Wie den Lauf eines Pressluftgewehres am besten reinigen und pflegen?

Es gibt 77 Antworten in diesem Thema, welches 18.222 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. Januar 2020 um 23:25) ist von the_playstation.

  • Das ist aber schon mindestens 15 wenn nicht mehr Jahre her und auch nur recht wenige LGs welche noch aus Steyr Manlicher Fertigung sind ist es der Fall. Bei vielen welche Läufe von LW ist das Phänomen zu beobachten.

  • Ich hab ja sogar ein Beispiel für eine nötige Reinigung bei Präzisionsverlust, fällt mir gerade ein.

    https://www.co2air.de/thema/102048-z…#post1061281820

    Ich glaube bei der Reinigung Öl im inneren des Laufes zu verwenden macht nur bei Heißgasern Sinn, wo wirklich Verbrennungsrückstände gelöst werden müssen. Aber bei Luftgewehren ist doch da nix, wozu also das Öl? Wenn das LG für sehr lange Zeit eingelagert werden soll ok, da macht es Sinn den Lauf vor Korrosion zu schützen. Aber bei regelmäßiger Nutzung und durch die Bleischicht ist der Lauf davor geschützt.

  • Ich kann den Tipp geben bei neuen Waffen einfach mal den Hersteller per Mail anschreiben und doof fragen.

    Da ich für meine Steyr EVO 10 die unterschiedlichsten Ratschläge bekommen habe die sich oft komplett widersprochen haben, wollte ich es genau wissen. Bei einer Waffe für 1800 EUR sollte das aus meiner Sicht nicht damit enden irgendwas kaputt zu putzen oder zu unterlassen.

    Der Mitarbeiter von Steyr war sehr hilfsbereit und hat meine komplette Mail mit putz und reinigungsvorschlägen abgearbeitet und zu allem hilfreiche Kommentare gegeben.


    Als Fazit kann ich sagen :

    Moderne Waffen und vor allem Läufe verhalten sich anders als alte. Was also für dem einen seine 30 Jahre alte Diana gut tut ist bei einem 3000 EUR Match Gewehr schädlich.

    Viele Vorschläge die man so liest kommen eher aus dem KK Bereich als von Luftdruck waffen.

    Also einfach mal den Hersteller fragen.

    Deswegen schreibe ich jetzt auch keinen neuen putz Vorschlag der für meine match lupi von Steyr gilt.

  • Man sollte schon zwischen Match-Waffen und Freizeit-Gewehren unterscheiden. Viele Beispiele haben gezeigt, eine jährliche professionelle Reinigung bringt bei beiden einen Präzisionsgewinn von ca. 1 mm. Schaut euch also eure Streukreise an, ob ihr das braucht.

    Da wir hier im Freizeitbereich agieren und die meisten Gewehre nur durchs Putzen getötet werden, rate ich generell davon ab den Lauf zu reinigen, außer es ist absolut nötig.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Irre oder? ohne Chrony würd' ich das selbst nicht glauben können.
    Aber ich sehe das anders herum, für mich sind da 4,5 Joule im verdreckten Lauf stecken geblieben,
    obwohl der ja auch ab und an mal einen Filzpfropfen gesehen hat.

    Bei einem alten Lauf dessen Zustand ich nicht kenne, würde ich mit speziellen Laufreinigern arbeiten. Allerdings nur ein einziges Mal.
    Danach bei Bedarf ! trocken Durchziehen. Bei 7,5J Knarren ist das eher selten nötig.

    Beim FT solltest dir eine Steyr mit gehämmertem Lauf holen 5000 schuß sollen kein Ding sein.
    So nach einer Dose zie ich durch.

    Eine Ausnahme was das Reinigen des Laufes betrifft ist die Steyr, da ist es nach gut 300 Schuss nötig man merkt es an aufgehenden Gruppen. Steyr Läufe sind da irgendwie etwas eigen .

    Kommt auch drauf an ob 16 oder 7,5J, Bei 16 J passt das bei mir mit den 300 Schuss.

    Gruß Udo

  • Nach meiner persönlichen Meinung kommt es sehr auf die Waffe bzw den gerfertigten Lauf an und ob immer die sebe Bleimischung wie zb die von Jsb verschossen wird!

    Ich hab komischerweise ein paar Lgs die wollen gereinigt werden und manche müssen wie oben geschrieben dreckig bleiben!

    Am besten ist einfach ausprobieren! Das führt schneller zum Erfolg, als Argumente für oder dagen aufzustellen und diese zu diskutieren! :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Caemi (4. Juli 2018 um 16:31)

  • Hat der etwa ? Ja.

