, sind die bei ausgebauter Trommel leichter
    zu entfernen.
    Was ich schon immer mal machen wollte, sind Papierpatronen wie sie früher beim Militär ausgegeben wurden.
    Da dürfte doch auch wettkampfmäßig nichts dagegensprechen.. oder?


    Zu den Ladeständern beim DSB... Die darf man benutzen zum Abstellen der Waffe. Aber sobald Pulver eingefüllt
    ist, darf die Hand, auch nicht kurzzeitig, von der Waffe genommen werden.

  • Papierpatronen habe ich auch schon gemacht.

    Richtig gut geht das mit nitriertem Papier, früher haben wir einfach feines Seidenpapier auf ein Backblech gelegt, zwei Löffel Salpeter in etwas Wasser aufgelöst und das Papier mit einem Küchenschwamm dünn bestrichen. 50 Grad, leicht offene Backofentür und trocknen.

    Da man heute schlecht an Salpeter rankommt: Beim Schlachter mal nach Pökelsalz fragen.
    Das ist meist Salpeter, aber völlig legal. Manch ein Jäger pökelt selber und vielleicht kennt man ja jemand. Ich bestell solche Sachen ungerne Online. DieMengen sind auch zu groß.

    Dann ein leicht konisches kalibergroßes Maß aus einem Rundstab fertigen (Bohrmaschine, Feile und Sandpapier...), Papier rumwickeln, mit Uhu verkleben, Pulver, Grieß nach gewohnter Menge rein, Kugel rein, oben zuzwirbeln, Tröpfchen Uhu auf die Zwirbelstelle und direkt unter der Kugel mit dünnem Baumwollfaden (idealerweise auch mit Salpeter präpariert) abbinden.

    Bei konischen Geschossen muss man sauber um den Rand arbeiten und mit Holzleim verkleben.

    Das dünne Seidenpapier wird durch den Impakt des Zündhütchens durchschlagen und da mit Salpeter getränkt, brennen Papier und Fädchen restlos ab.

    Die Sache macht einen Riesenspaß, Laden geht sauschnell.

    Andere machen das so, daß sie die Patrone unten aufreissen, das Pulver reinkippen, das Papier als Zwischenmittel nutzen.

    Ich find ersteres besser.

  • Imho ist die Meinung, daß Zwischenmittel wie Grieß den Revolver sicher machen eigentlich Quatsch mit Soße.

    Fast alle Reihenzündungen kommen durch nicht vernünftig aufgesetzte Zündhütchen.

    Ich stimme dir da zu, aber dennoch ist Zwischenmittel bei Revolvern Pflicht.

  • Ist mir absolut klar, aber unsinnige Regelungen gehen mir generell auf den Sack :)

  • Ist zwar Off-Topic aber dennoch: Ich habe dieses Jahr auch den Kopf schütteln müssen. Die German Angst befürchtet, dass bei einem leergeschossenen GK Revolver die leere Trommel der abgelegten Waffe sich von selbst einschwenkt, sich der Hahn wie von Geisterhand ohne Zutun spannt und anschließend der Abzug ganz alleine auslöst um eine nicht verladene Patrone abzuschießen. ?(
    Deswegen roter Faden in den Lauf und mit einem Holzstück die Trommel blockieren beim Ablegen.

    BTT: Da schieße ich lieber Vorderlader-Drehpistole.

    Es grüßt der Ottokar :^)

  • So, ich habe jetzt mal Nachfrage gehalten, warum ich das Gemisch nutze. Ich hatte mir das so abgeschaut und nicht weiter hinterfragt. Läuft ja auch gut. Mir wurde jetzt gesagt, daß Grieß immer noch einen gewissen Luftanteil beherbergt, welches mit der Beimischung von Kaffeesatz stark reduziert wird. Kaffeesatz allein, soll zu einer Keksbildung neigen. Was auch immer eine Keksbildung ist, ich habe das nicht. Ich nutze das einfach weiterhin so und bisher funktioniert das wirklich gut.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • bei einem leergeschossenen GK Revolver die leere Trommel der abgelegten Waffe sich von selbst einschwenkt, sich der Hahn wie von Geisterhand ohne Zutun spannt und anschließend der Abzug ganz alleine auslöst um eine nicht verladene Patrone abzuschießen

    Es gibt schon himmelschreienden Schwachsinn... ?(
    Manchmal habe ich das Gefühl das alles getan wird um den Leuten das Schießen zu verleiten.

    Mit bestem Schützengruß

    Andreas

    VDB - Fördermitglied


    "100 Prozent der Schüsse, die Du nicht abgibst, verfehlen ihr Ziel." - Wayne Gretzky -