    Erklärung:

    Ich suche gerade von 3 JSB Heavy 4,52 Losnummern die beste und wollte vor dem Testen den Lauf reinigen.
    Lauf ausgebaut, vorne zwei VFG Filze rein und von hinten (bei mir die Mündung) den Lauf mit WD40 volllaufen lassen. Das ganze konnte einige Stunden einwirken und dann zahlreiche VFG Filze langsam durchgeschoben sowie durchgeschlossen (mit Diabolo dahinter)
    Man sollte ja meinen, das damit auch die Züge sauber werden. Die Filze kamen anfangs auch schön dunkel raus und wurden sauberer - toll, so soll es sein.
    Dann nochmal 3-4 Filze mit Isopropanol getränkt durchgeschoben, um das WD40 restlos zu entfernen. Diese zeigten auch keine Verunreinigung mehr.

    Ich habe dann die Wollwischer mit der Aluminiumpolitur durch den Lauf geschoben und ich kann euch sagen, das dann nochmal richtig viel rausgekommen ist. Mit der Aluminiumpolitur war ich auch nicht sparsam und die lief als pechschwarze Soße raus. Unglaublich, wie viel Dreck noch im Lauf war.
    Es gingen dann noch einige VFG Filze durch, da ich nicht mehr Wollwischer habe.
    Der Lauf glänzt minimal mehr aber das kann auch Einbildung sein, da noch soviel Dreck entfernt wurde.
    Ich habe auch keinerlei Bedenken, das nochmal zu machen, da Aluminiumpolitur ziemlich soft ist und wenn man per Hand damit arbeitet, zuerst der Griff vom Putzstock abbricht, bevor man den Stahl soweit abträgt, das es schädlich wird :):)
    Ich werde beim nächsten mal aber Autopolitur ausprobieren, denn die ist eventuell sogar noch weniger abrasiv aber könnte auch völlig ausreichen.

    Die Schussergebnisse (25m) haben sich nach der Reinigung NICHT verändert. Dieser Lauf muss nicht erst wieder eingeschossen (verbleit) werden und wohl auch nicht gereinigt werden :D

    Manchmal ist es mehr schein als sein!

  • Du kannst so oft mit der Alupolitur wischen, wie du willst, die Wischer werden immer schwarz rauskommen, egal wie sauber der Lauf ist.

    Dass die meisten Waffen durchs Putzen getötet werden, habe ich ernst gemeint. Abwischen mit einem öligen Baumwolllappen nur von außen ist sinnvoller.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Politur nimmt immer Material ab, auch wenn es sehr wenig (Tausendstel/Hunderstel) ist, bis du da von 4,50 auf 4,51, 4,52 usw. bist, wird es dauern, aber irgendwann hast du es geschafft. Vorher rundest du evtl noch die Kanten der Züge ab.
    Etwas Blei im Lauf macht nichts, im Gegenteil, Blei ist ein Rostschutz.
    Und das mit den schwarzen/dreckigen Wollwischern ist genauso als würdest du versuchen einen Kaktus auszuwringen, du wirst dich wundern wie viel rotes Wasser aus so einem stacheligen Kaktus kommt.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo.M (25. Februar 2019 um 11:20) aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Kommt auch drauf an ob 16 oder 7,5J, Bei 16 J passt das bei mir mit den 300 Schuss.

    Bei der Steyr passt die obige vorgehensweise, bei meiner Anschütz ist das tödlich.

    Die darf gar nicht geputzt werden, oder allenfalls mal mit nur 3 Dochten um groben Schmutz oder Feuchtigkeit zu entfernen.
    Mein anfänglichen Probleme mit der Anschütz kamen zu einem großen Teil vom 200 Schuss Putzen.
    Ohne Putzen ist die Waffe inzwischen extrem präzise geworden, auch wenn noch einige andere Dinge dazu beigetragen haben.

    Gestern in Dorsten war das wieder zu bemerken.
    Ich mußte die Waffe vor dem Turnier kurz neu einschiessen weil ich das ZF nach vorne versetzt hatte.
    Also erst mal auf 10m die Trefferlage richtig eingestell, dann auf 35m überprüft, kurz noch 2 Klicks höher korrigiert und dann auf 50m geschossen = viel zu tief.
    Weil die Waffe so präzise ist, war mir sofort klar das die V0 nicht stimmt, Chrony besorgt, V0 auf 212m/s hochgedreht, Testschuss=passt.
    Dann noch ein paar Übungsschüsse um sicherzustellen ob noch der eine oder andere Klick verstellt werden muß, aber das war nicht nötig.
    Sowas geht wirklich nur wenn die Waffe hochpräzise ist und auch auf 50m sehr kleine Streukreise produziert.
    Sonst kurbelt man sich da den Turm rauf und runter und ist am Ende unsicher ob der Turm richtig steht.

    Reinigen ist anscheinend bei jeder Waffe unterschiedlich, da muß man Testen oder testen lassen, wenn man selbst kein sehr guter Schütze ist.


    Gruß Udo

    2 Mal editiert, zuletzt von Udo1865 (25. Februar 2019 um 17:00)

  • Reinigen ist anscheinend bei jeder Waffe unterschiedlich, da muß man Testen oder testen lassen, wenn man selbst kein sehr guter Schütze ist.

    ...und das kann ich nur unterstreichen!

    Meine HW100 mochte damals das regelmäßige Reinigen mit Lupus Laufeiniger. Das ist ein extrem schonendes, aber sehr, sehr gründliches Mittel. Bleireste, Schmutz etc. sind nach max.10-minütiger Einwirkzeit rückstandslos entfernt. Der Clou dabei: PTFE wird nicht im Lauf entfernt.
    Danach mit Fluna-Tec. hauchdünn mit einem Pfropfen durchziehen und fertig. Das funktioniert hervorragend.

    Bei der Steyr Challenge ist es genau anders herum. Ähnlich wie Udo es oben beschrieben hat, so will meine "Gutste" nur Filzpfropfen ( 3 stück hintereinander auf einer Nylonschnur ) durch den Lauf gezogen. Vorderster Pfropfen ist schwarz, mittlerer noch wenig Rückstände an den Rändern der Züge, hinterster Pfropf sauber und proper wie ein Kullerpfirsich. Gereinigt wird alle 250 Schuss. Das reicht.
    Kleine Anekdote zum Schluss: Ein Schützenkollege hat leihweise mit der neu gereinigten Steyr gestern stehend aufgelegt 50m auf die ISSF-Scheibe eine 10,9 geschossen. Das ist genau Loch in Loch! (4x den 32mm-Spiegel eng gehalten, 1x mitten rein ) Poah, meinte er nur, das schaffe er sonst noch nicht einmal auf 10m.

    Tx.

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Thiel: Dann müsstest Du Deine Prozedur aber vor jedem neuen Dia Mass wiederholen und danach dem Lauf erst mal wieder etwas Blei gönnen, von genau diesem Dia. Ansonsten bekommst Du keine vergleichbaren Ergebnisse.


    Sie schießt mit den drei Losnummern 4,52 exakt so wie vor der Reinigung. Ich hab es allerdings nur auf 25m getestet aber das schieße ich zu 99%.
    Natürlich ist nicht ausgeschlossen, das es z.B. mit H&N ein völlig anderes Verhalten bzgl. Laufreinigung an den Tag legen. (oder es auf 40m auch schon anders aussieht.
    Es ist übrigens ein Anschütz 9015 7,5J

  • Zum Thema Dreck im Lauf einer Druckluft Waffe kann ich nur sagen, ich war erstaunt, wieviel schwarzes öliges Zeug sich im Mündungsbereich meiner HW45 ansammelt,so nach etwa 500 Schuss. Ich vermute das sind verbrannte Ölrückstände, da das gute Teil permanent leicht dieselt.
    Aus dem Grund halte ich eine Reinigung schon für sinnvoll,das wie und womit...das braucht glaub ich keines weiteren Kommentars.

    Wenn es dir egal ist wo du bist, dann gehst du nicht verloren.

  • Thiel: Dann müsstest Du Deine Prozedur aber vor jedem neuen Dia Mass wiederholen und danach dem Lauf erst mal wieder etwas Blei gönnen, von genau diesem Dia. Ansonsten bekommst Du keine vergleichbaren Ergebnisse.

    Warum soll man man eigentlich immer die gleichen Diabolo's verschießen, um eine Bleischicht aufzubauen?
    Verändert sich irgend etwas, wenn man andere, unterschiedliche Diabolo's verwendet?

    Planlos geht mein Plan los.

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  • Warum soll man man eigentlich immer die gleichen Diabolo's verschießen, um eine Bleischicht aufzubauen?
    Verändert sich irgend etwas, wenn man andere, unterschiedliche Diabolo's verwendet?

    Ja, die Legierung ist jedes mal anders, selbst vom gleichen Hersteller.

    Technik ohne Toleranz

  • Einige Leute mit viel Erfahrung die aber fast alle hier nicht mehr aktiv sind
    haben vor einigen Jahren festgestellt, daß sich die Treffpunkte in der Höhe
    verlagern wenn man die Diabolomarke wechselt.

    Ich glaube Geco / RWS haben eine weiche Legierung, H&N und alle Klone eine sehr harte
    Legierung, und die Tschechen ( JSB ) eine sehr weiche Legierung.

    Man welchselt, die Treffer gehen meist etwas in die Tiefe, aber nach
    frühestens 20 Schuss gehen die Treffer dann wieder in die Höhe. Oder so.

    Diese Meinung akzeptiere ich und ich stelle das auch nicht in Frage.
    Wozu auch?
    Ich rede nicht von einer anderen Kopfform. Erst mal nur von anderem Hersteller
    oder anderer Charge.

    Korrigiert.

    2 Mal editiert, zuletzt von Büroklammer (2. Januar 2020 um 00:28)